Arbeitsblatt: Unterrichtsentwurf 753- Rom schlüpft aus dem Ei?!
Material-Details
Arbeitsteilig bearbeiten die Schüler zwei Sachtexte zur Gründung Roms (Mythos vs. Archäologische Befunde). Gemeinsam arbeiten die SuS Gemeinsamkeiten/Unterschiede heraus und vermuten den Sinn hinter dem Gründungsmythos.
Geschichte
Altertum
7. Schuljahr
11 Seiten
Statistik
102585
1440
10
29.08.2012
Autor/in
Hanna Heun
Land: Deutschland
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Staatliches Studienseminar für das Lehramt an Gymnasien Studienseminar Koblenz, Teildienststelle Altenkirchen Fachseminar Geschichte Entwurf für den 4. Unterrichtsbesuch im Fach Geschichte Unterrichtsreihe: Vom Dorf zum Weltreich- Leben im Römischen Reich Thema: 753 Rom schlüpft aus dem Ei?! Dekonstruktion des Gründungsmythos Referendar: Klasse: 7.1 Datum: 07.03.2011 Stunde: 4. Stunde (10.20-11.05) Raum: 208 1. Geplante Unterrichtsreihe Vgl. Lehrplan Geschichte (1998) S. 176 „Das Römische Reich in Zeit und Raum. 753- Rom kroch aus dem Ei?! Dekonstruktion des Gründungsmythos Rom wird Republik- Die römische Verfassung unter der Lupe Der Weg zur Macht: Politische Ämter im alten Rom [handlungsorientierter Ansatz: Spiel] Vom Dorf zum Weltreich- Die Römische Expansion am Beispiel der Punischen Kriege Zwei Seiten der Medaille! Auswirkungen der Expansionspolitik Das Ende der Römischen Republik –Alea iacta est- Caesar wird Diktator Die Römische Kaiserzeit – Augustus: Selbstdarstellung und historische Urteile im Vgl. Methodenkompetenz: Münzen als gegenständliche Quellen Alltag und Gesellschaft im Römischen Reich Referate: Gesellschaft im Römischen Reich Die Familie/Frauenleben/Männerleben/ Leben am Rande der Gesellschaft: Sklaven und städtische Unterschicht/ Kindheit im Römischen Reich/ Gladiatoren Wochenplanarbeit: Alltag im Römischen Reich Wohnen, Ernährung, Beruf, Religion Der Abschluss der Einheit steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. 2. Kompetenzen Interpretationskompetenz: Die Schüler/innen arbeiten anhand zweier Sachtextes (Sage/ archäologische Befunde) arbeitsteilig Unterschiede und Gemeinsamkeiten zur Gründung Roms heraus, stellen diese gegenüber und ordnen einen Text aufgrund von Gattungsmerkmalen als fiktionale Geschichte [Sage] ein. Geschichtskulturelle Kompetenz: Auf Basis der Quellen- und Textinterpretation können die Schüler/innen am Beispiel der mythischen Gründung Roms Absichten und Zielsetzungen hinter Mythen und fiktiven Geschichten erkennen. Literaturangaben: Bringmann, K.: Römische Geschichte. Von den Anfängen bis zur Spätantike, München: C.H. Beck, 2008. Geo Epoche. Das Magazin für Geschichte. Rom. Die Geschichte der Republik. Nr. 50/2011. Geschichte lernen: Legenden- Mythen- Lügen. Nr. 52/ 1996. Heuß, A.: Römische Geschichte. Schnöningh, 2003. 3. GEPLANTER UNTERRICHTSVERLAUF Artikulationsform Beschreibung des Lernprozesses Steuerung Sozialform Einstieg Die Schüler/innen kommen im Lernkontext an, indem sie die Einstiegsfolie beschreiben. [Küken mit dem Namen Rom, gerade geschlüpft, ist im Jahr 753 v.Chr. geboren]. Im nächsten Schritt verknüpfen die Schüler/innen ihr Vorwissen mit dem Bildimpuls und formulieren den Merksatz „753- Rom kroch/schlüpft aus dem Ei. Dieser Merksatz wird als Stundenthema an der Tafel fixiert. Material: Offenes UG Falls die Schüler/innen den Merksatz nicht kennen, schreibt die Lehrperson diesen an die Tafel, da der Merksatz auch im späteren Unterrichtsverlauf wichtiger Bezugspunkt für den Lernprozess ist. Moderation: (2) Einstiegs Folie: Happy Birthday Verbale Impulse Beschreibt (AFB I) Formuliert (AFB II) Erschließung (3) Erarbeitung (20‘) Je nach Vorwissen der Schüler ergeben sich mehrere Möglichkeiten für den weiteren Verlauf des Unterrichts: Material: gelenktes UG Tafel mit Merksatz: 1.) Falls die Schüler das Datum auf der Folie als mythisches Gründungsdatum Roms identifizieren, wird dieser Punkt im Plenum aufgegriffen und Merkmale der Gattung Mythos/Sage in einem gelenkten UG besprochen und an der Tafel notiert. 753- Rom schlüpft aus dem Ei 2.) Falls die Schüler/innen das Datum als tatsächlichen „Geburtstag von Rom bestimmen, erfolgt eine Problematisierung des Begriffs erst nach der Präsentationsphase. Hier tritt die Unterscheidung/ Gemeinsamkeit zwischen Mythos und historischen Befunden zur Gründung Roms, die in Partnerarbeit erschlossen und in einer Tabelle eingetragen wurde, deutlicher hervor. Moderation: verbale Impulse Die Schüler/innen erarbeiten in Partnerarbeit die Gründung Roms selbstständig anhand Material: zweier Arbeitsblätter. AB 1/2/3 In der Partnerarbeit wird kooperativ gearbeitet: Ein Schüler ist Experte und verantwortlich für die Bearbeitung des Gründungsmythos [AB1], der andere für die historische belegte Gründung Roms [AB 2]. Nachdem der Text in Einzelarbeit gelesen und markiert wurde, stellt sich das Schülerpaar die gewonnenen Erkenntnisse und Informationen gegenseitig vor und klärt ggf. offene Fragen. Zusatzaufgabe: Erst jetzt holen sich die Schüler/innen ein Arbeitsblatt zur Sicherung ihrer Ergebnisse Geschichte und Geschehen, [AB 3]am Pult der Lehrperson ab. Diese Vorgehensweise wurde gewählt, damit ein 1/2, S. 120 Nr. 4 kooperativer Austausch stattfindet und jede/r Schüler/in Verantwortung für den gemeinsamen Lernprozess übernimmt. Da der Text des AB2 kürzer als der des AB1 ist, könnten heterogene Schülerpaare nicht Aufgabe: gleichzeitig mit dem Lesen und Bearbeiten des Textes fertig werden. Schüler, die vor ihrem Partner fertig sind, aber auch Schülerpaare, die schneller als andere Gruppen Lest in Einzelarbeit arbeiten, können sich eine Zusatzaufgabe am Pult abholen. Informiert euch gegenseitig über die Darstellungsweise der Gründung Roms, die in Partnerarbeit eurem Text gewählt wurde. Sicherung/ Präsentation (10) Die Sicherung der Erarbeitungsphase erfolgt anhand des Arbeitsblattes, welches auf OHP-Folie gedruckt wurde. Ein Schülerpaar stellt seine Erkenntnisse vor, die von der Lehrperson auf der OHP-Folie notiert werden. Diese Folie wird von den anderen Schüler/innen in einem offenen Unterrichtsgespräch ergänzt, ggf. korrigiert und diskutiert. Falls Szenario 2 des Unterrichtseinstiegs eingetreten ist, erfolgt nun ein Rückbezug auf das Stundenthema. Zur Untermalung wird ein Fragezeichen als stummer Impuls hinter den Merksatz an der Tafel beigefügt und jetzt der Begriff Mythos/Sage geklärt. Material: SV OHP-Folie mit Lernprodukt der Schüler/Innen Offenes UG Moderation: Stellt eure Ergebnisse der Klasse vor Ergänzungen, Fragen? Vertiefung (10) In der Vertiefungsphase soll eine erneute Problematisierung des Stundenthemas erfolgen, indem der Gründungsmythos hinterfragt und die Bedeutung der Sage für das Selbst- und Fremdbild der Römer herausgearbeitet wird. Die Lehrperson legt eine OHP-Folie mit dem Bild der römischen Wölfin auf und fordert die Schüler/innen auf, die Wirkung des Tiers zu beschreiben. Die genannten Attribute Material: OHP-Folie estruskische Bronzeplastik der römischen Wölfin Gelenktes UG werden auf der Folie gesammelt [stark, wehrhaft, mutig, liebevoll, verteidigt ihre Jungen]. Abschließend formuliert ein Schüler, wie das Wahrzeichen der Römer auf Einheimische und Fremde wirkt. In die abschließende Bewertung der Bedeutung des Gründungsmythos sollen die Schüler/innen neben der vermeintlichen Wirkungsweise der Wölfin auf Fremde und Einheimische auch das Selbstbild [Grundwerte eines Römers: Tapferkeit, Pflichterfüllung, Herrschen über andere (auch mittels Krieg/Mord)] welches aus der vermeintlich göttliche Herkunft der Römer resultiert, erkennen. Moderation: Beschreibt die Wirkung der Wölfin (AFB 1) Erklärt, warum der Gründungsmythos für das Selbstverständnis eines Römers wichtig war/ist. [Bezieht die gewonnen Informationen der Gründungssage mit ein.] (AFB II) 4. Material Folie für den Unterrichtseinstieg Happy Birthday to you, Happy Birthday to youuuu!!! 1: ROM 21. April 753 v.Chr. Leitfrage: Wie ist Rom entstanden? 20 min. Die Gründung Roms- Sage und Wirklichkeit Die sagenhafte Gründung Rom 20 min. [Aus: Geschichte und Geschehen, Band 1/2, Hrsg.: Asmus Brückmann, u.a, 2011, S. 119] AB2: Die Gründung Roms- Sage und Wirklichkeit Leitfrage: Wie ist Rom entstanden? Ein Archäologe berichtet über die Gründung Roms [Aus: Geschichte und Geschehen, Band 1/2, Hrsg.: Asmus Brückmann, u.a, 2011, S. 119] Begriffserklärungen zu AB 2: Latiner: Die Latiner sind einer von vielen Stämmen auf der Apenninhalbinsel (Apennin 1500km langer Gebirgszug, der die italienische Halbinsel vom äußersten Nordwesten bis hin zur Stiefelspitze durchzieht) und bei Weiten nicht der mächtigste. Sie gehören zu einer Gruppe von Völkern, den Itakern, die wohl um 1000 v.Chr. auf der Suche nach Ackerland aus dem Norden eingewandert sind. Inmitten zahlreicher Völker siedeln die Latiner in einem hügeligen/wasserreichen Land südlich des Tibers, das nach seinen Bewohnern „Latium genannt wird. Weshalb in den folgenden Jahrhunderten unter allen Völkern Italiens ausgerechnet die Latiner nach und nach zu Herrschern der antiken Welt aufsteigen ist ungewiss und nicht überliefert. Etrusker: (von lat. Etrusci Tusci die sich selbst Rasennae nannten sind ein antikes Volk welches im nördlichen Mittelitalien im Raum der heutigen Regionen Toskana und Umbrien lebte. Die eigenständige etruskische Kultur ist in diesem Gebiet zwischen 800 und 100 v. Chr. nachzuweisen. Die Etrusker gingen nach der Eroberung durch die Römer (300 bis 100 v. Chr.) im Römischen Reich auf. (Quelle: Geo Epoche, Rom: Geschichte der Republik) AB 3 Die Gründung Roms- Sage und archäologische Befunde (Blatt für die gemeinsame Sicherung der Ergebnisse aus der Partnerarbeit) Füllt gemeinsam die Tabelle aus, nachdem ihr euch gegenseitig die Informationen zur Gründung Roms aus euren Texten vorgestellt und offene Fragen geklärt habt. (R ömische Wölfin) (Modell eines Latiner-Dorfes) Gründung Rom der Sage nach nach Wann Beteiligte Personen der historischen Forschung Wie gegründet Gibt es Übereinstimmungen in den beiden Texten zur Gründung Roms??? Folie für die Vertiefungsphase: (Quelle: Das Wahrzeichen Roms wirkt auf römische Feinde und auf Einheimische Geplantes Tafelbild 753- Rom schlüpft aus dem Ei (21.04.753 v. Chr)?! Gründungsmythos Rom Sage/Mythos • mündlich überliefert • historischer Kern fantastische Ereignisse/Ergänzungen (Götter: Venus/Mars) • ursprünglicher Verfasser meist unbekannt/ schriftlicher Verfasser teils bekannt (Varro) Absicht/Wirkungsweise göttliche Abstammung Mars Kriegsgott (Venus/Mars) soll Gibt Selbstbewusstsein für kriegerische Auseinandersetzungen Stärke/Macht/Erhabenheit Gegner schwächen ausdrücken Suche nach Identität (Überlieferungen über die Gründungszeit sind nicht vorhanden)