Arbeitsblatt: Zusatzstoffe in Lebensmitteln
Material-Details
Zwei praktische Beispiele zum Thema Zusatzstoffe:
Fruchtjoghurt und Coca Cola mit Arbeitsblättern;
Hauptschule Klasse 9
Wirtschaft, Arbeit, Haushalt
Anderes Thema
9. Schuljahr
13 Seiten
Statistik
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2475
49
30.09.2007
Autor/in
alu (Spitzname)
Land: Deutschland
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Unbenotete Lehrprobe im Fach Arbeitslehre/Haushalt Klasse 9 Thema: Zusatzstoffe in Lebensmitteln Inhaltsverzeichnis 1. Unterrichtlicher Kontext und Lehrplanbezug 3 2. Struktur des Stundenthemas 3 3. Unterrichtliche Bedingungen 5 4. Didaktischer Begründungszusammenhang 5 5. Methodische Analyse 6 6. Lernziele 8 7. Verlaufsplan 9 8. Literatur 11 9. Anhang 12 2 1. Unterrichtlicher Kontext und Lehrplanbezug Vorliegende Stunde ist Teil der 4-stündigen Unterrichtseinheit „Veränderte Essgewohnheiten, veränderte Lebensmittel und ist somit im Handlungsfeld „9/4 Ernährung, Umwelt und Gesundheit des Lehrplans für Arbeitslehre-Haushalt angesiedelt. Die erste Stunde der Einheit hat tradierte Essgewohnheiten zum Thema d.h. es geht darum, wie sich unsere Essgewohnheiten und auch unsere Esskultur im Vergleich zu früher verändert haben (z.B. Fast Food). Das Thema der heutigen Stunde soll dann in insgesamt 2 Unterrichtsstunden behandelt werden und in der letzten Stunde der Einheit geht es dann schließlich noch um veränderte Küchentechniken. Die in dieser Unterrichtseinheit angestrebten Kompetenzen sind: kritisches Überprüfen des eigenen Ernährungsverhaltens Erkennen von Zusammenhängen zwischen Ernährungsverhalten und Umwelt Entwickeln von alternativen Verhaltensweisen Entwickeln eines Bewusstseins für Chancen und Risiken neuer Technologien 2. Struktur des Stundenthemas In der heutigen Stunde geht es um Lebensmittel-Zusatzstoffe am Beispiel eines Fruchtjoghurts und von Coca Cola. Zusatzstoffe in Lebensmitteln sind ein vieldiskutiertes Thema: Hersteller wollen mit diesen Hilfsstoffen gleich bleibende Qualität garantieren, Verbraucher wollen wissen, ob der Einsatz dieser Stoffe unbedenklich und in jedem Fall notwendig ist. Obwohl die Zusatzstoffe strengen Anforderungen hinsichtlich der gesundheitlichen Unbedenklichkeit unterliegen, gibt es keine Garantie, dass alle zugelassenen Stoffe für jeden völlig unbedenklich sind; bei empfindlichen Menschen können allergische Reaktionen oder andere Zeichen von Unverträglichkeiten auftreten. Zusatzstoffe nach § 2 des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetzes (LMBG) sind Stoffe, die dazu bestimmt sind, Lebensmitteln zugesetzt zu werden, um deren Beschaffenheit zu beeinflussen oder bestimmte Eigenschaften oder Wirkungen bei diesen Lebensmitteln zu erzielen. 3 Die Aromastoffe, um die es hier ebenfalls gehen soll, gehören streng genommen nicht zu den Zusatzstoffen, da sie keinen technologischen Zweck erfüllen, sondern nur der Geschmacksgebung dienen. Auf diesen Unterschied soll aber in dieser Unterrichtseinheit nicht eingegangen werden, da dies meines Erachtens zu weit führen würde. Daher werden an dieser Stelle die Aromastoffe ebenfalls als Zusatzstoffe bezeichnet, auch wenn ihre Verwendung eigentlich in der Aromenverordnung geregelt ist. Man unterscheidet die Zusatzstoffe nach bestimmten Klassen, wobei hier nicht auf jede einzelne genau eingegangen werden kann. Die wichtigsten Klassen sind: Farbstoffe Konservierungsstoffe Emulgatoren Süßungsmittel Antioxidationsmittel Stabilisatoren Geschmacksverstärker. Mit den Zusatzstoffen sollen bestimmte Wirkungen erzielt werden, z.B. Verbesserung der Haltbarkeit, Veränderung oder Erhaltung der Konsistenz, Ermöglichung von Vorratshaltung u.ä. Für den Verbraucher bzw. für die Schüler sind meines Erachtens besonders die Stoffe interessant, die Geschmack, Farbe, Konsistenz und Haltbarkeit beeinflussen, deswegen werden exemplarisch einige herausgegriffen, die sich in Joghurt und Coca Cola befinden. Interessant ist in diesem Zusammenhang eventuell auch noch der Unterschied zwischen Zutaten und Zusatzstoffen. Die Zusatzstoffe sind eine Untergruppe der Zutaten und unterliegen im Gegensatz zu diesen starken Beschränkungen hinsichtlich der Menge, die zugesetzt werden darf, als auch hinsichtlich der Art der Lebensmittel, in denen sie verwendet werden dürfen. Ein Zusatzstoff muss mindestens folgende drei Grundvoraussetzungen erfüllen: Er muss technisch notwendig sein. Seine Anwendung darf nicht zur Täuschung des Verbrauchers führen. Er muss gesundheitlich unbedenklich sein. 4 3. Unterrichtliche Bedingungen 4. Didaktischer Begründungszusammenhang Das Getränk Coca Cola ist allen Jugendlichen bekannt und eignet sich daher bestens, um bei den Schülern Interesse für die Inhaltsstoffe von Getränken und auch Lebensmitteln zu wecken. Es ist für die Jugendlichen mehr als nur ein Getränk und drückt eine Art Lebensgefühl aus. Außerdem bringt man Coca Cola auch unweigerlich mit Fast Food in Verbindung, was ebenfalls kennzeichnend für unsere heutige Zeit ist. Es lässt sich an diesem Beispiel also hervorragend das eigene Ernährungsverhalten überprüfen und bewerten. Die Schüler sollen ein Gespür dafür bekommen, was sie zu sich nehmen und ob es ihnen gut tut. Des weiteren sollen Alternativen aufgezeigt werden, wie man sich ohne Zusatzstoffe ernähren kann; dies lässt sich besonders gut am Beispiel eines selbst hergestellten Fruchtjoghurts zeigen und sensorisch testen. Joghurts erfreuen sich einer ähnlichen Beliebtheit wie Erfrischungsgetränke, weshalb sich daran sehr gut ein Bewusstsein der Vor- und Nachteile industriell hergestellter Lebensmittel entwickeln lässt. Die Schüler haben im Bezug auf das Thema Zusatzstoffe schon Vorerfahrungen, da sie natürlich wissen, dass Lebensmittel eine Vielzahl von Inhaltsstoffen enthalten können. Da dieses Wissen aber oft recht allgemein bzw. von Vorurteilen geprägt ist, gilt es hier die Schüler durch gezielte Hintergrundinformationen zu verantwortungsbewussten Verbrauchern zu erziehen, d.h. sie sollen in der Lage sein, der Verpackung eines Produkts die für sie wichtigen Informationen zu entnehmen und dann zu entscheiden, ob das Produkt für sie in Frage kommt. Im späteren Leben ist dies eine grundlegende Fähigkeit eines verantwortungsbewussten Verbrauchers. Für den weiteren Unterricht im Fach Haushaltslehre ist das Wissen über Zusammensetzung und kritische Auswahl von Lebensmitteln, z.B. beim Kochen in der Schulküche, ebenfalls grundlegend, da sich ein Bewusstsein für gesunde Ernährung nur durch ein breites Grundwissen auf diesem Gebiet erreichen lässt. 5 5. Methodische Analyse 5.1. Einstieg Um den Einstieg möglichst handlungsorientiert zu gestalten, habe ich mich entschieden, zu Beginn selbst gemachten und gekauften Fruchtjoghurt probieren zu lassen, um dann den Geschmack zu beurteilen. Die realen Lebensmittel vor sich zu haben, erzeugt voraussichtlich wesentlich größeres Interesse am Unterrichtsgeschehen, als sich beispielsweise nur Abbildungen anzusehen. Eine Alternative hierzu wäre gewesen, den Joghurt selber mit den Schülern herzustellen, damit sie ein besseres Gespür für die Zutaten bekommen. Da dies aber eine gewisse Zeit in Anspruch genommen hätte, habe ich mich entschieden, den Joghurt schon vorher selbst zuzubereiten, obwohl den Schülern so eine wichtige Erfahrung verloren geht. 5.2. Hinführung Um zu den Zusatzstoffen zu gelangen, wird zunächst die Frage nach dem unterschiedlichen Geschmack der beiden Joghurts gestellt, um zu der Erkenntnis zu gelangen, dass beide unterschiedliche Zutaten/Zusatzstoffe enthalten. 5.3. Erarbeitung Um die Schüler auf erste Eigenschaften von Zusatzstoffen zu bringen, stelle ich an dieser Stelle die Frage, warum im gekauften Joghurt mehr Zutaten enthalten sind. Auf diese Weise sollen in einem Unterrichtsgespräch zunächst die Begriffe Haltbarkeit und Geschmack fallen, die zusammen mit einer Definition von Zusatzstoffen an der Tafel fixiert werden. Die Schüler hätten die Definition und die Eigenschaften von Zusatzstoffen natürlich auch selbst in Kleingruppen anhand von Infotexten im Rahmen einer Stationenarbeit erarbeiten können, jedoch finde ich das an dieser Stelle zu zeitraubend und für die Schüler auch wenig motivierend. Im zweiten Teil der Erarbeitungsphase wird zunächst wortlos ein Glas Coca Cola auf den Tisch gestellt, um die Aufmerksamkeit der Schüler erneut zu gewinnen. Auf meine Frage, was das sein könnte, wird meiner Meinung nach recht schnell der Begriff Cola fallen. 6 Weiterhin werde ich dann nachfragen, ob die Schüler wissen, was die Inhaltsstoffe von Coca Cola sind, um sie so auf die Zutatenliste auf der Flasche zu lenken, von der sie dann kurz in Partnerarbeit die Zutaten notieren sollen. Eine andere Möglichkeit wäre, die Zutatenliste auf eine Folie zu kopieren, um etwas Zeit zu sparen. Danach werde ich noch einmal kurz an das zuvor probierte Joghurt erinnern und fragen, ob man denn auch ein Colagetränk ohne Zusatzstoffe herstellen kann. An dieser Stelle soll das Unterrichtsgeschehen wieder handlungsorientierter werden und wir stellen gemeinsam ein Getränk ohne Zusatzstoffe her (Wasser und Zucker), was dann wieder gemeinsam probiert wird. Handlungsorientiert heisst in diesem Fall jedoch nicht, dass jeder Schüler ein Getränk herstellt, obwohl das natürlich optimal wäre. Wahrscheinlich werde ich das exemplarisch übernehmen. In der folgenden Erarbeitungsphase sollen die Schüler wegen des üblen Geschmacks des Zuckerwassers auf den Begriff Aromastoff und wegen des zuvor erratenen Getränkenamens auf den Begriff Farbstoff gebracht werden, die dann ebenfalls wieder an der Tafel fixiert werden. 5.4. Festigung Nachdem also nun einige Zusatzstoffe gemeinsam erarbeitet und die Ergebnisse an der Tafel festgehalten wurden, soll das Gelernte anhand eines Arbeitsblattes noch einmal aufgefrischt und vertieft werden, was sich je nach Fortschreiten der Zeit auch als Hausaufgabe anbietet. Anhand dieses Arbeitsblattes kann dann in der folgenden Stunde das Gelernte nochmals gemeinsam besprochen werden. 6. Lernziele Die Schüler sollen erkennen, dass es eine Vielzahl von Zusatzstoffen mit unterschiedlichen Wirkungen gibt; Kennzeichnung von Zusatzstoffen auf Lebensmittelverpackungen finden können; die Bedeutung der Zusatzstoffe für die Verarbeitung von Lebensmitteln kennen; ein kritisches und mündiges Verbraucherverhalten lernen. 7 7. Verlaufsplan Zeit Artikulation Unterrichtsverlauf Meth.-did. Bemerkungen 10 Einstieg Geschmackstest Fruchtjoghurt Handlungsorientiertes Lernen 5 Hinführung Lehrer fragt nach Gründen des unterschiedlichen Geschmacks. Schüler kommen auf die Zusatzstoffe. Definition Zusatzstoffe an der Tafel. Unterrichtsgespräch „Warum sind im gekauften Joghurt mehr Zutaten enthalten? Nennung des Begriffs Haltbarkeit bzw. Konservierungsstoffe, Definition und Fixierung an der Tafel Erarbeitung erster Eigenschaften von Zusatzstoffen; Unterrichtsgespräch 5 15 Erarbeitung Erarbeitung II Frage: „Kann man Cola auch ohne Zusatzstoffe herstellen? Herstellung eines Getränks aus Wasser und Zucker mit Geschmackstest. Gekaufter Joghurt Selbst gemachter Joghurt Tafel, Karte Tafel, Karte Ein Glas Coca Cola wird auf den Tisch gestellt. Frage:„Was ist das? Frage: „Was sind die Inhaltsstoffe von Coca Cola? Schüler notieren diese anhand der Zutatenliste auf der Flasche. Medien Flasche Coca Cola; Glas Partnerarbeit Unterrichtsgespräch Krug, Wasser Zucker, Glas 8 5 5 Erarbeitung III Festigung Frage 1: „Warum schmeckt das Getränk nicht so gut wie Coca Cola? Frage 2: „Wie habt ihr vorher das Getränk als Cola erkannt? Nennung der Begriffe Aromastoffe und Farbstoffe, Fixierung an der Tafel Unterrichtsgespräch Lösen eines Arbeitsblattes zum Thema Zusatzstoffe in Lebensmitteln Evtl. auch als Hausaufgabe Tafel, Karten Arbeitsblatt 9 8. Literatur Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung, Mainz (Hrsg.); Grünstadt 4/2000, Sommer Druck und Verlag: Lehrplan Arbeitslehre Elmadfa, Muskat, Fritzsche; München 2003,Gräfe und Unzer: GU Kompaß E-Nummern www.talkingfood.de aid Infodienst Bonn (Hrsg.): Den Zusatzstoffen auf der Spur aid Infodienst (Hrsg.); Bonn 2005: Infodokument 1135: Die Zutatenliste aid Infodienst (Hrsg.); Bonn 2005: Zusatzstoffe in Lebensmitteln aid Infodienst (Hrsg.); Bonn 2005: Achten Sie aufs Etikett! 10 Tafelbild 11 12 13