Arbeitsblatt: Verdauung beginnt bereits im Mund
Material-Details
Verdauung im Mund
Biologie
Anatomie / Physiologie
9. Schuljahr
4 Seiten
Statistik
105420
2567
46
19.10.2012
Autor/in
Nadia Schaub
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
1 Verdauung des Menschen Die Verdauungsorgane des Menschen Beschriften Sie die mit Nummern versehenen Bestandteile des Verdauungsapparates. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10._ 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 2 Verdauung des Menschen Gut gekaut ist halb verdaut – Die Verdauung beginnt bereits im Mund Mechanische Zerkleinerung Die Verdauung beginnt damit, dass unterschiedlich geformte Zähne die Nahrung mechanisch zerkleinern, so dass sie leichter geschluckt werden kann und ihre Oberfläche vergrössert wird. Zähne bestehen aus den in der Mundhöhle sichtbaren Teilen, der Zahnkrone und dem Zahnhals und dem im Kieferknochen verborgenen Teil, der Zahnwurzel, die etwa zwei Drittel der Gesamtlänge eines Zahnes ausmacht. Die Zahnkrone ist von Zahnschmelz umschlossen, der härtesten Substanz, die es im menschlichen Körper gibt. Unter dem Schmelz liegt das Zahnbein (Dentin). Es ist zwar wesentlich weicher als der Zahnschmelz, gehört aber wie er zu den Zahnhartsubstanzen. Das Dentin umschließt das Weichgewebe des Zahnes, das Zahnmark, die Pulpa, umgangssprachlich auch Nerv genannt. Das Zahnmark besteht vor allem aus Blutgefäßen und Nervenfasern, die über eine kleine Öffnung an der Spitze der Zahnwurzel, mit dem Gefäß-Nerven-System des Körpers verbunden sind. Die Zahnwurzel ist umgeben von einer dünnen, knochenähnlichen Schicht, dem Zahnzement, ebenfalls eine Zahnhartsubstanz. Sie ist nicht fest mit dem Kieferknochen verwachsen, sondern über eine Vielzahl von Bindegewebsfasern, die vom Zahnzement ausgehen, im Zahnfach (Alveole) elastisch befestigt. Durch diese „gefederte Aufhängung können die Zähne den Druck- beziehungsweise Zugbelastungen, die beim Kauen auf sie einwirken, besser standhalten. Unter dem Zahnzement befindet sich wiederum Dentin, das auch hier das Weichgewebe, die Pulpa des Zahnes, umgibt. Der Mensch ist ein Allesfresser und besitzt ein relativ wenig spezialisiertes Gebiss mit auf jeder Seite je zwei messerförmigen Schneidezähnen, einem spitzten Eckzahn, zwei Prämolaren zum Mahlen und drei Molaren zum ZerAbb.2.1 drücken (Abb. 1.1) Beschriften Sie mit Hilfe des Textes die Abbildung 2.2. Abb.2.2 3 Verdauung des Menschen Chemische Verdauung Der Speichel setzt die chemische Verdauung in Gang und schützt gleichzeitig die Mundhöhle. Speise in der Mundhöhle oder schon der blosse Anblick oder Geruch von Nahrung veranlasst die drei Mundspeicheldrüsen, Ohrspeicheldrüse, Unterzungendrüse und Unterkieferdrüse, über Ausführgänge Speichel in die Mundhöhle abzusondern (ca. 1 Liter täglich!). Abb.3.1 Die Amylase, ein im Speichel enthaltenes Enzym, spaltet die Glucosepolymere Stärke (pflanzlich) und Glycogen (tierisch) zu kleineren Polysacchariden und dem Disaccharid Maltose. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Speichels sind die Mucine, schleimige Kohlenhydrat-ProteinKomplexe (Glycoproteine), die die Mundschleimhaut vor mechanischen Beschädigungen schützen und den Nahrungsbrei gleitfähig machen. Ausserdem enthält Speichel säureneutralisierende sowie bakterienhemmende Wirkstoffe. Versuch- Stärkeverdauung im Mund Führen Sie den folgenden Versuch zu zweit durch. Notieren Sie Ihre Beobachtungen und erklären Sie diese. Material: 1 Stärkeplatte (5% Maisstärke und 2% Agar-Agar, ein Mehrfachzucker aus Algen verfestigt die Masse) Kleines Becherglas 1 Wattestäbchen Verdünnte Iod-Kaliumiodid Lösung (Lugol) Färbt Stärke dunkelviolett Durchführung. Spucken Sie 1-2 Mal in das kleine Becherglas und tränken Sie das Wattestäbchen im Speichel Zeichnen Sie VORSICHTIG, ohne die Masse aufzukratzen, mit dem Wattestäbchen eine Figur auf die Platte Lassen Sie den Speichel 1 Minute einwirken. Giessen Sie langsam so viel Lugol auf die Platte, sodass die Oberfläche ganz bedeckt wird und schütten Sie die Lösung sofort wieder in das bereitstehende Entsorgungsglas zurück. 4 Verdauung des Menschen Transport der Nahrung Die Zunge sorgt dafür, dass die Nahrung immer wieder zwischen die Zähne geschoben wird, damit die Nahrung zerkleinert werden kann. Während des Kauens formt sie die Nahrung zu einem kleinen, als Bolus bezeichneten Ball. Während des Schluckvorgangs, schiebt die Zunge den Bolus in das hintere Ende der Mundhöhle und in den Rachenraum (Pharynx), ein Abschnitt, der sowohl zur Speiseröhre (Ösophagus) als auch zur Luftröhre (Trachea) führt. Wenn wir schlucken, bewegt sich das obere Ende der Luftröhre so, dass ihre Öffnung, von einer knorpeligen Klappe, dem Kehldeckel (Epiglottis), bedeckt wird. Der Verschluss der Luftröhre verhindert, dass während des Schluckvorgangs Nahrung oder Flüssigkeit in den Atemtrakt gerät. Der Schluckmechanismus befördert den Bolus direkt zum Eingang des Ösophagus. Abb.4.1 1) 2) 3) Die als Ösophagus bezeichnete Speiseröhre ist ein 25cm langer, starker Muskelschlauch, der von einer Schleimhaut ausgekleidet ist und die Nahrung aus dem Pharynx peristaltisch in den Magen leitet. Das heisst der Nahrungsbrei wird durch unwillkürliche Kontraktionswellen der glatten Muskulatur der Speiseröhre weiterbefördert (Abb. 3.2). Versuchen Sie im Handstand aus einem Strohhalm zu trinken. Funktioniert das? Erklären Sie Ihre Beobachtung. Abb.4.2 5 Verdauung des Menschen Türsteher des Verdauungssystems – Die Zunge Eine „bittere Miene machen, „sauer aufstoßen oder „das süße Nichtstun – mit Geschmacksbeschreibungen sind meist starke Gefühle verbunden. Sie sind ein sprachlicher Ausdruck eines Zustands ausgeprägter Lust – oder eben Unlust. Diese starke Verknüpfung von Geschmack mit Gefühl und Antrieb hat mit unserer Entwicklungsgeschichte zu tun: Der Geschmack war ein Nah-Sinn, der dazu diente, die aufgenommene Nahrung zu kontrollieren. Er war damit überlebenswichtig. Ein bitterer oder saurer Geschmack deutete auf giftige ungenießbare Pflanzen oder verdorbene eiweißhaltige Nahrung hin. Dagegen sind die Geschmacksqualitäten süß und salzig oft ein Hinweis auf nährstoffreiche Lebensmittel. Nebst den vier bekannten Qualitäten süss, sauer, bitter und salzig ist eine fünfte Geschmacksrichtung, umami, anerkannt. Diese Geschmacksrichtung verweist auf eiweissreiche Kost und kommt in herzhaften Speisen vor. Geschmackspapillen Zahlreiche warzenähnliche Erhebungen unter der Schleimhaut bilden die Geschmackspapillen. Sie vergrössern die Oberfläche der Zunge um ein Vielfaches und sorgen dafür, dass die einzelnen Geschmacksqualitäten verstärkt wahrgenommen werden. In den Papillen sind mehrere Geschmacksknospen mit Sinneszellen eingelagert, welche die Geschmacksreize ans Gehirn weiterleiten, wo die Informati- onen verarbeitet werden. Nach der Form unterscheidet man drei Typen: Pilzpapillen Pilzpapillen sind am häufigsten und sind über die gesamte Zungenfläche verteil. Vor allem kommen sie aber am Zungenrand und an der Zungenspitze vor. In den Papillen sind jeweils drei bis fünf Geschmacksknospen eingelagert. Nebst dem Geschmackssinn verfügen diese Papillen auch über Tast- und Temperatursinn. Wallpapillen Wallpapillen sind sehr groß und liegen an der Grenze zum Rachen am Zungengrund. Jeder Mensch hat nur 7 bis 12 Wallpapillen, doch in diesen Papillen sind jeweils mehrere Tausend Geschmacksknospen eingelagert. Wallpapillen sind rundlich, erhaben und mit bloßem Auge sichtbar. Sie sind V-förmig im hinteren Zungenbereich angeordnet. Blätterpapillen Blätterpapillen kann man ebenfalls mit bloßem Auge am hinteren Seitenrand der Zunge sehen. Erkenn- 6 Verdauung des Menschen bar sind dort mehrere dicht hintereinander liegende Falten. Unsere Zunge zählt circa 20 Blätterpapillen, jede von ihnen besitzt einige hundert Geschmacksknospen. „Geschmackszonen Hartnäckig hält sich die Vorstellung, dass es je nach Geschmacksrichtung bestimmte Zonen auf der Zunge gibt, durch die man besonders gut beispielsweise süß oder sauer schmecken könne. Doch diese Annahme beruht darauf, dass eine Abbildung falsch interpretiert wurde. Diese Zonen werden in vielen Lehrbüchern noch immer abgebildet, entsprechen aber nicht der Realität. Tupfen Sie mit den in verschiedenen Geschmacksrichtungen getränkten Wattestäbchen unterschiedliche Bereiche ihrer Zunge ab und zeichnen Sie in die untenstehenden graphisch dargestellten Zungen ein wo Sie die jeweiligen Geschmäcker süss, sauer, salzig und bitter am intensivsten wahrgenommen haben. süss sauer salzig bitter Der Eindruck, den man allgemein unter „Geschmack versteht, ist im Grunde ein Paket aus Sinneseindrücken: Nicht nur die Geschmacksqualitäten, die von der Zunge wahrgenommen werden, sondern auch der Geruch, die Beschaffenheit und die Temperatur und das Aussehen einer Speise spielen eine Rolle. Die „Färbung des Geschmacks erfolgt über die Nase, erst zusammen mit dem Geruch entsteht das Aroma eines Lebensmittels. Ist der Geruchssinn gestört wie etwa bei einem Schnupfen, ist meist auch die Geschmackswahrnehmung beeinträchtigt. Halten Sie sich die Nase zu, nehmen Sie ein Stück Gurke in den Mund und kauen Sie einige Male bevor sie die Nase wieder loslassen. Was stellen Sie fest? Kosten Sie die drei verschiedenen „Gelatine – Bonbons Wonach schmecken Sie? 1. 2. 3. 7 Verdauung des Menschen