Arbeitsblatt: Vom Barock zur Aufklärung

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kurze Übersicht über den Übergang von der Literatur des Barock zu der der Aufklärung. Ziele, Merkmale, ...
Deutsch
Anderes Thema
11. Schuljahr
1 Seiten

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28.11.2012

Autor/in

Markus Perwanger
Land: andere Länder
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Der Übergang vom Barock zur Literatur der Aufklärung Im Laufe des 17. Jahrhunderts entstehen in Europa neue Ideen die das gesamte Leben der damaligen Gesellschaft verändern. Die neuen Erkenntnisse in den Wissenschaften zwingen Wenn wir von der Aufklärung sprechen, beziehen wir uns in etwa auf den Zeitraum 1720 bis 1790. In ganz Europa verbreiteten sich im 17. Jahrhundert die Ideen von Rationalität und Humanität. Das 18. Jahrhundert gilt als der Beginn der Moderne. Das langsam entstehende Bürgertum verdrängte nach und nach den Feudalismus und stellte die gottgegebene Allmacht des Adels infrage. Ein bedeutender philosophischer Vertreter der Aufklärung war Immanuel Kant. Ein signifikanter Leitspruch der Aufklärung stammt von ihm und lautet: Sapere aude! (Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!) Kant forderte, der Mensch sollte sich von seiner „selbstgewählten Unmündigkeit befreien, das heißt, die Organisation seines Lebens und die Interpretation der Wirklichkeit nicht aus Bequemlichkeit oder Mangel an Mut anderen überlassen, sondern sich am Denken beteiligen. Die Anhänger der Aufklärung wollten mit althergebrachten Vorurteilen und Aberglauben aufräumen, stellten die Vernunft über alle Dinge und setzten sich für Toleranz, Menschenrechte und das Allgemeinwohl ein. Verstand und Vernunft waren der höchste Maßstab zur Interpretation der Welt. Die barocken Dichter hatten die Welt nach vorgegebenen Mustern illustriert. So war das Elend und der Schmerz in der Gesellschaft eines der Hauptthemen, die natürlich durch die historischen Ereignisse der Zeit hervorgerufen wurden. Diese bloße Abbildung fordert den Leser jedoch nicht zu eigenen Interpretationen heraus. Die Dichter der Aufklärung wünschten sich hingegen einen Leser, der die Welt aktiv und eigenverantwortlich interpretiert und nicht bloß vorstrukturierte Muster erkennt. Die Dichtkunst der Aufklärung sollte nicht nur unterhalten, sondern sie musste nützen und zu gutem Geschmack erziehen, eine gute Gesinnung vermitteln und die Natur beschreiben. Sie hatte also den Anspruch nicht nur zu beschreiben sondern die Welt zu verändern. Neu war hier vor Allem die Erkenntnis, dass der Mensch die Macht besitzt die bestehenden Verhältnisse zu verändern. Sein Verstand und seine Vernunft sind die Instrumente um etwas zu bewegen. Textformen und Gattungen in der Zeit der Aufklärung Welche Gattungen eignen sich dafür, den Leser unterhaltsam zu belehren? Neben dem Drama und dem Roman, der Parabel und dem Trauerspiel eignete sich insbesondere die Fabel für diesen Erziehungsanspruch. In einer Fabel werden insbesondere Tiere personifiziert, die auf eine ganz bestimmte Art handeln. Im Laufe der Zeit haben sich bestimmte feststehende Zuordnungen etabliert. So repräsentiert ein Lamm beispielsweise Einfältigkeit, der Fuchs List und die Schlange Hinterhältigkeit. An die eigentliche Geschichte schließt sich in einer Fabel ein Kommentar an, der eine bestimmte Moral zum Ausdruck bringen soll. Die Textform der Fabel wurde seit jeher auch deshalb gern verwendet, da sie die Möglichkeit bietet indirekt Kritik an den bestehenden Verhältnissen zu üben. Die Moral oder Lehre aus der Fabel ist immer im übertragenen Sinn zu verstehen, weshalb mit dieser die Kontrolle durch die Mächtigen oder der Zensur leichter zu umgehen ist. Vergleiche folgende Fabel von Lessing mit den dir bekannten Barocken Gedichten, beispielsweise von Gryphius! Achte dabei vor Allem auf Unterschiede in Bezug auf Form, Sprache und die vermittelte Grundstimmung. Inwiefern kann gesagt werden, dass Werke und Autoren Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) ist einer der Hauptrepräsentanten der Literatur der Aufklärung. Er schuf das bürgerliche Trauerspiel Emilia Galotti. Die Hauptperson dieser Tragödie ist eine Bürgerliche. Im Gegensatz dazu ist die Protagonistin in dem Lustspiel Minna von Barnhelm eine Adelige, was bis dahin in einem Lustspiel unvorstellbar war. Lessing schuf sogenannte Mischformen, wodurch er klassizistische Regelgefüge aufhob. Lessing wollte dieses strenge Regelgefüge auflösen und dem Dichter mehr Wirkungsmöglichkeiten verleihen. Er nahm an, dass der Zuschauer stärker in das dargestellte Geschehen mit einbezogen wird und so eher am Kernkonflikt des Helden Anteil nehmen kann. Im Hinblick auf die Ständeklausel ist anzunehmen, dass bei einem bürgerlichen Publikum eher eine Identifikation mit einem bürgerlichen als mit einem adeligen Helden stattfindet. Zu seinen Spätwerken gehören das theoretische Werk Die Erziehung des Menschengeschlechts sowie Nathan der Weise. Ein weiterer wichtiger Repräsentant ist Johann Christoph Gottsched (1700-1766) Gottsched orientierte sich am klaren Aufbau des französischen Dramas des Klassizismus, das jedoch der Originalität des Dichters kaum Raum ließ. Beispielweise sollten nach Gottsched die Figuren in den Dramen nach einer strengen Ständeklausel konstruiert werden: Dem Adel war die Tragödie vorbehalten und das einfache Volk durfte nur in Komödien mitspielen. Zu seinen literarischen Werken zählt Sterbender Cato. Er verfasste viele Zeitschriftenbeiträge und theoretische Werke, wie Versuch einer critischen Dichtkunst vor die Deutschen, Ausführliche Redekunst, Grundlegung einer deutschen Sprachkunst. Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769) ein Moralphilosoph und Dichter wurde vor allem für seine Fabeln bekannt. Neben Fabeln und Erzählungen veröffentlichte er Lieder, Reden, Erzählungen und Abhandlungen. Bekannt sind ebenfalls seine Lustspiele wie beispielsweise Die Betschwester oder Das Leben der Schwedischen Gräfin von G***. Immanuel Kant (1724-1804) Was ist Aufklärung? Christoph Martin Wieland (1733-1813) Agathon Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799) Sudelbücher