Arbeitsblatt: Magelans Reise um die Welt

Material-Details

NMM 6. Klasse
Geschichte
Gemischte Themen
6. Schuljahr
8 Seiten

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22.01.2013

Autor/in

Marianne Bürki
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Magellans Reise um die Welt Reiseroute Die Mannschaft des portugiesischen Kapitäns Fernão de Magalhães (auch Magellan) waren die ersten Europäer, die die Welt umsegelten (1519-1521). Magellan Schiff und damals bekannte Karte 1 Magellans Reise um die Welt einen Teil der bisher unerforschten Zonen der Welt entdeckt: die Spanier mit dem unter ihrer Flagge fahrenden Kolumbus den amerikanischen Kontinent, die Portugiesen die Westküste Afrikas bis hinunter zum Kap der Guten Hoffnung und weiter ostwärts den Indischen Ozean. Der erste Weltfahrer Ferdinand Magellan, ein Portugiese, ist der Mann, der die wichtigste Entdeckungsreise der Geschichte unternommen hat: die erste Weltumsegelung. Dank dieser Reise haben die Menschen vier wichtige Dinge erfahren: Erstens, dass der Erdumfang grösser ist, als es die Geographen zuvor angenommen hatten. Zweitens, dass unser Planet wirklich die Form einer Kugel hat eine Tatsache, die zwar schon lange bekannt war, aber erst noch bewiesen werden musste. Drittens, dass der Erdteil Amerika umschifft werden kann. Viertens, dass man einen Tag gewinnt, wenn man die Erdkugel von Ost nach West umfährt. Vom Leben Magellans bis zur Zeit der grossen Reise, bei der er den Tod finden sollte, wissen wir nur sehr wenig. Man nimmt an, dass er um 1480 geboren wurde, aber der Ort ist unbekannt. Dagegen wissen wir, dass er einige Zeit Page am portugiesischen Hof war und danach die Seefahrtschule von Lissabon besuchte. Portugal hatte damals als Seefahrernation bereits eine stolze Tradition und konnte sich rühmen, die älteste richtige Navigationsschule zu besitzen. Sie wurde von König Heinrich «dem Seefahrer» gegründet. 1494 kam es dann zu einer Verständigung zwischen den beiden Nationen im berühmten Vertrag von Tordesillas, in dem unser Planet wie ein Apfel in zwei Hälften geteilt wurde. Die noch nicht entdeckten Länder westlich der Grenzlinie sollten Spanien, die neuen Länder östlich davon Portugal gehören. Allerdings wusste niemand, was nun tatsächlich an unerforschten Ländern und Meeren diesseits und jenseits dieser Linie lag. Die Karten und Globen des ausgehenden 15. Jahrhunderts gaben ein ungenaues, für unsere heutigen Begriffe oft grotesk anmutendes Bild von der Erdoberfläche. Der Mensch hat lange gebraucht, um seinen eigenen Planeten kennenzulernen. Im Zeitalter der Entdeckungen, wie die Geschichte ganz zu Recht die Zeit Magellans nennt, gab es noch nicht einmal genaue Karten von den Küsten Europas! Wir wissen nicht, woher Magellan die Gewissheit hatte, dass es möglich sei, den südamerikanischen Kontinent zu umfahren. War er, wie jemand behauptet hat, in den Besitz von Dokumenten gekommen, die von einer Durchfahrt nach Südwesten berichteten? Oder dachten er und seine Zeitgenossen, der südamerikanische Kontinent müsse Eine Welt voller Rätsel Zur Zeit Magellans zankten sich die beiden Seemächte Spanien und Portugal um die Erde wie Kinder um einen Spielball, denn beide hatten 2 Magellans Reise um die Welt gleich dem afrikanischen umfahrbar sein; waren sie der Meinung, dass die Kontinente nichts anderes als grosse Inseln sein konnten was sie, wie wir heute wissen, tatsächlich sind? Eines stand jedoch fest: Sollte die Meeresstrasse gefunden werden, würde Spanien damit auf Grund des Tordesillas-Vertrages der Weg zur Erforschung und Eroberung des Orients offenstehen. Dies ist der eigentliche Grund für Magellans Verrat. Der Portugiese entschloss sich, sein Projekt den Spaniern zu unterbreiten, weil Portugal für eine Finanzierung der Expedition nicht zu gewinnen war, Spanien dagegen angesichts der in Aussicht stehenden Vorteile starkes Interesse dafür zeigte. Und so kam es, dass der von seinen Landsleuten enttäuschte Magellan nach Spanien zog, um in Sevilla Unterstützung für seinen Plan zu suchen. seine Reise antreten konnte. Da waren nicht nur die zermürbenden Reibungen mit der Bürokratie, es galt auch, den portugiesischen Agenten die Stirn zu bieten, die mit allen Mitteln versuchten, die Expedition zu verhindern. Nach langwierigen Verhandlungen kam es zur Unterzeichnung des Vertrags mit dem König von Spanien (dem es vor allem um die Gewürzinseln, die Molukken, ging). Darin wurden Magellan ein Zehntel aller Einkünfte, ein Sonderrecht auf zwei Inseln und das Recht, den Titel eines Vizekönigs der neuen Länder zu führen, zugesichert. Die Abfahrt endlich! Wie müssen wir uns Magellan vorstellen, wie war er zur Zeit, als er sich auf die Weltreise vorbereitete? Ernst und ungesprächig, so wird er uns beschrieben, ein Mann von gedrungenem Wuchs, der seit einer in einem Nahkampf in Marokko erlittenen Verletzung an einem Bein gelähmt war. Bereits gegen vierzig Jahre alt, hatte er als vielgereister Seefahrer in asiatischen und afrikanischen Breiten unzählige Abenteuer erlebt, von denen Narben am ganzen Körper zeugten. Wie schon Kolumbus musste auch Magellan gegen zahlreiche Schwierigkeiten ankämpfen, bevor er Am 10. August 1519 konnte es endlich losgehen. Unter Kanonendonner verliess Magellans Flotte den Hafen von Sevilla, um auf 3 Magellans Reise um die Welt dem Guadalquivir das offene Meer zu erreichen. waren, Zeichnungen oder Entwürfe aufzubewahren, und das Privatleben eines Kolumbus oder eines Magellan interessierte niemanden. Mit der Porträtierung der beiden Seefahrer nahm man es auch nicht allzu genau. Es gibt zwar Bildnisse von ihnen, aber keines, das man mit Sicherheit als ihr Porträt bezeichnen könnte. Die Schiffe, mit denen die grossen Entdeckungsreisen ausgeführt wurden, waren die Karacken oder naos, wie sie die Spanier nannten, und die Karavellen. Magellans Schiffe gehörten zu dieser zweiten Schiffsfamilie. Es waren nicht ganz dreissig Meter lange, dreimastige Segelschiffe mit einem einzigen Deck und hohen Borden solide, hochseetüchtige Fahrzeuge, die auch bei starkem Seegang im offenen Meer fahren konnten. Für die Matrosen gab es auf diesen Schiffen keine besonderen Räume zum Ausruhen; sie mussten sich, wenn sie nicht arbeiteten, jeweils dort niederlassen, wo gerade Platz war. Magellans Schiffe Wo der Guadalquivir in den Atlantischen Ozean mündet, liegt das Städtchen Sanlúcar de Barrameda mit seiner alten Werft. Hier werden heute noch die Fischerboote in einer Technik konstruiert, die unverkennbar auf die grosse Schiffbaukunst des 15. und 16. Jahrhunderts zurückgeht, und das dazu verwendete Holz ist bis heute dasselbe geblieben: Es ist die Asturienkiefer, eine für ihre ausgezeichnete Beständigkeit gegen Salzwasser bekannte Holzart. Magellans Flotte bestand aus fünf Schiffen, der San Antonio, der Trinidad, der Concépcion, der Victoria und der Santiago. Wir wissen, dass alle fünf Schiffe bereits alt und stark abgenutzt waren und dass Magellan selbst die Renovationsarbeiten beaufsichtigt hatte. Welche Grösse und welchen genauen Tonnengehalt die Schiffe hatten, ist uns jedoch nicht bekannt; wir wissen auch nicht, um welchen Schiffstypus es sich im einzelnen handelte. Wie wäre das nur möglich? Auch zu den Schiffen des Kolumbus fehlen die genauen Angaben ja es gibt davon nicht einmal eine einzige Zeichnung! Hier zeigt sich ein grundlegender Unterschied zwischen der Zeit Magellans und unserem Zeitalter der photographischen Wiedergabe und der Massenmedien. Niemand dachte daran, von so wenig Aufsehen erregenden, alltäglichen Objekten, wie die Schiffe es damals Über die Besatzung der Flotte sind wir etwas besser orientiert. Sie setzte sich zusammen aus 185 Spaniern, 37 Portugiesen, 23 Italienern, 10 4 Magellans Reise um die Welt Franzosen, 4 Flamen, 2 Griechen, 2 Deutschen, einem Engländer und einem Malaien (Enrique, Magellans Diener). Es waren nur wenige Freiwillige darunter; die meisten hatte man zur Teilnahme an der risikoreichen Expedition zwingen müssen und einige von ihnen waren noch nie auf offener See! Doch dies war nicht Magellans grösste Sorge. Wesentlich folgenschwerer sollte für ihn sein, dass ihm einige der Kapitäne der anderen Schiffe (er befehligte die Trinidad) feindlich gesinnt waren und die Absicht hatten, ihm unterwegs den Gehorsam zu verweigern. Am 13. Dezember 1519 fuhren die fünf Schiffe in die Bucht der heutigen brasilianischen Stadt Rio de Janeiro ein, und die Mannschaft bestaunte den zuckerhutförmigen Berg, der die zauberhafte tropische Landschaft beherrscht. Für Magellan begann hier der wichtigste Teil seiner Reise: die Suche nach der Passage vom Atlantik in den Pazifik. Das exotische Land, an dem die Flotte auf ihrer Fahrt gegen Süden entlangsegelte, konnte ihn und die Mannschaft nicht interessieren; er wollte ja den Weg nach Westen finden. Nur Antonio Pigafetta sah darin mehr als ein mit köstlichen Früchten gesegnetes Land, in dem die Eingeborenen nackt umherliefen. Die Bucht von Rio Die Durchquerung des Atlantiks bis zur Ankunft in Südamerika verlief ohne nennenswerte technische Schwierigkeiten, aber nicht ohne Sorgen für Magellan. Juan de Cartagena, der Kapitän der San Antonio, verweigerte ihm den Gehorsam, und Magellan sah sich gezwungen, den Provokateur festnehmen zu lassen. Der unangenehme Vorfall war ein Vorbote der Meuterei, die bald darauf ausbrechen sollte. Es geht auch ohne perfekte Instrumente Im Unterschied zu vielen anderen Seefahrern seiner Zeit besass Magellan einige theoretische Kenntnisse, die er sich während des Studiums an der Navigationsschule angeeignet hatte. Gemessen am 5 Magellans Reise um die Welt heutigen Stand der Schifffahrtskunde waren das allerdings noch recht primitive Kenntnisse. Die paar Instrumente, die Magellan und seinen Zeitgenossen zur Verfügung standen, waren auch keine grosse Hilfe. Was den Seeleuten jener Zeit trotzdem erlaubte, die grossen Entdeckungsreisen zu vollbringen, waren ihre erstaunlichen praktischen Kenntnisse des Meeres. Die Farbe des Ozeans und sein Geruch, der Hof um Sonne um Mond, die Bewegung der Wolken, der Flug der Vögel: dies alles waren Zeichen, die ein Matrose lesen konnte, deren er sich als Orientierungshilfe zu bedienen wusste. Zum Feststellen der eigenen Position freilich brauchte es mehr als diese enge Vertrautheit mit dem Meer. Man kannte zwar bereits eine Methode, um den Breitengrad, das heisst die Position auf der Nord-SüdAchse, zu bestimmen (sie bestand darin, den jeweiligen Sonnenstand mit einer Tabelle zu vergleichen), zur Ermittlung des Längengrades fehlten jedoch die genauen Messinstrumente. Der Standort auf der Ost-West-Achse ist nämlich eine Funktion der Zeit. Er lässt sich nur mit guten Chronometern genau berechnen. James Cook hat ihn 1772 als erster zuverlässig feststellen können. Die Männer, die die Reise in unerforschte Weltgegenden wagten, sahen sich vor ein weiteres Problem gestellt, als sie am nächtlichen Himmel ein unbekanntes Firmament erblickten, das uns beweist, dass die Schiffe die nördliche Halbkugel verlassen hatten und nunmehr unter dem Himmel der südlichen Hemisphäre fuhren. Welches waren denn eigentlich die Instrumente, auf die sich die Seefahrer zur Zeit Magellans verlassen konnten? Bestimmt nicht das nautische Astrolabium, mit dem sich auf dem schaukelnden Deck keine exakten Messungen ausführen liessen. Nützliche Instrumente waren hingegen der Quadrant und der Kompass, damals die beiden wichtigsten Hilfsmittel der Seeleute. Vor allem aber kam es auf diesen Fahrten ins Ungewisse auf die Entschlossenheit der Männer, auf ihre Kühnheit, ihre Unverzagtheit an Ansporn war aber auch der Wunsch, Reichtümer zu erwerben. Der Sturm 6 Magellans Reise um die Welt Eine Zwischenlandung auf den Kanarischen Inseln gehörte zu jeder Reise, die über den Atlantik westwärts führte. Auch Magellans Schiffe blieben hier einige Tage vor Anker liegen, um Fleisch, Wasser und Holz aufzunehmen. Am 3. Oktober, um Mitternacht, stachen sie wieder in See, segelten am Kap Verde vorbei und passierten nach etwa zwei Monaten den Äquator. Die Mannschaft traute ihren Augen nicht, als sie hier von strömendem Regen empfangen wurde. Bisher hatte man geglaubt, in dieser Gegend regne es nie. Dann kam das Erlebnis des ersten Sturmes, der die Mannschaft in Panik versetzt hätte, wäre er nicht von der Erscheinung des Elmsfeuers begleitet gewesen. Dieses «Feuer», ein oft sehr intensives, bläuliches Licht, das bei gewittrigem Wetter an den Mastspitzen entsteht, wurde nämlich von den Matrosen als günstiges Vorzeichen angesehen, als eine Erscheinung ihres Schutzpatrons, des heiligen Anselm (daher der Name). Es wird durch die Luftfeuchtigkeit hervorgerufen und bildet sich an den Spitzen stromleitende Körper. Pigafetta, der Chronist der Expedition, berichtet über diese Erscheinung: «Als das heilige Feuer verschwand, strahlte es ein so starkes Licht aus, dass wir während mehr als fünf Minuten völlig geblendet waren und um Gnade flehten.» Diesem Antonio Pigafetta, der als einer der wenigen Überlebenden nach Sevilla zurückkehren sollte, verdanken wir es, dass wir so viel von der ersten Weltumsegelung wissen. Der junge Adlige aus der italienischen Stadt Vicenza, der einzige in der Mannschaft, der das Abenteuer nur um der Freude am Entdecken willen gewagt hatte, führte nämlich ein Tagebuch, das später als Reisebericht veröffentlicht wurde. Der erste Völkerkundler Pigafetta ist begeistert von dem neuen Land und von all den seltsamen Sitten, die es hier zu 7 Magellans Reise um die Welt beobachten gibt. Die Sorgfalt, die Intensität und die Unvoreingenommenheit, mit denen er die fremde Welt beschreibt, sind für seine Zeit absolut einmalig. Während sich die meisten Chronisten noch bemühen, dichterischgelehrte Reiseberichte zu verfassen, sieht er nur die Menschen und ihre konkrete Umwelt. Sein Tagebuch wird denn auch von vielen als die erste ethnologische Reportage betrachtet, als erste objektive Darstellung fremdländischer Kulturen. Pigafetta interessiert sich auch für die Sprache der Eingeborenen. Er stellt ganze Listen von Vokabeln der Patagonier und dann der Bewohner der Philippinen und der Molukken zusammen und verwendet dazu eine phonetische Umschrift, die den Sprachforschern später sehr nützlich ist. Und all die neuen Pflanzen und Tiere beschreibt er mit einer solchen Präzision, dass man sie auf späteren Reisen leicht wiedererkennen konnte. Wirklich in seinem Element ist der Italiener aber beim Beobachten der Eingeborenen. Wohl als einziger in der ganzen Mannschaft sieht er die halbnackten Indios nicht als tierähnliche Kreaturen an, sondern als Menschen wie du und ich. Ihre seltsamen Gebräuche, ihre naive Denkart sind für ihn nicht lächerlich. Sie sind Ausdruck einer anderen Kultur. Wenn also die Indios glauben, die Beiboote, die man ins Meer lässt, seien die Kinder der Schiffe, und wenn sie die zurückgekehrten Boote an ihren Müttern «saugen» sehen, dann erzählt dies Pigafetta ohne jeden Spott. Über das Leben dieser Menschen weiss er viel Interessantes zu berichten. Sie wohnen in grossen Hütten, in denen bis zu hundert Personen Platz haben; sie schlafen in sogenannten Hamaks, Netzen oder Hängematten, die zwischen zwei Hüttenpfosten aufgehängt sind und unter denen sie bei kaltem Wetter ein Feuer anzünden. Ihre Boote, die «Kanus», fertigen sie aus Baumstämmen, die sie mit Steinbeilen aushöhlen, denn das Eisen ist ihnen unbekannt. Wahrscheinlich am interessantesten ist aber, was Pigafetta zum Kannibalismus zu sagen hat, denn hier zeigt sich seine beispielhafte Unvoreingenommenheit. Er erklärt, dass es sich dabei um ein Ritual handelt. Beim Auffressen eines gefangengenommenen Feindes glauben die Indios, sich seiner Kraft bemächtigen zu können. Leider zeigten die Kolonisatoren Brasiliens nicht annähernd so viel Verständnis. Von den brasilianischen Indios, die zu Beginn des 16. Jahrhunderts ein riesiges Gebiet bewohnten und deren kulturelle Vielfalt sich in über fünfundzwanzig Sprachen und mehreren hundert Dialekten spiegelte, haben nur wenige tausend das Kolonialzeitalter überlebt. Der weisse Mann hat den meisten von ihnen den Tod gebracht, und zwar nicht nur in Form von brutaler Gewalt, sondern auch durch zuvor unbekannte Krankheiten. Das Land der Riesen Die erste Weihnacht, die die Mannschaft fern von der Heimat erlebte, muss wenig Weihnachtliches 8 Magellans Reise um die Welt gehabt haben bei 40 Grad im Schatten! Nach zweiwöchigem Aufenthalt gab Magellan Befehl zur Weiterfahrt, denn er war überzeugt, dass es nicht mehr weit sein konnte bis zu der gesuchten Durchfahrt. Als die Flotte einige Tage später in eine weite Bucht einfuhr, glaubte er es geschafft zu haben. Diese riesige Wasserfläche musste die Meeresstrasse sein! Wie enttäuscht war Magellan, als der Bescheid kam, man befinde sich hier in der Mündung eines grossen Stroms, des Rio de la Plata, wo heute Buenos Aires und Montevideo liegen. So musste man denn die Suche fortsetzen. In der Bucht von San Julián, auf dem 49. Grad südlicher Breite, gingen die Schiffe vor Anker, und dies sollte während fünf Monaten das Winterquartier der Mannschaft sein. Unheimlich eintönig wären all diese Wochen verlaufen, hätten die Männer hier nicht die Gelegenheit wahrgenommen, sich mit den Eingeborenen anzufreunden. Denn diese Erdensöhne waren keine gewöhnlichen Menschen. Es waren Riesen! Einen ersten Hünen hatten sie bereits beim Rio de la Plata gesehen, aber dann waren es während der Fahrt gegen Süden immer mehr gewesen, bis sie glaubten, ein ganzes Volk von Riesen entdeckt zu haben, die sie ihrer grossen Füsse wegen Patagonier (Grossfüssler) nannten. Der eine von ihnen, so schreibt Pigafetta, «war so gross, dass ihm der Grösste von uns nur bis zum Gürtel reichte». Aber er war «gut gewachsen» und besass ein rot bemaltes Gesicht mit gelben Ringen um die Augen und weiss gefärbte Haare. Er hatte die «Stimme eines Stiers», und als er seine Gestalt in einem Spiegel sah, fuhr er vor Schreck zurück Müssen wir dieser Schilderung Glauben schenken? Hat hier Pigafetta nicht doch übertrieben? Wenn ja, wäre dies das einzige Mal im ganzen Bericht. Eindeutig erwiesen ist das nicht, hat man doch Knochen gefunden, die auf die Existenz solcher Giganten hinweisen könnten. Die Patagonier wären demnach die letzten Nachkommen dieser Riesenrasse gewesen. Die Meuterei Der Hafen von San Julián sollte aber auch der Schauplatz jenes Zwischenfalls werden, den Magellan seit Beginn der Reise befürchtet hatte: die Meuterei der spanischen Kapitäne. Denn die Spanier hatten es nie verschmerzt, dass er ein Portugiese war, und der bisherige Verlauf der Fahrt hatte ihre Unzufriedenheit noch mehr geschürt. Zu straff war ihnen die Führung Magellans, zu kompliziert das Signalsystem, das er zur 9 Magellans Reise um die Welt Aufrechterhaltung eines ständigen Kontakts zwischen den fünf Schiffen ersonnen hatte. Und überhaupt, diese Reise hatte sich schon viel zu lange hingezogen. Die verheissene Strasse blieb unauffindbar, die Landschaft war öde und düster, und der amerikanische Kontinent schien nirgendwo enden zu wollen. Am 1. April 1520 wurde der schwere Entschluss zur Meuterei unter der Führung von Cartagena und Quesada gefasst. In der Nacht fuhren zwei bemannte Boote von der Concepción zur San Antonio hinüber, und die Angreifer kletterten an Bord, um den Kapitän Alvaro de Mesquita, einen treuen Gefolgsmann Magellans, zu überfallen und in Ketten zu legen. Dies wäre wohl der Anfang vom Ende gewesen, hätte nicht die Unsicherheit der Meuterer Magellan die Möglichkeit zum Gegenangriff gegeben. Anstatt nun auch die Trinidad anzugreifen, liessen nämlich die Führer des Aufstands Magellan eine Botschaft überbringen, worauf dieser sofort fünfzehn Mann zum Angriff gegen die Victoria aussandte. Magellans Männer waren den Rebellen zwar an Zahl unterlegen, aber ihre Attacke kam so plötzlich, dass sich die Kapitäne kampflos ergeben mussten eine blutige Auseinandersetzung hätten ohnehin weder sie noch ihre Angreifer gewünscht. Magellan verurteilte nur drei der Hauptschuldigen: einen zum Tode und zwei, darunter Cartagena, zur Aussetzung an der patagonischen Küste (was praktisch eine Verurteilung zum Hungertod war). Etwa anderthalb Monate später gab es eine weitere böse Überraschung für die im Hafen von San Julián überwinternde Mannschaft, als sie Kunde vom Verlust der Santiago erhielt, die am 22. Mai 1520 bei einer Rekognoszierungsfahrt an der Küste zerschellt war. Aber wenigstens war dabei niemand umgekommen! Die erträumte Meeresstrasse Auf ihrer Weiterfahrt in südlicher Richtung sichteten die vier Schiffe am 21. Oktober 1520 ein Kap und dahinter eine tiefe Bucht, die Magellan wie alle bisherigen Buchten nach dem ersehnten Ausweg gegen Westen absuchen wollte. Die San Antonio und die Concepción, die er dazu aussandte, hatten keine leichte Aufgabe, denn sie wurden von einem heftigen Sturm überrascht. Aber sie fanden eine Meerenge, eine zweite Bucht, noch eine Meerenge, eine dritte Bucht und in der Ferne: den Ozean! Als die beiden Schiffe, die man bereits verloren glaubte, wieder auftauchten und sich mit Kanonenschüssen und dem Freudengeschrei der Matrosen näherten, erlebten Magellan und alle anderen an Bord der Trinidad und der Victoria wohl einen der schönsten Augenblicke ihrer langen Reise. Doch dem freudigen Augenblick sollte schon bald wieder eine grosse Enttäuschung folgen, als während der Fahrt durch die endlich gefundene Strasse die San Antonio mit ihren sechzig Mann und viel Proviant auf eigene Faust die Heimreise antrat. Nur noch drei Schiffe waren es also, die im November 1520 durch die 10 Magellans Reise um die Welt seither nach Magellan benannte Strasse segelten. Fast unheimlich muss den Männern diese Gegend vorgekommen sein, in der die Nächte nur drei Stunden dauerten und in der zwar keine Menschen, aber des Nachts jeweils viele Feuer zu sehen waren, weshalb sie dem Land den Namen Feuerland gaben. um so ergreifender war es dann für sie, als sie endlich das neue Meer vor sich liegen sahen. Sogar Magellan, der sonst so eiserne Mann, soll bei diesem Anblick gerührt gewesen sein. Trotzdem starben neunzehn Mann, darunter auch einer der Patagonier, die Magellan hatte einfangen lassen, um von dieser Riesengattung einige «Exemplare» nach Spanien zu bringen. Dann endlich, am 6. März 1521, war wieder Land in Sicht. Die Flotte hatte die Marianen erreicht. Als sie sich der Küste näherte, kamen plötzlich Kanus herangerudert, die flinken Insulaner erstürmten die Schiffe und nahmen alles an sich, was sie gerade finden konnten. Die Matrosen benannten daher diese Inseln «Diebsinseln». Der ungeheure Ozean Die Inseln der Kokospalmen Magellan stellte sich das neue Meer weit weniger ausgedehnt vor, als es in Wirklichkeit ist. Als die Flotte aus der Magellanstrasse in den Ozean steuerte, sagte er (so Pigafetta): «Wäre es uns doch immer vergönnt, auf so friedlichem Gewässer zu segeln! In dieser Hoffnung taufe ich dieses Meer Pazifischen Ozean.» (Auf deutsch heisst der Pazifik deshalb auch Grosser Stiller Ozean.) Bisher hatte noch kein europäisches Schiff den Pazifik befahren, und es war daher eine völlig unbekannte Weltgegend, in die Magellan sich hier hineinwagte. Der Zufall wollte es, dass die drei Schiffe während der langen Durchquerung ständig in so weiter Entfernung von den vielen Inseln segelten, die im Pazifik zerstreut liegen, dass sich ihnen über drei Monate lang nie die Möglichkeit bot, Wasser und frische Nahrung an Bord zu nehmen. Um nicht Hungers zu sterben, mussten die Männer Mäusekadaver und sogar gebratene Lederstücke essen! Nach einer weiteren Woche ertönte vom Mastkorb schon wieder jener Ruf, den die Matrosen am liebsten hören: «Land!» Aber diesmal zeichneten sich am Horizont gleich mehrere Inseln ab; die Flotte war auf einen ganzen Archipel gestossen! Magellan glaubte, nun endlich das Ziel seiner Reise, die Molukken oder Gewürzinseln, erreicht zu haben. Doch er täuschte sich. Es waren die Philippinen die Gewürzinseln befanden sich um einige Grade weiter südlich, auf der Äquatoriallinie. Der bisher noch namenlose Archipel, den Magellan auf der Suche nach den Molukken entdeckt hatte, kam den erschöpften Männern wie ein Paradies vor, denn hier gab es frisches Wasser und Früchte in Hülle und Fülle, und das Klima war angenehm mild. Sie hätten sich nach der anstrengenden Fahrt keinen schöneren Ort zum Rasten wünschen können. 11 Magellans Reise um die Welt Pigafetta benutzte die Gelegenheit, um die neue Welt und ihre Menschen zu beobachten. Ganz besonders interessierte ihn ein Baum, aus dem die Eingeborenen alles mögliche zu gewinnen wussten: die Kokospalme. Er bestaunte und beschrieb mit der üblichen Sorgfalt, wie die Insulaner die mächtigen Nüsse herunterholten, wie sie am Baumstamm einen Einschnitt machten, um den Saft ausfliessen zu lassen, wie sie das Mark wie Brot zu Fisch und Fleisch assen und wie sie aus demselben Mark ein Öl und durch Gärung sogar eine Art Essig gewannen. Diese ersten Wochen auf den Philippinen waren für Magellan und seine Männer wohl die heitersten der ganzen Reise. Sowohl auf der Insel Samar wie auch auf dem winzig kleinen Massawa (die Philippinen bestehen aus über 1700 Inseln!) hatten sie es mit friedliebenden und gastfreundlichen Menschen zu tun, die im Vergleich zu den bisher angetroffenen Völkern viel zivilisierter waren. Auf den Inseln wurde Reis, Hirse und Sorghum angebaut, die Bäume lieferten Orangen, Zitronen, Bananen und Kokosnüsse, und im Meer gab es herrlich schmeckende Fische, aber auch schöne Korallenformationen. Magellan freilich war noch nicht ganz zufrieden, denn er musste ja die Gewürze finden, und von diesen fehlte bisher jede Spur. Als nächstes wollte er zur Insel Cebú fahren, die so hatte er aus zuverlässiger Quelle erfahren ein mächtiger König beherrschte. Schon der erste Blick auf den Hafen von Cebú genügte, um zu verstehen, dass auf dieser Insel ein mächtiger und reicher Herrscher regieren musste. Viele stattliche Handelsschiffe lagen da vor Anker Schiffe von den Molukken, aus Malakka und sogar aus China! Um dem Fürsten der Insel Bewunderung abzufordern, liess Magellan bei der Einfahrt in den Hafen, am 7. April 1521, alle Segel streichen, alle Flaggen aufziehen und Artilleriesalven abfeuern. Humaubon, der König von Cebú, war sichtlich beeindruckt, denn er bot den Fremden kurz darauf seine Freundschaft an. Es war nicht das erste Mal, dass Magellan solche Kunstgriffe gebrauchte, um sich Respekt zu verschaffen. Einmal hatte er einen Soldaten in voller Rüstung auftreten und drei Männer gleichzeitig mit Lanzen und Dolchen auf ihn losgehen lassen und die Unverwundbarkeit des Mannes im «Eisengewand» hatte den Philippinern einen ordentlichen Schrecken eingejagt. Heute mögen uns solche Einschüchterungsversuche unnötig erscheinen, zur Zeit Magellans aber und angesichts der Überzahl der Eingeborenen waren sie etwas Selbstverständliches, verglichen mit den meisten anderen Methoden der Kolonisatoren geradezu Harmloses. Im Unterschied zu all den Konquistadoren jener Zeit, die die oft arglosen Eingeborenen zu Tausenden hinschlachten liessen, war der humane Magellan immer nur auf friedliche Durchdringung bedacht. Er wollte sich nicht auf Kosten dieser weniger «kultivierten» Menschen Taufe auf Cebú 12 Magellans Reise um die Welt bereichern, sondern mit ihnen freundschaftliche Handelsbeziehungen anknüpfen. Ausserdem wollte er alles in seiner Macht Stehende tun, um sie zum «wahren», das heisst zum christlichen Glauben zu bekehren. Und auch dies sollte ihm gelingen. Am 17. April, zehn Tage nur nach der Einfahrt der Flotte in den Hafen von Cebú, liessen sich Dutzende von Insulanern taufen. Am darauf folgenden Sonntag war es dann der König von Cebú selbst, der die Taufe empfing und dabei den Namen Carlos, nach dem König von Spanien, erhielt. Nach ihm wurden noch an die achthundert Personen getauft. An diesem Tag feierte Magellan seinen schönsten Triumph. Nach all den Schwierigkeiten, die er überstanden hatte, musste dies der Anfang einer glücklichen Zeit sein, in der sich nichts mehr in seinen Weg stellen würde. Als er erfuhr, dass der Fürst der kleinen Nachbarinsel Mactan, Lapu-Lapu, sich stolz geweigert hatte, die Macht des Königs von Spanien anzuerkennen, hielt es daher Magellan für richtig und risikolos, dem Aufsässigen eine militärische Lektion zu erteilen. des 27. April, als sich die kleine Kriegsflotte dem Ufer der Insel näherte, sah die Situation nicht mehr ganz so vorteilhaft aus. Der Klippen und Untiefen wegen mussten die Männer ihre Boote mit samt den Kanonen und Armbrüsten verlassen und durchs Wasser waten, um an den Strand zu gelangen. Hier erwarteten sie tausendfünfhundert Insulaner, die einen ganzen Hagel von Lanzen auf sie niederprasseln liessen. Als die Eingeborenen begriffen, dass die Angreifer trotz ihrer Rüstungen an den nackten Schenkeln verwundbar waren, begannen sie, hauptsächlich auf die Beine zu zielen. Magellan wurde von einem Speer verletzt, und mehrere Männer fielen verwundet ins Wasser. Da die Soldaten, die Magellan auf den Booten zurückgelassen hatte, zu weit weg vom Strand waren, um auf die Eingeborenen schiessen zu können, mussten die Angreifer schon bald den Rückzug antreten. Über eine Stunde lang verteidigten sich die tapferen Männer gegen die ständig vorrückenden Feinde. Als Magellan schliesslich zusammenbrach, stürzten sich die Insulaner sofort auf ihn und durchstiessen ihn mit ihren Speeren. Magellans Tod auf Mactan Magellan dachte so wenig an Gefahr genau wie später James Cook, der sein Leben in einem ebenso unbedeutenden Gefecht auf den Hawaii-Inseln verlieren sollte -, dass er selbst mit drei Booten und sechzig Mann zur Insel Mactan fahren wollte. Er unterschätzte aber die Stärke der Einheimischen. Am frühen Morgen 13 Magellans Reise um die Welt «Und so nahmen sie unserem Licht, unserer Stütze das Leben», schreibt Pigafetta auch er einer der tapferen Kämpfer, die bis zuletzt ausharrten in seinem Tagebuch. Und er fügt hinzu, dass er und alle anderen Überlebenden ihre Rettung nur dem erbitterten Widerstand Magellans verdankten. So endete der sinnlose Feldzug, der insgesamt acht Männern das Leben kostete, mit der schlimmsten aller denkbaren Katastrophen: dem Verlust des Führers. eine von den dreien die bereits stark abgenutzte Concepción zu opfern. Für die beiden übriggebliebenen Schiffe, die Trinidad und die Victoria, begann eine mühselige Fahrt, die sie erst nach Borneo und dann zu den lange gesuchten Molukken führte. Der Aufenthalt auf den MolukkenInseln wurde nun wieder zu einer schönen Zeit für die vielgeprüften Männer, denn sie wurden freundlich empfangen und konnten endlich haufenweise Gewürz einkaufen. Doch kurz vor der Abfahrt stellte sich heraus, dass die Trinidad nicht fahren konnte, weil sie leck war, und so trat denn die Victoria am 21. Dezember 1521 allein die Heimfahrt an. (Die Trinidad stach etwas später, nach ihr Wiederherstellung, in See, aber ein Sturm zwang sie zur Rückkehr zu den Molukken, wo die unglückselige Mannschaft von den Portugiesen gefangengenommen wurde.) Die Reise ist zu Ende Magellan, der Mann, dem es gelungen ist, durch die westlichen Meere einen Weg zum Orient zu finden, hat so gut wie keine Spuren von sich hinterlassen. Einzig das grosse hölzerne Kreuz von Cebú (das der Legende nach jedes Jahr um einen Zentimeter höher wird) und das Marienbild, das er der Königin der Insel schenkte, erinnern an den grossen Seefahrer. Nicht einmal seine Leiche hat man gefunden, und unzählige Jahre sind nach der Rückkehr der Victoria verstrichen, bis seinem Namen endlich die verdiente Ehre zuteil geworden ist. Der führerlosen Mannschaft blieb nichts anderes übrig, als die Heimfahrt anzutreten. Aber der König von Cebú, der den Fremden nach ihrer Niederlage auf Mactan nicht mehr freundlich gesinnt war, lockte einige von ihnen in eine Falle und liess sie erschlagen. Die Überlebenden waren nun nicht mehr zahlreich genug, um drei Schiffe zu bedienen, und so beschlossen sie, das Das alte, verwahrloste Schiff, das am 8. September 1522, fast drei Jahre 14 Magellans Reise um die Welt nach der Ausfahrt von Sanlúcar de Barrameda, wieder im Hafen von Sevilla vor Anker ging hatte ganze achtzehn Mann an Bord, die von der langen Heimfahrt durch den Indischen Ozean und den Küsten Afrikas entlang völlig erschöpft waren. Die Spanier feierten Sebastiano Elcano, den Kommandanten der Victoria. Von Magellan sprach viele Jahr lang niemand mehr vergessen war sein Tat, vergessen sein Name. nicht unterstützen wollte, eine Westroute zu den Molukken zu suchen, legte dieser die portugiesische Staatsbürgerschaft ab. Er bot 1517 seine Dienste dem spanischen König Karl I. an, der ihm die Erlaubnis für die geplante Expedition zusicherte. Von der Reise versprach sich Spanien großen Reichtum, da die Ostroute zu den wegen ihrer Gewürzvorkommen begehrten Molukken damals von den Portugiesen beherrscht wurde. Am 20. September 1519 segelte Magalhães von Sanlúcar de Barrameda (Spanien) aus mit fünf Schiffen und über 240 Mann Besatzung los . Am 20. September 1519 segelte Magalhães von Sanlúcar de Barrameda (Spanien) aus mit fünf Schiffen und über 240 Mann Besatzung los und gelangte im November nach Südamerika. Im Februar 1520 erforschte er die Flußmündung des Río de la Plata (heute Argentinien bzw. Uruguay), und am 31. März 1520 erreichte seine Expedition den Hafen San Julián, wo sie fast sechs Monate verbrachte. Anschließend segelte Magalhães durch die zwischen der Südspitze Südamerikas und Feuerland verlaufende Meeresstraße – die ihm zu Ehren später als Magellanstraße bezeichnet wurde – in Richtung Pazifischer Ozean. Nach 38 Tagen und einer Strecke von 530 Kilometern gelangten seine nunmehr drei Schiffe am 28. November 1520 in das westlich gelegene Meer, das Magalhães aufgrund der dort herrschenden ****** Zusammenfassung aus dem Lexikon: Wer war Magellan? Magalhães, Fernão de (spanisch Fernando de Magallanes, auch Magellan, um 1480-1521), portugiesischer Seefahrer und Entdecker, der als erster Europäer den Pazifischen Ozean überquerte. Er führte die erste europäische Weltumsegelung durch, deren Abschluß er allerdings nicht erlebte. Magalhães wurde in Sabrosa (Portugal) als Sohn einer adeligen portugiesischen Familie geboren und verbrachte seine spätere Kindheit als Hofpage. 1506 reiste er nach Ostindien, wo er an mehreren Militär- und Forschungsexpeditionen auf der Malakkahalbinsel und den Molukken teilnahm. Nachdem er 1510 zum Hauptmann befördert worden war, kehrte er 1512 nach Portugal zurück und wurde 1513 in Marokko stationiert. Nachdem der portugiesische König Emanuel den Plan von Magalhães 15 Magellans Reise um die Welt Windstille Pazifischer Ozean (von lateinisch pax: Friede) nannte. Er erreichte am 6. März 1521 die Marianen (damals Ladronen) und entdeckte zehn Tage später die Philippinen, auf deren Insel Cebu er am 7. April landete. Dort schloß er ein Bündnis mit dem Inselherrscher und vereinbarte, ihm bei einem Angriff auf die Einheimischen der Nachbarinsel Mactan zu helfen. Am 16. März gelangte Magalhães auf die besagte Insel, wo er am 27. April bei einem Kampf mit den Inselbewohnern getötet wurde. beiden Magellanschen seinen Namen. Wolken Allein die Ladung mit Gewürzen, die die Victoria mit zurück nach Spanien brachte, deckte die Kosten der Expedition. Die Reise durch die Magellanstraße war jedoch zu lang und schwierig, um als Handelsroute von Europa zu den Molukken in Frage zu kommen, weshalb Spanien seine dortigen Gebietsansprüche an Portugal verkaufte. Dennoch wurde dadurch der Grundstein für den Handel im Pazifik zwischen der Neuen Welt und Ostasien gelegt. Obwohl Spanien die Bedeutung der Philippinen nicht gleich erkannte, stieg Manila noch vor dem Ende des 15. Jahrhunderts zum größten spanischen Handelszentrum im Osten auf. Nach seinem Tod verbrannte eines seiner Schiffe, doch die beiden anderen erreichten am 6. November 1521 schließlich die Molukken. Nur die Victoria, die von dem spanischen Seefahrer Juan Sebastián Elcano befehligt wurde, beendete die geplante Weltumsegelung; ihre Mannschaft umrundete Afrika auf dem Weg über das Kap der Guten Hoffnung und landete am 6. September 1522 in Sevilla. Obwohl Magalhães die Vollendung seiner Reise nicht erlebte, hatte er ebenfalls die Welt umrundet, allerdings auf zwei Etappen, denn er überschritt bei dieser Reise den östlichsten Punkt, den er auf seinen früheren Fahrten erreicht hatte. Durch seine Expedition war die Kugelgestalt der Erde nun endgültig bewiesen. Ferner erkannte man, daß Christoph Kolumbus nicht einen Seeweg nach Asien, sondern einen eigenen Kontinent „entdeckt hatte. Magalhães zu Ehren erhielten nicht nur die südamerikanische Meeresstraße, sondern auch die ENDE Gestaltet nach P. Ventura und G.P. Ceserani von B. Graf, 01.01 16