Arbeitsblatt: Ray Charles Bio

Material-Details

Biografie Ray Charles
Musik
Musik / Bewegung
klassenübergreifend
2 Seiten

Statistik

115306
1932
16
23.04.2013

Autor/in

Axa Land
Land: Schweiz
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Textauszüge aus dem Inhalt:

Ray Charles Wegbereiter des Soul Ray Charles (* 23. September 1930 als Raymond Charles Robinson in Albany, Georgia; † 10. Juni 2004 in Beverly Hills, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Musiker, dessen Karriere mehr als 50 Jahre dauerte. Ray Charles Robinson, in Armut zur Zeit der Rassentrennung aufwachsend, erblindete im Alter von sieben Jahren an einem Glaukom. Neun Monate bevor er erblindete, musste er mit ansehen, wie sein Bruder ertrank. In einem Hinterhof in der Nähe der Siedlung, in der er wohnte, lernte er Klavierspielen. Er besuchte die St.-Augustin-Schule für Gehörlose und Blinde. Seine Mutter, die ihn alleine großgezogen hatte, starb im Mai 1945, als Ray Charles 14 Jahre alt war. Um ihn trotz seiner Blindheit möglichst selbstständig zu machen, ermutigte die Mutter ihn, allein durch die Kleinstadt zu gehen und sogar sein Fahrrad zu benutzen: Lass dich niemals zum Krüppel machen!, schärfte sie ihm ein. Im Alter von sieben Jahren schickte sie ihren Sohn in eine staatliche Blindenschule nach St. Augustine – dreihundert Kilometer von ihr entfernt. In der Schule erhielt Ray Charles auch Klavierunterricht und die Gelegenheit, das Spiel auf der Klarinette und dem Altsaxophon zu erlernen. Nach dem Tod seiner Mutter im Mai 1945 verließ Ray Charles die Schule und zog zu Bekannten nach Jacksonville, Florida. Außerdem sind die Vierziger Jahre die Zeit des Bebop und das damit einhergehende Virtuosentum lässt es nicht zu, dass ein junger Bursche sich nur mit ein paar Blueschanges über Wasser hält. Doch er versucht nicht nur sein Klavierspiel zu verbessern, immer wichtiger wird für ihn sein Gesang. In dieser Phase bemüht er sich seine Idole Nat Cole und Charles Brown möglichst gut zu imitieren. Nach einiger Zeit bekommt er die ersten Aushilfsjobs angeboten. In verschiedenen Big Bands oder Combos darf er mitmachen und sogar ein paar Lieder singen. Nach einem Jahr will RC noch mehr Unabhängigkeit, da er ja noch bei Bekannten wohnte. Er geht nach Orlando. Dort kennt er niemanden mehr und muss vollständig für sich selber sorgen. Ray Charles begann als Musiker in Florida zu arbeiten und zog 1947 nach Seattle. Er nahm seine erste Schallplatte Baby, Let Me Hold Your Hand 1951 beim Label Swingtime auf. Seine frühen Aufnahmen waren Rhythm and Blues und ahmten Charles Brown und Nat King Cole nach. Charles ging mit Lowell Fulson auf Tournee und spielte mit Guitar Slim und Ruth Brown. 1950 siedelt Ray Charles nach Los Angeles über. Sein Trio nimmt zwar bei Swingtime noch ein paar Stücke auf, doch in L.A. bekommen sie keine Auftrittsmöglichkeiten, so dass sie die Band auflösen. Er selbst erhält zum ersten Mal bei einem großen Musiker ein Arrangement. In der Bluesband von Lowell Fulson ist er Gaststars, bei dem er seinen ersten Hit zum Besten geben darf. 1954 hat Ray Charles die Nase voll, immer mit wechselnden Bands zu spielen. Die Musiker fabrizieren ihm zu viele Fehler. So beginnt er sich seine eigene siebenköpfige Combo zusammen zu stellen. Dies ist vielleicht der entscheidende Schritt, der es Ray ermöglicht, das zu schaffen, was man später als Soul bezeichnet. In der Umgebung seiner eingespielten Band traut er sich, alles auszuprobieren und zu vermischen, was sein musikalischer Hintergrund darstellt: Blues, RhythmnBlues und Gospel. Erst bei Atlantic Records (1952-1959) wurde seine Musik in mehrfacher Weise (Gesang, Instrumentalstil, Komposition, Arrangement) unverwechselbar, da er Gopspel- und Jazzeinflüsse betonte. Mit der Verbindung von Rhythm and Blues und Gospel wurde Charles zu einem der wichtigsten Wegbereiter und Musiker des Soul. 1959 bei einer Session während einer Zugabe entsteht Whatd Say. Vielleicht das bekannteste Stück von RC. In ihm tritt die Verbindung von RnB und Gospel sehr deutlich hervor. Das Stück übernimmt mit seinem Call-and-Response direkt die Kommunikationsform zwischen Prediger und Kirchengemeinde. Das Lied wird ein Riesenhit und verkauft sich an Schwarze und Weiße. Sein erster Erfolg dieser Art war Mess Around, das auf C.C. Davenports Cow Cow Blues zurückgeht und dessen Text auf dem Boogie-Klassiker Pinetop Boogie Woogie (1929) von Clarence Smith basiert. Es folgten It Should Have Been Me, Ive Got Woman (1955), This Little Girl of Mine, Drown In My Own Tears, Hallelujah Love Her So und Lonely Avenue. Er nimmt alte Kirchenlieder der Schwarzen, auf die es kein Copyright gibt und unterlegt sie mit einem harten RnB-Groove. Der erste große Hit ist I Got Women. Es gibt zwar einige Kirchenvertreter, die sich aufregen, RC würde die geistliche Musik entweihen, da sie nun zum Tanzen verwendet wird. Doch aufhalten können sie den Erfolg nicht. Der zweite stilistische Coup ist, die Raeletts, einen weiblichen Backgroundchor, in seine Band zu integrieren. Die Folge ist ein starker Kontrast zwischen dem rauen, männlichen Lead-Gesang und dem Chor. Das gibt es damals noch nicht, die Sänger sind sonst ausschließlich männlich. Während Charles die Hitparaden stürmte, verfiel er dem Heroin, das seine Karriere mehrmals an kritische Punkte brachte. 1965 wurde er wegen Heroinbesitzes zu fünf Jahren auf Bewährung verurteilt und machte einen Entzug. Ende der 1970er Jahre unterzog sich Ray Charles erneut einer Entziehungskur und lebte seitdem ohne Drogen. Nach seinem Auftritt auf dem Newport Jazz Festival 1958 wuchs sein Erfolg mit Night Time Is the Right Time und insbesondere mit der Eigenkomposition Whatd say, die sich vor allem durch die Verknüpfung von Elementen des Gospel mit solchen des Rhythm and Blues auszeichnet. Diese Phase seiner Karriere ist auf dem Live-Album Ray Charles in Person (1958) zusammengefasst. Hier ist auch der erste öffentliche Auftritt von Whatd Say aufgezeichnet, später produzierte er davon eine Studioversion. Charles machte Aufnahmen mit großen Orchestern und Jazzkünstlern wie Milt Jackson sowie mit Country-Musikern wie Hank Snow Im Movin On). 1959 wechselte er zu ABC Records, wo vor allem Popmusikelemente in seine Musik flossen und Songs wie Unchain My Heart und Hit the Road, Jack entstanden. Für die Backing Vocals formierte Charles die Girlgroup The Raelettes, die seine Karriere bis in die 70er Jahre begleitete. 1964 geht es RC finanziell sehr gut. Er hat sich ein eigenes Haus gebaut, in dem sich sein Studio und seine Plattenfirma befindet. Zu den Auftritten fliegt er mittlerweile mit dem eigenen Flugzeug. Doch dann findet die Drogenfahndung bei ihm eine größere Menge Heroin. Um den sozialen Abstieg zu verhindern, nicht ins Gefängnis zu müssen und auf Rücksicht auf seine Familie beginnt er mit dem Entzug in einer psychiatrischen Klinik. 1962 veröffentlichte Charles das Album Modern Sounds in Country and Western Music, das er bei ABC aufgenommen hatte. Diesem folgten Hits wie You Are My Sunshine, Crying Time, Busted und Take These Chains From My Heart. Anschließend produzierte er 1966 Ashford Simpsons Lets Go Get Stoned. In den 1960er Jahren konzentrierte Charles sich auf Liveauftritte, und seine Version von Georgia on My Mind, ein Song Hoagy Carmichaels, eigentlich für ein Mädchen namens Georgia geschrieben, wurde ein Hit und 1979 zur Hymne des US-Staates Georgia. Weiteren Erfolg hatte er mit seiner Version von America the Beautiful. Auch weiterhin blieb Charles ein beliebter Duettpartner, so sang er unter anderem mit George Jones und Hank Williams Jr Den auch finanziell erfolgreichsten schwarzen Entertainer seiner Generation nennen unzählige Popmusiker als wichtigen Einfluss. Er zählt zur Rock and Roll Hall of Fame und ist Mitglied der Blues Hall of Fame, der Songwriters Hall of Fame, der Grammy Hall of Fame, der Jazz Hall of Fame, der Georgia Music Hall of Fame und der Florida Artists Hall of Fame. 1998 erhielt er den begehrten Polar Music Prize. Am 8. Oktober 2004 findet ihm zu Ehren im Staples Center in Los Angeles ein TributeKonzert vor 8.000 geladenen Gästen statt. Mary J. Blige, Elton John, Usher, Stevie Wonder, Norah Jones, Jamie Cullum, B.B. King und Al Green verbeugen sich vor dem Godfather Of Soul, indem sie zwölf seiner größten Songs interpretieren. Die Show wird u.a. moderiert von Quincy Jones, Tom Cruise, Morgan Freeman und Jamie Foxx. Nach seinem Tod wurde ihm 2005 die Grammy-AwardShow gewidmet. Jamie Foxx spielt die Hauptrolle in Ray Charles filmischer Biografie Ray, die im Januar 2005 bundesweit in die Lichtspieltheater kommt. Zeitgleich zum Kinostart veröffentlicht Universal Pictures den Konzertmitschnitt auf der DVD Genius: Night For Ray Charles. Im selben Jahr erscheint auch der Genius Loves Company-Nachfolger Genius Friends. Ray Charles erfüllt sich damit posthum den Wunsch, seine Duo-Aufnahmen aus den späten 90ern als Compilation zu veröffentlichen. In der Rassenproblematik, die in den sechziger Jahren die gesellschaftliche Diskussion in den USA beherrscht, kämpft Charles nicht in vorderster Front. Doch er hat eine feste Meinung, schließlich ist er im Süden groß geworden, wo es getrennte Busse, öffentliche Toiletten und Lokale gibt und die Polizisten einen Schwarzen verhaften und zusammen schlagen, nur weil ihnen seine Frisur nicht passt. So duldet er bei seinen Konzerten keine Trennung zwischen schwarzen und weißen Publikum, was ihm einmal ein Prozess beschert. Vor Martin Luther King hat er großen Respekt und unterstützt ihn immer wieder mit finanziellen Mitteln. In den siebziger Jahren ist RC weiter permanent in der ganzen Welt auf Tournee. Seine musikalische Bandbreite verbreitert sich dadurch weiter. Charles war zweimal verheiratet: zunächst mit Eileen Williams (1951–1952), später mit Della Beatrice Howard (1955–1977), mit der er drei Kinder hatte. Außerdem hatte er einige Beziehungen während und nach seinen Ehen, aus denen neun weitere Kinder hervorgingen. [1][2] Seine Langzeitfreundin zum Zeitpunkt seines Todes war Norma Pinella. Die Alben der Trilogie My Kind Of Jazz entstanden zwischen 1970 und 1975 und sollten ein Feature für die Musiker von Ray Charles damaligem Orchester sein, das seine Konzerte in der Regel mit einigen fetzigen Jazzinstrumentals eröffnete. Unter den Solisten befinden sich u. a. die Trompeter Bobby Bryant, Blue Mitchell und Johnny Coles, Posaunist Glen Childress, die Saxophonisten Andy Ennis, Albert McQueen, Clifford Scott, James Clay, Leroy Cooper und Clifford Solomon sowie der Gitarrist Ben Martin. Einige Arrangements stammen von Alf Clausen, Teddy Edwards, Jimmy Heath und Roger Neumann. Und das Repertoire umfasst neben Jazzstandards von Lee Morgan, Horace Silver, Duke Ellington, Thad Jones, Jimmy Heath und Benny Golson auch Ray-CharlesKompositionen wie Booty-Butt. Die achtziger Jahre sind die Zeit der Ehrungen. Er bekommt den Grammy Life Time Music Award, seine Version von Georgia On My Mind wird zur Nationalhymne von Georgia erklärt, 1986 wird er im Kennedy Center von Reagan ausgezeichnet und bei We Are The World (Der Wohltätigkeitssong) singt er den Abschluss-Chorus, um nur eine Auswahl zu nennen. Die Neunziger sind in der Wahrnehmung des Publikums durch die Pepsiwerbung geprägt, für die Ray Charles sich einspannen lässt. You Have Got The Right One, Baby heißt das Stück für die Getränkefirma. Nebenher steht Brother Ray weiterhin auf der Bühne und unterhält die Leute. Nicht nur seine enormen Fähigkeiten als Entertainer beeindrucken dabei, sondern auch seine seit einigen Jahren vorhandene Vorliebe für bunte Jacketts. Der Wert seiner Hinterlassenschaft wird auf 75 Millionen Dollar geschätzt (Süddeutsche Zeitung, 23. April 2008). Darum streiten sich die Kinder und sein langjähriger Manager Joe Adams. Quellen: jazzecho.de, wikipedia, laut.de