Arbeitsblatt: British Empire
Material-Details
British Empire 1920 und heute, Karten und Text
Geschichte
Neuzeit
9. Schuljahr
2 Seiten
Statistik
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1032
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21.06.2013
Autor/in
Roland Kissling
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Sämtliche Gebiete, die jemals Teil Britischen Weltreichs waren (heutige Territorien sind rot unterstrichen) des Das Ende des Weltreichs Zu Beginn der 1980er Jahre war die Dekolonisation weitgehend abgeschlossen. Großbritannien verfügte nur noch über einige über die ganze Welt verstreute Gebiete. 1982 besetzte Argentinien die Falklandinseln und berief sich dabei auf Ansprüche aus der spanischen Kolonialzeit. Im anschließenden Falklandkrieg konnten die anfänglich überraschten Briten die Inselgruppe zurückerobern. Im selben Jahr wurde Kanada durch das vom britischen Parlament erlassene Kanada-Gesetz 1982 verfassungsrechtlich vollständig vom Mutterland getrennt. Entsprechende Gesetze für Australien und Neuseeland folgten 1986. Im September 1982 verhandelte Premierministerin Margaret Thatcher mit der Regierung der Volksrepublik China über die Zukunft der letzten bedeutenden und bevölkerungsreichsten britischen Kolonie Hongkong. Gemäß den Bestimmungen des Vertrags von Nanking von 1842 hatten die Chinesen Hong Kong Island „auf ewig abgetreten. Doch der überwiegende Teil der Kolonie bestand aus den New Territories, die für 99 Jahre gepachtet worden waren; dieser Pachtvertrag würde 1997 auslaufen. Thatcher wollte an Hongkong festhalten und schlug eine britische Verwaltung unter chinesischer Souveränität vor, was die Chinesen jedoch ablehnten. 1984 vereinbarten beide Regierungen die Sino-British Joint Declaration, welche die Einrichtung einer Sonderverwaltungszone unter dem Prinzip „Ein Land, zwei Systeme vorsah. Viele Beobachter, darunter der anwesende Prinz Charles, bezeichneten die Übergabezeremonie am 30. Juni 1997 als das „Ende des Empire. Großbritannien übt außerhalb der Britischen Inseln die Souveränität über 14 Gebiete aus, die seit 2002 als Britische Überseegebiete bezeichnet werden. Einige sind mit Ausnahme von militärischem oder wissenschaftlichem Personal unbewohnt, die übrigen verwalten sich in unterschiedlichem Maße selbst und sind in den Bereichen Außenpolitik und Verteidigung von Großbritannien abhängig. Die britische Regierung hat jedem Überseegebiet seine Unterstützung zugesagt, falls es die Unabhängigkeit anstreben will. Die britische Souveränität über verschiedene Überseegebiete wird von benachbarten Staaten in Frage gestellt: Spanien erhebt Anspruch auf Gibraltar, Argentinien auf die Falklandinseln und Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln, die Seychellen und Mauritius auf das Britische Territorium im Indischen Ozean. Das Britische Antarktis-Territorium überlappt mit Ansprüchen Argentiniens und Chiles, während zahlreiche andere Staaten überhaupt keine territorialen Ansprüche in der Antarktis anerkennen. Die meisten ehemaligen britischen Kolonien sind Mitglied des Commonwealth of Nations, ein freiwilliger, unpolitischer Zusammenschluss gleichberechtigter Staaten, in welchem Großbritannien kein privilegierter Status zusteht. Fünfzehn Staaten des Commonwealth, die so genannten Commonwealth Realms, teilen sich mit Großbritannien das Staatsoberhaupt, den britischen Monarchen. Jahrzehnte-, in manchen Fällen jahrhundertelange britische Herrschaft und Auswanderung haben in den Staaten, die aus dem Britischen Weltreich entstanden sind, ihre Spuren hinterlassen. Die englische Sprache ist die Hauptsprache von über 300 Millionen Menschen und die Zweitsprache von mehr als 400 Millionen. Ursache ist zum Teil der kulturelle Einfluss der Vereinigten Staaten, die ihrerseits aus dem Empire hervorgegangen sind. Das englische parlamentarische System und die englische Rechtsprechung dienten vielen ehemaligen Kolonien als Vorbild bei der Gestaltung ihres Staatswesens. Das Justizkomitee des britischen Privy Council ist heute noch das oberste Appellationsgericht einiger früherer Kolonien in der Karibik und im Pazifik. Protestantische britische Missionare verbreiteten die anglikanische Konfession in alle Kontinente. Beispiele britischer Kolonialarchitektur wie Kirchen, Bahnhöfe und Regierungsgebäude prägen bis heute Städte, die einst Teil des Empires waren. In Großbritannien entwickelte Ballspiele – Fußball, Cricket, Rugby, Tennis und Golf – haben sich über die ganze Welt verbreitet. Einige Länder haben das britische Maßsystem und den Linksverkehr beibehalten. Die durch die Briten gezogenen politischen Grenzen entsprachen oft nicht ethnischen oder religiösen Kriterien und führten zu Konflikten, beispielsweise in Kaschmir, Palästina, Sudan, Nigeria. Das Britische Weltreich war auch für große Migrationsströme verantwortlich. Millionen von Menschen verließen die Britischen Inseln und bildeten die Grundlage von Siedlerstaaten wie den Vereinigten Staaten, Kanada, Australien und Neuseeland. Spannungen zwischen der weißen Bevölkerungsmehrheit dieser Staaten und ihrer indigenen Bevölkerungsminderheit sowie zwischen den weißen Minderheiten und den indigenen Mehrheiten in Südafrika und Simbabwe bleiben bis heute bestehen. Die britische Besiedlung Irlands hatte in Nordirland eine tiefe Kluft zwischen Katholiken und Protestanten zur Folge. Millionen von Menschen wanderten zwischen verschiedenen britischen Kolonien, insbesondere Inder und Chinesen. Nach dem Zweiten Weltkrieg änderte sich durch die Einwanderung aus ehemaligen Kolonien auch die Zusammensetzung der Bevölkerung Großbritanniens.