Arbeitsblatt: Nervengifte

Material-Details

Nervengifte an Synapsen
Biologie
Neurobiologie
9. Schuljahr
1 Seiten

Statistik

120646
2586
7
26.09.2013

Autor/in

Sabrina Binkert
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

Downloads Arbeitsblätter / Lösungen / Zusatzmaterial

Die Download-Funktion steht nur registrierten, eingeloggten Benutzern/Benutzerinnen zur Verfügung.

Textauszüge aus dem Inhalt:

Nervengifte und die chemische Signal übermittlung bei Neuronen Tollkirsche (Atropa belladonna) Medienberichte: -Kindstod durch Genuss giftiger Tollkirschen. Wahnvorstellung bei alter Frau durch Sirup der Tollkirsche verursacht (Herbst). -Adlige Blüte und Frucht der Tollkirsche. Frauen strichen sich Saft ans Auge, um grosse Pupillen und feuchte Augen zu haben. Ziel: schöner aussehen. Nervengifte: Pflanzenstoffe und tierische Substanzen können chemisch die Reizleitung an den Neuronen beeinflussen. Ziele: Chemische Signalübermittlung an Neuronen verstehen Erkennen, welche Wirkungen Nervengifte an Synapsen auslösen. Wirkungen (fett) notieren. Nervengifte: Einstiegsüberlegungen: a) Mögliche Zielorgane (muskulär) sind: Atemmuskulatur, Herz (vegetativ) b) Mögliche Wirkungen sind: Hemmung/Blockade; Verstärkung/Erregung c) Weshalb wirken die Gifte? Sind chem. ähnlich wie körpereigene Stoffe Chemische Signalübermittlung mit Transmitter Acetylcholin Axon-Endknopf AcetylcholinRezeptoren Cholinesterase Tollkirsche Atropin Atropin besetzt und blockiert die Ach-Rezeptoren beim Herzen (und Eingeweide, Irismuskel): Herzstillstand. Medizin. Einsatz bei Augenoperationen. Botulinustoxin in Fleischkonserven Clostridium botulinus Das BotulinusToxin hemmt die Ach-Ausschüttung: Atemlähmung bei 0.01 mg. Kosmetische Anwendung von Botox Jeder Ansatz an Mäusen getestet Hemmung der Gesichtsmuskeln (für Monate) lässt Falten verschwinden. Nebenerscheinungen: Fehlende Mimik und hängende Lippen. Ernsthafte medizin. Behandlung von übermässigem Schwitzen sowie Schmerzen (Muskelverspannungen im Kopfbereich, Kopfschmerzen), Muskelkrämpfe (Muskelerkrankungen). Würfelquallen – Seewespe Abwaschen mit Essig verhindert, weitere Nesselkapseln auszulösen. Giftigste Quallen Australiens! Schwere neurotoxische Folgen beim Nesseln: Muskelkrämpfe, Atem- sowie Herzstillstand. Giftschlangen: Krait Schlangengift wirkt auf Nerven (neurotoxisch) wie auch blut-auflösend (hämatotoxisch). Das Bungarotoxin beim Krait (Giftnatter, Südostasien, nachtaktiv) blockiert die Ach-Rezeptoren: Tod durch Atemstillstand. 0.2 mg/kg ist letale Dosis. Schwarze Witwe Das Latrotoxin der Schwarzen Witwe bewirkt die schlagartige Entleerung der synaptischen Bläschen: Atemlähmung Kugelfisch, Fugu Eine japanische Delikatesse. Roher Kugelfisch. Eingeweide dürfen nicht angeschnitten werden. Das Tetrodotoxin des Kugelfischs blockiert die Na-Kanäle: Atemlähmung. 0.002 mg führen bei der Maus zum Tod. Curare, Pfeilgiftfrosch Alkaloide der Frösche binden an Ach-Rezeptoren und halten die Na-Kanäle offen: Atemlähmung. Medizinischer Einsatz für Operationen unter künstlicher Beatmung. Giftgas Senfgas Im 1. WK wurde gegen Alliierte Senfgas eingesetzt. Hemmung der Ach-Esterase. Folge: erschöpfender Na-Einstrom ins Folgeneuron Atemstillstand. Giftgas Sarin Blockierung der Acetylcholin-Esterase. Dauerreizung der Folgeneuronen. Tod durch Atemlähmung. Hauptsymptome: Zittern und/oder Zucken der Muskulatur Erbrechen, unkontrollierter Harn- und Stuhlabgang Atemnot Ängstlichkeit, Spannung, Verwirrtheit ev. generalisierte Krämpfe, Bewusstlosigkeit Tod durch Atemlähmung, evt. durch Kreislaufkollaps Vertiefung: b) Stellen sie die verstärkenden sowie die hemmenden Effekte der Gifte separat zusammen: Hemmung/ Blockierung: Verstärkung: Gift Wirkung Zielorgan Hemmung/Blockierung: Ach-Rezeptoren (Atropin) Ach-Rezeptoren (Bungarotoxin) Ach-Ausschüttung (Botulinus) Na-Kanäle blockieren (Tetrodotoxin) Verstärkung: Entleerung aller Bläschen (Witwe) Na-Kanäle offen halten (Curare, Alkaloide) Hemmung der Ach-Esterase (Senfgas)