Arbeitsblatt: Mediation
Material-Details
- Sammlung von verschiedenen Medien für die Zeit zwischen 1803 und 1814/15
- Arbeitsfolien + Lösungen und Hintergründe zu den jeweiligen Fragen
Geschichte
Schweizer Geschichte
8. Schuljahr
22 Seiten
Statistik
13250
2255
64
28.12.2007
Autor/in
Tobias Binz
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Medien in der Geschichte Lernset zum Thema: Mediation von 1803 Tobias Binz, SR04 Geschichte Mediation 1803 T. Binz SR04 Inhaltsverzeichnis: Methoden und Medien Medium Inhalt Karikatur Seite(n) Napoleon als Wolf im Schafspelz Lernziele: Instrumentell: Die Schüler können eine Karikatur nach einem vorgegeben Raster analysieren. 7 Fachlich: Die Schüler können am Ende der Analyse 2 Gründe nennen, warum die Karikatur auf die Mediationszeit unter Napoleon zutrifft. Film Mediation: Geburt einer Nation! Lernziele: Fachlich: Die Schüler erkennen die Wichtigkeit der Mediation und können diese in mit drei Gründen zusammenfassen. 9 Fachlich: Die Schüler können Parallelen Vergleiche ziehen mit dem Bundesstaat von heute und dabei drei Elemente nennen, die aus der Mediation stammen. National- Hymne, Einstieg: Napoleon als Vermittler (Nationalhymne, mit Kleidungsrequisiten) Kleidungs- Lernziele: stücke Affektiv: Kennen den Konflikt (regional) und können sich dazu äussern. Instrumentell: Die Schüler können sich in eine Rolle 10 denken und versuchen diese so gut wie möglich zu spielen. Fachlich: Die Schüler kennen den Grund, warum Napoleon 1803 erneut in die Schweiz einmarschierte. Zusätzliche Medien Medium Inhalt Seite(n) Karikatur Die politische Schaukel: Karikatur von David Hess. 12 Textquelle Brief an die Bewohner Helvetiens von Napoleon 13 Bild Soldaten bereit zur Abreise an die Front 14 Karte Vergleich 1474 1798, 1798 – 1803, 1803 1813 16 Audioquelle Das Beresina Lied 17 Seite 2 von 25 Geschichte Mediation 1803 T. Binz SR04 Vorgeschichte: Wie kommt es zur Mediation von 1803 – 1815? 1798, Napoleon marschiert in die Schweiz ein. Verschiedene Städte kapitulieren gleich (Basel), andere liefern sich mit dem französischen Heer erbitterte kämpfe (Umgebung Bern, die Stadt selber kämpft nicht). Napoleon plündert das widerstandslose Bern und raubt den Staatsschatz und symbolisch auch noch die Bären aus Graben. Es wird die Helvetische Republik ausgerufen, die politische Ordnung wird neu verteilt, die Tagsatzungen abgeschafft. Frei nach dem Vorbild der französischen Republik soll nun auch in der Schweiz die Freiheit, Brüderlichkeit und Gleichheit gelebt werden können. Napoleon kann den Plan aber nicht durchsetzen. Bald schon merkt er, dass sein Visionen zum Scheitern verurteilt sind. „Im Sommer 1802 zieht Napoleon seine Truppen zurück. Wie er die Lage richtig eingeschätzt hat, bricht ein Bürgerkrieg aus: Im so genannten Stecklikrieg marschieren konservative Bauern, die von patrizischen Offizieren angeführt werden, gegen die Stadt Bern und gewinnen Oberhand. Ein politisches Chaos herrscht. Napoleon kann sich nun als grosser Vermittler in die schweizerische Innenpolitik einschalten. Er zitiert eine etwa 70 Mann starke Verhandlungsdelegation nach Paris und diktiert der Schweiz eine neue Verfassung, die «Mediationsakte» von 1803.1 Von 1803 bis zum Scheitern von Napoleon und dem anschliessenden Wienerkongress 1814/1815, wurde die Schweiz nach dem Mediationsakte verwaltet. Diese einschneidenden Veränderungen sind die Wegbereiter zur schweizerischen Bundesverfassung von 1848 gewesen und haben deshalb eine grosse Bedeutung in der Schweizer Geschichte. Beschreibung zum Leistungsnachweis Lösungen Die Lösungen zu den verschiedenen Arbeitsaufträgen befinden sich jeweils am Ende der gesamten Dokumentation. Damit diese auch verständlich sind, habe ich zu jedem 1 (Text aus der Homepage: gesehen: Okt. 2007) Seite 3 von 25 Geschichte Mediation 1803 T. Binz SR04 Medium den passenden fachlichen Hintergrund dazu geschrieben. Er kann ebenfalls als Lösung betrachtet werden. Theaterstück Das Theaterstück habe ich schon einmal durchgeführt. Es hat sich sehr bewährt! Es ist mir klar, dass dies kein „Medium im herkömmlichen Sinne ist. Trotzdem sind viele von diesen darin enthalten und helfen, das ganze Stück etwas besser zu verstehen. Die Personen sind leichter zu identifizieren, wenn sie mit den entsprechenden Kleidungstücken „ausgeschmückt sind. Da dies für mich eine tolle Erfahrung war, möchte ich dies auch gerne an andere Lehrpersonen weitergeben. Methodische Vorgehensweise Ich habe als Ergänzung der ganzen Dokumentation noch die methodische Analysemöglichkeit „AQUA beigefügt. Sie befindet sich auf der nächsten Seite. Seite 4 von 25 Geschichte Mediation 1803 Mediation 1803 in der Schweiz T. Binz SR04 Ein Theaterstück Karikatur 1 Filmausschnitt Welche Personen waren daran beteiligt? Was kannst du auf dem Bild erkennen? Wie kommt es zur Mediation von 1803? Warum ist dieser Konflikt so spektakulär? Welche Grundlegenden Veränderungen birgt die Mediationsverfassung in sich? Warum tritt diese Person neu ins Geschehen ein? Was wird getan, um den Zusammenhalt in der Schweiz zu fördern? Gibt es einen vergleichbaren historischen Abschnitt zwischen 1798 und 1848? Warum wird das Wallis so schnell aus dem Schweizerbund herausgelöst? Welche Musik spielte im Hintergrund? Film „Mediation: Geburt einer Nation, erhältlich in der Sentimatt, ab Min. 26. Was hat sich vor der Mediation abgespielt? (Als Abschluss- und Anschlussfrage für die Schüler und die Lehrperson gedacht) Welches Sprichwort kommt dir beim Anblick der Karikatur in den Sinn? Wage eine Interpretation! Was hat dieses Bild mit der Schweiz und dieser Person zu tun? Nutze dabei dein Vorwissen! (Helvetik) Gesehen Okt. 2007. Gesehen Nov. 2007) Audioquelle Woher stammt das Beresinalied? Was zeigt es uns auf? Karikatur 2 . Gesehen Okt. 2007 Walliser – Karikatur: Napoleon hält den Löffel in der Hand. Warum war das Wallis so wichtig für Napoleon? Versuche mittels Interpretationen einen Lösungsweg zu finden. www.zuerich98.ch/bilder/woche13_p08.jpg Gesehen: Okt. 2007 Kartenausschnitte Kartenausschnitte Vergleiche alle drei Kartenausschnitte und Veränderungen jeweils fest! Was fällt dir auf? halte die Meyer, Helmut; Schneebeli, Peter. Von der Geschichte zur Textquelle: An die Helvetier Gegenwart. Lehrmittelverlag des Kantons Zürich, 2002, Seite 145. Bild Ziegler, Peter. Zeiten, Menschen, Kulturen 5. Lehrmittelverlag Soldaten zur Abreise, Kampf von Napoleon im Osten. Napoleon wendet sich an die Helvetier und legt ihnen seine Meinung klar dar. Kanton Zürich, 1983, Seite 141 und 130 Warum müssen die Schweizer Soldaten für Napoleon in den Krieg ziehen? Welche Gründe nennt Napoleon, um wieder in die Schweiz einmarschieren zu dürfen? Ziegler, Peter. Zeiten, Menschen, Kulturen 5. Lehrmittelverlag Kanton Zürich, 1983, Seite 140. . Okt. 2007 Seite 5 von 25 Geschichte Mediation 1803 SR04 T. Binz Methodisches Vorgehen „AQUA – Medienanalysehilfe für den Schüler Diese Abbildung zeigt das AQUA – Medienanalysesystem. Natürlich gibt es bei jedem Medium noch Besonderheiten, auf die geachtet werden müsste. Seite 6 von 25 Geschichte Mediation 1803 SR04 T. Binz Karikatur Bild aus: Gesehen: Okt. 2007 Hintergründe zur „Napoleon wollte . Karikatur 1 . stabile politische Verhältnisse in der Schweiz schaffen, um seine Herrschaft abzusichern. 2 . die Schweiz wirtschaftlich in die von ihm gegen England verhängte Kontinentalsperre einbinden. 3 . in der Schweiz Söldner für seine Feldzüge rekrutieren sowie Geldmittel beschaffen. Um diese drei Ziele zu erreichen, gestaltete Napoleon die Schweiz um: Er stellte die Souveränität der Kantone als eigenständige Staatsgebilde wieder her. Die ehemaligen Untertanengebiete Waadt, Aargau und Thurgau wurden ebenfalls als vollwertige Kantone anerkannt. Der helvetische Zentralstaat wurde aufgehoben und durch einen lockeren Staatenbund ersetzt. Diesem stand der Landammann der Schweiz vor, welcher gewissermassen Napoleons Befehlsempfänger war. Ein Zensuswahlrecht begünstigte die konservativen, aristokratischen Kräfte in der Schweiz.2 Der Schüler wird kaum auf diese Lösung kommen. Jedoch gibt es einige wichtige Indizien, die erahnen lassen, was diese Karikatur (auch wenn sie ursprünglich für Deutschland gedacht war) für die Schweiz bedeuten könnte. Folgende Antworten könnten auf die 2 . Gesehen: Okt. 2007. Seite 7 von 25 Geschichte Mediation 1803 SR04 T. Binz Fragen (unten aufgelistet) gegeben werden: Das ist ein Mann (Napoleon), der unter einem Ziegenfell steckt. Dahinter liegen Kanonen. Er ist also offensichtlich auf einem Schlachtfeld. Er trägt seine Uniform und wird fast vollständig von diesem Fell verdeckt. Offensichtlich gibt es eine Anlehnung an das Sprichwort „Der Wolf im Schafspelz. Was bedeutet dieses Sprichwort nun übertragen auf Napoleon und die Schweiz? Der Wolf gibt sich also als Schaf aus, versucht also seinen Kontrahenten zu täuschen. Scheinbar versucht dies auch Napoleon. Der Gesichtsausdruck lässt erahnen, dass seine Gedanken alles andere als positiv sind. Methodisches Vorgehen Aufgaben für die Nun könnte übergeleitet werden, dass dies tatsächlich so war. Es wir gemeinsam ein Wandtafelbild erarbeitet, im dem die Gedanken und Forderungen von Napoleon enthalten sind. Die Schüler haben bereits Vorkenntnisse in der Analyse einer Karikatur. Folgende Eckpfeiler sollten bei einer Karikatur abgedeckt werden (Input aus der Geographiedidaktik): Zum Zeichner: Wer? Ziele? Welche Partei ergreift er/sie? Zur Aussage: Was sieht man? Was wird ausgesagt? Welches Problem? Wird ein Widerspruch aufgedeckt? Versteckte Aussage? Was wird provoziert? Zur Form: Was fällt auf? Welche Mittel werden eingesetzt? Zum Zielpublikum: Wer soll angesprochen werden? Welches Vorwissen braucht der Betrachter? Zur Intention: was/wer wird angegriffen? Was soll bewirkt werden? Ist die Karikatur berechtigt? Zur Wirkung: Gefahren? Was wird bewirkt? Was kannst du auf dem Bild erkennen? Welches Sprichwort kommt dir beim Anblick der Schüler: Karikatur in den Sinn? Wage eine Interpretation! Was hat dieses Bild mit der Schweiz und dieser Person zu tun? Nutze dabei dein Vorwissen! (Helvetik) Verknüpfungsmöglichkeiten Dieses Bild kann gut als Einstieg verwendet werden, so wie auch als Abschlussbild, um eine Ergebnissicherung zu tätigen. Im Zentrum stehen dabei die Veränderungen und den Hintergedanken Napoleons, dass die Schweiz „sowieso seine Hilfe benötigen würde, um wieder ein geregeltes Leben führen zu können. Karikatur: Deutsche Karikatur auf Napoleon I. (1808.) Seite 8 von 25 Geschichte Mediation 1803 SR04 T. Binz Filmausschnitt Hintergründe zum Film Methodisches Vorgehen Aufgaben für die Der Film beginnt mit dem Sturm auf die Bastille und leitet anschliessend über alle Geschichtsteile bis zum Wienerkongress 1814/15. Näheres in der Einleitung zu Beginn des Dossiers. Die Mediation wird ca. bei 26 Min. ein Thema. Zuvor wird aber der Sachverhalt der Zeit um 1800 sehr gut geschildert. Als Repetitorium ist er daher sehr gut geeignet. Zum Teil der Mediation gibt es keine besondere Vorgehensweise. Es wäre jedoch sinnvoll, den Film zu Beginn einer Unterrichtseinheit zu zeigen und auf die verschiedenen Elemente, die darin genannt sind, danach etwas mehr einzugehen. So wird zum Beispiel das Unspunnenfest genannt, das bis heute noch seine Tradition besitzt. Auch die Herauslösung aus dem Schweizerstaat des Kantons Wallis ist mit Texten und Bildern nur schwer zu behandeln. Im Film jedoch werden die Zusammenhänge klarer. Danach macht auch die Karikatur (Napoleon, Löffelwage) Sinn. Wie kommt es zur Mediation von 1803? Schüler Welche Grundlegenden Veränderungen birgt die Mediationsverfassung in sich? Was wird getan, um den Zusammenhalt in der Schweiz zu fördern? Warum wird das Wallis so schnell aus dem Schweizerbund herausgelöst? Verknüpfungsmöglichkeiten Karikatur „Wallis Unspunnenfest Textquelle „Rede Napoleons an die Schweiz Seite 9 von 25 Geschichte Mediation 1803 SR04 T. Binz Nationalhymne und Kleiderrequisiten Ein Theaterstück Hintergründe zur Textquelle Methodisches Vorgehen Beim Thema dieses Unterrichtseinstiegs handelt es sich um „Die Schweiz – vom Staatenbund zum Bundesstaat. Napoleon hat in dieser Phase nach 1798 für die Schweiz eine grosse Rolle gespielt, den Eidgenossen ein neues System aufgezwungen. Diese neue Art der Regierungsform ist aber in der Schweiz nicht angekommen und führte schließlich dazu, dass er 1803 wieder aus der Schweiz abzog. Im Hinterkopf hatte Napoleon aber immer, dass er bei erneuten Streitereien der Eidgenossen wieder eingreifen könnte. Und tatsächlich: Nach wenigen Wochen marschiert Napoleon erneut in der Schweiz ein, um dessen „Zwist zu schlichten. In der Geschichte wird dieser Akt von 1803 „Mediation (Vermittlung) genannt. Als Vermittler hat nun Napoleon einen neuen Stellenwert und kostet diesen voll aus. Vorgängig müssen die Rollen verteilt werden. Als Requisiten genügen die französische Nationalhymne, 3 verschiedene Hüte, die jeweils beklebt werden mit den entsprechenden Parteien. Napoleon wird mit einem Ausgängeranzug des Militärs bestückt und bekommt den schönsten Hut. Als Streitigkeit kann etwas aktuelles, aber auch etwas geschichtsträchtiges genommen werden. Beispiel aus meinem Praktikum: Der Streit zwischen den Gersauern und den Vitznauern um den eben umstrittenen Vitznauer-/Gersauerstock. Mein Praktikum war in Weggis. Nun streiten sich diese beiden Parteien. Nach einiger Zeit kommt Napoleon auf das ertönen der Nationalhymne ins Rampenlicht und läuft einmal um die Pultreihe und bleibt schlussendlich bei den beiden Parteien stehen. Nun wird der Streit geschlichtet. Welche Personen waren daran beteiligt? Warum ist dieser Konflikt so spektakulär? Seite 10 von 25 Geschichte Mediation 1803 SR04 T. Binz Warum tritt diese Person neu ins Geschehen ein? Gibt es einen vergleichbaren historischen Abschnitt zwischen 1798 und 1848? Welche Musik spielte im Hintergrund? Was hat sich vor der Mediation abgespielt? (Als Abschluss- und Anschlussfrage für die Schüler und die Lehrperson gedacht) Verknüpfungsmöglichkeiten Wie die Anschlussfrage schon verrät, zielt dieses Theaterstück auf eine Repetition der letzten Stund ab. Vorgängig wurde die Mediation behandelt. Nun geht es noch darum, die Details aus dieser Zeit zu erarbeiten wie etwa die Veränderungen der Gesetze oder der Zusammensetzung des Einheitsstaates. Nationalhymne Frankreich auf: Seite 11 von 25 Geschichte Mediation 1803 SR04 T. Binz Zusatzmaterialien Karikatur 2 (Bild aus: www.zuerich98.ch/bilder/woche13_p08.jpg Gesehen: Okt. 2007) Hintergründe zur Karikatur Methodisches Vorgehen Verknüpfungsmö glichkeiten 3 „Napoleon hält die aristokratischen und die progressiven Kräfte im Gleichgewicht und kann so nach dem Grundsatz «teile und herrsche» regieren. Das Wallis, welches das strategisch wichtige Scharnier zwischen Frankreich und dem ebenfalls von Napoleon besetzten Norditalien bildet, trennt er kurzerhand wegen «Eigenbedarfs» von der Schweiz ab. Um die Zensur zu umgehen, veröffentlichte Hess diese Karikatur in England unter dem Namen Gilbray Junior.3 Das Vorgehen kann oben bei der Karikatur nachgesehen werden. Diese Karikatur ist schon etwas schwieriger, verlangt einen höheren Abstraktionsgrad. Der Schüler muss dabei ein fundiertes Vorwissen schon haben. Dieses Bild könnte als Repetitionsaufgabe oder al Ergebnissicherung dienen. www.zuerich98.ch/bilder/woche13_p08.jpg Gesehen: Okt. 2007 Seite 12 von 25 Geschichte Mediation 1803 SR04 T. Binz Textquelle (Text aus: ZMK 5, Seite 140.) Hintergründe zur Textquelle Methodisches Vorgehen Verknüpfungsmöglichkeiten Napoleon versucht seinen Einmarsch zu begründen. Dabei will er den Schweizern offensichtlich aufzeigen, wie unfähig sie sind, ihr eigenes Land zu organisieren. Der Text vermittelt auch den Eindruck, dass das französische Volk dem schweizerischen in den politischen Handlungen weit überlegen ist. Das helvetische Staatssystem ist nicht mehr „salonfähig. Darum muss es ausgetauscht werden. Napoleon hat natürlich die richtige Lösung schon lange geplant: Er wird den Vermittler (Mediator) sein! Die Schüler kennen das System AQUA und können versuchen, die Textquelle danach aufzuschlüsseln. Die Textquelle könnte von einem Schüler laut vorgelesen werden, zu Beginn der Stunde. Danach könnten einige Fragen die ideale Basis für eine anregende Diskussion sein. Hat Napoleon das Recht, erneut in die Schweiz einzumarschieren? Mit dem Bild „Wolf im Schafspelz, vorgängig oder auch gleich danach. Seite 13 von 25 Geschichte Mediation 1803 SR04 T. Binz Bildquelle (Bild: CH-Chronik, Reise in die Zeit, 1998. Gesehen auf: Okt. 2007) Hintergründe zur Karikatur „1803-1813: Der Tribut der Freiheit Die zehn Jahre der Mediation sind nicht nur leicht für das Land, auch wenn der Friede gewährleistet und die internen Spannungen abgebaut sind. Einerseits sichert das Abkommen den 19 Kantonen ihre Unabhängigkeit zu, anderseits auferlegt es happige Abgaben und die Pflicht, 16 00 Soldaten zu stellen, um den expansionistischen Kurs Frankreichs zu stützen. Der Druck zeigt Soldaten, die sich für die Abreise an die Front bereit machen. Die Rolle der Schweizer bei der Schlacht an der Beresina geht als berühmte Heldentat in die Geschichte ein: Schweizer Soldaten decken zwischen dem 26. und dem 28. November 1812 unter gewaltigem Blutzoll den französischen Rückzug aus Russland.4 Methodisches Vorgehen 4 Neben der Mediation laufen parallel noch andere kriegerische Angelegenheiten, die für die Schweizer nicht leicht zu verkraften sind. Die Schüler müssen hier vorgängig den Ablauf von Napoleons Karriere etwas genauer kennen. Der Rückzug bei der Beresina sollte den Schüler ein Begriff sein. Das Bild ist aus diesem Grunde interessant, da die Schüler eine direkten Link zwischen nationaler Text aus: Okt. 2007 Seite 14 von 25 Geschichte Mediation 1803 SR04 T. Binz und internationaler Geschichte schlagen können. Das sollte den Standpunkt der Mediation noch etwas verschärfen. Das Vorgehen: Beobachten: Welche Gegenstände und Personen siehst du? Ist das Bild gegliedert? Empfindungen: Was fühlst du beim Anblick des Bildes? Woran erinnert dich das Bild? Vermutungen bzw. Wissen zur Vergangenheit: Was könnte das Bild darstellen? Was erfährst du dank dem Bild über die Vergangenheit? Aussagen über das Bild selber: Welcher Bildtyp liegt vor? Welchem Zweck dient das Bild? Fragen: Was möchtest du auf Grund des Bildes über die Vergangenheit wissen? Was möchtest du zum Bild selber wissen? Aufgaben für die Schüler: Beobachten: Was ist hier zu sehen? Personen und Gegenstände? Vermutungen: In welchem Zusammenhang kannst du dir das Bild vorstellen? Versuchen mehrere Wege einzuschlagen? Verknüpfungsmöglichkeiten Fragen: Hast du noch Fragen zum Bild? Notiere sie! Abschlussbild einer Unterrichtssequenz: Vertiefung der Fragen um Napoleon im Zusammenhang mit den Schweizern! Seite 15 von 25 Geschichte Mediation 1803 SR04 T. Binz Kartenausschnitte 1474 1789 1803 (Bilder aus: Von der Geschichte zur Gegenwart, Seite 145. ZMK 5, Seite 141 und 130. Hintergründe zur Karikatur Methodisches Vorgehen Verknüpfungsmöglichkeiten Die Karte aus 1474 zeigt die verschiedenen Unterteilungen der Schweiz. 1798 hingegen verändert Napoleon mit seinem Einmarsch die Schweiz entscheidend. 1803 verändert sich das Bild nochmals. Um einen Überblick zu erhalten, werden diese drei Kartenausschnitte verglichen. Natürlich könnten hier auch noch andere Verfahren angewendet werden. Eine Liste von Möglichkeiten findet man im Buch „ Veränderungen im Zusammenhang mit den Gesetzesartikeln im ZMK 5 verknüpfen. „Die politische Schaukel: Karikatur von David Hess, wird verknüpft mit den Karten (Unterschied Wallis!) Seite 16 von 25 Geschichte Mediation 1803 SR04 T. Binz Beresina Lied Unser Leben gleicht der Reise Eines Wandrers in der Nacht; Jeder hat in seinem Gleise Etwas, das ihm Kummer macht. Aber unerwartet schwindet Vor uns Nacht und Dunkelheit, Und der Schwergedrückte findet Linderung in seinem Leid. Mutig, mutig, liebe Brüder, Gebt das bange Sorgen auf; Morgen steigt die Sonne wieder Freundlich an dem Himmel auf. Darum laßt uns weitergehen; Weichet nicht verzagt zurück! Hinter jenen fernen Höhen Wartet unser noch ein Glück. (Songtext: Von Olt. Thomas Legler, 1782-1835, (Kt. Glarus) am 28. Nov. 1812 an der Beresina angestimmt Gefunden auf: Okt. 2007) Hintergründe zur Karikatur Methodisches Vorgehen Verknüpfungsmöglichkeiten Die Schlacht bei der Beresina 1812 war wohl das eindrücklichste Schicksal, das Napoleon erlebt hatte. Die Umstände waren grauenhaft, die Angst bei der französischen Truppe sehr hoch. Heldenhaft seien hingegen die Schweizer gewesen. Das Kontingent von 16 00 Soldaten versuchte, eine Brücke zu bauen, die dann tatsächlich auch zustande kam. Eine zweite Brücke wurde für die Artillerie errichtet. Leider aber brach die Brück drei Mal auseinander und musste so repariert werden. Als die Russen an die Beresina aufgerückt waren, begann ein starkes Gedränge. Dieses führte zu einer Panik und liess viele Franzosen ertrinken. Napoleon war zu dieser Zeit schon längst über die Brücke gelaufen! Ich würde versuchen, die Schüler auf der emotionalen Ebene abzuholen. Als Einstieg könnten verschiedene Elemente verwendet werden, aber auch in einem Abschlussteil. Unterlegt mit einer Bilderreihe der schrecklichen Feldzüge (Power-Point) oder einer Folienreihe (Bilder im Pädagogischen Medienzentrum Luzern, Sentimatt) ergäbe dies im dunklen Raum eine eindrückliche Stimmung. Das AQUA System würde hier zur Analyse sicher auch einen guten Beitrag leisten. Mit der Bildquelle zuvor. Russlandfeldzug von Napoleon. Seite 17 von 25 Geschichte Mediation 1803 SR04 T. Binz Arbeitsblätter Napoleon auf seinem Feldzug durch Europa Arbeitsaufträge: Was kannst du auf dem Bild erkennen? Welches Sprichwort kommt dir beim Anblick der Karikatur in den Sinn? Wage eine Interpretation! Was hat dieses Bild mit der Schweiz und dieser Person zu tun? Nutze dabei dein Vorwissen! (Helvetik) Seite 18 von 25 Geschichte Mediation 1803 SR04 T. Binz Lösungen: Das ist ein Mann (Napoleon), der unter einem Ziegenfell steckt. Dahinter liegen Kanonen. Er ist also offensichtlich auf einem Schlachtfeld. Er trägt seine Uniform und wird fast vollständig von diesem Fell verdeckt. Offensichtlich gibt es eine Anlehnung an das Sprichwort „Der Wolf im Schafspelz. Was bedeutet dieses Sprichwort nun übertragen auf Napoleon und die Schweiz? Der Wolf gibt sich also als Schaf aus, versucht also seinen Kontrahenten zu täuschen. Scheinbar versucht dies auch Napoleon. Der Gesichtsausdruck lässt erahnen, dass seine Gedanken alles andere als positiv sind. Seite 19 von 25 Geschichte Mediation 1803 SR04 T. Binz Arbeitsblätter Filmausschnitt „Die Mediation Arbeitsaufträge: Wie kommt es zur Mediation von 1803? Welche Grundlegenden Veränderungen birgt die Mediationsverfassung in sich? Was wird getan, um den Zusammenhalt in der Schweiz zu fördern? Warum wird das Wallis so schnell aus dem Schweizerbund herausgelöst? Seite 20 von 25 Geschichte Mediation 1803 SR04 T. Binz Lösungen: Napoleon zieht seine Truppen zurück nachdem er sich selber eingestehen muss, dass die Bildung der Helvetischen Republik nicht so funktioniert hat, wie er sich erhoffte. Heimlich aber rechnete er damit, dass die Schweizer nicht fähig sein würden, den innern Konflikt zwischen Zentralisten und Föderalisten beizulegen. Unter Berufung einiger Abgeordneten verfasst er die Mediationsakte und marschiert schliesslich wieder in die Schweiz ein. Die Schweiz bekommt einer Verfassung, jeder Kanton ebenfalls eine eigene. Die Grenzen ändern sich nicht mehr, bis heute! Das Land wird wieder zum Staatenbund. Untertanengebiete und Zugewandte Orte gehören neu auch zur Eidgenossenschaft. Es werden verschiedene Feste organisiert, so dass der Zusammenhalt wieder gefördert werden kann. Bestes Beispiel dafür ist das Unspunnenfest. Das Wallis wurde von Napoleon aus der Schweiz herausgelöst, weil dieser versuchte, das Geschehen in der Po-Ebene in Italien zu kontrollieren. Darum waren im auch die Passübergänge des Simplon und des Grossen St. Bernhard sehr wichtig. Die Gründe sind als von strategischer Natur. Seite 21 von 25 Geschichte Mediation 1803 SR04 T. Binz Arbeitsblätter Theaterstück: „Der Mediator in der Zentralschweiz Welche Personen waren daran beteiligt? Warum ist dieser Konflikt so spektakulär? Warum tritt diese Person neu ins Geschehen ein? Gibt es einen vergleichbaren historischen Abschnitt zwischen 1798 und 1848? Welche Musik spielte im Hintergrund? Was hat sich vor der Mediation abgespielt? (Als Abschluss- und Anschlussfrage für die Schüler und die Lehrperson gedacht) Seite 22 von 25 Geschichte Mediation 1803 SR04 T. Binz Lösungen: Zuerst müssen die Schüler die Personen identifizieren können. Anhand der Kleidung sollte dies eigentlich schon ziemlich klar sein. In einem weiteren Schritt geht es vor allem darum, den Mediationsakt nochmals Revue passieren zu lassen. So ist es wichtig, dass die Schüler den Grund kennen, warum er wieder in die Schweiz einmarschiert ist. In einem weiteren Schritt folgt die Frage, was für Konsequenzen dies für die Schweiz hatte. Dabei können die 3 Hauptpunkte (zuvor im Skript bereits erwähnt) genannt werden. Seite 23 von 25 Geschichte Mediation 1803 SR04 T. Binz Literatur Bücher Ziegler, Peter. Zeiten, Menschen, Kulturen 5. Lehrmittelverlag Kanton Zürich, 1983. Meyer, Helmut; Schneebeli, Peter. Von der Geschichte zur Gegenwart. Lehrmittelverlag des Kantons Zürich, 2002. Internet gesehen Okt. 2007 , gesehen Nov. 2007 , gesehen Okt. 2007 , gesehen Okt. 2007 Aus dem pädagogischen Medienzentrum Luzern Dias aus den verschiedenen Epochen „Die Schweiz vom Staatenbund zum Bundesstaat (1798 – 1848). Film: „Mediation: Geburt einer Nation. Film in der Bibliothek erhältlich. DVD mit Beilagen Es ist auf der nächsten Seite eine DVD mit allen Materialien beigelegt. Seite 24 von 25 Geschichte Mediation 1803 DVD mit allem Material (inkl. Angaben der Dias/Fotos) Seite 25 von 25 SR04 T. Binz