Arbeitsblatt: Nachdenkereien von Erich Kästner Pünktchen und Anton
Material-Details
Nachdenkereien zu Pünktchen und Anton von Erich Kästner
Deutsch
Leseförderung / Literatur
5. Schuljahr
12 Seiten
Statistik
132644
1042
11
09.06.2014
Autor/in
Franziska Wittmer
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
1. Nachdenkerei von Erich Kästner Phantasie ist eine wunderbare Eigenschaft, aber man muss sie im Zaum halten. „Ich habe einmal von einem Mann gelesen, der sehr viel Phantasie besass und deshalb sehr lebhaft träumte. Einmal träumte er zum Beispiel er spränge aus dem Fenster Und da wachte er auf und lag doch tatsächlich auf der Strasse. Nun wohnte er glücklicherweise im Parterre. 2. Nachdenkerei von Erich Kästner Mut beweist man nicht mit der Faust allein, man braucht auch den Kopf dazu. Anton hat einem Jungen, der grösser ist als er, zwei Ohrfeigen gegeben. Und da könnte man ja nun meinen, Anton habe Mut bewiesen. Es war aber gar nicht Mut, es war Wut. Und das ist ein kleiner Unterschied. 3. Nachdenkerei von Erich Kästner Die Neugierde ist der Tod der Freude. Wenn ihr zum Beispiel vor Weihnachten den Schrank eurer Eltern durchsucht nach euren Weihnachtsgeschenken, und wenn ihr dann zur Bescherung gerufen werdet, wisst ihr schon alles was in den Päckchen drin ist. Da müsst ihr dann überrascht tun und eure Eltern wundern sich, warum ihr euch gar nicht richtig freut. 4. Nachdenkerei von Erich Kästner Armut könnte abgeschafft werden, wenn die Reichen schon als Kinder wüssten, wie schlimm es ist, arm zu sein. Wenn die reichen Kinder sagen würden: „Wenn wir mal gross sind und Banken und Fabriken unserer Väter besitzen, dann sollen es die Arbeiter besser haben. Die Arbeiter das wären ja dann ihre Spielkameraden aus der Kindheit. 5. Nachdenkerei von Erich Kästner Wenn die Menschen, denen es gut geht, den anderen denen es schlecht geht, nicht aus freien Stücken helfen wollen, wird es nochmal ein schlimmes Ende nehmen. Da hat ein Junge unverdientes Glück wohlhabende Eltern zu bekommen, und dann stellt er sich hin und schreit: „Was gehen mich die armen Kinder an! Anstatt von seinen fünf Paketen Pfefferkuchen armen Kindern zwei zu schenken und sich darüber zu freuen, dass er denen eine kleine Freude machen kann. 6. Nachdenkerei von Erich Kästner Schaut wie glücklich es macht, glücklich zu machen. Anton erfährt nicht dass Pünktchen ihm mit ihrem Gespräch mit dem Lehrer geholfen hat. Pünktchen braucht keinen Dank von ihm, die Tat selber ist der Lohn. Ich wünsche jedem von euch einen guten Freund. Und ich wünsche jedem von euch die Gelegenheit zu Freundschaftsdiensten, die er jenem ohne sein Wissen erweist. 7. Nachdenkerei von Erich Kästner Wenn man etwas angestellt hat, muss man sich zusammennehmen und dazu stehen. Wenn man so grosse Angst vor Strafe hat, sollte man sich das gefälligst vorher überlegen. Wo kämen wir hin, wenn jeder. der etwas falsch gemacht hat davonrennen wollte? Das ist gar nicht auszudenken. Man darf nicht den Kopf verlieren man muss ihn hinhalten. 7. Nachdenkerei von Erich Kästner Lügen ist unanständig! Es bleibt dabei: Pünktchen lügt, und das ist sehr unanständig. Wir wollen hoffen, dass sie sich, durch ihre Erlebnisse belehrt, bessert und das Lügen künftig bleiben lässt. 8. Nachdenkerei von Erich Kästner Wenn jemand faul und zugleich schadenfroh, heimtückisch und gefrässig, geldgierig und verlogen ist, dann ist er ein Schweinehund. Aus einem Schweinehund einen anständigen Menschen zu mache, ist wohl die schwerste Aufgabe, die es gibt. 9. Nachdenkerei von Erich Kästner Der Zufall ist die grösste Grossmacht der Welt. Viele Ereignisse und Zufälle, die für die Entwicklung der Menschen entscheidend waren, trafen zufällig ein, und ebenso hätte das Gegenteil oder ganz etwas anderes geschehen können. 10. Nachdenkerei von Erich Kästner Dummgut! Man kann vor lauter Freundlichkeit und Güte dumm sein, und das ist falsch. Die Kinder spüren es am allerersten, wenn jemand zu gut zu ihnen ist. Wenn sie etwas angestellt haben, wofür sie sogar ihrer Meinung nach ein Strafe verdienten, und die Strafe bleibt aus, dann wundern sie sich. Und wenn sich der Fall wiederholt, verlieren sie den Respekt vor dem Betreffenden. Wenn die Strafe oder der Verweis ausbleibt, wenn die Kinder noch dafür, dass sie frech waren, Schokolade kriegen, sagen sie sich vielleicht: Ich will mal immer hübsch frech sein, dann kriegt man Schokolade. 11. Nachdenkerei von Erich Kästner Das Ende könnte wieder ein Paradies werden. Alles ist möglich. Nun könnt ihr womöglich daraus schliessen, dass es auch im Leben immer so gerecht zuginge und ausginge wie in unserem Buch hier. Das wäre allerdings ein gewaltiger Irrtum. Es sollte so sein, und alle verständigen Menschen geben sich Mühe, dass es so wird. Aber es ist nicht so. Seid nicht allzu verwundert, wenn euch das Leben einmal bestraft, obwohl andere die Schuld tragen. Seht zu, wenn ihr gross seid, dass es dann besser wird. Werdet anständiger, ehrlicher gerechter und vernünftiger, als die meisten von uns Erwachsenen heute sind.