Arbeitsblatt: Griechische Mythologie
Material-Details
Zusammenstellung von griechischen Sagen, die in der Literatur und in Sprichwörtern Verwendung finden.
Geschichte
Gemischte Themen
12. Schuljahr
10 Seiten
Statistik
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12.06.2014
Autor/in
Lea Büchler
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Geschichte Griechische Mythologie BL Griechische Sagen mit Bedeutung in der Literatur und im Alltag Griechische Sagen im Alltagsgebrauch „Würden die gesetzten Anreize für Wirtschaft und Politik mit dem Damoklesschwert der Zwangskontingente ab 2021 genügen, um die Einwanderung auf dem Zielpfad zu halten? NZZ, 1. März 2014 „Erstmals wurde in Hamburg im Jahr 2011 dafür gesorgt, dass jeder Schulabgänger ein Anschlussangebot hat und keiner verloren geht. Das sei eine Sysiphos-Arbeit gewesen, sagte SPD-Schulsenator Ties Rabe am Donnerstag bei einer Zwischenbilanz der Reform des Übergangsystems Schule/Beruf. TAZ 2.12.13 „Er hat doch einen totalen Ödipuskomplex. „Öffne ja nicht Pandoras Büchse! Diese und viele andere Ausdrücke wurden aus der griechischen Mythologie in die Alltagssprache übernommen. Doch woher stammen diese? Syssiphos Sisyphos, in der griechischen Mythologie als Gründer der Stadt Korinth (- Hafenstadt am Golf von Korinth/Griechenland) benannt, verärgerte Zeus, den Vater aller Götter, indem er dessen Aufenthaltsort dem Flussgott Asopos verriet. Das gefiel Zeus überhaupt nicht. Er bestrafte Sisyphos, indem er ihn einen riesigen Stein den Berg hoch rollen ließ. Naturgemäß war das keine leichte Aufgabe. Immer, wenn der Missetäter glaubte, den Gipfel erreicht zu haben, rutsche ihm der Felsbrocken aus den Händen, rollte wieder bergab und Sisyphos musste von vorn beginnen. Noch heute wird von einer Sisyphos-Arbeit gesprochen, wenn eine komplizierte Aufgabe oder Arbeit – trotz aller Mühen – vergeblich versucht wird zu lösen. Oder noch schlimmer: wenn sie immer kurz vor dem vermeintlichen Abschluss wieder scheitert. Damokles Damokles rühmte Dionysios als den Glücklichsten aller Sterblichen. Dieser wollte ihm eine Lehre über das wirkliche, gefahrvolle Leben eines Mächtigen erteilen und bot ihm das vermeintliche Glück an. Er lud ihn an die königliche Tafel ein, ließ aber heimlich über Damokles Kopf ein Schwert aufhängen. Als dieser das Schwert sah, das nur an einem Pferdehaar über ihm hing, verlor er vor Furcht die Freude an den Genüssen der Tafel. Deshalb beschwor er den Tyrannen, ihn zu entlassen, da er seines Glückes satt sei. 1 Geschichte Griechische Mythologie BL Die Ödipus-Sage Ödipus ist eine Gestalt aus der griechischen Mythologie. Er war der Sohn von Laios, dem König von Theben, und Iokaste (auch Epikaste). Von einem Orakel wird Laios prophezeit, dass, wenn ihnen ein Sohn geboren würde, dieser seinen Vater töten und seine eigene Mutter Iokaste heiraten würde. Bei der Geburt ihres Sohnes Ödipus beschließt Iokaste, dem vom Orakel vorausgesagten Schicksal dadurch zu entkommen, dass sie das Kind tötet. Sie übergibt Ödipus an einen Hirten, der es im Wald mit zusammengebundenen Füßen aussetzen soll, so dass es umkommen muss. Aber der Hirte hat Mitleid mit dem Kind und übergibt es einem Mann, der in den Diensten des Königs von Korinth steht und der es zu seinem Herrn bringt. Der König nimmt den Knaben an Kindes Statt an und der kleine Prinz wächst in Korinth heran, ohne zu wissen, dass er nicht der echte Sohn des Königs von Korinth ist. Das Orakel von Delphi verkündet ihm, es sei sein Schicksal, seinen Vater zu töten und seine Mutter zu heiraten. Er beschließt, diesem Schicksal dadurch zu entgehen, dass er nie wieder zu seinen vermeintlichen Eltern zurückkehrt. Auf dem Rückweg von Delphi gerät er in einen heftigen Streit mit einem alten daherkommenden Mann. Er verliert die Selbstbeherrschung und tötet diesen Mann, ohne zu wissen, dass er seinen Vater, den König von Theben, erschlagen hat. Auf seiner Wanderschaft gelangt er nach Theben. Dort verschlingt die Sphinx die jungen Männer und Jungfrauen der Stadt und will erst damit aufhören, wenn sich jemand findet, der die richtige Antwort auf ihr Rätsel weiß. Die Stadt Theben hat versprochen, den, der das Rätsel lösen und so die Stadt von der Sphinx befreien könne, zum König zu machen und ihm die Witwe des Königs zur Gemahlin zu geben. Ödipus unternimmt das Wagnis. Er findet die Antwort auf das Rätsel. Die Sphinx stürzt sich ins Meer, die Stadt ist von ihr befreit. Ödipus wird König und heiratet seine Mutter Iokaste. Nachdem Ödipus eine Zeit lang glücklich regiert hat, wird die Stadt von einer Pest heimgesucht, der viele Bürger zum Opfer fallen. Der Seher Thereisias enthüllt, dass die Pest die Strafe für das von Ödipus begangene zweifache Verbrechen ist, den Vatermord und den Inzest. Ödipus versucht zunächst verzweifelt, die Wahrheit nicht zu sehen. Als er sich gezwungen sieht, sie zu erkennen, blendet ( sich selber das Augenlicht nehmen, je nach Version durch herausschneiden der Augen oder verbrennen) er sich selbst und Iokaste begeht Selbstmord. Die Tragödie endet damit, dass Ödipus die Strafe für ein Verbrechen erleidet, dass er unwissentlich und trotz seiner bewussten Bemühungen, es zu vermeiden, beging. Der Ödipuskomplex Der Ödipuskomplex beschreibt in der psychoanalytischen Theorie Sigmund Freuds das wichtige Entwicklungsstadium, in dem das Kleinkind einen rivalistischen Kampf gegen den Vater (die Vaterinstanz) um die Mutter (die Muttersinstanz) austrägt. Der günstige Ausgang des Ödipuskonflikts bedeutet, dass das Kind die Vaterinstanz und ihre Autorität anerkennt. 2 Geschichte Griechische Mythologie BL Prometheus und Pandora Prometheus (zu Deutsch: „Voraussicht) ist in der griechischen Mythologie ein Titan. Er ist der Sohn des Iapetos und der weiseste Titan. Er war in der Lage, die Zukunft vorher zu sagen, weshalb er sich Zeus anschloss, als dieser Kronos stürzen wollte, weshalb er noch frei auf der Erde wandeln durfte. Da Prometheus die Fähigkeit besaß, in die Zukunft zu blicken, schloss er sich Zeus an, als dieser Kronos und die Titanen stürzen wollte. Aus diesem Grund wandelte er noch frei auf der Erde herum. Prometheus war auf der Erde, auf welcher es Vögel gab und auch Tiere auf dem Boden. Allerdings war kein äußerst intelligentes und erfindungsreiches Tier dort, weshalb Prometheus aus Ton Menschen formte. Diesen zeigte Prometheus, wie sie Häuser bauern können und wie sie sich mit Heilmitteln vor Krankheiten schützen können. Zeus, der gemeinsam mit den Olympiern Kronos und die Titanen stürzte, wurde nun, gemeinsam mit den anderen Olympiern, auf das Menschenvolk aufmerksam. Diese versprachen den Menschen, sie zu beschützen, wenn diese sie verehren. Nun trafen sich beide Parteien, während Prometheus den Anwalt der Menschen darstellte und sich einer List bediente. Prometheus opferte einen Stier und machte in die Haut des Stiers gewickelte zwei Haufen. Einen davon sollte Zeus sich aussuchen. In einem legte Prometheus alle Knochen hinein und in den anderen das Fleisch, die Eingeweide und den Magen. Der Hauthaufen mit den Knochen sah aus, als ob dort mehr Inhalt wäre, doch Zeus durchschaute den Betrug. Dennoch nahm er den größeren Haufen und stellte sich zornig und empört. Also wollte er sich rächen. Als Rache wollte er den Menschen nicht die letzte Gabe, das Feuer, zu übergeben. Doch Prometheus zeigte es den Menschen eigenhändig, was Zeus sehr missfiel. Er befahl also Hephaistos, ein Scheinbild einer schönen Jungfrau zu erschaffen. Auch Athene, die auf Prometheus eifersüchtig wurde, half dabei, indem sie der Jungfrau einen weißen Schleier überwarf. Aphrodite gewährte ihr Liebreiz und Hermes brachte ihr die Sprache bei. Zeus nannte diese gut wirkende Jungfrau Pandora. Pandora übergab er eine Büchse, in der jeder Olympier etwas Unheilvolles für die Menschheit hineinlegte. Mit dieser Büchse ging Pandora zu Prometheus Bruder, Epimetheus, welcher sie freudig empfang, obwohl Prometheus ihn warnte, Geschenke von den Göttern zurückzuschicken, da sie den Menschen schaden wollten. Als sie also bei ihm war, öffnete sie die Büchse und Scharen von Unheil kamen heraus und befielen die ganze Welt. Darunter war auch die Krankheit. Doch eine Sache, eine gute, kam nicht aus der Büchse, da Pandora schnell den Deckel schloss: Die Hoffnung. Später wurde die Büchse jedoch noch einmal geöffnet. Schließlich ließ Zeus Hephaistos eine schwere Kette schmieden, mit der dieser Prometheus an einen Felsen im Kaukasus fesseln sollte, was dieser auch tat. Dies war aber noch nicht alles: Jeden Tag kam der Adler Ethon, der etwas von Prometheus Leber fraß, was diesen allerdings nicht tötete, da er unsterblich war, weshalb er die Qualen jeden Tag noch einmal erdulden musste, da seine Leber des Nachts wieder nachwuchs. Dies sollte, so Zeus, so lange fortwähren, bis ein Mann ihm seine Qualen freiwillig abnahm. Dies geschah nach einer langen Zeit tatsächlich: Cheiron, der unsterblich war, allerdings eine Wunde von Herakles zugefügt bekam, wollte wegen ebendieser Wunde sterben und erbarmte sich deshalb Prometheus, wodurch dieser endlich frei sein durfte. In anderen Versionen befreite Herakles Prometheus. Allerdings musste Prometheus fortan einen Ring mit einem Stein aus dem Kaukasus tragen, damit sich Zeus damit rühmen kann, dass Prometheus immer noch am Stein gefesselt 3 Geschichte Griechische Mythologie BL Dedalos und Ikaros Dädalus war ein Nachfahre des Gottes Hephaistos und ein begnadeter Techniker. Doch er war auch sehr eifersüchtig: Als sein Schüler die Säge erfand, stürzte er diesen vom Dach. Um sich nicht vor dem Gericht in seiner Heimatstadt Athen verantworten zu müssen, floh er mit seinem Sohn Ikarus nach Kreta. Dort baute er für König Minos das sagenhafte Labyrinth ohne Ausgang doch er erfand auch eine mechanische Kuh für die Frau des Königs, denn diese hatte sich in einen Stier verliebt. Aus dieser Liebe zwischen Frau und Stier ging der Minotaurus hervor, der halb Tier, halb Mensch war. Als König Minos von all dem erfuhr, sperrte er das Ungeheuer in das Labyrinth und verbot Dädalus und Ikarus, die Insel zu verlassen. Aber die beiden wollten fliehen und ersannen einen Plan: Weil Minos alle Schiffe kontrollierte, wollten die beiden sich Flügel bauen und durch die Luft fliehen. Als der Tag der Flucht gekommen war, stieg Dädalus mit seinem Sohn auf einen hohen Felsen nahe dem Meer und schärfte Ikarus noch einmal ein, ja nicht zu hoch (die Sonne könnte das Wachs schmelzen, mit dem die Federn an den Flügeln befestigt waren) oder zu tief (die Gischt des Meeres könnte seine Flügel durchnässen) zu fliegen. Dann flogen die beiden los und waren bald schon über dem offenen Meer. Der junge Ikarus genoss das Fliegen und stieg übermütig immer höher in den Himmel hinauf. Doch dann geschah es: Er kam der glühenden Sonne zu nahe und was sein Vater prophezeit hatte, trat ein. Ikarus verlor seine Federn, stürzte tief hinab ins Meer und ertrank. Die Insel, auf der man später seinen angespülten Leichnam fand, heißt heute noch ihm zu Ehren Ikaria. Dädalus trauerte sehr um den Verlust seines Sohnes, gelangte aber wohlbehalten nach Sizilien, wo ihn der König Kokalos freundlich empfing. Kokalos beschützte ihn später auch vor Minos, der seinen entflohenen Techniker zurückholen wollte. So lebte Dädalus noch lange und machte noch viele große Erfindungen. Dädalus gilt heute als Ahnherr aller Techniker und Bildhauer (er soll auch die ersten großen Statuen geschaffen haben), während Ikarus immer wieder gerne als schlechtes Beispiel dafür hergenommen wird, wozu jugendlicher Leichtsinn doch führen kann. Orpheus Orpheus lebte in Thrakien als Sohn der Muse (Schutzgöttinnen der Künste) Kalliope. Sein Vater war der thrakische König und Flussgott Oiagros (oder, nach anderen Überlieferungen, Apollon). Von Apollon, dem Gott der Musik, bekam er eine Lyra (Zupfinstrument, Harfe, Leier geschenkt, die Apollon von seinem Halbbruder Hermes erhalten hatte. Unter den Sängern galt Orpheus als der beste. Die Bäume neigten sich ihm zu, wenn er spielte, und die wilden Tiere scharten sich friedlich um ihn, und selbst die Felsen weinten angesichts seines schönen Gesangs. 4 Geschichte Griechische Mythologie BL Die Argonauten nahmen ihn auf ihren Kriegszügen mit. Orpheus sang so schön, dass er sogar das wütende Meer und die Feinde durch den Zauber seiner Lyra bezwang. Orpheus Braut war die Nymphe Eurydike. Als Aristaios (Sohn des Gottes Apollon und der Nymphe Kyrene) versuchte, sie zu vergewaltigen, und sie vor ihm floh, starb sie durch einen von ihm verschuldeten Schlangenbiss. Orpheus stieg in die Unterwelt, um durch seinen Gesang und das Spiel seiner Lyra den Gott Hades zu bewegen, ihm seine Geliebte zurückzugeben. Seine Kunst war so groß, dass ihm seine Bitte tatsächlich gewährt wurde jedoch unter der von Hades und Persephone gestellten Bedingung, dass er beim Aufstieg in die Oberwelt vorangehen und sich nicht nach ihr umschauen dürfe. Da er die Schritte der Eurydike nicht hörte, sah er sich um und sie verschwand wieder in der Unterwelt. Eine ähnliche Szene gibt es auch in der Bibel: Die Städte Sodom und Gomorrha hatten mit ihrer Lasterhaftigkeit den Zorn Gottes erregt. Er beschloss, beide mit Schwefel und Feuer (Erdbeben?) zu vernichten. Auf Bitten Abrahams (sehr wichtige Figur im Alten Testament, bspw. bei der Abkehr von Menschenopfern) wollte Gott jedoch die wenigen Gerechten verschonen und sie nicht zusammen mit den Gottlosen verderben. Zu den Gerechten zählten Lot (zufällig ein Neffe Abrahams), seine Frau und zwei Töchter. Der Herr liess sie durch Engel aus Sodom führen, warnte sie aber zugleich, auf ihrer Flucht nicht zu rasten und vor allem sich nicht nach der Stadt umzuschauen. Kaum dass Lot und seine Familie aus der Stadt waren, brach über diese das Inferno herein. Der zu Recht oder zu Unrecht typisch genannten weiblichen Neugier verdanken wir dann den 26. Vers im 19. Kapitel des 1. Buches Mose: Und sein Weib sah hinter sich und ward zur Salzsäule. Der Sänger stand den Musen und somit dem Gott Apollon nahe, nicht aber dem Dionysos, dem Gott des Rausches und ausschweifend-wilder Umzüge und Gesänge. So wurde Orpheus in seiner Heimat von „Mänaden, berauschten Anhängerinnen des Dionysos, zerrissen. Nach antiker Vorstellung war es kein Trost, dass er nun als Schatten sich zum Schatten der Eurydike gesellen konnte. In späteren Bearbeitungen des Mythos wird als Motiv für den Mord angeführt, Orpheus habe sich von der Liebe zu Frauen losgesagt und zum Weiberfeind entwickelt oder sich gar der Knabenliebe zugewandt. Sein Kopf jedoch wurde mitsamt seiner Leier in den Fluss Hebros geworfen, sie schwammen hinab in das Ägäische Meer und wurden auf der Insel Lesbos an Land gespült. Der Kopf sang immer weiter, bis Apollon ihm gebot zu schweigen. Sein Grab soll sich in der Stadt Leibethra befunden haben andere Quellen nennen diese Stadt auch als Geburtsort des Orpheus und den Fluss, in dem sein Kopf gefunden wurde, Meletos. Seine Lyra wurde als Sternbild an den Himmel gesetzt. 5 Geschichte Griechische Mythologie BL Perseus Akrisios, dem König von Argos, wird weisgesagt, dass ihm ein Sohn seiner Tochter Danaë zum Verhängnis werden würde. Deshalb schließt er Danaë zusammen mit einer Amme in den Keller des Palastes und lässt diesen von blutrünstigen Hunden bewachen. Zeus befruchtet die Schlafende als Goldregen, woraufhin Perseus geboren wird. In seiner Genealogie stehende Nachkommen werden Perseiden oder Persiden genannt. Mit der Geburt des Perseus steht Akrisios neuerlich – und jetzt verschärft – vor dem Dilemma, was er mit den beiden machen soll, denn wohl liebt er seine Tochter, wird aber seinen Enkel umso mehr fürchten müssen, als sein erster Versuch, dem Schicksal zu entkommen, auf für ihn unverständliche Weise misslungen ist. Er schliesst beide in eine Kiste und setzt sie auf dem Meer aus, wobei aber Zeus mit Hilfe Poseidons verhindert, dass beide umkommen. Als sie auf Seriphos, einer Insel der Kykladen, an Land gespült werden, findet der Fischer Diktys, teils auch als Schiffer oder Hirte bezeichnet, der Bruder des Königs Polydektes, die beiden und lässt sie bei sich wohnen. Der König allerdings beginnt Danaë nachzustellen, doch Diktys und später auch der heranwachsende Perseus wissen sie zu beschützen. Deshalb versucht der König Perseus loszuwerden, indem er von ihm verlangt, ihm das Haupt der Gorgo Medusa zu bringen, das jeden, der es sieht, zu Stein verwandelt. Pallas Athene erscheint Perseus und übergibt ihm einen glänzenden Schild, der in der Lage ist, ein Spiegelbild zurückzuwerfen. Sie zeigt ihm damit eine Möglichkeit, der Gefahr nicht direkt ins Auge zu schauen. Außerdem müsse er die Schwestern der Medusa, die Graien, die Töchter des Phorkys, aufsuchen, um herauszufinden, wo die Gorgone sich befinde. In der Version Michael Köhlmeiers sitzen die Graien, drei Schwestern der Gorgonen – grauhaarig seit Geburt, deshalb auch die Gräulichen genannt – an einem See in Afrika, als Perseus sie findet. Sie teilen sich zusammen einen Zahn und ein Auge, die sie sich gegenseitig bei Bedarf überlassen. Perseus fragt nun nach den Gorgonen (bzw. laut Gustav Schwab nach den Nymphen), erhält zunächst aber keine Auskunft. Daraufhin beginnt er, seine Wegzehrung aufzuessen, und weil die Graien auch etwas davon haben wollen, bietet er ihnen an, zwischenzeitig Auge und Zahn zu halten. Sie willigen ein, und Perseus erpresst sie: Entweder sie sagen ihm, wo Medusa zu finden sei, oder alle drei bleiben blind und zahnlos. Nachdem er die Auskunft bekommen hat, gibt er ihnen laut Schwab beides zurück, nach anderen Erzählungen wirft er das Auge und/oder den Zahn in den See, in den die Graien jetzt steigen müssen. Die Nymphen dieser Gegend, die jahrhundertelang unter dem Gestank der Graien leiden mussten, sind ihm danach so dankbar, dass sie ihm Flugsandalen, einen Mantelsack (Schubsack) und eine Tarnkappe schenken. Perseus erfragt von den Graien den Aufenthaltsort der Nymphen und dort findet er und nimmt er sich dann, was er will. Auf der weiteren Reise trifft er auf Hermes, der ihm noch eine Sichel als Waffe übergibt. Nur die dritte, jüngste und hässlichste der drei Gorgonen, Medusa, die ehemalige Geliebte des Poseidon, ist sterblich. Als Perseus kommt, schlafen sie alle. Ihre Häupter haben statt Haaren Schlangen, und jeder, der sie direkt ansieht, erstarrt sofort zu Stein. Er nähert sich der Medusa, indem er in den Schild der Göttin Athene schaut, schneidet ihr unter Führung Pallas Athenes den Kopf ab und fängt ihn im Mantelsack der Nymphen auf. Aus der blutenden Wunde der kopflosen Medusa entspringen ein geflügeltes Ross, der Pegasus, und ein Riese namens Chrysaor, beides Geschöpfe des Poseidon. Mit Hilfe der Tarnkappe und der Flugsandalen flieht er und wird von Winden und Regengewolken über viele Gegenden geschleudert. Schließlich setzt er sich im Reich des Königs Atlas nieder, um zu rasten, und ihn um Obdach zu bitten. Atlas fürchtet aber um seine Besitztümer und stößt den Heroen fort. Das ergrimmt Perseus so sehr, dass er Atlas das Medusenhaupt zeigt, woraufhin dieser sofort zu dem Stein erstarrt, der heute das Atlasgebirge bildet. 6 Geschichte Griechische Mythologie BL Auf dem Rückweg sieht Perseus an Äthiopiens Küste eine schöne junge Frau (Andromeda), die an einen Felsen gekettet ist. Sie erscheint blass und regungslos, so dass er zunächst glaubt, sie sei aus Stein gehauen. Schließlich sieht er ihr Haar wehen und eine Träne fließen. Andromeda soll geopfert werden, weil ihre Mutter Kassiopeia damit geprahlt hat, sie sei viel schöner als die Nereiden, die schönen Meeresnymphen. Daher zürnt Poseidon und schickt das Meeresungeheuer Ketos, das die Küstengebiete mit so viel Unglück überhäuft, dass ein Seher befragt wird, was zu tun sei. Man müsse Andromeda dem Ungeheuer opfern, ist sein Spruch, und weil das Volk derselben Meinung ist, gibt König Kepheus, ihr Vater, nach. Als das Ungeheuer auf Andromeda zuschiesst, um sie zu verschlingen, und deren Eltern wehklagend herbeieilen, erbittet sich Perseus für die Rettung Andromedas deren Hand und bekommt nicht nur diese, sondern auch das ganze Königreich versprochen. Perseus gelingt es, das Ungeheuer zu töten und dadurch Andromedas Leben zu retten. Nach einer überlieferten Version zeigt Perseus dem Ungeheuer das Medusenhaupt, nach einer anderen kommt es zu einem dramatischen Kampf, in dem Perseus sein Schwert benutzt. Auf dem Weg in die „Heimat Argos macht Perseus im pelasgischen Larisa Halt, wo gerade Wettkämpfe stattfinden. Beim einem Wurf mit dem Diskus trifft er seinen Großvater – der eben dorthin geflohen war, um seinem Enkel zu entgehen – unglücklich und unbeabsichtigt, so dass sich der Orakelspruch erfüllt. In tiefer Trauer begräbt Perseus seinen Großvater. Alle erhaltenen magischen Gegenstände gibt er wieder zurück, das Medusenhaupt erhält Pallas Athene. Nach Pausanias wird der Kopf der Gorgone nahe dem Markt von Argos in einem Hügelgrab vergraben. Die nun ererbte Herrschaft über Argos tauscht er wegen der Tötung des Akrisios mit Megapenthes gegen Tiryns und gründet von dort aus Midea und Mykene. Perseus ist ein langes und glückliches Leben zusammen mit Andromeda gegönnt. Beide haben viele Kinder, neben Perses den Alkaios, Sthenelos, Heleios, Mestor, Kynouros und Elektryon sowie die Tochter Gorgophone. Darüber hinaus sind sie die Großeltern der Alkmene, des Eurystheus und des Amphitryon und Vorfahren des Teleboerkönigs Pterelaos sowie des Herakles. Nach ihrem Tod werden beide zusammen mit Kepheus, Kassiopeia und dem Walfisch Cetus als leuchtendes Beispiel als Sternbilder in den Himmel erhoben. Pausanias berichtet, dass Dionysos, mit einer Schar Frauen vom Meer (Aliai Meerfrauen) her kommend, Argos bekriegte. Perseus kann sie abwehren, wobei viele der Frauen sterben. Schließlich versöhnten sich Dionysos und Perseus. 7