Arbeitsblatt: Skorbut

Material-Details

Arbeitsblatt mit unterschiedliche Aufträgen. Gestützt auf das Buch "durch die Geschichte zur Gegenwart".
Geschichte
Neuzeit
7. Schuljahr
3 Seiten

Statistik

136796
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16.10.2014

Autor/in

Angela Gralak


Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Zeitalter der Entdeckungen Der Mensch erforscht die Welt Skorbut Name: Datum: Auftrag Lies den Text durch und beantworte anschliessend die Fragen. Die Ernährung an Board Der Alltag an Bord eines Schiffes war voller Entbehrungen und nichts für empfindliche Naturen. Die Nahrung war ausgesprochen eintönig und von schlechter Qualität. Konserven und Tiefkühlkost gab es noch nicht. Das Fleisch für die Reise wurde in Holzfässern mit Salzlake eingelegt („gepökelt) und zu Mittag auf einem einfachen Herd gewärmt. Dennoch wurde es bald zu einer übelriechenden, unappetitlichen Masse, deren Salzgehalt den Durst steigerte. Im Brot entwickelten sich Maden, die man erst durch längeres leichtes Klopfen herausscheuchen musste. Da Brot zudem rasch verdarb, ernährte man sich überwiegend von haltbarem Schiffszwieback sowie von gekochten Erbsen und Bohnen. Ausserdem nahm man Speiseöl, Käse, Graupen (Getreide), Trockenfisch, geräucherten Speck, haltbares Gemüse wie Zwiebeln und später Sauerkraut mit. Bei jedem Landgang war man bestrebt, die Vorräte an Bord durch frisches Trinkwasser, Obst und Gemüse sowie Brennholz zu ergänzen. Das Trinkwasser wurde in grossen hölzernen Fässern aufbewahrt. Bei längeren Reisen oder Aufenthalten durch Windstille reichte die mitgeführte Wassermenge oft nicht aus. Dann musste das Wasser rationiert werden und alle an Bord litten Durst. Bisweilen verdursteten ganze Besatzungen sogar, obwohl sie ringsum von Wasser umgeben waren aber eben Salzwasser, dessen Genuss nach wenigen Tagen zum Tode führt. Nach einiger Zeit begann das Wasser zu faulen und wurde zu einer grünlichen, stinkenden Brühe. Erst im Laufe von Wochen nahmen die darin wachsenden Algen beim Absingen auf den Boden auch einen Teil der Fäulnisstoffe mit, sodass es wieder halbwegs klar wurde. Die Schiffe hatten auch grosse Mengen alkoholischer Getränke an Bord, die sich dank des Alkohols besser hielten. Seefahrer im Mittelalter wählten Wein, im Norden bevorzugte man Bier. Da der einseitigen Nahrung wichtige Nährstoffe fehlten, erkrankten viele Seeleute an Skorbut. Diese Krankheit wird durch Mangel an frischem Gemüse und Frischfleisch hervorgerufen. Hände und Füsse schwollen an, das Zahnfleisch begann zu bluten, schliesslich fielen die Zähne aus. Wunden heilten nicht und eine allgemeine Mattigkeit erfasste den Kranken. Auf langen Seereisen starb manchmal ein grosser Teil der Besatzung an Skorbut; Vasco da Gama, der den Seeweg nach Indien entdeckte, verlor auf der Rückfahrt mehr als ein Drittel seiner Seeleute. Erst um 1750 fand der britische Arzt James Lind heraus, dass Skorbut durch frisches Obst verhindert werden kann. Die Krankheit entsteht, wie man heute weiss, durch einen Mangel an Vitamin C. Als wohl erster grosser Seefahrer machte sich der britische Entdeckungsreisende James Cook Linds Erkenntnisse zunutze. Er nahm grosse Mengen Sauerkraut und Zwiebeln an Bord, liess so oft wie möglich frisches Fleisch und Früchte an Bord bringen und achtete darauf, dass seine Seeleute regelmässig davon assen. Der Erfolg gab ihm recht: kein einziges Mitglied der Besatzung starb an Skorbut. Unterkunft und Hygiene Auch wenn die neuen Schiffstypen, die für die Entdeckungsfahrten eingesetzt wurden, größer und wendiger waren als alle Schiffe, die die Europäer bisher für die Seefahrt eingesetzt hatten, so waren sie nicht für die Bequemlichkeit der Besatzung eingerichtet, sondern sollten für die hohen Investitionen so viel Profit liefern wie möglich. Das bedeutete, dass die Seeleute auf engstem Raum oft monatelang zusammengepfercht waren. In den Anfangsjahren der Entdeckungen gab es keinerlei Mannschaftsunterkünfte. Jeder Seemann musste sich seinen Schlafplatz suchen, wo er ihn fand. Erst später übernahm man an Bord die Hängematten, die man von den Indianerstämmen der Karibik kennengelernt hatte. Oft waren die Besatzungen auf so engem Raum untergebracht, dass man sich nicht einmal umdrehen konnte, ohne in den Schlafraum des Nachbarn einzudringen. Auf den Schiffen gab es den Befehl Umgewendet!, bei dem sich alle Schlafenden zu bestimmten Nachtstunden auf die andere Seite drehen mussten. Hygienische Verhältnisse an Bord waren katastrophal. Latrinen gab es keine. Stattdessen benutzte man dafür aufgespannte Netze am Bug. Tägliche Körperpflege kannte man auch an Land nicht. Oft behielten die Seeleute ihre Kleidung während der gesamten Fahrt an. Kleider zum Wechseln besaßen sie selten. Erst Mitte des 18. Jahrhunderts schlug der englische Marinearzt Dr. James Lind der britischen Admiralität die tägliche Reinigung und die Wäsche der Kleidung als Mittel gegen die Ausbreitung von Krankheiten an Bord vor. Solche Zustände trugen zur raschen Verbreitung von Infektionskrankheiten auf diesen Schiffen bei. Für die häufigen Krankheiten an Bord entwickelte man die Miasmentheorie, die besagte, dass sich der Mensch auf See einfach außerhalb seiner gewohnten Umgebung befand. Man glaubte, dass er die Ausdünstungen von Bäumen, Steinen und Erde zum Überleben brauchte, und dass er auf See nie in seinem Element sein könnte. So sprach man von Mala Aria, der schlechten Luft, die für die Krankheiten verantwortlich sei. Aus diesem Begriff hat sich der Name der Malaria entwickelt. Nenne vier Probleme, die man an Bord hatte (Stichworte). Was war das grösste Problem an Bord und was konnte man dagegen tun? Beschreibe die Umstände an Bord in 4 Sätzen. Was genau ist Skorbut? Schaue im Lexikon nach.