Arbeitsblatt: hinduismus götter

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zusammenfassunf für schüler
Diverses / Fächerübergreifend
Anderes Thema
klassenübergreifend
5 Seiten

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45
06.01.2008

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Land: Schweiz
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Textauszüge aus dem Inhalt:

Götter des Hinduismus Der große Gott Saguna Brahman Für Sterbliche ist Nirguna Brahman kaum in seiner Größe zu erfassen. Aus diesem Grund gibt es für die menschliche Vorstellung Saguna Brahman, den Brahman mit Form und Eigenschaften, um sich Nirguna Brahman vorstellen zu können. Für den normalen Menschen, der nicht spirituell weit genug entwickelt ist, wird Gott als Wesen mit menschlichen Formen dargestellt. In menschlicher Form kann man diesen Gott anbeten und seine Gedanken auf ihn richten. Die Dreifaltigkeit Brahma, Vishnu und Shiva Die Welt unterteilt sich nach dem Glauben des Hinduismus in die drei Zustände Schöpfung, Erhaltung und Zerstörung. Der eine allmächtige und allgegenwärtige Gott nimmt je nach Funktion eine der drei Gestalten an: Brahman (Schöpfung), Vishnu (Erhaltung) und Shiva (Zerstörung). Jede dieser drei Formen Gottes ist jedoch im Hinduismus mit einem eigenen Erscheinungsbild, eigenen Wesenzügen und Charaktereigenschaften versehen. Verschiedene Symbole und Gegenstände drücken die Tugenden des jeweiligen Gottes (Gottzustandes) aus. Brahma der Schöpfer Brahma ist nicht zu verwechseln mit Saguna Brahman. Brahma der Schöpfer wird mit vier Köpfen dargestellt. Die Köpfe zeigen in verschiedene Richtung und somit in alle Himmelsrichtungen. Brahma sitzt in einer Lotusblüte, die das Symbol für Reinheit und Unschuld ist, da die Lotusblüte normalerweise in schmutzigen Gewässern wächst, jedoch selbst von stets rein ist. Somit bleibt Brahma unberührt von dem Schmutz, das heißt dem Übel der Welt. Um die Nähe von Schöpfung und Bewahrung (Erhaltung) zu symbolisieren, entspringt Brahma aus dem Nabel Vishnus. Saraswati Göttin der Weisheit und des Lernens Saraswati ist der weibliche Aspekt der Schöpfung und als Göttin die Gefährtin Brahmas. In ihrer Hand hält sie ein indisches Instrument, die Vina, die als Symbol des kosmischen Universums und des Rhythmus des Universums gilt. Aus dem Laut OM wurde das Universum geschaffen. Der innere Laut, das Summen, des Universums ist die Musik des Kosmos. Die Perlen (ähnlich dem christlichen Rosenkranz) in ihrer Hand heben die Wichtigkeit des Gebets und der Meditation hervor. Die Palmenblätter in ihrer linken Hand repräsentieren das Copyright: Ökumenischer Eine–Welt–Kreis St. Nikolaus Wolbeck e.V. 1 Lernen und die Weisheit, ohne die der Mensch nichts ist. Ihr Sari ist weiß als Mahnung, dass alles Wissen und alle Weisheit von Reinheit erfüllt sein müssen. Auch Saraswati sitzt in einer Lotusblüte. Manchmal sitzt sie auch auf einem Pfau, oder Pfauen sitzen ihr zu Füßen. Dies ist eine Mahnung, dass die Eitelkeit in uns kontrolliert werden muss. Auch der Schwan ist manchmal ihr Reittier, um uns daran zu erinnern, dass wir unreines Wissen von reinem Wissen trennen müssen genau wie der Schwan das Wasser von der Milch trennt, um die Sahne zu trinken. Vishnu Der Bewahrer Vishnu wird oft liegend auf der vielköpfigen Kobra (Ananta) dargestellt, die im Ozean der Milch schwimmt. Die Kobra Ananta stellt die kosmische Energie dar, während der Ozean das Ananda, die endlose Schönheit und Größe Brahmans symbolisiert. Vishnu wird in der Farbe blau dargestellt, der Farbe des Himmels und der Unendlichkeit. In einer Hand hält er einen Diskus (Chakra) als Mahnung, dass er das Dharma (die Wahrhaftigkeit) und die Ordnung des Universums bewahrt. In einer anderen Hand hält er eine Seemuschel, die das Entfernen von Ignoranz und die kosmische Musik symbolisiert, da sie ein Rauschen von sich gibt, wenn man sie ans Ohr hält. Die Muskatblüte in einer weiteren seiner vielen Hände vertreibt das Böse der Welt. Die Lotusblüte ist das Symbol der Reinheit und der Schönheit des Universums. Das Reittier Vishnus ist der Mensch-Adler Garuda, der große Stärke, Macht und Erhabenheit repräsentiert. Lakshmi Göttin des Gedeihens und des Glücks Lakshmi ist die Gefährtin Vishnus und der weibliche Aspekt des Bewahrers. Sie stellt die Güte Gottes dar. Die eine Hand hält Sie in der Pose abhaya mudra, das heißt die Hand ist aufrecht gehalten mit der Handfläche zum Betrachter und mit den Fingern nach oben gerichtet. Diese Pose heißt: Habe keine Angst. Die andere Hand hält sie in der Pose varada mudra, das heißt die Hand ist gerichtet wie bei abhaya mudra, jedoch deuten die Finger nach unten. Diese Pose symbolisiert Wohlstand und Güte, die sie den Menschen gibt. Lakshmi sitzt in einer Lotusblüte und hält zusätzlich eine Lotusblüte in der Hand als Betonung der Wichtigkeit von Reinheit im Leben. Copyright: Ökumenischer Eine–Welt–Kreis St. Nikolaus Wolbeck e.V. 2 Shiva Der Zerstörer Shiva wird auch oft in der Form des Nataraja, dem König der Tänzer dargestellt. Er tanzt als Nataraja in einem Ring aus Feuer der kosmischen Energie. Er tanzt auf dem Dämonen Apasmara Purusha, der unsere Egos repräsentiert. Nur durch das Zerstören des Ichbezogenen kann der Mensch zu Gott gelangen. In der einen Hand hält Shiva ein Reh, das die menschliche Wankelmütigkeit darstellt. In der anderen Hand hält er eine Handtrommel, die das Symbol für die kreative Energie ist. Mit der dritten Hand führt Shiva das Feuer, die Kraft der Zerstörung. Die vierte Hand schließlich zeigt die Pose des abhaya mudra, als Ausdruck, sich nicht zu fürchten und des Schutzes. Shiva schützt, während er zerstört. Der Ring des Feuers, in dem Nataraja tanzt, symbolisiert die Kontinuität und die unendliche Bewegung des Universums während des unendlichen Kreislaufs von Schöpfung, Bewahrung und Zerstörung. Die Göttin Ganga (der Fluss Ganges) entspringt aus dem Kopf Shivas. Dies symbolisiert die Reinheit, Kraft und das Leben, das aus der Zerstörung entsteht. Auch die Kobra, die sich um ihn windet, steht für die kosmische Energie. Shiva trägt eine Kette aus Totenköpfen als Erinnerung daran, dass alles vergänglich ist. Auf der Stirn trägt er ein drittes Auge. Dies ist das Auge des absoluten Wissens. Wenn er es öffnet, zerstört es alles (vor allem aber das Böse), was es erblickt. Damit wird gemahnt, dass Gott alles sieht, aber Wissen auch eine Macht ist, die zerstören kann. Am rechten Ohr trägt Shiva einen männlichen Ohrschmuck (Kundala) mit einem Juwel und am linken Ohr einen weiblichen Ohrschmuck (Tatanka). Dies zeigt, dass Shiva androgyn, also halb Mann halb Frau ist. Shiva ist nicht nur der Zerstörer der Welt, sondern auch der Zerstörer der menschlichen Illusionen. Sein Reittier ist der weiße Bulle Nandi, der die Seelen der Menschen symbolisiert. Parvati Die Gütige Parvati, die Gefährtin Shivas ist die geduldige und gütige Vermittlerin. Sie hört zu und schlichtet. Somit ergänzt sie den furiosen Shiva. Sie ist die gütige Mutter. Die Schlinge in Parvatis Hand zeigt die weltlichen Bande, von denen wir uns lösen müssen. Die handliche Keule in der anderen Hand symbolisiert, dass sie den Menschen immer wieder auf den rechten Pfad bringen muss. Die Zuckerrohrpflanze, die sie mit sich führt, zeigt die Süße des menschlichen Verstandes. Die fünf Pfeile in Ihrer Hand sind unsere fünf Sinne, die es zu beherrschen gilt. Copyright: Ökumenischer Eine–Welt–Kreis St. Nikolaus Wolbeck e.V. 3 Kali Durga- Die Rachegöttinen Die wütende Form der Parvati ist Kali oder auch Durga. Durga ist hiervon jedoch die sanftere Variante. Als Durga reitet sie auf einem Tiger, der für das Ego und die Arroganz des Menschen steht, die es zu unterdrücken gilt. Mit den Waffen, die sie führt, bekämpft und besiegt sie die acht bösen Eigenschaften (Hass, Geiz, Leidenschaft, Eitelkeit, Verachtung, Neid und die Illusionen, mit denen der Mensch sich selber bindet). Die Furcht erregendere und wütendere Form ist Kali. Kali ist die Personifizierung der Zeit. Ihre Arme und Waffen bekämpfen permanent das Böse. Sie trägt eine Kette mit Totenköpfen, die die Sterblichkeit des Menschen zeigt. Kali symbolisiert die Dunkelheit und das ungewisse der Zukunft und die Gnadenlosigkeit der Zeit. Kali wird im Westen oft als Teufelin gesehen. Dies ist jedoch falsch. Genau wie Shiva ist auch Kali nur der zerstörerische Aspekt Gottes. Ganesha Gott des Wissens Ganesha ist der Sohn Shivas und Parvatis und gehört ebenfalls zu den bedeutenden Göttern des Hinduismus. Es gibt wohl viele Versionen der Geschichte über die Herkunft seines Elefantenkopfes. Eine davon erzählt, wie Ganesha von seiner Mutter beauftragt wurde, das Haus in ihrer Abwesenheit zu bewachen, während Shiva sich zur Meditation in die Berge zurückgezogen hatte. Als Shiva in der Zwischenzeit zurückkehrte und von seinem Sohn nicht ins Haus gelassen wurde, schlug er ihm wutentbrannt den Kopf ab. Um Parvati in ihrer Trauer zu trösten, versprach Shiva ihr, dass Ganesha den Kopf des ersten Lebewesens erhalten sollte, dem Shiva begegnete. Zufällig war das ein Elefant, und weil beim Abschlagen des Kopfes ein Stoßzahn abbrach, hat Ganesha nun einen Elefantenkopf mit nur einem Zahn. Er wird bei Festivitäten und Feiern immer als erstes gepriesen, da er als der Vertreiber von Hindernissen gilt. Sein gewaltiger Körper repräsentiert das Universum, während der Rüssel des Elefantenkopfes als Form des Lautes OM, des Zeichen Brahmas gilt. Der gebrochene Stoßzahn symbolisiert Wissen, da der Mythologie nach mit diesem Zahn das philosophische Epos Mahabharata geschrieben wurde. Ganesha liebt Süßigkeiten, als Symbol der Süße des Wissens. Ganesha ist der Inbegriff des Wissbegierigen und des stetig Lernenden und somit der Gott der Schüler und Studenten. Das Reittier Ganeshas ist die Ratte. Copyright: Ökumenischer Eine–Welt–Kreis St. Nikolaus Wolbeck e.V. 4 Bhairav Shiva in seiner Furcht einflößenden Form. Garuda Halb Mensch, halb Adler, das Reittier des Gottes Vishnu. Linga Ein Shiva-Linga besteht aus drei Teilen. Der unterste Teil ist quadratisch, der mittlere achteckig, der dritte zylindrisch und erhebt sich über den Sockel. Der Shiva-Linga ist so angebracht, dass eine Hälfte in der Erde eingebettet liegt, während die andere über der Oberfläche verbleibt. Der über der Oberfläche erscheinende Teil repräsentiert die manifestierte sichtbare Welt der Vielfalt (Shakti). Die unter der Oberfläche sitzende Hälfte stellt die unsichtbare Grundlage dar, die die obere Hälfte trägt und die unmanifestierte höchste Realität (Shiva) symbolisiert. Der Linga (Phallus) ist in der indischen Mythologie Symbol Shivas. Er wird immer in Beziehung zur Yoni (Das weibliche Zeugungsorgan) und symbolisiert Shakti, die kosmische (weibliche) Energie. In der Vereinigung von Shiva und Shakti wird das Ziel der Schöpfung vollzogen. Der Linga benötigt nun (im Relativen) die weibliche Ergänzung, die Yoni, das Symbol des weiblichen Geschlechtsorgans, um erneut zum Gesamtsymbol der im Relativen erstrebten Einheit zu werden. Wir haben hiermit das Thema des Lebens überhaupt gefunden. Die Vereinigung von Shiva und Shakti, die Vereinigung von männlich und weiblich, um die Einheit des Lebens zu erfahren, in der jeder Widerspruch des Relativen seine Auflösung in Einheit, in Ganzheit findet. In Pashupatinath. wird Shiva in seiner Inkarnation als Herr der Tiere, Pashupati, verehrt. Hier soll Shiva sich mit seiner Gemahlin Parvati in Form einer dreiäugigen Gazelle vergnügt haben. Die Götter Indra und Vishnu hielten Shiva daraufhin an seinem Gazellenhorn fest, welches abbrach und zu Boden fiel. Das Horn wurde in die Erde gerammt und als Lingam verehrt. Shiva versprach daraufhin für immer hier zu bleiben und alle seine Anhänger vom Kreis der Wiedergeburten zu erlösen. Copyright: Ökumenischer Eine–Welt–Kreis St. Nikolaus Wolbeck e.V. 5