Arbeitsblatt: DDR

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Geschichte
Anderes Thema
9. Schuljahr
1 Seiten

Statistik

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947
3
23.10.2014

Autor/in

Nadine Gangi
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Deutsche Demokratische Republik (1949 – 1990) Leben in der DDR 40 Jahre lang existierte die DDR. Laut Verfassung waren in der DDR alle Bürger gleich. Der Staat übernahm Großteile des Privateigentums und verstaatlichte die Wirtschaft. Es galt das Prinzip des Sozialismus. Die SED, die einzig regierende Partei, kontrollierte alle Lebensbereiche, von der Ausbildung der Kleinkinder über die Freizeitgestaltung bis hin zur Arbeitsplatz- und Wohnungswahl. Wer sich der Partei in den Weg stellte, wurde überwacht und verfolgt. Die Bürger in der DDR konnten die Politik des Staates kaum beeinflussen. Freie Wahlen gab es nicht. Erich Honecker und Walter Ulbricht zählten zu den bekanntesten Politikern in der DDR. Ulbricht war von 1950 bis 1971 Generalsekretär der SED und damit mächtigster Mann im Staat. Sein Hauptanliegen war es, den Sozialismus in der DDR zu etablieren und zu festigen. Honecker löste Ulbricht ab. Er bemühte sich darum, die Beziehungen des Staates zum Rest Europas und den Vereinten Nationen zu verbessern. An der Ideologie des Sozialismus hielt er aber fest. Trotz vieler Reformen gelang Honecker nicht, aus der DDR einen Staat mit stabiler Wirtschaft zu machen. Die Unzufriedenheit in der Bevölkerung wuchs. Anhaltende Massenproteste zwangen Honecker am 18. Oktober 1989 schließlich zum Rücktritt. Der Staat subventionierte die Lebensmittel- und Bekleidungsindustrie und garantierte eine Grundversorgung zu Fixpreisen. Produkte aus dem Westen und Importware wie Kaffee, Kakao und Bananen waren hingegen teurer als Grundnahrungsmittel und zudem seltener in den Geschäften. So bezahlten die Menschen für eine Dose Ananas mitunter 18 Mark, für ein Hemd 150 Mark. In Intershops konnten die Bürger Westwaren kaufen, die in der DDR selten waren, darunter Schallplatten, Goldschmuck und Genussmittel. Auf Luxusartikel wie Elektrogeräte und Autos mussten die Käufer oft mehre Jahre warten. Die Wartezeit für einen Trabi lag bei bis zu zwölf Jahren. Alltag in der DDR Das Leben in der DDR war von der Geburt bis zum Einstieg ins Berufsleben durchgeplant. Frauen waren ebenso wie Männer berufstätig. Die Kleinkinder kamen schon mit dem ersten Lebensjahr in die Kinderkrippe. Jedem Kind stand ein Platz in der Ganztagsbetreuung zu. Das Bildungssystem war darauf ausgelegt, allen Kindern die gleiche Ausbildung zu ermöglichen. Für die Erziehungsarbeit in den Kindergärten und in den Schulen gab es feste Lehrpläne, an die Erzieherinnen sich halten mussten. Kino, Theater und Museen – das Freizeitangebot in der DDR war vielfältig. Systemkritische Inhalte waren jedoch untersagt, sie wurden vor ihrer Veröffentlichung zensiert. Freizeitaktivitäten dienten der sozialistischen Bildung. Was nicht den Grundsätzen der SED-Regierung entsprach, wurde abgesägt. An Literatur jenseits von Abenteuerromanen und Reiseberichten war kaum heranzukommen. Wer Westliteratur oder anti-sozialistische Literatur lesen wollte, konnte dies – wenn überhaupt – nur unter Aufsicht tun. Der Sport hatte in der DDR einen hohen Stellenwert. Kinder und Jugendliche traten in Wettkämpfen regelmäßig gegeneinander an. Wer Talent besaß, wurde an einer Sportschule gefördert und zum Leistungssportler trainiert. Die SED beeinflusste auch den Sport. Erfolge wie die Olympia-Medaillengewinne von 1980 in Moskau bedeuteten für die DDR immer auch einen Sieg des Sozialismus über den Kapitalismus. Stasi Am 5. Februar 1950 wurde das Ministerium für Staatssicherheit, die Stasi, gegründet. Die Aufgabe der Stasi war es, jegliches Verhalten zu unterbinden, das der Regierung gefährlich werden konnte. Egal wie. Die Stasi-Mitarbeiter missachteten Menschen- und Persönlichkeitsrechte, um Personen systematisch zu bespitzeln. Sie überwachten die Systemkritiker, kontrollierten ihre Post, hörten Telefonate ab und verschafften sich unerlaubt Zutritt zu ihren Wohnungen Halfen die Einschüchterungsversuche nicht, gingen die Experten von der Staatssicherheit noch einen Schritt weiter. Sie wendeten Gewalt an, beschädigten Wertgegenstände oder attackierten den Betroffenen selbst. Möglich war das nur, weil es keine Gewaltenteilung gab, wie sie etwa in der Bundesrepublik Deutschland im Grundgesetz verankert ist. Alle Gewalt ging vom Staat aus. Wer sich dem Staat widersetzte, war eine Bedrohung für das System. Quelle: