Arbeitsblatt: Ständegesellschaft

Material-Details

Mittelalter
Geschichte
Mittelalter
5. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

138202
1771
24
23.10.2014

Autor/in

D. B.
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Herren und Untertanen – Die Ständegesellschaft im Mittelalter In der mittelalterlichen Gesellschaft hatte jeder seinen Platz. Alle Menschen gehörten zu einem der drei Stände: zur Kirche (Klerus) zum Adel oder zum Bauernstand. Welchem Stand man angehörte, hing nicht davon ab, ob man fleissig oder weniger fleissig war. Entscheidend war die Geburt. Die Menschen blieben ihr ganzes Leben lang in dem Stand, in den sie hineingeboren worden waren. In einen höheren Stand aufzusteigen war unmöglich. Für die Ordnung der Gesellschaft gab es ein System, das als Lehenswesen bezeichnet wurde. Das Wort „Lehen kommt von „leihen. An der Spitze dieses Systems stand ein Kaiser oder König. Er fällte alle wichtigen Entscheidungen. Er war der höchste Richter und erliess die wichtigsten Gesetze. Ihm gehörte alles Land. Da er das Land nicht alleine regieren und verwalten konnte, bezahlte er Fürsten (Herzöge, Grafen), Bischöfe und Äbte dafür, dass sie zu ihm hielten, indem er ihnen Land verlieh. Die Fürsten und Bischöfe mussten ihm dafür Gehorsam und Gefolgschaft leisten und im Falle eines Krieges auch Truppen zur Verfügung stellen. Die Fürsten wiederum gaben Land an niedrige Adlige weiter, die ihnen dienten und unter ihrem Schutz standen. Dafür mussten diese Soldaten stellen und selbst als Ritter für den Herrn in den Krieg ziehen. Ausserdem mussten sie einen Teil der Produkte abgeben, welche die Bauern auf den geliehenen Feldern erwirtschafteten. Der grösste Teil der Gesellschaft im Mittelalter waren die Bauern. Sie lebten in den Dörfern in Abhängigkeit von den adligen oder geistlichen Grundherren (Ritter, Bischöfe, Äbte). Es gab wenige freie Bauern, die meisten waren so genannte Hörige. Ihr Land, ihr Haus und ihr Vieh gehörten einem Grundherrn, der es ihnen zur Verfügung stellte. Sie standen unter dem Schutz der Ritter, mussten aber so viel von ihren Erträgen abliefern, dass alle, die bis zum König oder Kaiser über ihnen standen, etwas bekamen. Stell dir einmal vor, ein höriger Bauer wollte . . sich kleiden wie ein Adliger. . die Tochter seines Grundherrn heiraten. . seine Kinder zur Schule schicken. . in ein anderes Dorf umziehen. . einen Beruf in der Stadt ergreifen. . in einen andern Stand aufsteigen. . sein Haus verkaufen. Aus folgenden Gründen war dies nicht möglich: Er konnte sich die Berufsausbildung nicht leisten. Es gab keine Schulen für Bauernkinder. Die Kleidung eines Adligen war zu teuer. Adlige durften keine Bauern heiraten. Den Bauern war einfache Kleidung vorgeschrieben. Das Haus war vom Grundherrn nur geliehen. Ein Standeswechsel war unmöglich. Die Eltern waren mit der Heirat nicht einverstanden. Ohne Erlaubnis des Grundherrn durfte er nicht aus dem Dorf wegziehen.