Arbeitsblatt: Die Geschichte des Eishockey
Material-Details
Textverständnis mit Lösung und Text
Deutsch
Textverständnis
7. Schuljahr
8 Seiten
Statistik
139836
756
15
25.11.2014
Autor/in
Pitchoune (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Datum: Name: Textverständnis: Die Geschichte des Eishockeys 1 Kanada ist das Mutterland des Eishockeys. Die schnellste Mannschaftssportart der Welt entwickelte sich aus den verschiedensten Sportarten und Traditionen. Indianische Einflüsse waren genauso nötig wie englische und französische bis diese rasante Sportart entstand. 5 Die kanadischen Wurzeln Der Ursprung dieses rasanten Sports liegt in Nordamerika. Im 16. Jahrhundert kamen die Franzosen durch den St.Lorenz Strom in das heutige Kanada. Dort trafen sie auf die Indianerstämme der Huronen und Irokesen. Die Indianer spielten ein Ballspiel, das die Franzosen lernten. Dabei wurde mit Krummstöcken auf einen Ball geschlagen. Man spielte auf nur ein Tor ohne Torwart und zwar auch bei Schnee und Eis. Allerdings noch immer ohne Schlittschuhe. Dieses indianische Ballspiel wurde bald mit dem französischen „hoquet vermischt, das ebenfalls mit Stock und Ball gespielt wurde. 10 15 20 25 30 35 Wie Eishockey auf Schlittschuhe kam Mitte des 18. Jahrhunderts kamen die Engländer nach Kanada und auch sie brachten ein Ballspiel mit, das Hurling. Im Jahr 1856 lernten englische Soldaten in Halifax im Hafenbecken auf der zugefrorenen Eisdecke das Schlittschuhlaufen. Nach einigen Wochen war es ihnen zu langweilig, ständig Bögen und Achter zu fahren. So kam ihnen die Idee, auf Schlittschuhen mit Schläger und Ball auf dem Eis zu spielen – und schon war Eishockey geboren. Das erste Spiel Am 3. März 1875 fand in Montreal das erste, offizielle EishockeySpiel der Geschichte statt. Damals spielte man noch mit einer Holzscheibe, die aber bald von einem Puck, einer harten Gummischeibe ersetzt wurde. Innerhalb von nur einem Jahr gab es in Montreal fünf Mannschaften. Der erste EishockeyClub der Welt wurde an der McGill University in Montreal gegründet. Den EishockeySchläger, so wie wir ihn heute kennen, gibt es seit 1880. Der Stanley Cup Die älteste und eine der wichtigsten Trophäen in der Welt des Profisports ist der StanleyCup. Seit der Saison 1893/94 wird der Pokal alljährlich ausgespielt. Gestiftet von Lord Stanley, dem damaligen britischen Generalgouverneur Kanadas, sollte er jedes Jahr an das beste kanadische Eishockey Team vergeben werden. Damals bestanden die Tore nur aus zwei Pfosten ohne Netz (das kam erst 1900) und die Eisfläche hatte keine Banden. So konnte es passieren, dass die Spieler in vollem Schwung in den Zuschauern landeten – gut für die Spieler, wenn es nicht die gegnerischen Fans waren 1 Datum: Name: 1917 wird die NHL, die National Hockey League, in Montreal gegründet. Seither ist es wohl der Traum eines jeden Eishockeyspielers einmal erfolgreich in dieser nordamerikanischen Profiliga zu spielen. Interessant ist: Während in Deutschland die EishockeyWM 2010 lief, wurde in Nordamerika zeitgleich noch um den StanleyCup gekämpft. Deshalb waren einige berühmte Spieler wie der Tscheche Jaromir Jagr bei der WM nicht vertreten. Aus: www.wasistwas.de 2 Datum: Name: Fragen zum Text Aufgabe 1 Im Text ist ein zeitlicher Ablauf der Entwicklung des Eishockeys beschrieben. Notiere diesen Ablauf in der Tabelle unten. im 16. Jahrhundert Franzosen kommen nach Kanada. Indianer bringen ihnen ein Ballspiel bei einige Wochen danach Die englischen Soldaten finden das Herumkurven auf dem Eis zu langweilig. 3 Datum: Name: Aufgabe 2 „Dort trafen sie auf die Indianerstämme der Huronen und Irokesen. Recherchiere zu diesen beiden Indianerstämmen und schreibe zu jedem Stamm einige Besonderheiten auf. Hurone Irokese 4 Datum: Name: Aufgabe 3 Schreibe, was mit dem Begriff gemeint ist. Die nötige Hilfe findest du im Text selbst. Puck (Zeile 22) NHL (Zeile 35) Lord Stanley (Zeile 29) StanleyCup (Abschnitt 6) Aufgabe 4 Erkläre, was mit der unterstrichenen Aussagen gemeint ist. Vielleicht musst du dazu den ganzen Satz im Text lesen. a) diese rasante Sportart (Zeile 3) 5 Datum: Name: b) wird der Pokal alljährlich ausgespielt. (Zeile 29) c) Gestiftet von Lord Stanley (Zeile 29) d) und schon war Eishockey geboren. (Zeile 18) Aufgabe 5 Beantworte folgende Fragen mit eigenen Worten. Die Antwort auf diese Fragen stehen nicht wortwörtlich im Text, da musst du selbst überlegen. a) Einige Spieler nahmen 2010 am StanleyCup teil, statt an der WM. Warum könnte das so gewesen sein. b) „gut für die Spieler, wenn es nicht die gegnerischen Fans waren steht im Text in Zeile 33. Erkläre diese Aussage. Aufgabe 6 Suche auf einer Karte (im Internet oder im Atlas): 6 Datum: Name: Kanada Montral St.Lorenz Strom Halifax Lösung Fragen zum Text Aufgabe 1 Im Text ist ein zeitlicher Ablauf der Entwicklung des Eishockeys beschrieben. Notiere diesen Ablauf in der Tabelle unten. im 16. Jahrhundert Franzosen kommen nach Kanada. Indianer bringen ihnen ein Ballspiel bei Mitte des 18. Jahrhunderts Engländer kommen nach Kanada. Sie bringen das Hurling (Ballspiel) mit. 1856 Englische Soldaten lernen Schlittschuhlaufen. einige Wochen danach Die englischen Soldaten finden das Herumkurven auf dem Eis zu langweilig. 3. März 1875 erstes offizielles EishockeySpiel innerhalb eines Jahres Es werden fünf EishockeyMannschaften gegründet. 1880 Der „heutige EishockeySchläger wird eingeführt 1893/1894 Seit dieser Saison wird der StanleyCup gespielt 1900 Das Tor bekommt ein Netz. 7 Datum: 1917 Name: Die National Hockey League (NHL) wird gegründet. Aufgabe 2 „Dort trafen sie auf die Indianerstämme der Huronen und Irokesen. Recherchiere zu diesen beiden Indianerstämmen und schreibe zu jedem Stamm einige Besonderheiten auf. Hurone siehe angehängte Infos Irokese siehe angehängte Infos 8 Datum: Name: Aufgabe 3 Schreibe, was mit dem Begriff gemeint ist. Die nötige Hilfe findest du im Text selbst. 9 Datum: Name: Aufgabe 4 Erkläre, was mit der unterstrichenen Aussagen gemeint ist. Vielleicht musst du dazu den ganzen Satz im Text lesen. e) diese rasante Sportart (Zeile 3) schnelle, rasche f) wird der Pokal alljährlich ausgespielt. (Zeile 29) Es wird jedes Jahr ein Turnier gespielt, bei dem der Pokal vergeben wird. g) Gestiftet von Lord Stanley (Zeile 29) Gesponsert, geschenkt, vergeben, gegründet h) und schon war Eishockey geboren. (Zeile 18) erfunden, entwickelt Aufgabe 5 Beantworte folgende Fragen mit eigenen Worten. Die Antwort auf diese Fragen stehen nicht wortwörtlich im Text, da musst du selbst überlegen. c) Einige Spieler nahmen 2010 am StanleyCup teil, statt an der WM. Warum könnte das so gewesen sein. Der StanleyCup ist eine der wichtigsten Trophäen im Eishockey. Diesen Spielern war es vermutlich wichtiger, an diesem Turnier teilzunehmen als an der WM. d) „gut für die Spieler, wenn es nicht die gegnerischen Fans waren steht im Text in Zeile 33. Erkläre diese Aussage. Wenn die Spieler in die gegnerischen Fans landeten, war es für sie vermutlich unangenehmer, als wenn sie bei den eigenen Fans gelandet wären. Schliesslich sind die gegnerischen Fans nicht begeistert von den Spielern der anderen Mannschaft. Aufgabe 6 Suche auf einer Karte (im Internet oder im Atlas): Kanada Montral St.Lorenz Strom Halifax 10 Datum: Name: Die Irokesen In den Staaten Ohio, Pennsylvania, New York und einwenig jenseits des St.-Lorenz-Stromes in Kanada lebte einer der bekanntesten Stämme des östlichen Waldlandes die Irokesen. Das Wort Irokesen ist französischen Ursprungs (Iroquois, Irocois, Yroquois, Yrocois etc.) und wird für eine Gruppe von Stämmen angewandt, die sich in der berühmten Irokesen-Liga vereinten. Zu ihnen gehören die Onondagas, die Oneidas, die Senecas, die Cayugas und die Mohawks. Das Kerngebiet in dem sie wohnten, lag im Osten der Großen Seen und am St.Lorenz-Strom. Aus diesem Gebiet hatten sie die Stämme vertrieben. Diese lebten nun in einem Gebiet, welches das der Irokesen umgab. Die Algonkins nannten die Irokesen Nadowa (auch: Nottoway) was soviel wie Echte Natter bedeutet. Sich selbst nannten die Irokesen Ongwanonsiouni, was mit Wir vom langen Haus übersetzt werden muß. Weitere Stämme, die der irokesischen Sprachfamilie zuzurechnen sind, sind die Huronen, die Conestoga, die Tuscarora und die Cherokee. An dieser Stelle sollen aber nur die Stämme der Liga und die Tuscarora (später zur Liga gehörend) besprochen werden. Die Irokesen hatten sich ein fruchtbares Gebiet angeeignet und betrieben Ackerbau. Sie bauten neben 15 Arten Mais auch Squash und nicht weniger als 60 Arten Bohnen an. Ferner gehörten Sonnenblumen, Kräuter, wilde Pflanzen und der Zucker des Ahornbaums zu ihrer Nahrung. Die Männer rodeten das Land und die Frauen leisteten die weitere Feldarbeit. Die Ernte wurde von den Frauen eingebracht. Währenddessen gingen die Männer der Jagd und in aufgestauten Bächen oder mit Netzen dem Fischfang nach. In einem Irokesendorf waren die Häuser eng zusammengebaut und von Holzspitzen bewehrten Palisaden umgeben die gegen Angreifer ohne Feuerwaffen einen perfekten Schutz boten. Die Häuser wie auch die Ernte gehörten den Frauen. Es gab zwei Haustypen: Das eine Haus besaß ein rundes Dach und das andere, ein sogenanntes Langhaus, hatte ein Giebeldach (Spitzdach). Ein Langhaus war bis zu dreißig Meter lang und in ihm wohnten vier bis fünf Familien einer Sippe. Beide Haustypen bestanden aus einem Pfahlgerüst und wurden mit Ulmenrinde gedeckt. Entlang der Mitte eines solchen Hauses war für jede Familien eine Feuerstätte errichtet über der sich ein Rauchabzug befand. Rechts und 11 Datum: Name: links eines jeden Feuers gab es einen Raum. In dem Gebiet, wo die Irokesen wohnten, gab es wenig Birkenrinde, so mußten sie auch ihre Kanus aus Ulmenrinde fertigen. Die Boote waren plump und schwer. Die künstlerischen Erzeugnisse waren nicht so fein wie die des Südostens, aber sie waren vielfältiger. Sie webten Schärpen, die durch eine besondere Webart hergestellt worden. Wampungürtel wurden von den Botschaftern der Irokesen als Erkennungszeichen getragen. Gürtel oder Streifen in verschiedener Länge und verschiedener Anordnung dienten als einfache Dokumente. Gefertigte Ketten dienten dazu, sich an Sagen, geschichtliche Ereignisse und an Verträge zu erinnern. Die Kleidung der Männer im Winter bestand aus Schäften für die Beine, einem Tuch um die Lende, kurzen Röcken und Hemden aus Wildleder und aus Mokassins. Im Sommer wurden das Hemd und die Schäfte weggelassen. Die Frauen trugen im Sommer Röcke und Schäfte und im Winter lange Kleider. Für die Irokesen war sehr wichtig die Religion, die sie in jeden Augenblick ihres Lebens miteinbezogen. Es gab göttliche Wesen wie der Herr des Lebens, von dem alle guten Dinge kamen und sein Bruder, Urheber alles Bösen, die sich im ständigem Kampf befanden. Der Mensch bestand bei den Irokesen aus drei wesentlichen Teilen, und zwar aus dem Körper, aus der Seele und aus seinem geistigen Wesen (spirit) oder seinem Geist (ghost). Starb ein Irokese, so trat die Seele das sogenannte Nachleben an, was bei Christen der Himmel ist. Sein Geist streifte in der Nähe des Begräbnisplatzes umher und nahm Anteil am Dasein der Lebenden. Kriegszüge konnten von einem großen Heer von Toten begleitet werden. Festmähler wurden bei den Irokesen im Winter abgehalten. Hierbei war die Welt der Toten und Lebenden vereint und die Geister nahmen am Essen, Tanzen und Spielen teil. Orenda ein geistiges Wesen war die geistige Macht, die alle Dinge durchdrang und war geistige und göttliche Kraft, die alle Elemente der Welt miteinander verband. Durch Träume konnte ein Mann Orenda erleben und die Kraft verliehen bekommen, die er für das tägliche Leben und für heilige Dinge benötigte. Wenn ein Mann durch kraftvolle Träume viel Orenda aufnahm, so konnte er Schamane werden und erhielt die Vollmacht Kranke zu heilen. Genauso wichtig wie der Schamane waren die Männer, die sich mit Falschgesichtern beschäftigten. Falschgesichter waren schreckliche Gesichter ohne Körper, denen man im Wald begegnen konnte und mit schlimmen Krankheiten angesteckt werden konnte. Die Mitglieder der Falschgesichter-Gesellschaft brachen in einer Zeremonie, bei der sie hölzerne Masken trugen, den Bann. Schamanen hatten magische Kräfte und Priester mußten eine Ausbildung absolvieren. Bei den Irokesen gab es sowohl Priester als auch Schamanen. Das große Neujahrsfest im Monat Diagona, dem zweiten Vollmond, im späten Januar oder Anfang Februar, war das bedeutendste Fest der Irokesen überhaupt. Der Winter starb und es näherte sich die Zeit, in der der Herr des Lebens den Frühling wieder brachte, zweitens verhinderte er die Ankunft seines bösen Bruders. Um dem Herrn des Lebens zu helfen, dauerte das Ritual Tage. Am Anfang wurden alle alten Feuer 12 Datum: Name: gelöscht und neue entfacht. Es gab viele Reinigungsbräuche, zahlreiche Gebete und es wurde dargestellt, wie zu Beginn der Welt der Herr des Lebens und die Kräfte des Bösen um den Frühling, das grüne Wachstum und alle guten Dinge kämpften. Der Herr des Guten siegte. Während der Festtage erzählte man über seine Träume, wer es wollte auch öffentlich. Es gab ausgebildete Männer, die die Träume analysierten und gaben Auskunft wie man sich entsprechend des Geträumten verhalten sollte. Im Verlauf der Zeremonien gaben die Matronen, die Clanmütter die Häupter der Langhäuser, Männern neue Namen, wenn er ihn verdiente. Es gab Ritualtänze, Tänze zum Vergnügen und Spiele. Interessant an diesem Fest war, dass es mitten im Winter stattfand. Bei den Irokesen nahmen die Frauen eine höhere Stellung ein, als ihnen bis in jüngste Zeit von den Weißen eingeräumt wird. Die Felder, die Ernte, die Häuser gehörten ihnen. Die Abstammung bezog sich immer auf die Mutter. Ein Kind gehörte zur Sippe seiner Mutter. Das Tiersymbol war über der Tür eines jeden Hauses angebracht. Wenn Männer heirateten, zogen sie zu ihren Frauen. Ging die Ehe auseinander, kehrte der Mann zu seiner Mutter zurück, die Kinder hingegen blieben bei der Mutter. Die Irokesen waren in Hälften aufgeteilt. Die eine Hälfte bestand aus der Schildkrötensippe und allen anderen Sippen, die den Namen von vierfüßigen Tieren, ausgenommen den Hirschen, trugen. Die andere Hälfte setzte sich aus der Hirschsippe und den Sippen, die nach Vögeln benannt waren, zusammen. Mitglieder der einen Hälfte heirateten immer Mitglieder der anderen. Die Sippen halfen sich auch untereinander, wie bei der Bestattung von Toten. Eine jede Sippe war in Stammbäume eingeteilt, deren Mitglieder von einem gemeinsamen Ahnen abstammten. Eine ältere Frau war das Haupt des Stammbaumes die Matrone. Der Stammbaum bestand aus einer Großfamilie dem sogenannten Ohwachira. Aus Stammbäumen, wo der Häuptling wird auch als Sachem bezeichnet herkam, war die Sippe adlig und sind es heute noch. Starb ein Sachem, wurde von der Matrone des Stammbaums ein Nachfolger gewählt. Dazu besprach die Matrone die Wahl mit anderen Frauen des Langhauses und dann mit der Frauen der Sippe. So war die Wahl ausführlich besprochen und die Frauen gaben meist der Matrone ihre Zustimmung. War die Trauerzeit für einen verstorbenen Sachem zu Ende, wurde ein großes Fest abgehalten und der neue Sachem eingesetzt. Als Zeichen seiner Würde erhielt der neue Sachem ein Hirschgeweih und zog sich aus dem Kriegsgeschäft zurück. Er bekam auch den Namen und das Orenda seines Vorgängers und wurde dessen Fortsetzung. Ein Sachem wurde dreimal verwarnt, wenn er versagte. Wenn dies nicht half, nahm die Matrone dem Sachem das Geweih ab und bat den Rat um die Absetzung, was selten verweigert wurde. Die Matrone machte dem Rat Vorschläge, regierte aber nicht, hatte aber großen Einfluß auf die Männer die regierten und ihre Befehle gaben. Bei den Irokesen war die Behandlung von Gefangenen sehr grausam und zeigt deutlich südlichen Einfluß. Bevorzugt wurden junge Männer, aber auch Frauen und Kinder wurden gefangen. Man war bemüht, so viele Gefangene zu machen, wie nur irgends möglich. Die Gefangenen wurden gewaltsam ins Dorf getrieben und wer nicht mehr mithalten konnte, wurde getötet. Im Dorf bildeten die Bewohner zwei Reihen ähnlich wie der Spießrutenlauf der Preußen und ließ die Gefangenen hindurchlaufen. Man schlug mit aller Kraft mit Schnüppeln auf sie ein. Im Anschluß wurden die Gefangenen an die Frauen verteilt, die zuvor einen Angehörigen zu beklagen hatten. Die gefangenen Kinder wurden in den Stamm aufgenommen, hingegen wurden Frauen und alte Männer wie Sklaven gehalten. Ob ein Mann sterben sollte oder am Leben blieb, entschieden die Matronen. Ein Mann der am Leben blieb, wurde in den Stamm integriert und der ehemalige Stamm nahm es ihm nicht einmal übel. Wer 13 Datum: Name: sterben sollte, wurde auf grausamste Weise zu Tode gefoltert, nicht um sich an dieser Folterung zu erfreuen, sondern aus religiösen Gründen. Der zum Tode Verurteilte, wurde Areskoi geopfert, dem Geist des Krieges und der Jagd vielleicht auch der Sonne. Gab es keinen männlichen Gefangenen, so opferte man eine Frau. Man brachte dem Opfer Achtung entgegen. Der Brauch einen Menschen zu opfern und ihn vor der Opferung zu bewirten, stammt aus dem Süden genauer aus Mexiko. Es ist jedoch nicht nachvollziehbar, warum die Irokesen eine solche Folterung vornahmen. Die Folterung der Irokesen war ihr Brauch und geopfert wurden Algonkin und Weiße. Von den Algonkin wurde diese Folterung aus Rache ausgeübt, wenn sie einen Irokesen fangen konnten. Die Irokesen waren sehr gefürchtet und man haßte sie. Ihr schlechter Ruf wurde später auf alle Indianer übertragen. Die Irokesen-Stämme lagen noch vor 500 Jahren in ständigen Streitigkeiten, was sie daran hinderte Ligen oder Allianzen zu bilden. Es kam jedoch vor, dass zwei oder mehrere Stämme sich verbündeten, aber eine solche Verbindung war immer nur von kurzer Dauer. Das dies so war, liegt bestimmt an der Blutrache. Wurde ein Mann getötet, so mußte ein Mann vom Stamm sterben, der ihn tötete selbst wenn es unbeabsichtigt geschah. Wenn die Irokesen unterwegs waren ein Nachbardorf anzugreifen, wurde ihr Dorf in ihrer Abwesenheit von Algonkin-Stämmen überfallen und dem Erdboden gleich gemacht. Die Huronen Die Huronen sind ein Volksstamm der Irokesen-Sprachfamilie, welcher aus mehreren Stämmen bestand und einen Bund bildete. Sie wohnten in Gebieten am St.-Lorenz-Strom und in Ontario eine kanadische Provinz, noch genauer gesagt zwischen den Huron- und Erie-See. Sie waren die Freunde der Chippewa und Franzosen und organisierten zwischen beiden Völkern die Handelsbeziehungen. So erhielten die Franzosen die wertvollen Pelze der Chippewa als Gegenleistung bekamen diese europäische Waren, aber vor allem die Waffen. Als sich im 17. Jahrhundert die Franzosen am St.-Lorenz-Strom ansiedelten, kehrten die Huronen in ihre alte Heimat am heutigen Huron-See zurück. Hier lebten sie in achtzehn befestigten Dörfern und ernährten sich hauptsächlich vom Ackerbau. Jedoch wurden die Huronen berühmt durch den Anbau von Tabak. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts genauer im Jahre 1615 duldeten die Stämme der IrokesenLiga keine Rivalen mehr, auch Stammesverwandte nicht. Anfangs konnten die Huronen ihr Stammesgebiet erfolgreich verteidigen, später jedoch als die Irokesen begannen benachbarte Algonkin-Stämme zu überfallen und die unterjochten Völker zu Hilfstruppen verpflichteten und somit ihre Schlagkraft verstärkten, konnten sie sich Siege mit hohen Verlusten leisten, da die Krieger der Algonkins in vorderster Linie kämpfen mußten. Holländische Händler waren es, die dem Hudson River heraufkamen und Feuerwaffen 14 Datum: Name: Friedensvertrag sollten die Huronen mit jedem erdenklichen Mittel ausgerottet werden so groß war der Haß der Irokesen gegen die Huronen. Die Irokesen und ihre Helfershelfer griffen das Huronen-Stammesgebiet von Süden her an und eroberten zuerst das von Palisaden geschützte Grenzdorf Teanaustayae, deren Bevölkerung niedergemetzelt wurde. Auf diese Weise wurde Dorf nach Dorf dem Erdboden gleich gemacht. Gefangene wurden zu Tode gemartert. Im März des Jahres 1649 waren bereits 10.000 Huronen von den Irokesen und den unter ihren Schutz stehenden und für sie Kriegsdienst leistenden Stämme getötet worden. Dies war den Irokesen jedoch noch nicht genug, sadass sie ein weiteres Jahrhundert erbarmungslos auf sie Jagd machten. Die Überlebenden eines einst mächtigen Stammes flohen nach Michigan wo sie auch keine Ruhe hatten. Wenn der Aufenthaltsort eines Huronen den Irokesen bekannt wurde, so wurde dieser getötet. Einige Huronen erreichten auf ihrer Flucht das Quellgebiet des Michigan-Sees, wo sie wenig später sich erneut vor den Fünf Nationen in Sicherheit bringen mußten und sich in Wisconsin versteckten. In Wisconsin erhielten die Huronen Zulauf von den Tobacco, die im Dezember 1649 von den Irokesen fast ausgerottet worden waren, und von den Eries, die 1656 von der Liga fast vollständig ausgelöscht wurden. Algonkin-Stämme dieser Gegend gewährten den Flüchtlingen für eine kurze Zeit Unterkunft, bevor sie erneut auf der Flucht waren. Diesmal wanderten sie nach Michigan und Indiana, wo sie den Schutz der hier lebenden Ottawa und des einflußreichen Algonkin-Bundes, die mit Feuerwaffen ausgerüstet waren, erhielten. Ihre Schutzherren konnten erfolgreich sich gegen die Irokesen wehren. Die überlebenden Huronen, Erie und Tobacco gründeten einen neuen Stamm, der sich Wyandot nannte. Innerhalb von 150 Jahren vermehrte sich der Stamm auf eine solche Weise, dass er an der Schlacht bei Fallen Timbers und in den Grenzkriegen mit den Siedlern am Ohio und in Kentucky eine führende Stellung inne hatte. Weitere geflohene Huronen erreichten Quebec in Kanada. Deren Nachkommen leben heute noch in der Stadt Lorette. 15