Arbeitsblatt: Essen wir in Zukunft alle Insekten

Material-Details

Arbeit mit einem Zeitungsartikel und Grafiken; Text, Grafiken und Aufträge sind vorhanden. Weiterführung der Thematik mit Film siehe: Future Food: Die Ernährung der Zukunft
Deutsch
Textverständnis
8. Schuljahr
4 Seiten

Statistik

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1177
27
12.01.2015

Autor/in

Christoph Bucher

8640 Rapperswil

Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Kaj Hasselriis/ db; 11.07.2013 Essen wir in Zukunft alle Insekten? Insekten sind sehr nahrhaft und gut schmecken sollen sie auch. Es gibt sie massenweise und sie lassen sich auf engstem Raum einfach züchten. Experten fordern deswegen: mehr Heuschrecken und Spinnen auf den Teller! In einem lebhaften Café mitten in Paris beugen sich drei junge Leute über ein kleines Glas mit Schraubverschluss und blicken prüfend auf den Inhalt. Die riechen ja nach Paprika, erklärt Katie Evans, greift in das Glas und zieht eine winzige gegrillte Heuschrecke heraus. In Mexiko sind sie eine Delikatesse, in der europäischen Hauptstadt der Haute Cuisine dagegen so gut wie unbekannt. Evans steckt sich das Insekt in den Mund. Das ist aber pikant, ruft sie. Die ganze Heuschrecke, vom Kopf bis zum Hinterteil, schmeckt wie Kürbiskerne. Produziert werden die Heuschrecken-Snacks von der Gourmet-Gewürzfirma Terre Exotique, es gibt sie momentan auch nur auf Vorbestellung. In naher Zukunft könnte sich das allerdings ändern. Mit essbaren Insekten will die UN-Welternährungsorganisation FAO (Food and Agriculture Organization) den Hunger in der Welt bekämpfen und ermuntert auch reiche Länder, gegrillte Burger durch knusprige Käfer zu ersetzen. Eiweiß für die wachsende Weltbevölkerung Mit einer Weltbevölkerung von gegenwärtig rund sieben Milliarden Menschen und voraussichtlich neun Milliarden im Jahre 2050 ist Nahrungssicherheit eines der wichtigsten Themen für Politiker weltweit. Viehzucht, so die FAO, ist einer der Hauptgründe für die weltweit größten Umweltprobleme: Erderwärmung, Degeneration der Böden, Wasser- und Luftverschmutzung und der Rückgang der Artenvielfalt. Der Fleischkonsum könne nicht auf dem momentanen Niveau bleiben, mahnt die UN-Umweltorganisation, und verweist auf Insekten als praktikable, proteinreiche und umweltschonende Alternative. Insekten sind, diese Grafik zeigt es deutlich, wie viele andere tierische Lebensmittel reich an Proteinen. Sie enthalten Eisen und Kalzium, Vitamin A, B1, B2 und D. Der Fettgehalt ist deutlich geringer als der von Rind- oder Schweinefleisch. Insekten sind sehr nahrhaft, erklärt Eva Ursula Muller, die für die Waldpolitik der FAO zuständig ist. Für die Nahrungssicherheit spielen sie eine große Rolle. Zwei Milliarden Menschen knapp ein Drittel der Weltbevölkerung – essen bereits Insekten. Entomophagie der menschliche Verzehr von Insekten wird auch von Umweltschützern befürwortet. Insekten produzieren weniger Treibhausgase als Kühe, brauchen vielleicht ein Viertel der Futtermenge und Züchter brauchen viel weniger Platz um Käfer, Würmer und Grashüpfer heranzuziehen. Viehzucht-farmen breiten sich in Waldgebieten aus, für die Produktion von Insekten reichen kleine, abgeschlossene Gebäude. In Kambodscha sind Spinnen eine Delikatesse. Großes Ernährungspotenzial In Europa hält sich die Begeisterung für Entomophagie zwar noch in Grenzen, aber Start-Ups wie die französische Firma Ynsect arbeiten bereits an neuen Produkten. In ihren Büroräumen im Zentrum von Paris kreieren die Unternehmer um Jean-Gabriel Levon Viehfutter aus Insektenmehl. Das Endprodukt sieht aus wie Sägemehl. Es riecht wie Fischfutter, meint Levon stolz. Fische lieben unser Produkt. Das Futter aus Mehlwürmern ist auch für Hühner und Schweine gedacht. Eigentlich wollte Levon Lebensmittel auf Insektenbasis für Menschen machen. Mit seinen Partnern entwickelte er Insektenkekse und Insektenchips, allerdings erlauben Gesetze in fast allen EU-Ländern nur kleinen Versandfirmen den Versand der essbaren Insektenprodukte. Also schwenkten die Käferfans bei Ynsect auf Tierfutter um, auch das ist sehr gefragt. Die EU importiert etwa 70 Prozent des benötigten Futters für Tiere: Soja und Getreide werden um den Globus geflogen, In Botswana mögen die Menschen Mopane-Raupen. um Schweine, Kühe und Konsorten zu füttern. Seine Firma könne die Insekten-Alternative in Frankreich produzieren, meint Levon, der bereits an weiteren Insekten-Produkten tüftelt. Insekten werden bereits in Kosmetika, Medikamenten und biologischen Pflanzenschutzmitteln verwendet. Weltweit finden sich mehr als 1900 Insektenspezies in über hundert Ländern auf dem Speiseplan. Bis allerdings Insekten-Rezepte in Europa und Nordamerika ausgetauscht werden, wird sicher noch Zeit vergehen. Es hilft der Sache auch nicht, dass im März Dutzende Besucher des berühmten Kopenhagener Restaurants Noma, in dem Ameisen und fermentierte Heuschrecken serviert werden, Opfer einer Lebensmittelvergiftung wurden. Es lag zwar nicht an den Insekten, gab aber negative Schlagzeilen. EU-Gesetze seien nicht die einzige Hürde, meint Levon: Damit essbare Insekten auf europäischen Tellern landen, müssen Leute ihre Einstellung ändern. Die Akzeptanz von asiatischen Gerichten mit rohem Fisch lässt ihn optimistisch in die Zukunft blicken. Vor 30 Jahren aß kein Mensch in Europa Sushi. Jetzt isst jeder Sushi, erklärt Levon. Warum soll das mit Insekten nicht auch so sein? Dafür müssen sich die Konsumenten umstellen, und das erfordert Zeit. Das könne man nicht in ein paar Jahren bewerkstelligen, dafür braucht man Jahrzehnte, meint er. Insekten könnten ein leckerer Appetithappen sein, meint dagegen ein anderer Gast. Sie sind trocken, man kann sie zu einer Party mitbringen damit bricht man das Eis! Essen wir in Zukunft alle Insekten? ) Fragen zum Zeitungsartikel 1.Was heisst FAO? 2.Wie will die FAO den Hunger bekämpfen? 3.Was für Probleme bringt die Viehzucht? 4.Was bringen Insekten? 5.Was heisst Entomophagie? 6.Was sind die Vorteile der Produktion von Insekten im Vergleich mit der Viehzucht? 7.Was produziert Ynsect? 8.Ist Insektenessen wirklich etwas Neues? 9.Was soll der Vergleich mit Sushi aufzeigen? B) Aufträge zu den Grafiken (in Partnerarbeit) Kasten 1: Mündliche Diskussion: Was für Informationen erhält man alles? Kasten 2 4: Formuliert je zwei möglichst präzise Aussagen/Sätze darüber, was man aus den Grafiken lesen kann. TITELKASTEN OHNE AUFTRAG C) FAZIT: Was spricht für das Essen von Insekten, was dagegen? (Pro und ContraListen erstellen und evt. in einer Argumentation im Fliesstext gegenüberstellen)