Arbeitsblatt: Erkrankungen des Gehirns
Material-Details
Lesetexte über Epilepsie und Alzheimer
Biologie
Neurobiologie
6. Schuljahr
4 Seiten
Statistik
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1674
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04.03.2015
Autor/in
Rahel Häring
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Erkrankungen des Gehirns: Alzheimer „Alzheimer das steht für eine Krankheit, die den Betroffenen alles vergessen lässt. Erkrankte und Angehörige von Betroffenen wissen, dass diese Erkrankung und ihre Folgen alles andere als lustig sind. Und vor allem: Alzheimer ist noch immer nicht heilbar. Vor ca. 145 Jahren, am 14. Juni 1864, wurde der Nervenarzt geboren, welcher diese Krankheit entdeckt hatte. Nach ihm wurde die Krankheit benannt: Alois Alzheimer. Wie der Arzt die Krankheit entdeckte Alzheimer erforschte Erkrankungen des Hirns. Zu diesem Zweck untersuchte und befragte er Patienten zu Lebzeiten sehr genau und besah sich nach deren Tod das Gehirn genauestens unter dem Mikroskop an. So entdeckte er 1906 Eiweißablagerungen und tote Nervenzellen im Hirn einer verstorbenen, Patientin, die zuvor die einfachsten Dinge, Daten und Fakten ihres Lebens vergessen hatte. Auguste, so ihr Name, hatte nicht mehr gewusst, wie sie hiess, wo sie lebte und ob sie verheiratet gewesen war. Dr. Alzheimer stellte fest, dass große Bereiche der Hirnrinde, die das Gedächtnis, die Orientierung und das Gefühlsleben ermöglichen, stark verändert oder sogar zerstört waren. Die toten Nervenzellen und die Eiweissablagerungen gaben eine Erklärung dafür, dass diese Frau vollkommen vergesslich gestorben war. Erst nach dem Tod von Alois Alzheimer wurde die Erkrankung nach Alzheimer benannt und es wurde deutlich, wie wegweisend und wichtig seine Forschungen waren. Der Querschnitt durch das Gehirn zeigt links eine gesunde Hälfte und rechts eine mit Alzheimer. Die zahlreichen Dunkelfärbungen rechst bedeuten, dass das Gehirn viel weniger leisten kann. Wie Alzheimer sich bemerkbar macht: Stadium 1 Das Krankheitsbild wird in verschiedene Stadien eingeteilt und wird erst relativ spät erkannt. Zunächst beginnt die Krankheit oft langsam und schleichend mit einer leichten Vergesslichkeit. Die Betroffenen können Situationen nicht mehr richtig einschätzen, haben Probleme sich in einer Stadt oder sogar in ihrer Wohnung zurecht zu finden. Sie vergessen wo sie ihre Dinge abgelegt haben oder dass sie zum Lesen eine Brille benötigen. Hinzu kommen Sprachstörungen. Plötzlich fallen passende Wörter oder Namen nicht mehr ein, der Patient kann nicht mehr richtig sprechen und ist immer häufiger geistesabwesend. Nach und nach spürt auch der Betroffene diese Veränderungen, bekommt Angst, die sich immer mehr steigert und die sich auch in scheinbar unbegründeten Aggressionen gegen andere auswirken kann. Stadium 2 Danach beginnt der Patient das Bewusstsein für seine eigene Person immer mehr zu verlieren. Das zweite Stadium tritt ein, in dem der Patient weder seine Umwelt, nicht einmal mehr seine nächsten Verwandten und Freunde erkennt. Er vergisst, wer er ist und wo er lebt, mit wem er zusammen ist. Er kann nicht mehr allein essen und sich nicht mehr sauber halten. Nun ist der körperliche und geistige Verfall für alle sichtbar. Stadium 3 Das dritte Stadium folgt, das einige Jahre dauern kann. In diesem Abschnitt hat der Patient nur noch die Intelligenz eines Neugeborenen. Langsam wird die Hirnleistungsfähigkeit immer schwächer, die bisher kaum aufzuhalten ist, denn die Forscher haben noch keine Möglichkeit gefunden, Alzheimer aufzuhalten oder zu heilen. Erkennung Es ist nicht einfach, diese Erkrankung tatsächlich schon früh festzustellen. Mittlerweile gibt es aber Tests und Verfahren, die helfen Alzheimer zu erkennen. Dabei wird auch die Gehirnaktivität geprüft. Besonders ältere Menschen sind von Alzheimer betroffen. Angehörige und Freunde Alzheimer tritt im Normalfall ab 65 Jahren auf. Es gibt aber auch Fälle mit 40 Jahren. Je älter ein Mensch wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er an Alzheimer erkranken kann. Ist die eigene Mutter, der Großvater oder ein guter Freund der Familie an Alzheimer erkrankt, so ist das für alle eine große und ständig wachsende Belastung. Denn der erkrankte Mensch verändert sich sehr, wird immer pflegebedürftiger und irgendwann erkennt er nicht mal mehr den eigenen Partner. Hilfe für Betroffene und ihre Angehörige kann man im Internet unter folgenden Adressen im Internet finden: www.alzheimernet.ch oder www.alzheimerforum.de. Erkrankungen des Gehirns: Epilepsie Wenn Blitze im Gehirn zucken Untersuchungen zufolge hat einer von 20 Menschen im Laufe seines Lebens mindestens einen so genannten epileptischen Anfall. Wer schon einmal einen solchen Krampfanfall hatte, ist aber nicht automatisch auch an Epilepsie erkrankt. Dennoch ist sie die häufigste chronische (also lang andauernde oder dauerhafte) Krankheit des Nervensystems bei Kindern und Jugendlichen. Was ist Epilepsie genau, was passiert bei einem epileptischen Anfall und was bedeutet die Krankheit für Betroffene? Der Begriff Epilepsie kommt aus dem Altgriechischen das Wort epílēpsis bedeutet etwa Anfall oder Übergriff. Im Deutschen wurde er für die Bezeichnung eines Krankheitsbildes eingeführt, das die Betroffenen manchmal als zuckende Blitze im Gehirn beschreiben es fühlt sich für sie an, als werden sie plötzlich ergriffen oder gepackt. Meistens können sich die Betroffenen daran erinnern und erzählen von Konzentrationsschwierigkeiten oder Vergesslichkeit, aber sie schildern auch Gefühllosigkeit, Kribbeln oder Nadelstiche in Körperteilen. Manche haben Halluzinationen oder unangenehme Gefühle in der Magengegend. Meistens enden epileptische Anfälle nach einigen Minuten von selbst, aber es können auch mehrere Anfälle kurz hintereinander auftreten. Wenn Sie nach 20 Minuten nicht vorüber sind, kann man auch bewusstlos werden. Wenn ein Anfall sehr lange dauert, ist die Gefahr gross, dass das Gehirn Schäden davon trägt, die nicht wieder gutzumachen sind. Für Aussenstehende sieht es meist so aus, als seien die Betroffenen geistig abwesend. Manche, die an Epilepsie erkrankt sind, zucken oder zittern bei einem Anfall. Man nennt einen epileptischen Anfall deshalb auch Krampfanfall. Danach sind die Erkrankten oft sehr müde, manche kann man nur schwer wecken und später erinnern sie sich meist nicht mehr daran. Weil die meisten Mitmenschen zu wenig darüber wissen, haben sie Angst vor dem Kontakt mit Erkrankten. Wichtig ist es zu wissen, dass Epilepsie keine Geisteskrankheit ist und keine Störung der Persönlichkeit des Menschen darstellt, sondern eine Krankheit eines des Gehirns so wie viele andere Krankheiten auch. Nicht Wenn dasselbe: Epileptische Anfälle und Epilepsie ein Krampfanfall auftritt, entladen sich Nervenzellen im Gehirn zum Teil gleichzeitig und unkontrolliert und Teile des Gehirns werden plötzlich zu sehr gereizt. Normalerweise arbeiten in unserem Gehirn Milliarden von Nervenzellen über chemische und elektrische Signale miteinander perfekt zusammen. Wenn ein Krampfanfall auftritt, wird dieses Gleichgewicht gestört. Die Nervenzellen entladen sich dann zum Teil gleichzeitig und unkontrolliert. Dadurch werden Teile des Gehirns plötzlich zu sehr gereizt, so dass ein Anfall ausgelöst wird, der sich auch auf das ganze Gehirn ausbreiten kann. Epileptische Anfälle und Epilepsie sind jedoch nicht dasselbe. Etwa fünf von hundert Menschen erkranken im Laufe des Lebens an epileptischen Anfällen. Meistens treten diese aber nur vorübergehend auf und bedeuten nicht automatisch, dass eine Epilepsie vorliegt. Bei einem spontan auftretenden Anfall findet man auch nicht immer heraus, warum dieser stattgefunden hat. Mögliche Gründe sind zum Beispiel eine Entzündung im Gehirn, eine Vergiftung, eine Kopfverletzung, Alkoholentzug bei Suchtkranken, Sauerstoffmangel oder ein Stromschlag. Wie wird Epilepsie behandelt? Mit dem richtigen Medikament können epileptische Anfälle verhindert werden. Ziel der Behandlung ist es, die Anfälle zu verhindern je früher man mit der Einnahme der Medikamente beginnt, desto größer ist die Heilungschance. Leider kann nicht jede Epilepsie geheilt werden, aber mit Hilfe des richtigen Medikaments wird die Anzahl der Anfälle deutlich verringert. Alltag und Freunde Viele von Epilepsie Betroffene können den gleichen Hobbies nachgehen wie andere Menschen. Einige müssen sich bei bestimmten sportlichen Aktivitäten jedoch zurückhalten und werden dann leider oft als Aussenseiter angesehen. Kinder und Jugendliche, die an Epilepsie erkrankt sind, können ganz normal in die Schule gehen, wie alle anderen auch. Trotzdem haben sie es manchmal nicht leicht, sich in die Schulgemeinschaft oder eine Clique einzugliedern. Sie haben oft Angst, einen Anfall zu bekommen und damit ihre Freunde zu verschrecken oder sogar ausgelacht zu werden, weil diese über ihre Krankheit nicht genug wissen. Es ist nicht leicht für die Betroffenen, auf Aktivitäten zu verzichten, an denen sie wegen ihrer Epilepsie nicht teilnehmen können. Wenn die Medikamente nicht genügend wirken, dass die Anfälle komplett ausbleiben, besteht bei manchen Sportarten, wie zum Beispiel Geräteturnen, im Falle eines plötzlichen Anfalls ein zu großes Verletzungsrisiko. Auch Schwimmen ist wegen Ertrinkungsgefahr zu gefährlich, wenn nicht sicher ist, dass kein Anfall droht. Es ist daher eine gute Sache, freundlich nachzufragen, warum ein Mitschüler bestimmte Dinge nicht mitmacht und sich zurückhält. Meistens hat sie oder er wirklich gute Gründe, wie eine EpilepsieErkrankung. Mit einer netten Frage kann man anderen auch Mut machen, offen über ihr Problem oder ihre Krankheit zu sprechen, für die sie sich nicht schämen müssen.