Arbeitsblatt: Evolutionsfaktoren
Material-Details
Anwendung der Begriffe Selektion, Gendrift, Isolation, Miese, Mimikry etc.
Biologie
Evolution
10. Schuljahr
3 Seiten
Statistik
145502
2894
33
31.03.2015
Autor/in
Barbara Weber
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Arbeitsblatt zu den Evolutionsfaktoren Beurteilen Sie die folgenden Beispiele von Lebewesen auf die Evolutionsfaktoren. Schreiben Sie diese unterhalb des Textes auf die dafür vorgesehene Linie. Beispiel Kerguelen-‐FIiege Die Kerguelen sind eine vulkanische Inselgruppe im südlichen Indischen Ozean. Auf den kleinen, baumlosen Inseln, die teilweise vereist sind, herrschen ständig starke Stürme. Zu den wenigen dort lebenden Tierarten gehört die Kerguelen-‐Fliege, die sich durch verkümmerte Flügel vom normalen Fliegentyp der übrigen Welt unterscheidet. Für fliegende Insekten wäre die Gefahr sehr groß, bei einer der zahllosen Windböen auf den Ozean und damit in den sicheren Tod getrieben zu werden. Beispiel Abendpfauenauge Das Abendpfauenauge, ein Nachtfalter, ist am Tag durch die braune Färbung seiner Vorderflügel gut getarnt. In Ruhestellung auf der Baumrinde sind die Vorderflügel über die Hinterflügel gelegt. Wird der Schmetterling von einem Fressfeind beunruhigt, klappt er blitzartig die Vorderflügel zur Seite und präsentiert die leuchtend blauen Augenflecken auf seinen Hinterflügeln. Der Angreifer schreckt vor der harmlosen Beute zunächst zurück und diese Schrecksekunde nutzt der Falter zur Flucht. Beispiel Eidechsen bei Capri Es handelt sich um blau gefärbte Eidechsen auf einer kleinen Insel vor Capri, die nicht wie verwandte Eidechsenarten der umliegenden Inseln eine der Umgebung angeglichene, unauffällige Färbung aufweisen. Durch Selektion lässt sich die Entstehung der gefärbten Unterart schwer erklären: Weder sind die Reptilien ungenießbar für Fressfeinde, noch hat die Färbung eine besondere Bedeutung in ihrem Verhalten, etwa bei der Balz. Man nimmt an, dass die Besiedlung der schroffen Felsklippen durch wenige Einzeltiere erfolgte. Beispiel Hornissenschwärmer Der wehrlose Hornissenschwärmer, ein Schmetterling, ahmt in seiner Färbung eine Hornisse nach. Damit täuscht er seine Fressfeinde, die beide Arten nicht ohne weiteres auseinanderhalten können. Vorteile in diesem System hat üblicherweise der Nachahmer. Der Selektionsdruck wirkt in Richtung einer immer vollkommeneren Täuschung des Signalempfängers. Diese kann auf vererbtem oder erlerntem Verhalten beruhen. Beispiel Taubenrassen Die Züchtung der Haustauben aus Wildtauben war für DARWIN ein Modell für die Veränderlichkeit und den Wandet der Arten in der Natur, „dass Arten im Naturzustand in gerader Linie von anderen Arten abstammen. Es gelang ihm, durch Kreuzung verschiedener Taubenrassen eine Form zu erhalten, die der wild lebenden Felsentaube sehr ähnlich sah. Also müssen die Haustauben noch Erbanlagen ihrer Vorfahren besitzen. Alle rund 150 heute vorkommenden Rassen der Haustaube gehen auf eine Wildform, die aus dem Mittelmeergebiet stammende Felsentaube, zurück. Innerhalb von nur 300 Jahren wurden die unterschiedlichsten Varianten gezüchtet. Die Variationen umfassen hier sowohl die Körperformen als auch die Verhaltensweisen. So werden Brieftauben beispielsweise auf Fluggeschwindigkeit ausgelesen und auf ihre Fähigkeit, wieder in den Taubenschlag zurückzufinden. Beispiel Fingerhut Die tiefen Blütenröhren des Fingerhuts sind auffällig gefärbt, innen mit deutlich umrandeten Farbflecken. Der Eingang zur Blütenröhre ist als Landestelle für Insekten ausgebildet. Auf der Suche nach Nektar kriechen vor allem Hummeln entlang der Farbmale in die Blütenröhre. Dabei berühren sie Staubgefäße und Narben und führen so die Bestäubung der Blüten herbei. Durch Nektar aus Nektardrüsen am Blütenboden belohnt, fliegen sie zur nächsten Blüte, in der Regel von der gleichen Pflanzenart. Insekt und Fingerhut profitieren von der gegenseitigen Beziehung. Diese Symbiose ist das Ergebnis wechselseitiger Anpassung. Beispiel Birkhuhn Birkhähne führen eine Gruppenbalz durch, bei der selbst erzeugte Geräusche, die weißen Unterschwanzfedern und die nackten, blutroten Hautwülste über den Augen als Balzsignale eine entscheidende Rolle spielen. Anfliegende Birkhennen wählen ranghohe Hähne aus und lassen sich von diesen begatten. Die Wahl der Weibchen erfolgt nicht bewusst, sondern hängt davon ab, wie stark Färbung und Verhalten der Männchen als Signale bei den Weibchen wirksam sind. Solche teilweise extrem ausgebildeten sekundären Geschlechts-‐ merkmale sind im Allgemeinen nur bei den Männchen entwickelt. Als Signale an die Artgenossen haben die Merkmale meist eine doppelte Funktion: Zum einen sollen sie Weibchen anlocken, zum anderen männliche Rivalen einschüchtern. Weibchen zeigen demgegenüber oft eine schlichte Schutzfärbung, was wiederum die Brutpflege erleichtert. Beispiel „Zwillingsspechte Grünspecht und Grauspecht leben in lichten Laubwäldern sowie auf Baumwiesen und unterscheiden sich im Aussehen und anderen Merkmalen nur wenig. Der Grünspecht sucht seine Nahrung, besonders Ameisen, vor allem am Boden, der Grauspecht ist etwas mehr an Bäume gebunden. Die gemeinsame Stammform beider Arten lebte vor der Eiszeit in Europa als einheitliche Population. Durch die eiszeitlichen Gletschervorstöße wurden zwei Teilpopulationen getrennt, ein Genaustausch zwischen beiden war für lange Zeit nicht mehr möglich. Nach Abschmelzen der Gletscher war aus der östlichen Populatlon der Grauspecht entstanden, aus der westlichen der Grünspecht. Sie sind sich so ähnlich, dass man von Zwillingsarten spricht. Dennoch sind sie genetisch isoliert und in ihren Lebensansprüchen so verschieden, dass die Konkurrenz zwischen ihnen eine Verbreitung im gleichen Gebiet erlaubt. Beispiel Hirsche Ursprüngliche Hirsche wie der Muntjak haben ein wenig entwickeltes Geweih. Sie verwenden beim innerartlichen Rivalenkampf ihre Eckzähne. Die höher entwickelten Hirsche wie unser Rothirsch setzen nur noch ihr mit vielen Sprossen versehenes Geweih ein, die Eckzähne sind völlig zurückgebildet. Beim eiszeitlichen Riesenhirsch hat sich das Geweih zu einem Riesenwuchs mit einer Spannweite bis zu vier Metern entwickelt. Als in der Nacheiszeit wieder dichte Wälder wuchsen, überwogen die Nachteile eines solchen Geweihs. Der Riesenhirsch starb aus. Besonders auffällige sexuelle Auslöser können die Überlebenschance auch mindern. Wählt ein Weibchen einen Partner aufgrund eines bestimmten Merkmals, dann sorgt es dadurch für das Fortbestehen genau jener Allele, die für die phänotypische Ausprägung des entsprechenden Merkmals verantwortlich sind und aufgrund derer das Weibchen seine Auswahl getroffen hat. Rothirsch Riesenhirsch (ausgestorben) Muntjak Lösung Beispiel Kerguelen-‐FIiege (Abiotischer Selektionsfaktor) Beispiel Abendpfauenauge (Mimese) Beispiel Eidechsen bei Capri (Gendrift, Gründereffekt) Beispiel Hornissenschwärmer (Mimikry) Beispiel Fingerhut (Symbiose) à Koevolution Beispiel Taubenrassen (künstliche Selektion, künstliche Zuchtwahl) Beispiel Birkhuhn (sexuelle Selektion) Beispiel „Zwillingsspechte (geographische Isolation, Separation Beispiel Hirsche (sexuelle Selektion)