Arbeitsblatt: Lebewesen im Kompost

Material-Details

was für lebewesen leben in einem kompost?
Biologie
Tiere
klassenübergreifend
5 Seiten

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24.06.2015

Autor/in

Sarah Meister
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Lebewesen im Kompost In einem gut gepflegten Kompost leben erstaunlich viele Lebewesen. Sie arbeiten Tag und Nacht und verwandeln die kompostierbaren Abfälle in den wertvollen Reifkompost. Die Lebensgemeinschaft ist sehr vielfältig. Die wichtigste Gruppe sind die pflanzlichen Lebewesen. Dazu gehören u.a. die Bakterien und die Pilze. Meistens bleiben sie uns verborgen, da sie mikroskopisch klein sind. Sie heissen deshalb Mikroorganismen. Spannender sind für uns die Kleintiere, da wir sie mit blossem Auge oder mit der Lupe erkennen können. Man unterscheidet Pflanzenfresser undRäuber. Ausserdem gibt es noch ein paar Gäste am Kompostplatz. Die pflanzlichen Lebewesen im Kompost sind am zahlreichsten. Bakterien Grösse 0,0005 0,003 mm Ernährung Abfälle, Pflanzen, (Tiere, nichtorganische Stoffe) Allgemeines In einer Handvoll Erde finden sich weitaus mehr dieser einzelligen Organismen, als es Menschen auf der ganzen Erde gibt. Bakterien sind sehr spezialisiert. Sie ernähren sich entweder von schon in Zersetzung befindlicher organischer Substanz oder als Schmarotzer noch lebender Tiere und Pflanzen. Einige benötigen gar keine organischen Stoffe (Bsp.: Knöllchenbakterien, welche den Stickstoff aus der Luft nutzen können). Bakterien scheiden Enzyme aus und zersetzen ihre Nahrung ausserhalb ihres Organismus. Die Nährstoffe werden in abgebauter Form über die gesamte Körperoberfläche aufgenommen. Kompostspezifisch es Bakterien sind an der Zersetzung der organischen Stoffe, an der Huminstoffbildung und vielen anderen chemischen Prozessen im Boden (und im Kompost) massgeblich beteiligt. Besonders gross ist ihre Aktivität in der ersten Umbauphase des Kompostes, wobei Wärme frei und der Kompost heiss wird. Die für unsere Kompostierung bevorzugten Bakterien sind auf luftgefüllte Poren im Kompost angewiesen. Ist kein Sauerstoff vorhanden, so entwickeln sich Fäulnisbakterien, was am unangenehmen Geruch leicht erkennbar ist. Pilze Grösse bis zu meterlange Fäden Ernährung vor allem totes Pflanzen- und Tiermaterial Allgemeines Pilze gehören zu den mehrzelligen Vertretern der Bodenflora. Sie bilden Zellfäden, die als Pilzgeflechte mit blossem Auge sichtbar sein können. Es gibt Schleim-, Hut- und Schimmelpilze. Einige von ihnen bilden antibiotische Wirkstoffe (Penicillin). Bodenpilze sind massgeblich an der Krümelbildung und damit an der Schaffung und dem Erhalt einer fruchtbaren Bodenstruktur beteiligt. Zudem leben fast alle unsere Kulturpflanzen in nutzbringenden Lebensgemeinschaften mit Bodenpilzen. Kompostspezifisch es Vor allem in der Zersetzung schwer abbaubarer Pflanzenreste wie Zellulose, Chitin und Lignin sind die Pilze unentbehrlich. Und an der Humusbildung haben sie einen grossen Anteil. Kleintiere im und am Kompost werden nach ihren Lieblingsspeisen in Pflanzenfresser und Räuber unterschieden. Pflanzenfresser Asseln Grösse 3-20 mm Ernährung Streu, Moos, Algen, Keimlinge, Kot, Schimmel Allgemeines Asseln gehören zur Gattung der Krebstiere. Sie sind auf gleichmässig feuchte Lebensräume angewiesen, da sie auch über Kiemen atmen. Kompostspezifisch es Die Asseln besitzen kräftige Mundwerkzeuge, mit denen sie wenig zersetztes Pflanzenmaterial zerkleinern. Sie tragen damit zur Humifizierung der Ausgangsstoffe bei. Ihren eigenen Kot fressen sie mehrmals, um die Nährstoffausnutzung zu verbessern. Ausserdem dient ihr Kot auch wieder Bakterien und Pilzen als Nahrung. Asseln verbessern durch ihre grabende Tätigkeit die Durchlüftung des Kompostes. In einem gut mit Asseln besetzten Kompost verläuft die Rotte schneller und harmonischer. Doppelfüsser Grösse 5-60 mm Ernährung Streu, Moos, Algen, Schimmel Allgemeines Die Doppelfüsser unterscheiden sich von den Hundertfüssern dadurch, dass sie doppelt so viele Beinepaare wie Segmente besitzen. Einige Arten können sich zu Kugeln zusammenrollen. Kompostspezifisch es Die meisten Doppelfüsser ernähren sich von Streu und vermoderten Holzbestandteilen, die teilweise schon von Bakterien und Pilzen zersetzt wurden. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Laubzersetzung, da sie dieses in kleine Stücke zerschneiden. Fliegenlarven Grösse 2 10 mm Ernährung je nach Art ist die Ernährung unterschiedlich, die einen sind Räuber, die anderen fressen Kadaver, Kot, Pilze, lebende oder tote Pflanzen, Holz Allgemeines Fliegenlarven sehen sehr unterschiedlich aus, gemeinsames Merkmal ist jedoch das Fehlen von Beinen und wie bei den Würmern ein kaum erkennbarer Kopfteil. Meist sind sie grau bis bräunlich und z. T. behaart. Kompostspezifisch es Wie bei den Würmern entstehen durch ihre Frasstätigkeit Ton-Humus-Komplexe und eine Vermischung verschiedener Schichten. Sie benötigen Feuchtigkeit und frische organische Abfälle, weshalb sie sich im Sammelgitter so richtig wohl fühlen. Fruchtfliegen Die kleinen, oft zahlreichen Fliegen am Kompost werden fälschlicherweise als Fruchtfliegen bezeichnet. Richtig heissen sie Obst- oder Essigfliegen (siehe unten). Hornmilben Grösse 0.5 3 mm Ernährung tote Pflanzenteile, Kot, Pollen, Algen und Flechten Allgemeines Die Hornmilben sind sehr zahlreich und vermehren sich rasant. Die einen haben kugelige Körper, andere ähneln kleinen Spinnen, deren Beine mit Perlenketten verziert sind. Sie sind meist mit einem starken Panzer bedeckt. Um nicht unnötig Wasser zu verlieren, können sie ihre Körperöffnungen mit Klappen verschliessen. Auch wenn um einen Ortswechsel geht, sind sie praktisch veranlagt. So lassen sie sich einfach auf den Rücken eines Käfers fallen und zu einem neuen Nahrungsort transportieren. Hornmilben sind bekannt als Zeigertiere. Sie reagieren früh auf hohe Ozonwerte und auf Schwefelbestandteile. Kompostspezifisch es Hornmilben fressen winzige Löcher ins Fallaub und andere tote Pflanzenteile und beimpfen als Mikropilzfresser die schwer zersetzbaren verholzten Gewebeschichten. Kompost- oder Mistwürmer Grösse bis 140 mm Länge, Durchmesser 60 bis 70 mm Ernährung Streu, am liebsten stickstoffreiche Materialien wie Brennesseln oder tierische Abfälle Allgemeines Der Mist- oder Kompostwurm hat ein höheres Wärmebedürfnis als seine anderen einheimischen Regenwurmverwandten, drum lebt er nicht im Boden, sondern im Mist oder Kompost. Er ist deutlich geringelt, rötlich-violett gefärbt, relativ klein und windet sich sehr lebendig. Er vermehrt sich sehr schnell (1 Wurm produziert im Jahr zwischen 200 bis 400 Nachkommen). Ein Elterntier erzeugt jede Woche 1 bis 2 Eikokons, mit 3 bis 4 Eiern, woraus nach rund 3 Wochen die Jungwürmer schlüpfen. Die Kokons sind 2 bis 4 mm gross, grün-gelblich und eiförmig. Sie sind im Kompost gut mit blossem Auge erkennbar. Kompostspezifisch es Der Wurm frisst täglich mehr als die Hälfte seines Körpergewichts. Beim Verdauungsvorgang werden Tonminerale und organische Reste so gut vermischt, dass schliesslich der hochgelobte Ton-HumusKomplex entsteht. Kein anderes Lebewesen kann diese fruchtbaren organo-mineralischen Verbindungen in solcher Menge und Perfektion produzieren. Da die Kompostwürmer bei der Atmung nicht unbedingt auf Luft angewiesen sind, sondern auch längere Zeit in sauerstoffreichem Wasser überleben können, kommen sie vermehrt an eher zu feuchten Kompoststellen vor. Obstfliegen oder Essigfliegen (Drosophila) Grösse 1 2 mm Ernährung Feuchte Küchenabfälle Allgemeines Die Obst- oder Essigfliegen lieben den leicht säuerlichen Geruch von überreifem Obst oder frischen Küchenabfällen, die langsam zu gären beginnen. Darum sind sie in der warmen Jahreszeit meist am Kompost anzutreffen. Bei Temperaturen unter 10C wird die Larvenentwicklung gestoppt, über 32C werden die Tiere unfruchtbar. Kompostspezifisch es Um die Anzahl der Fliegen in Grenzen zu halten empfehlen sich 2 einfache Massnahmen. Sorgen Sie für Zugluft am Sammelbehälter, indem Sie die Ummantelung am Gitter nicht bis zuoberst anbringen: Die Obstfliegen hassen Zugluft. Und decken Sie während der warmen Jahreszeit die frischen Küchenabfälle mit Kompost ab, so vermeiden Sie Gerüche und damit gleichzeitig eine Fliegeninvasion. Rosenkäferlarven Grösse 3 40 mm Ernährung Pflanzen, Kot Allgemeines Die Rosenkäferlarve sieht dem Maikäferengerling zum Verwechseln ähnlich. Der Maikäferengerling kommt jedoch nicht im Kompost vor, sondern im Boden, da er sich von lebenden Pflanzenwurzeln ernährt. Die Zwei unterscheiden sich auch in der Art der Fortbewegung voneinander. Der Engerling kriecht auf seinen kurzen Beinen davon, die Rosenkäferlarve streckt die Beine in die Luft und robbt auf dem Rücken liegend. Die Rosenkäferlarve entwickelt sich zu dem grün schillernden Rosenkäfer, welcher sich von Pollen und Nektar ernährt und von daher auch als ausgewachsenes Tier kein Schädling ist. Kompostspezifisch es Rosenkäferlarven kommen immer häufiger im Kompost vor, weil sie hier ideale Ernährungsbedingungen vorfinden. Sie sind aktiv am Umbau im Kompost beteiligt. Schnecken Grösse 2 200 mm Ernährung Streu, Kot, Aas, Algen, Schimmel, Jungpflanzen, Laub, (manche fressen auch die Eier anderer Schnecken) Allgemeines Schnecken haben in der Natur eine wichtige Funktion als Gesundheitspolizei. Alles, was krank, schwach oder am Dahinserbeln ist, wird gefressen. Das können wir mit Bedauern feststellen, wenn unsere frisch gepflanzten Setzlinge, die ja durchs Umpflanzen meist ein bisschen schwach sind, über Nacht ausgemerzt werden. In bestimmten Wäldern sind die Schnecken die Tierart, welche die grösste Menge an totem Laub fressen. In stabilen Wäldern wurden Weinbergschnecken gefunden, denen ein Alter von 23 Jahren nachgewiesen werden konnte. Kompostspezifisch es Im Kompost sind die Schnecken sehr nützlich, da sie die schwer abbaubaren, ligninhaltigen Holzfasern verwerten können. Um eine Schneckenanhäufung im Garten zu vermeiden, ist folgendes zu beachten: Falls es wegen mangelnder Lagerkapazität nötig ist auch im Herbst Kompost auszubringen, sollte dies im August geschehen, bevor die Schnecken ihre Eier im Kompost abgelegt haben. Dasselbe gilt für die Gewinnung von Anzuchterde. Springschwänze Grösse meist 1 6 mm Ernährung Streu, Laub, Pollen, Algen, Flechten, Schimmel Allgemeines Springschwänze gibt es sehr viele an ihre Umgebung angepasste Arten. Die Springschwänze auf der Bodenoberfläche sind pigmentiert, besitzen eine gut entwickelte Springgabel und erreichen eine Grösse von mehreren Millimetern. Die unterirdischen lebenden Springschwänze sind kleiner, weisslich und nicht immer mit einer Springgabel ausgestattet. Kompostspezifisch es Springschwänze sind sehr zahlreich im Kompost vertreten. Ein Liter Humuserde enthält etwa 2000 dieser wohl häufigsten Insekten. Sie spielen bei der Zersetzung der organischen Abfälle eine wesentliche Rolle. Springschwänze gelten als Anzeiger für günstige Rotteprozesse. Räuber Afterskorpione Pseudoskorpione Grösse 4 5 mm Ernährung Milben, Springschwänze, Larven, etc. Allgemeines Pseudoskorpione ähneln wegen ihrer scherenförmigen Greifzangen den Skorpionen. Sie fangen ihre Opfer mit ihren Tastbeinen und lähmen sie mit ihrem Gift. Sie sind typische Spaltenbewohner und werden vielfach unter Rinde und in der Bodenstreu, aber auch in Vogel- oder Säugetiernestern angetroffen. Kompostspezifisch es Die Pseudoskorpione fühlen sich in einem gut belebten Kompost wohl. Obwohl sie nicht direkt an der Bodenbildung beteiligt sind, tragen sie ihren Teil bei, indem sie die Bestandesdichte der anderen Kompostbewohner regulieren. Ameisen 1 20 mm Grösse Ernährung Pflanzen, Kleintiere, Aas Allgemeines Die Ameisen sind staatenbildende Insekten mit 1 bis mehreren Königinnen. Mit dem umfangreichen Nestbau bewirken sie eine beträchtliche Bodenverbesserung. Bei einer einzigen Kolonie kann die aus der Tiefe herauf beförderte Erdmenge mehrere Kubikzentimeter betragen. Durch die unterirdische Tätigkeit werden die Bodenschichten im engeren Bereich des Nestes gelockert, durchlüftet und mit organischen Stoffen angereichert. Dabei findet auch eine Entsäuerung des Bodens statt, was sich wiederum günstig auf die Bodenvegetation auswirkt. Kompostspezifisch es Ameisen mögen am Reifkompost die Restwärme. Wenn sie so richtig lästig werden, vertreiben Sie sie am besten durch Erhöhung der Feuchtigkeit oder stark riechende Kräuter wie Lavendel, Kerbel, Majoran oder Nussbaumblätter. Ameisen schätzen es ausserdem gar nicht, wenn sie den Kompost häufig umsetzen und dadurch ihre Nester immer wieder zerstören. Nützt dies alles nichts, so können sie überlistet werden: stopfen Sie einen Blumentopf locker mit Zeitungspapier voll. Nach 2 bis 3 Tagen haben sich die Ameisen darin eingerichtet und können aus dem Kompost ausquartiert werden. Erdläufer (Hundertfüsser) Grösse 15 40 mm Ernährung Insektenlarven, Springschwänze, Würmer Allgemeines Die Erdläufer gehören zur Klasse der Hundertfüsser. Die langen, dünnen, hellbraunen Erdläufer bewegen sich schlängelnd vorwärts. Sie besitzen keine Augen, sondern orientieren sich mittels Sinnesborsten über die Umgebung. Sie leben im vermoderten Holz, im Streu und allgemein im Oberboden. Kompostspezifisch es Im Kompost gehen die Erdläufer auf die Jagd, da sie hier ein reichhaltiges Nahrungsangebot vorfinden. Fliegenlarven Grösse 2 10 mm Ernährung Je nach Art ist die Ernährung unterschiedlich. Die einen sind Räuber, die anderen fressen Kadaver, Kot, Pilze, lebende oder tote Pflanzen, Holz Allgemeines Fliegenlarven sehen sehr unterschiedlich aus. Gemeinsames Merkmal ist jedoch das Fehlen von Beinen und wie bei Würmern ein kaum erkennbarer Kopfteil. Meist sind sie grau bis bräunlich und z. T. behaart. Kompostspezifisch es Räuberisch lebende Fliegenlarven stellen im Kompost anderen kleinen Insektenlarven nach. Kurzflügler Grösse 2 25 mm Ernährung Insekten, Kadaver, Schimmel, manche jagen auch Nacktschnecken Allgemeines Kurzflügler gehören zur Gruppe der Käfer und bilden die artenreichste Familie unter diesen (bisher wurden fast 1400 Arten nachgewiesen). Kompostspezifisch es Diese räuberisch lebenden Insekten nisten oftmals im Gewebe von Pflanzen oder Tieren, die sich bereits im Zersetzungsstadium befinden. Einige Gattungen ernähren sich auch von Pilzen u.ä. Raubmilben Grösse 1 5 mm Ernährung Fadenwürmer, Springschwänze, Zweiflüglerlarven, Milben Allgemeines Es gibt viele verschiedene Raubmilben, die in Gestalt und Lebensweise ihren Beutetieren angepasst sind. Allen gemeinsam ist ihre rasche Art der Fortbewegung und das zu Fangbeinen ausgebildete vorderste Beinpaar. Raubmilben schlitzen ihre Beute mit den Kieferklauen auf, versetzen sie mit Verdauungssäften und schlürfen sie aus. Einige Raubmilben werden zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Andere Raubmilben zählen wir hingegen zu den Schädlingen, wie die Varoamilbe, bei der es sich um einen Bienenparasit handelt, der ganze Bienenvölker zerstören kann. Kompostspezifisch es Im Kompost finden wir Raubmilben, welche andere Kompostlebewesen erbeuten und damit die Bestandesdichte regulieren. Spinnen Grösse 9-15 mm Ernährung zahlreiche Wirbellose, insbesondere Insekten Allgemeines Spinnen sind Raubtiere, die eine große Menge Gliederfüsser verzehren. In bestimmten Wäldern sind die Wolfsspinnen die wichtigsten im Waldstreu lebenden Raubtiere. Auf Weiden können teilweise bis zu 90 Spinnenarten gezählt werden. Die Dichte der Spinnen steigt in der Nähe von Kuhfladen markant, da sie von den kotfressenden Insekten angezogen werden. Viele Spinnenarten leben in Bodennähe: in Baumrinden, auf Mauern, in alten Baumstümpfen etc. Kompostspezifisch es Spinnen sind in reiferen, trockeneren Komposten anzutreffen. Steinkriecher (Hundertfüsser) Grösse 20 32 mm Ernährung Regenwürmer, Spinnen, Asseln und Insekten Allgemeines Die Steinkriecher gehören zur Klasse der Hundertfüsser. Sie besitzen stets 15 Beinpaare: die ersten sind Kieferfüsse mit Giftdrüsen, die beiden letzten sind bei erwachsenen Tieren etwas verlängerte Schleppbeine. Auf der Suche nach Beute bewegen sich die Steinkriecher sehr schnell im Streu fort. Die flache Körperform eignet sich gut für das Leben zwischen Fallaub und unter flachen Steinen und loser Rinde. Kompostspezifisch es Die stämmigen Steinkriecher leben in vermodertem Holz, in Streu oder im Kompost. Weberknecht (Kanker) Grösse 5 15 mm Ernährung tote und lebende Gliederfüsser wie Springschwänze, Insektenlarven, Tausendfüsser, aber auch Schnecken Allgemeines Weberknechte sehen den Spinnen zwar ähnlich, sind aber keine, ihr Körper besteht nur aus einem einzigen Teil. Auffällig sind die 4 Paar langen, dünnen Beine. Weberknechte fangen ihre Beute mit ihren krallenförmigen Tastbeinen, führen sie zum Mund und zerstückeln sie mit ihren Mundzangen. Kompostspezifisch es Weberknechte sind im Reifkompost anzutreffen. Einige Gäste fühlen sich wohl am Kompost. Blindschleiche Grösse in mm bis etwa 450 mm lang Ernährung alle Arten von Insekten Allgemeines Blindschleichen sind keine Schlangen sondern beinlose Echsen. Im Unterschied zu den Schlangen haben sie bewegliche Augenlider. Die Augen sind zwar klein, trotzdem können die Schleichen damit recht gut sehen. Die Blindschleichen sind nicht bissig, sondern vollkommen harmlos. Bei Gefahr kann die Blindschleiche (im Gegensatz zu den Schlangen) ihren Schwanz abwerfen, um damit ihre Feinde abzulenken, dieser wächst wieder nach. In menschlicher Pflege sind Blindschleichen schon bis zu 35 Jahre alt geworden. Kompostspezifisch es Blindschleichen geniessen die Wärme im Kompost. Im Juli schlüpfen die etwa 10 Jungen direkt nach der Geburt aus den Eihüllen und finden im Kompost eine geheizte Kinderstube vor. Blindschleichen sind Nützlinge im Garten und fressen Insekten aller Art, aber auch Schnecken und Schneckeneier. Beim Umschichten des Kompostes sollten Sie vorsichtig arbeiten, um keine Blindschleiche mit der Mistgabel zu verletzen. Fuchs Lebensraumgrösse je nach Nahrungsangebot beansprucht ein Fuchs mehrere Aren Ernährung Mäuse, Vögel, Regenwürmer, pflanzliche Produkte: besonders Obst und Beeren Allgemeines Der Fuchs ist das weltweit am meisten verbreitete Raubtier. In den letzten Jahren hat der Fuchs seinen Lebensraum sogar in die Stadt ausgeweitet. Kompostspezifisch es Im Kompost sucht der Fuchs nach Fleisch, Knochen, Obst, Beeren, oder was er sonst so mag. Er wird jedoch häufig zu Unrecht für die Unordnung am Kompostplatz verantwortlich gemacht, häufiger sind dies Hunde, Katzen oder Marder. Um den Fuchs vom Kompost fernzuhalten, wird ihm der Zugang zur Nahrungsquelle verschlossen, abgedeckte oder geschlossene Kompostsysteme sind dafür geeignet. Eine einfachere Massnahme ist es, seine Leibspeisen nicht auf den Kompost zu bringen. Igel Grösse bis zu 350 mm Körperlänge Ernährung Schnecken, Engerlinge, Raupen, Insekten, Würmer, manchmal Frösche, Schlangen, Vogeleier, neugeborene Mäuse, gelegentlich auch Pflanzenkost wie Obst, aber auch Hunde- und Katzenfutter wird nicht verschmäht Allgemeines Dieser unter Naturschutz stehende Säuger ist wegen seinem grossen Appetit auf Schnecken und andere unbeliebte Gartenbewohner gerngesehen. Seine etwa 600 Stacheln schützen ihn vor natürlichen Feinden, nicht aber vor dem Strassenverkehr. Wird er nicht überfahren oder stirbt an Insektengiften oder Schneckenkörnern, so kann er bis zu 10 Jahre alt werden. Da der Igel kein wärmendes Fell besitzt und das Nahrungsangebot im Winter zu klein ist, zieht er sich bei mittleren Temperaturen von unter 10C in den Winterschlaf zurück. Kompostspezifisch es Der Igel überwintert gerne in Hecken, Laub- oder Reisighaufen oder im Kompost. Dort sollte er möglichst nicht gestört werden. Quartieren Sie einen Igel an einen geschützten Ort um, wenn Sie den Kompost bearbeiten wollen. Maus Grösse Schermaus bis 18 cm, Feldmaus 10 bis 12 cm: jeweils ohne Schwanz Ernährung Pflanzliche- und tierische Produkte Allgemeines Die Maus ist weltweit verbreitet und neben dem Menschen der zahlreichste Säuger. Sie gehört zur Gruppe der Nagetiere. Einzelne Arten sind in unseren Gärten unbeliebte Gäste. Die Schermaus frisst an Kräutern, Knollen und Wurzeln, die Feldmaus an Rinden von Obstbäumen sowie an Gemüse und Erdbeeren, die Hausmaus frisst alles. Verwechseln Sie die echten Mäuse aber nicht mit den für uns nützlichen Spitzmäusen. Kompostspezifisch es Mäuse mögen auf dem Kompost die Speisereste aus unserer Küche und suchen die Wärme im Kompost für den Bau ihres Nestes auf. Wenn die Temperatur im Kompost auf 40 bis 50 Celsius steigt, wird dies den Mäusen zu heiss und sie suchen das Weite. Wird diese Temperatur im Kompost nicht erreicht, sollte dieser öfters umgeschichtet werden. Dadurch stört man die Mäuse im Nest und fördert ausserdem den Temperaturanstieg, was wiederum den schnelleren Abbau der Küchenabfälle bewirkt. Ratte Grösse 100 300 mm Ernährung Allesfresser Allgemeines Die bei uns am meisten verbreitete Rattenart ist die Wanderratte. Sie kann sich von praktisch allen organischen Abfällen ernähren. Zur Verdauung braucht die Ratte allerdings sehr viel Wasser, darum lebt sie in feuchten Hohlräumen, wie z.B. in Kanalisationen, an Flussufern oder in Kellern. Kompostspezifisch es Sie schätzt das große Nahrungsangebot am Kompost, braucht aber eine Wasserquelle in der Nähe. Spitzmaus Grösse 40 bis 80 mm Ernährung Insekten, kleine Wirbeltiere Allgemeines Die Spitzmaus gehört wie der Igel und der Maulwurf zu der Gruppe der Insektenfresser. Trotz des Namens ist sie nicht mit der echten Maus verwandt. Sie ist der Maus ähnlich, hat aber eine lange Rüsselschnauze, die dicht mit Tasthaaren besetzt ist. Da sich die Spitzmaus ausgiebigst von Insekten und deren Larven sowie Schnecken ernähren, ist sie in unseren Gärten sehr nützlich. In einigen Kantonen der Schweiz ist sie wegen Ihrer Seltenheit geschützt. Die sehr lebhafte Spitzmaus geht abends und während der Nacht auf Nahrungssuche. Tagsüber verbirgt sie sich in Erdlöchern und anderen Verstecken. Kompostspezifisch Die Spitzmaus schätzt vor allem die Wärme unserer es Komposthaufen und versteckt sich gerne darin. Wenn Sie in ihrem Komposthaufen mäuseähnliche Tiere entdecken, schauen Sie genau, ob es nicht etwa Spitzmäuse sind.