Arbeitsblatt: Papierschöpfen

Material-Details

Didaktische Analyse und Umsetzungsvorschläge
Werken / Handarbeit
Papier / Karton
5. Schuljahr
6 Seiten

Statistik

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1718
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14.07.2015

Autor/in

Sarah Schmid
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Papierschöpfen Teil 1: Aufträge an die Schülerinnen und Schüler (für die Zielstufe formuliert) Problemstellung (Auftrag an die Kinder, 12 Sätze) Kompetenzen Welches Wissen und Können eignen sich die SuS mit der Aufgabe an? Durch Experimentieren stellst du eigenes Papier her. Du kannst andere Materialien in eine bestehende Pulpe (Grundmasse des Papiers) zufügen, deine eigene Pulpe herstellen oder durch weitere Vorgänge z.B. Prägen dein Papier individuell gestalten. Du kannst den Ablauf des Papierschöpfens anwenden. Du kannst eine eigene Pulpe herstellen. Du kannst die Konsistenz einer geeigneten Pulpe beurteilen. Du kannst geeignete Materialien der Pulpe zufügen. Gestalterischer Aspekt Relevante Teilaufgaben und Teilaspekte, direkt an die SuS adressiert: Funktion Konstruktion Gestaltung (Form, Farbe, Struktur, Textur) Dein Papier ist beschreibbar. Dein Papier hat eine optimale Dicke. Die Farbe, Struktur und Textur deines Papieres sind interessant. Versuche dich in unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten. Technologischer Aspekt Technologie/ Verfahren Werkstoff/ Material Vorgehen/ Arbeitsablauf Schöpfen Trocknen Prägen Pressen Papier (Zeitung, MakulaturPapier, WCPapier) Stoffe Hölzer Weitere Materialien auf dem „Gabentisch Weitere Materialien die du suchst. Du stellst gemeinsam mit den anderen Gruppenmitgliedern eine Pulpe her. Anschliessend sprecht ihr euch ab, wie ihr die Pulpe verändern wollt. Den Schöpfvorgang wiederholt ihr einige Male. Das noch feuchte Papier könnt ihr mit Hilfe eines Gegenstandes mit einer interessanten Oberfläche prägen. Mögliche Materialien findet ihr auf dem „Gabentisch. Auch stehen euch Experimentierposten zum Thema „Papier zur Verfügung. Transparente Beurteilungskriterien, verständlich für die SuS Beurteilungskrit erien Du gibst deine drei gelungensten Papiere ab. Jedem dieser Papiere legst du eine kurze Anleitung mit „Rezept bei. Beurteilungskriterien Funktion Ist dein Papier beschreibbar? (1fach) Konstruktion Hat dein Papier eine optimale Dicke? (1fach) Gestaltung Sind die Farbe, Struktur und Textur deines Papieres interessant? (3fach) Kommentar: Bei allfälliger Benotung der Arbeiten können die Werte zur Berechnung einer Note durch Zahlwerte ersetzt werden (genügend: 4, gut: 5, sehr gut: 6). Teil 2: Fachdidaktische Auseinandersetzung (formuliert für die Lehrperson) Voraussetzungen SuS Welche Anforderungen stellt die Problemstellung an die Lernvoraussetzunge der SuS (Grundlagenwissen, technologisch-handwerklich, gestalterisch, konstruktiv, .)? Welches Sachwissen und -können muss zuerst aufgebaut werden, damit die SuS die Voraussetzungen erfüllen, um die problemorientierte Aufgabenstellung lösen zu können? Evtl. Vorübungen? Grobziele Bezug zu Lehrplan 95 der Volksschule Es ist möglich, die SuS zuerst im TTG Unterricht ihre eigenen Schöpfrähmen bauen zu lassen. Acht Leisten werden zugeschnitten, vorgebohrt und verschraubt. Ein feines Drahtgitter oder Moskitonetz wird darüber gespannt. Durch das Herstellen des persönlichen Rahmens steigt die Vorfreude auf den Einsatz im Unterricht. Bei der Ausführung dieser Lernaufgabe müssen die SuS bereits eine grosse Portion an Selbständigkeit mitbringen. Um diese Kompetenz zu fördern ist es zentral, dass im Vorfeld der Schöpfvorgang eingeführt sowie an die Eigenverantwortung appelliert wird. Die SuS müssen lernen in einer Gruppe den Schöpfvorgang zu planen. Sie sprechen sich gegenseitig ab, um nicht alle Zusätze gleichzeitig der Pulpe hinzuzufügen. Prozess: Gemeinsam ein Vorhaben planen und realisieren. (Lehrplan 95, TTG, S. 22) Form, Farbe, Struktur, Textur: Strukturen und Texturen erkennen, bei der Gestaltung gezielt einsetzen und verändern. (Lehrplan 95, TTG, S. 22) Technologische Aspekte: Materialien kennen, ihre Eigenschaften erproben und sie zweckmässig einsetzen. (Lehrplan 95, TTG, S. 23) Feinziele Welche Ziele werden Feinziele: für die einzelnen Unterrichtseinheiten gesetzt? Didaktische Überlegungen Zeitrahmen Einführung der Aufgabe Aufgabenform: eng, halboffen, offen Fachspezifische Unterrichtsmethoden Bereitstellen Materialien für den Unterricht (z. B. Faden, Sägeblätter, Abdeckband, .) Medien Sozialform . Die SuS können in Kleingruppen selbständig mit Hilfe eines Rezeptes eigene Pulpe herstellen. Die SuS können in Kleingruppen den Papierschöpfvorgang abändern, durch Hinzufügen anderer Materialien in die Pulpe. durch Prägen eines Musters (Gaufrieren). Die SuS können ihren Schöpfvorgang planen und mit den anderen Gruppenmitgliedern absprechen. Zeitrahmen: Für das Projekt des Papierschöpfens müssen etwa vier Wochen à 2 Wochenstunden eingeplant werden. Einführung der Aufgabe: Die Einführung der Aufgabe nimmt einen sehr zentralen Teil ein. Einerseits muss den SuS der Vorgang des Papierschöpfens (gautschen etc.) gezeigt werden, andererseits gibt es noch weitere, nicht direkt fachliche, Inputs. Es ist zentral die SuS auf ihre Eigenverantwortung im selbständigen Arbeiten aufmerksam zu machen. Gleichzeitig ist es, meiner Meinung nach, enorm wichtig eigene Freude am Experimentieren und der Sache selbst zu wecken und zu vermitteln. So entsteht eine kreative, bereichernde Arbeitsatmosphäre. Bei der Einführung der Aufgabe ist es nötig den SuS klare Ziele zu stecken und Vorgaben zur Aufgabe zu machen. Strukturen und Ziele spornen die SuS an und geben ihnen durch den vorgegebenen Rahmen Freiheit zum Experimentieren. Aufgabenform: (eng, halboffen, offen) Die Aufgabenform ist halboffen. Den SuS wird ein Vorgang gezeigt, welcher durch eigenes Experimentieren abgeändert werden soll. Eine halboffene Aufgabe eignet sich meines Erachtens speziell in der Einführungsphase von projektartigem TTG Unterricht. Wenn sich die SuS bereits daran gewöhnt sind, sind offene Aufgaben sehr interessant und ergiebig. Fachspezifische Unterrichtsmethoden: In meiner geplanten Unterrichtseinheit wird die Unterrichtsmethode des „Lernen durch Entdecken praktiziert. Genauer handelt es sich um ein gestalterisches Experiment. Beim Gestalterischen Experiment geht es um das Ausprobieren und Untersuchen von Gestaltungmöglichkeiten in Bezug auf Gestaltungsprinzipen, Material und Verfahren. (Fuhrer 2012: 1) Bereitstellen Materialien für den Unterricht (z.B. Faden, Sägeblätter, Abdeckband, .) Die grundlegenden Materialien Becken, Papierresten, Schüsseln, Lappen, Wäscheleine, Wäscheklammern und Stabmixer steht bereit. Speziell in der Einführungslektion muss ein Becken gefüllt mit Pulpe zum Vorzeigen bereitstehen. Weiter gibt es einen Tisch, auf welchem mögliches Material fürs Experimentieren bereit steht. Das Material auf diesem Tisch kann durch die SuS oder die LP beliebig erweitert werden. Die SuS bringen von zu Hause oder z.B. ihrem Schulweg weitere Dinge mitbringen. Mögliche Materialien für den „Gabentisch: Zum Hinzufügen Fäden, Schnüre, Garn Textil oder Lebensmittelfarben Farbiges Papier und Locher „Schoggipapierli Zeitung Stroh Blütenblätter usw. Zum Strukturieren: Drahtgitter Mückennetz Finken Luftpolsterfolie Spitzendecke Holz usw. Medien: Den SuS liegen Bücher bereit um ihren Ideenhorizont zu erweitern. Geeignet ist hier speziell. „300 Papierrezepte von Mary Reimer und Heidi ReimerEpp(siehe Literaturverzeichnis). Die SuS können darauf aufmerksam gemacht werden, zu Hause nach möglichen weiteren Ideen im Internet, zu recherchieren. Sozialform: Die Einführung geschieht mit der gesamten Klasse. Anschliessend wird in Kleingruppen (à 34 SuS) gearbeitet. Hier ist es wichtig, dass sich die Gruppenmitglieder miteinander absprechen, wie die Pulpe verändert wird, damit nicht einfach wahllos alle Materialien gemischt werden. Weiteres: Bemerkungen Vorerst wird empfohlen nur Papierpulpe als Basis zu verwenden. In einem weiteren Schritt ist es jedoch möglich auch beispielsweise feine Holzspäne oder Textilien zu gebrauchen. Teilaufgabe Wie bereits beschrieben, gibt es gibt es neben der Hauptaufgabe des Papierschöpfens in der geplanten Unterrichtseinheit noch weitere kleine postenartige Aufgaben. Diese können unter anderem auch zur Überbrückung oder Auflockerung gelöst werden. Die Teilaufgaben sind der Methode der Materialuntersuchung zugeordnet. Posten 1: Wasserdichtes Papier Du brauchst: Papier Ein Teelicht Wasserfarbe Gib ein paar Tropfen Wasserfarbe auf ein Blatt Papier. Sie werden aufgesaugt. Nun reibe ein Blatt mit Kerzenwachs ein. Was passiert, wenn du jetzt Farbtropfen darauf gibst? Posten 2: Papier wird warm Du brauchst: Weisses Papier Schwarze Wasserfarbe Knicke ein Blatt weisses Papier in der Mitte. Eine Hälfte wird mit schwarzer Farbe bemalt. Lege das aufgefaltete Papier in die Sonne. Nach ein paar Minuten fühlst du mit der Hand oder den Lippen das Papier. Was fällt dir auf? Posten 3: Der Trick mit dem Knick Du brauchst: Papier Figuren Eierbecher Lege einen Papierstreifen über zwei Eierbecher. Stelle Figuren darauf. Wie viele Figuren passen darauf, bevor die Brücke einstürzt? Was kannst du machen, damit mehr Figuren darauf Platz finden, bevor sie einstürzt? Weitere Postenideen: Faserrichtung von Papier erproben (in welche Richtung reisst das Papier gerade?) A4Papier so viel Mal falten wie möglich (zuerst schätzen, wer schafft mehr?) Saugfähigkeit verschiedener Papiere testen Papier prägen (Schnur, Drahtgitter, oder ein Blatt auf das Papier legen und zwischen zwei Filzplatten durch eine Presse oder eine Nudelmaschine lassen KnallPapier Weitere solche kleine Experimente sind im Buch „ Die Papierwerkstatt zu finden.