Arbeitsblatt: Abraham

Material-Details

Arbeitsblatt zum Vergleichen der Überlieferung des Abraham-Stoffes in den drei abrahamitischen Religionen Christentum, Judentum und Islam
Lebenskunde
Religionslehre / Bibel
klassenübergreifend
2 Seiten

Statistik

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22.07.2015

Autor/in

Daniel Oberli
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

ABRAHAM UND DIE DREI RELIGIONEN JUDENTUM, CHRISTENTUM UND ISLAM Quelle: Um 1‘800 vor Christus lebte in der Region des heutigen Iraks ein Mann, der Abraham genannt wurde. Seine spannende Lebens- und Glaubensgeschichte können wir in der Tora, im Alten Testament und im Koran nachlesen. Jede heilige Schrift hat eine andere Sicht auf die Person Abraham. Dennoch haben wir ihm den Glauben an nur einen einzigen Gott zu verdanken. Die drei Religionen Judentum, Christentum und Islam werden daher auch als abrahamitische Religionen bezeichnet. Den Glauben an einen Gott nennt außerdem auch Monotheismus. Als Abraham lebte, glaubten die Menschen im Zweistromland an verschiedene Götter und Götterfamilien. Jeder einzelne Gott war für einen anderen Lebensbereich zuständig. Der oberste Gott und Schöpfer der Welt war El, was übersetzt nichts anderes als „Gott heißt. Es gab einen Fruchtbarkeitsgott für gutes Wetter, eine ertragreiche Ernte und gesunde Viehherden wie den Gott Baal. Dazu kamen jede Menge Haus- und Familiengötter. Der Gott Jahwe oder Jehova, in der hebräischen Bibel JHWH geschrieben, war der Beschützer Abrahams und seiner Familie. Die Menschen glaubten, ihr Schicksal läge ganz und gar in den Händen der Götter, deshalb bauten sie Altäre und brachten Opfer dar. Das Überleben der Familien, Sippen und Stämme hing von Naturereignissen, einem fruchtbarem Boden, guten Weideplätzen und dem Vorhandensein einer Wasserquelle ab. Genaue Vorhersagen über das kommende Wetter gab es erst 3.750 Jahre später. Obwohl Abraham in dem Glauben an viele Götter aufgewachsen war, beschloss er nach dem Tod seines Vaters nur noch an seinen Gott Jahwe zu glauben. Denn dieser hatte sich Abraham offenbart. Der Herr sagte zu Abram: Geh fort aus deinem Land, verlass deine Heimat und deine Verwandtschaft, und zieh in das Land, das ich dir zeigen werde! Deine Nachkommen sollen zu einem großen Volk werden; ich werde dir viel Gutes tun; deinen Namen wird jeder kennen und mit Achtung aussprechen. Durch dich werden auch andere Menschen am Segen teilhaben. Wer dir Gutes wünscht, den werde ich segnen. Wer dir aber Böses wünscht, den werde ich verfluchen! Alle Völker der Erde sollen durch dich gesegnet werden. TORA BIBEL (ALTES TESTAMENT): GENESIS KAPITEL 12,VERSE 13 Abraham vertraut auf die Worte seines Gottes. Er verlässt mit seiner Sippe und seinen Herden das fruchtbare und reiche Gebiet Südmesopotamiens und macht sich auf eine lange und beschwerliche Wanderung. Abraham wusste weder wo das neue Land sein würde, noch was ihn dort erwartete. Er wusste nur, dass ihn sein Gott führen würde. Jahwe führt Abraham und seine Sippe nach Kanaan, im heutigen Palästina und schließt einen Bund mit ihm: Er gibt Abraham und seinen noch ungeborenen Kindern dieses fruchtbare Land, denn er hat den Stamm Abrahams zu seinem geliebten Volk auserwählt. Abraham baute er zu Ehren seines Gottes einen Altar, dankte ihm und opferte ein Schaf seiner Herde. Auf die zahlreichen Kinder wartete Abraham jedoch sehr lange vergeblich. Er und seine Frau Sara blieben kinderlos. Erst mit Hagar, einer ägyptische Sklavin, zeugte Abraham einen Sohn. Dieser wurde Ismael genannt und gilt als der Stammvater der arabischen Stämme. Abraham und Sara bekamen erst im hohen Alter von fast 100 Jahren einen gemeinsamen Sohn. Isaak und seine Nachkommen werden als die Stammväter des Volkes Israel bezeichnet. So hatte Gott sein Versprechen doch noch eingelöst. Mit der Entscheidung nur an einzigen Gott zu glauben, hat Abraham den Glaubensweg für das Judentum bereitet. Später entstand daraus das Christentum und etwa 600 Jahre nach Christus kam der Islam als dritte monotheistische Religion hinzu. Alle drei Religionen sehen in Abraham ein großes Glaubensvorbild und verehren ihn noch heute. 2. Versuche die Geschichte Abrahams in eigenen Worten nachzuerzählen. FRAGEN AUFTRÄGE 1. Was bedeutet „monotheistisch? 3. Suche die genannten Orte im Atlas. 4. Lies auf der Rückseite die drei Texte über die Opferung Isaaks und finde Gemeinsamkeiten und Unterschiede. DIE GESCHICHTE DER OPFERUNG ISAAKS DURCH ABRAHAM Nach diesen Ereignissen vergingen einige Jahre. Da stellte Gott Abraham auf die Probe. Abraham!, rief er. Ja, Herr? Geh mit deinem einzigen Sohn Isaak, den du liebst, in das Land Morija. Dort zeige ich dir einen Berg*. Auf ihm sollst du deinen Sohn Isaak töten und als Opfer für mich verbrennen! Am nächsten Morgen stand Abraham früh auf und spaltete Holz für das Opferfeuer. Dann belud er seinen Esel und nahm seinen Sohn Isaak und zwei seiner Knechte mit. Gemeinsam zogen sie los zu dem Berg, den Gott Abraham genannt hatte. Nach drei Tagesreisen war er in der Ferne zu sehen. Ihr bleibt hier und passt auf den Esel auf!, sagte Abraham zu den beiden Knechten. Der Junge und ich gehen auf den Berg, um Gott anzubeten; wir sind bald wieder zurück. Abraham legte das Holz auf Isaaks Schultern, er selbst nahm das Messer und eine Schale, in der Holzstücke glühten. Gemeinsam bestiegen sie den Berg. Vater?, fragte Isaak. Ja, mein Sohn. Feuer und Holz haben wir aber wo ist das Lamm für das Opfer? Gott wird schon dafür sorgen, mein Sohn! Schweigend gingen sie weiter. Als sie die Stelle erreichten, die Gott angegeben hatte, errichtete Abraham aus Steinen einen Altar und schichtete das Brandholz auf. Er fesselte Isaak und legte ihn oben auf den Holzstoß. Dann griff er nach dem Messer, um seinen Sohn zu töten. Abraham, Abraham!, rief da der Engel des Herrn vom Himmel. Ja, Herr? Leg das Messer beiseite, und tu dem Jungen nichts! Jetzt weiß ich, dass du Gott gehorsam bist du bist sogar bereit, deinen geliebten Sohn für mich zu opfern! Plötzlich entdeckte Abraham einen Schafbock, der sich mit den Hörnern im Dickicht verfangen hatte. Er tötete das Tier und opferte es anstelle seines Sohnes auf dem Altar. Den Ort nannte er: Der Herr versorgt. Noch heute sagt man darum: Auf dem Berg des Herrn ist vorgesorgt. Noch einmal rief der Engel des Herrn vom Himmel Abraham zu: Ich, der Herr, schwöre bei mir selbst: Weil du gehorsam warst und mir deinen einzigen Sohn als Opfer geben wolltest, werde ich dich überreich beschenken und dir so viele Nachkommen geben, wie es Sterne am Himmel und Sand am Meer gibt. Sie werden ihre Feinde besiegen. Alle Völker der Erde werden mich bitten, sie so zu segnen, wie ich dich segnen werde. Das alles werde ich dir geben, weil du bereit warst, meinen Willen zu tun. Danach verließen sie den Berg, holten die Diener ab und machten sich auf den Weg zurück nach Beerscheba. Dort blieb Abraham wohnen. TORA BIBEL (ALTES TESTAMENT): GENESIS KAPITEL 22,VERSE 1-19 Als er alt genug war, um mit ihm zu arbeiten, sprach (Abraham): «O mein lieber Sohn, ich habe im Traum gesehen, daß ich dich schlachte. Nun schau, was meinst du dazu?» Er antwortete: «O mein Vater, tu, wie dir befohlen; du sollst mich, so Allah will, standhaft finden.» Als sie sich beide (Gott) ergeben hatten und er ihn mit der Stirn gegen den Boden hingelegt hatte, da riefen Wir ihm zu: «O Abraham, erfüllt hast du bereits das Traumgesicht.» Also lohnen Wir denen, die Gutes tun. Das war in der Tat eine offenbare Prüfung. Und Wir lösten ihn aus durch ein großes Opfer. Und Wir bewahrten seinen Namen unter den künftigen Geschlechtern. Friede sei auf Abraham! Also lohnen Wir denen, die Gutes tun. Er gehörte zu Unseren gläubigen Dienern. Und Wir gaben ihm die frohe Kunde von Isaak, einem Propheten, der Rechtschaffenen einem. Und Wir segneten ihn und Isaak. Unter ihren Nachkommen sind (manche), die Gutes tun, und (andere), die offenkundig gegen sich selbst freveln. KORAN: SURE 37, VERSE 102-113 Abraham glaubte so unerschütterlich an Gott, dass er sogar bereit war, seinen einzigen Sohn Isaak zu opfern, als Gott ihn auf die Probe stellte.6 Und das, obwohl ihm Gott ein Versprechen gegeben und gesagt hatte: Von Isaak wird deine gesamte Nachkommenschaft abstammen. Abraham traute es Gott zu, dass er Isaak sogar von den Toten auferwecken könnte, und bildlich gesprochen hat Gott Isaak das Leben ja auch noch einmal geschenkt. BIBEL (NEUES TESTAMENT): HEBRÄERBRIEF, KAPITEL 11,VERSE 17-19 Dieser Berg soll gemäss religiöser Überlieferung identisch sein mit dem Tempelberg in Jerusalem.