Arbeitsblatt: Lebensmittelverschwendung
Material-Details
Unterrichtsmaterial zu Lebensmittelverschwendung, eignet sich zum Film ,,Taste the Waste''
Geographie
Gemischte Themen
8. Schuljahr
11 Seiten
Statistik
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24.10.2015
Autor/in
Lisa Marino
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Taste the Waste Lebensmittelverschwendung 1. Aufgabe Zeitungsartikel (Beobachter) Lebensmittel Das Wegwerf-System Alle tun es: Bauern, Detailhändler und Konsumenten werfen tonnenweise einwandfreie Esswaren in den Müll. Ein Wahnsinn, der Milliarden kostet – und letztlich auch Menschenleben. Regale voller Schlemmereien warten Anfang Januar bei karitativen Lebensmittelabgabe stellen wie «Tischlein deck dich» auf Bedürftige. Das ist die gute Seite der Verschwendungssucht unserer Gesellschaft, die über die Festtage jeweils ihren Höhepunkt erreicht. Die schlechte Seite: Ganze Lastwagenladungen nicht verkaufter Nahrungsmittel ergiessen sich in die Öfen von Verbrennungsanlagen, Konsumenten kippen Berge von abgelaufenem Schinken und verwelktem Salat in den Abfallsack, und am Mittwoch kommt die Müllabfuhr. Verrückt daran: Jeder der Beteiligten handelt, für sich allein betrachtet, durchaus rational und zumeist ökonomisch sinnvoll. Der Bauer, der einwandfreies Gemüse nicht erntet, sondern gleich wieder unterpflügt. Der Detailhändler, der unverkaufte Ware in die Mülltonne kippt. Der Konsument, der vergammelte Fertigpizzas wegwirft, weil er doch häufiger auswärts gegessen hat als beim Einkauf gedacht. Niemand ist «schuld», und trotzdem verschwendet dieser Kreislauf insgesamt betrachtet Millionen von Tonnen bester Lebensmittel und kostet Milliarden. Ist es auch Wahnsinn, so hat es doch Methode. Die beginnt schon ganz am Anfang der Produktionskette. Fredy Umbricht nimmt das Quadratmass zur Hand. Der Gemüsegärtner aus Untersiggenthal AG prüft damit, ob er seine frisch geernteten Kartoffeln überhaupt absetzen kann. Einen Durchmesser von maximal 75 Millimetern darf eine Kartoffel der Sorte «Victoria» haben. Ist sie grösser, schafft sie es nie in ein Supermarktregal. Obwohl sie einwandfrei ist, nur eben ein bisschen zu gross. Im Bemühen, den Kunden das ganze Jahr Ware anzubieten, die möglichst gleich und vor allem möglichst perfekt aussieht, haben die Verarbeitungsindustrie und der Handel detailliert normiert, wie ein in freier Natur gewachsenes Produkt auszusehen hat. Allein das vom Schweizer Obstverband und von der Handelsorganisation Swisscofel erarbeitete Formular 3.1.1, «Normen und Vorschriften für Tafeläpfel», umfasst 19 Seiten. Cherrytomaten dürfen maximal 30 Millimeter dick sein, eine Essiggurke muss mindestens sechs, darf aber höchstens zwölf Zentimeter lang sein, ein Fenchel zwischen 150 und 400 Gramm wiegen, und eine Karotte muss einen Farbsensor passieren, der misst, ob das Rüebli den richtigen Orangeton hat. Normiert bei frischem Obst und Gemüse sind je nach Sorte Grösse, Länge, Durchmesser, Form, Gewicht, Krümmung, Färbung, Glätte, Gleichmässigkeit, Frischegrad, Prallheitsgrad, Süsse, Reifegrad sowie zugelassene Form- und Farbfehler, Druckstellen, Frostschäden, Hautrisse und Schalenflecken. Was nicht der Norm entspricht, endet im besten Fall als Tierfutter, im schlechtesten Fall wird es gar nicht erst geerntet, sondern gleich wieder umgepflügt, oder es verrottet im Keller. «Natürlich finde ich das absurd», sagt Gemüsegärtner Umbricht, «aber als Produzent bin ich abhängig von den Abnehmern.» Dabei ist er vergleichsweise vorbildlich – die zu grossen oder zu kleinen Kartoffeln etwa kann er teilweise einem Gastronomiebetrieb verkaufen, 1 Taste the Waste Lebensmittelverschwendung unverkäufliche Salate gibt er als Hasenfutter ab. In Umbrichts Hofladen hingegen geht ebenfalls fast nur perfekte Ware über den Tisch. «Es braucht noch viel Zeit, bis die Leute kulanter werden und auch mal einen Blumenkohl kaufen, der nicht schneeweiss ist», beobachtet Fredy Umbricht. Modellmasse für Kartoffeln Am anderen Ende der Lebensmittelkette sieht es nicht viel besser aus. Mehr als 20 Prozent aller gekauften Lebensmittel werden im Haushaltsmüll entsorgt, ergab eine Befragung von Konsumenten in mehreren europäischen Ländern. Ein Drittel aller verpackt gekauften Lebensmittel landet gar ungeöffnet, gänzlich unberührt im Müll. Häufigste Gründe sind mangelnde Planung (man kauft ein, ohne zu wissen, was und wie oft man kochen will) und falsche Aufbewahrung. In Grossbritannien, wo die Verschwendung besonders gross ist, wenn man der Statistik glaubt, sind das 4,4 Millionen Äpfel, 1,3 Millionen ungeöffnete Joghurtbecher, 700 00 Tafeln Schokolade und 440 00 Fertiggerichte – jeden Tag. Gleich alt, gleich frisch – doch die «hässliche» Kartoffel will der Zwischenhändler nicht. Noch nie war Nahrung so billig für uns Das Überangebot verführt dazu, mehr zu kaufen, als man braucht. Dabei spielt die Psychologie eine wichtige Rolle. Es beruhigt, so viel im Kühlschrank zu haben, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein und Gäste nie hungrig heimschicken zu müssen. Billig ist das Essen sowieso: Noch nie gaben Herr und Frau Schweizer so wenig Geld aus für Nahrungsmittel, gerade noch sieben Prozent des Einkommens (ohne Alkoholisches und Restaurantbesuche). Vor 100 Jahren belief sich dieser Budgetposten noch auf 41 Prozent. Kein Wunder, haben wir verlernt, mit Resten vernünftig umzugehen – dabei wäre es mit ein paar Tricks so einfach. Zwischen Konsumenten und Produzenten steht der Handel. Nur zwei bis fünf Prozent der Lebensmittelverschwendung passiere auf Stufe der Detailhändler, sagen Coop und Co. Will heissen: Die anderen sind schuld. Aber selbst diese vermeintlich kleinen Mengen türmen sich zu Matterhörnern. 100 00 Tonnen organische Abfälle sind es allein bei Migros jedes Jahr. Zieht man Produktionsabfälle in den MigrosIndustriebetrieben ab, sind es immer noch 15 00 Tonnen abgelaufene Lebensmittel, Rüst- und Grünabfälle sowie Speisereste aus den Restaurants. Obst und Gemüse macht davon rund die Hälfte aus, Brot 20 Prozent, denn diese Warengruppen werden – anders als etwa Fleisch kurz vor Ablauf der Verkaufsfrist – nicht zu reduzierten Preisen angeboten. Warum nicht? «Erfahrungen zeigen, dass Früchte und Gemüse, das nicht mehr allzu frisch aussieht, von den Kunden nicht mehr gekauft wird», sagt Migros-Sprecherin Monika Weibel. Stattdessen landet es im Müll, genau wie der Sechserpack Eier, bei dem nur ein einziges Ei kaputtgegangen ist. Für den Grossverteiler ist es viel teurer, in der Filiale ein Ei zu ersetzen, als die ganze Schachtel wegzuwerfen. Nur in der Werbung legen die Hühner die Eier gleich im Laden. 2 Taste the Waste Lebensmittelverschwendung Von dieser Wegwerfmentalität leben die «Freeganer», umweltengagierte Menschen, die einwandfreie Lebensmittel aus Abfalltonnen der Supermärkte klauben – nicht weil sie sich den Einkauf nicht leisten könnten, sondern um gegen die Verschwendung zu protestieren. Seit Jahren bekennender Freeganer ist der britische Journalist und Ökoaktivist Tristram Stuart. Im Buch «Für die Tonne. Wie wir unsere Lebensmittel verschwenden» mahnt er die Supermärkte, sie seien für wesentlich mehr verantwortlich als nur für den Müll hinter ihren Läden. Die Händler sagen, was noch frisch ist In der Tat schieben die Detailhändler die Verantwortung einfach auf andere ab: auf die Produzenten – doch selbst die Zitronen für die Billiglinien von Coop und Migros müssen der genormten Güteklasse 1 entsprechen. Und auf die Käufer, die aber mit viel zu knapp kalkulierten Haltbarkeitsdaten in die Irre geführt werden. Umfragen belegen, dass Konsumenten viel mehr Lebensmittel wegschmeissen als nötig, weil sie den Unterschied zwischen Verbrauchs- und Mindesthaltbarkeitsdatum nicht kennen. Ersteres gilt für rasch verderbliche Ware wie Hackfleisch – es sollte nach dem aufgedruckten Datum nicht mehr gegessen werden. Letzteres hingegen ist eine Qualitätsgarantie: Bis zum Mindesthaltbarkeitsdatum ist das Produkt so wie versprochen – man kann es aber darüber hinaus noch tage- oder wochenlang gefahrlos essen. Zudem werden selbst Nahrungsmittel datiert, die bei richtiger Lagerung gar nicht verderben können, etwa Zucker. So oder so – entgegen der landläufigen Meinung bestimmt nicht der Staat, sondern der Handel selbst, wie lange Sushi, Schinken oder Schwarzwurzeln haltbar sein sollen. Genauso wie der Handel auch bestimmt, wie die Gurken aussehen müssen. Die EU hat die legendäre Gurkennorm – pro zehn Zentimeter Länge durfte eine Gurke höchstens zehn Millimeter gekrümmt sein – anno 2009 abgeschafft. Sind die Gurken in den Läden seither krummer geworden? Nein, sonst würden sie nämlich nicht in die Transportkisten passen. Die Detailhändler wehren sich dagegen, in diesem Spiel den Schwarzen Peter zugeschoben zu erhalten. «Zum Beispiel wollen die Kunden heute bis Ladenschluss frisches Brot», argumentieren sie. Öfen in den Filialen sollen helfen, dieser Erwartung zu entsprechen, ohne mehr wegwerfen zu müssen. Dennoch bleiben allein bei Migros und Coop pro Jahr mindestens 5500 Tonnen frisches Brot unverkauft; es wird als Tierfutter an Bauern abgegeben. Zudem trocknet industriell hergestelltes Brot schneller aus: Der Kunde wird es zu Hause rascher entsorgen und – den Supermarkt freuts – ein neues kaufen. Was nicht als Tierfutter verwendet wird, landet in der Kehrichtverbrennung oder in der Vergärungsanlage, wo aus den Abfällen Treibstoff entsteht. 44 00 Kilogramm Biogas sei aus Coop-Abfällen im Jahr 2010 entstanden, damit hätten die Coop-Lastwagen 180 00 Kilometer weit fahren können, rechnet die Pressestelle vor. 3 Taste the Waste Lebensmittelverschwendung Zu unförmig und zu gross: Das Rüebli rechts kommt nicht in den Laden. Essen: Weltweit landet ein Drittel im Müll Dagegen landet nur ein kleiner Teil der unverkauften Ware bei karitativen Organisationen wie «Schweizer Tafel» oder «Tischlein deck dich», pro Jahr etwa 5000 Tonnen – das ist zwar nur ein Bruchteil der unverkauften Ware, reicht aber für fast 25 Millionen volle Teller. Ein Freiwilligenheer sorgt dafür, dass die Ware rasch zu den Bedürftigen gelangt. Der Sozialdienst, die Kirchgemeinde oder eine Beratungsstelle entscheidet, wer bezugsberechtigt ist. In der Regel sind es Alleinerziehende, Niedriglohnempfänger, Grossfamilien, IV-Bezüger. Sie bezahlen pro Einkauf einen symbolischen Betrag von einem Franken. Die Nachfrage steigt: «Tischlein deck dich» eröffnet Anfang 2012 vier weitere Abgabestellen in Ilanz, Einsiedeln, Laufen und Frutigen. Was im Kleinen ansatzweise funktioniert, versagt im Grossen. In Europa entstehen pro Kopf und Jahr rund 280 Kilo vermeidbarer Lebensmittelmüll. Das heisst allein für die Schweiz 2,2 Millionen Tonnen oder 55 00 vollbeladene Lastwagen. Die Autobahn von Basel nach Chiasso müsste durchgehend auf vier Spuren ausgebaut werden, damit all diese 40-Tönner neben- und hintereinander Platz hätten. Weltweit verwandelt sich jährlich ein Drittel der gesamten Nahrungsmittelproduktion in Abfall, also 1,3 Milliarden Tonnen, schätzt die UnoWelternährungsorganisation (FAO). Natürlich kann sich die Milliarde weltweit hungernder Menschen nicht von den verschmähten Tomaten hinter dem Migros-Markt in Oberwinterthur ernähren – dennoch gibt es einen Zusammenhang zwischen der Verschwendung in industrialisierten Ländern und dem Welthunger, schreibt Tristram Stuart. Die Millionen Tonnen Soja und Weizen, die es braucht, um das Fleisch herzustellen, das wir letztlich wegwerfen, kaufen wir auf demselben Weltmarkt wie die Menschen in Pakistan oder Afrika. Wenn wir die Nachfrage unnötig in die Höhe treiben, drängt der Preisdruck diese Menschen aus dem Markt. Lebensmittel seien zu einer x-beliebigen Ware wie Nägel oder Velos geworden, kritisiert auch Thomas Gröbly, Ethikdozent an der Fachhochschule Nordwestschweiz und Ex-Landwirt. «Darum werden Nahrungsmittel auch bedenkenlos an der Börse gehandelt, obwohl es ein Menschenrecht auf Nahrung gibt.» Die Möglichkeit, damit Geld zu verdienen, sei wichtiger geworden als die Versorgungssicherheit. Stiellos, klein und ungleichmässig – aber genauso gut wie eine schöne Peperoni. «Kolonialistische Tradition» auch bei uns Hierzulande kümmert uns das nicht, denn «die immer tieferen Preise für Lebensmittel haben zu einer Abwertungsspirale geführt», so Gröbly, «man hat das Gefühl, es müsse immer noch billiger werden. Niemand regt sich über die teuren Handyabos auf, aber zehn Rappen mehr fürs Joghurt gelten schon als Frechheit.» Dass dies auf Kosten anderer geht, führt Gröbly auf eine «kolonialistische Tradition» zurück, selbst wenn die Schweiz gar nie eine 4 Taste the Waste Lebensmittelverschwendung Kolonialmacht war: «Wir empfinden es nicht als Unrecht, dass wir auf Kosten anderer leben, ebenso wenig wie es uns stört, dass wir das Klima stärker belasten als andere.» Manche stört es doch. Das besonders verschwendungssüchtige Grossbritannien hat eine Kampagne lanciert, damit die Bevölkerung nicht mehr gar so viel Essbares wegschmeisst, in Deutschland will die zuständige Ministerin künftig Kindergärtlern und Schulkindern mehr Wertschätzung für Lebensmittel beibringen. Die Schweiz hingegen setzt auf Eigenverantwortung jedes Einzelnen. Gemüsebauer Fredy Umbricht hat sie schon. Die nicht verkauften Tomaten der letzten Saison hat er zu Sugo verarbeitet und eingefroren. Notizen: 2. Aufgabe Filmquiz 1. Die Lebensmittelwissenschaftlerin im Film hat festgestellt, dass im Schnitt pro Tag und Supermarkt diese Mengen noch essbarer Lebensmittel fortgeworfen werden: 10 kg 30 kg 45 kg o125 kg 2. Das Mindesthaltbarkeitsdatum sagt eindeutig, wann ein Lebensmittel nicht mehr gegessen werden darf. stimmt stimmt nicht Weil: 5 Taste the Waste Lebensmittelverschwendung 3. Warum verkürzen die Hersteller die Fristen der Mindesthaltbarkeitsdaten? 4. Nenne zwei Gründe, die im Film von der Mülltaucherin genannt werden, warum sie das Wegwerfen von Lebensmitteln schlimm findet. 5. Wie viele Prozent der Kartoffeln bleiben laut Aussage des Bauern auf dem Feld liegen? 5-10% 10-20% 30-40% o40-50% 6. Warum will der Lebensmittelhandel standardisierte und möglichst immer gleich aussehende Lebensmittel? 7. Was erzählt der Film über Bananen aus Kamerun? 8. Was hat unser Verbrauch von Weizen in den Industrieländern zu tun mit dem Hunger in anderen Ländern? 9. Schreibe zu jedem Bild einen kurzen Kommentar. Vergleicht anschliessend eure Texte. 6 Taste the Waste Lebensmittelverschwendung 10. Fasse in einem kurzen Text die wichtigsten Aussagen dieser Grafik zusammen. 7 Taste the Waste Lebensmittelverschwendung 3. Aufgabe Alternativen Tragt die im Film genannten Möglichkeiten zum Reduzieren der Lebensmittelabfälle mit ihren Vor- und Nachteilen in die Liste ein. Beurteilt sie ebenfalls nach ihrer Umsetzbarkeit. Überlegt anschliessend, ob euch noch weitere Alternativen einfallen. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. 8 Taste the Waste Lebensmittelverschwendung Alternativen zu Lebensmittel im Müll Vorteile Nachteile Umsetzbarkeit Verschwendung von Lebensmitteln Weltweit werden jährlich 1,2 Milliarden Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Diese 1, 2 Milliarden Tonnen stopfen keine hungrigen Mäuler, sie machen niemanden satt. Speziell bedeutend erscheinen diese Verluste, wenn man bedenkt, dass Hunger immer noch die wichtigste Todesursache weltweit ist. 9 Taste the Waste Lebensmittelverschwendung Fragen: (grün 1. Welcher Erdteil verschwendet wohl am meisten Lebensmittel (rot schraffieren) und welcher am wenigsten schraffieren)? 2. Welche Lösungen Überlegungen haben dich zu deinen bewogen. Notiere unter der Weltkarte Je nach Kontinent sind die Gründe unterschiedlich, weshalb so viele Lebensmittel im Müll landen. In Afrika beispielsweise ist der Verbraucher selbst das kleinste Übel. Viel mehr Abfall entsteht durch die falsche Lagerung, fehlende Vakuumierung, das heisse Klima oder zu lange Transportwege. In Europa oder auch in Nordamerika hingegen sind es die Privathaushalte, deren verschwenderische Gewohnheiten zu einem hohen Verlust an Nahrungsmitteln führen. Wir kaufen nur makellose Waren ein und werfen Produkte sofort weg, wenn sie nicht mehr absolut frisch aussehen. Wir verfolgen Ablaufdaten peinlich genau, anstatt zu sehen und zu riechen, ob ein Produkt noch essbar ist; und wir verwerten Reste oft nicht. 3. Wie ist es bei dir zu Hause? Wer wirft Lebensmittel weg und wieso? Bleiben oft Essensreste übrig, die schliesslich auf dem Müll landen? 4. Welcher der aufgeführten Bereiche in der Versorgungskette verursacht wohl in der Schweiz am meisten Abfall. Ordne ihn durch einen Pfeil dem 45%-Stück der Grafik zu. 5. Welcher Bereich ist mit 30 Anteil am Lebensmittelverschleiss auch sehr stark am Verschleiss beteiligt? Stelle die Zugehörigkeit durch einen Pfeil dar. oHaushalte Produktion (Supermarkt) oHandel oGastronomie oDetailhandel oVerarbeitung Abb. 2: Verschwendung nach Bereichen in der Schweiz Nachdem du nun einige Gründe kennengelernt hast, die zu diesem masslosen Verschleiss an Lebensmitteln führen, erfährst du nachfolgend einiges über Ablaufdaten und ihre Relevanz für den Verzehr von Nahrungsmitteln. „Mindestens haltbar bis: Das Mindesthaltbarkeitsdatum zeigt an, bis zu welchem Tag der Händler garantiert, dass ein Produkt einwandfrei sein wird.Es ist 10 Taste the Waste Lebensmittelverschwendung eine Empfehlung, und diese Lebensmittel sind durchaus noch länger geniessbar. „Zu verbrauchen bis: Das Verbrauchsdatum zeigt an, an welchem Tag dieses Lebensmittel gegessen sein sollte. Nach Ablauf dieses Datums sollte man auf solche Weise gekennzeichnete Produkte nicht mehr essen, da sie leicht verderben können. 6. Welche Lebensmittel sind wohl mit „zu verbrauchen bis. angeschrieben? 7. Untenstehend befindet sich eine noch leere Tabelle. Fülle diese Tabelle aus mit derjenigen Anzahl Tage oder Wochen, nach der du die links eingetragenen Produkte nach dem Ablaufdatum noch essen würdest. Nachdem du die Zahlen eingetragen hast, vergleiche deine Lösungen mit dem Lösungsblatt des Lehrers und notiere danach in die dritte Kolonne, um wie viel du dich verschätzt hast. Produkt (immer ungeöffnet) Dein Vorschlag zur Haltbarkeit im Kühlschrank Tatsächlich haltbar im Kühlschrank Wie weit lag ich daneben? Yoghurt Eier Fruchtgetränk (Smoothie) Kochschinken Der Prozess des Verfalls eines Lebensmittels verläuft immer unterschiedlich und ist abhängig von der Lagerung. Generell gilt: gelangt Sauerstoff oder Feuchtigkeit zu den Lebensmitteln, können die darauf angesiedelten Mikroorganismen Reaktionen hervorrufen, die das Verderben des Nahrungsmittels beschleunigen Wobei es zu beachten gilt: Die Qualität eines Lebensmittels nimmt sowieso immer ab, auch bereits vor dem Haltbarkeitsdatum! Ein verdorbenes Lebensmittel kann man an seinem Aussehen (Schimmel, Farbe) oder an seinem Geruch erkennen (Ranzigkeit, Gestank).Nebst dem Beachten des Ablaufdatums sollte man sich auch stets auf seinen gesunden Menschenverstand verlassen. Zusammenfassung: Notiere in drei Sätzen, was du von diesen beiden Arbeitsblättern gelernt hast. 11