Arbeitsblatt: Caracas, Venezuela - Leben am Rand der Megacity
Material-Details
Die Hauptstadt Venezuelas liegt in einem Tal, wo Bürohäuser, Geschäftsviertel
und die Wohngegenden der Begüterten angesiedelt sind. Doch wenn man
nach oben schaut, sieht man überall Barackenstädte, so genannte Barrios,
die in die Hänge hineingebaut wurden. Sie umgeben die ganze Stadt. Die
Lebensbedingungen in diesen Teilen der Stadt sind zwar unterschiedlich,
doch haben viele ihrer Bewohner keinen Zugang zur Grundversorgung wie
den Abwassersystemen oder der legalen Stromversorgung...
Geographie
Südamerika
7. Schuljahr
2 Seiten
Statistik
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01.11.2015
Autor/in
Anna van der Ploeg
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
ARBEITSBLATT VENEZUELA VENEZUELA10 11 Im Bild Beantwortet in der Gruppe die Fragen zum Kalenderbild. Sprecht dann in der Klasse darüber. • Was könnt ihr auf dem Bild alles erkennen? Achtet auch auf den Hintergrund des Bildes. Zählt auf. • «Das Haus» im Vordergrund: Woraus ist es gemacht? Wie wirkt es auf euch? Von wem wird es bewohnt? Was könnt ihr zur Wohnlage sagen. Stellt Vermutungen an. • Stellt euch die Innenausstattung vor: Was ist zu finden, was fehlt wohl? • Beschreibt das Mädchen genau und achtet auf seine Körperhaltung. • Versetzt euch in die Situation des Mädchens: Was denkt ihr, wie sieht ihr Alltag aus? Ein Zuhause am Berghang Jorge Silva Reuters Das kleine Mädchen Leyerley steht am Eingang der leuchtend gelben Hütte ihrer Familie. Sie wohnt im Armenviertel «Las Mayas» am Rand von Caracas (Venezuela). Hier sind Zuwanderer aus ländlichen Gebieten und Migranten aus dem Nachbarland Kolumbien angesiedelt. Hintergrund Tipps Links Die Hauptstadt Venezuelas liegt in einem Tal, wo Bürohäuser, Geschäftsvier tel und die Wohngegenden der Begüterten angesiedelt sind. Doch wenn man nach oben schaut, sieht man überall Barackenstädte, so genannte Barrios, die in die Hänge hineingebaut wurden. Sie umgeben die ganze Stadt. Die Lebensbedingungen in diesen Teilen der Stadt sind zwar unterschiedlich, doch haben viele ihrer Bewohner keinen Zugang zur Grundversorgung wie den Abwassersystemen oder der legalen Stromversorgung. Zudem ist Caracas eine gefährliche Stadt: In dem zerstörten Sozialgefüge von Caracas und den Barrios kommt es aufgrund von vernichtenden Banden kriegen, Überfällen und anderen Gewaltverbrechen zu hundert Tötungsdelik ten pro Woche. Obwohl Gewalt hier zum Leben gehört, werden die Häuser von den Bewoh nern liebevoll instand gehalten. Im Laufe der Jahre wurden aus simplen, mit Planen bespannten Holzhütten mehrstöckige Ziegelhäuser, von denen einige den Komfort der Mittelklasse mit gefliesten Böden, gemütlichen Möbeln und Haushaltgeräten aufweisen. Doch der Alltag ist von Angst geprägt. Haus frauen, Ladenbesitzer und Kinder teilen sich diese Gegend mit bewaffneten Jugendlichen – frisch gewaschene Schuluniformen hängen neben Mauern, die mit Schusslöchern übersät sind. Venezuela im Unterricht Nach: So leben wir, Menschen am Rande der Megacitys, Jonas Bendiksen, Knesebeck, 2008, unter: Los Barrios, Caracas • Kinderwelt – Weltkinder, 8 Filme zu Kinder alltag in Afrika, Asien und Lateinamerika mit Begleitmaterial, Hrsg. Filme für eine Welt, 2002 • So leben wir, Menschen am Rande der Mega citys, 121 farbige Abbildungen mit ausklappba ren Seiten, Jonas Bendikson, Knesebeck, 2008 Als wir hier ankamen, war das nur ein wild bewachsener Berghang. An einer Hütte las ich das Schild ‹zu verkaufen›. Ich sprach mit den Besitzern und wir einigten uns. Gott sei Dank ist dies eine gesunde Gegend. Es gibt nicht viele Verbrechen, das hält sich in Grenzen. Was hier zu sehen ist, ist Stück für Stück unter vielen Opfern gebaut. Vorher sah es nicht so aus. Das hier war mal eine Hütte mit vier Pappwänden. Meine Frau und ich haben das Haus langsam bis zu seinem heutigen Stand ausgebaut. Wir haben vieles hinzugefügt. Meine Frau bemalt Keramik, dann richtet sie alles schön ein und pflegt unser Heim, in dem wir unsere Familie gegründet haben. Ich käme nie auf die Idee, von hier wegzuziehen. In Caracas, der Hauptstadt Venezuelas, gibt es viel zu wenige Wohnungen. Mehr als die Hälfte der Bewohner lebt in Armensiedlungen, den soge nannten Barrios. Ritze Silva lebt in einem solchen Armenviertel und schildert, wie er zu seinem Haus gekommen ist. Nach: So leben wir, Menschen am Rande der Megacitys, Jonas Bendiksen, Knesebeck, 2008, unter: Los Barrios, Caracas Ò Mache dir ein Bild der so genannten Barrios, den Armensiedlungen von Caracas. Verwende für deine Recherche im Internet die Suchbegriffe Barrios und Caracas. Materialien zu beziehen bei: www.education21.ch Nenne vier Gründe, weshalb Herr Silva zufrieden ist. Zum Weiterlesen • Neues Sozialprogramm für Barrios in Vene zuela, Eva Haule, unter: www.amerika21. de/2013/11/94544/gran-mision-barrio-nuevo (Stand 5. Mai 2014) • Licht und Schatten in Venezuela, Versuch einer realistischen Bilanz, Raul Zelik, in: Südamerika, der eigene Kontinent, Hrsg. Edition le Monde diplomatique, 2011, S. 45–47 • Die Armen von Caracas, Fotostrecke, unter: www.zeit.de/gesellschaft/2014-05/fs-armutvenezuela-caracas (Stand 11. Mai 2014) 1 2 3 4 Was ist mit dem Wort «Opfer» gemeint? Stelle Vermutungen an. Karte www.fairunterwegs.org/laender/venezuela/in-kuerze.html Vergleicht eure Antworten in einem Klassengespräch. Was hat das mit mir zu tun? Sprecht über eure Wohnsituation. Was gefällt euch daran? Was müsste für euch anders sein? Was tut ihr, damit es euch und der Familie in der Wohnung oder im Haus wohl ist?