Arbeitsblatt: Geschlechtskrankheiten

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Eine Übersicht über die Geschlechtskrankheiten: - Übertragung und deren Verhinderung - Art: Viren, Bakterien, Pilze, Parasiten - Krankheiten vorgestellt mit Symptomen und möglichen Folgen - HIV / AIDS: Ursache, Übertragung, Nicht-Übertragung - Fragekatalog zu allen Seiten
Biologie
Fortpflanzung / Entwicklung
6. Schuljahr
12 Seiten

Statistik

157409
2868
47
07.03.2016

Autor/in

Jolanda Wittweiler
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Geschlechtskrankheiten Was sind Geschlechtskrankheiten? Sexuell übertragbare Krankheiten, auch Geschlechtskrankheiten genannt, gehören zu den Infektionskrankheiten. Darunter fallen mehr als 20 Krankheiten, die von Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten verursacht werden. Das Gemeinsame ist, dass sie hauptsächlich beim Geschlechtsverkehr übertragen werden. Wie viele Menschen erkranken an einer Geschlechtskrankheit? Weltweit erkranken pro Jahr schätzungsweise 330 Mio. Menschen an einer Geschlechtskrankheit. Am weitesten verbreitet sind Trichomonaden mit 120 Mio., gefolgt von Chlamydien mit 50 Mio. und Gonorrhöe mit 25 Mio. Erkrankten. Die Zahl der HIV-Infizierten wird heute auf 42 Mio. geschätzt. Wie kann man sich anstecken? Die Ansteckung mit einer Geschlechtskrankheit erfolgt überwiegend beim Geschlechtsverkehr durch direkten Kontakt von infizierten Körperflüssigkeiten (wie Samen- und Scheidenflüssigkeit) mit Schleimhaut. Die meisten Geschlechts-krankheiten, insbesondere Herpesinfektionen, können ebenso beim Oralverkehr, Küssen oder Petting (durch direkten Kontakt mit infektiösen Körperflüssigkeiten) übertragen werden. Eine Ansteckung kann aber auch von der infizierten Mutter auf das ungeborene Kind bzw. das Neugeborene erfolgen. Einige Geschlechtskrankheiten (Hepatitis B/C, Aids und Syphilis) können auch über Blut durch infizierte Blutkonserven bzw. Blutprodukte oder durch Spritzentausch bei Drogensüchtigen übertragen werden. Eine indirekte Ansteckung über Handtücher, Toilettenartikel und ähnliches ist bei einigen Erregern möglich, jedoch extrem selten. Eine Übertragung durch Tröpfchen (z.B. Husten, Niesen) ist nicht möglich. Im alltäglichen sozialen Kontakt (Haushalt, Arbeitsplatz, Reisen und ähnlichem) ist eine Ansteckung bei Einhaltung der üblichen Hygieneregeln ausgeschlossen. Wie zeigen sich die Erkrankungen? Die meisten dieser Krankheiten (wichtigste Ausnahmen: Hepatitis und Aids) machen sich zunächst am Penis, in der Scheide und an den Schamlippen bemerkbar; After und Mundhöhle können auch befallen sein. Einige dieser Krankheiten sind einfach unangenehm, andere sind gefährlich: Bleiben sie unbehandelt, breiten sie sich über den ganzen Körper aus und können dann zum Teil schwere, nicht wieder gutzumachende Schäden wie Unfruchtbarkeit, Hirnschäden oder Blindheit verursachen. Die HIV-Infektion, die gefährlichste, führt nach heutigem Wissen durchschnittlich nach 12 Jahren zum Endstadium Aids, welches mit dem Tod endet. Wie kann man sich vor Geschlechtskrankheiten schützen? Da die Ansteckung mit Geschlechtskrankheiten fast ausschliesslich beim Geschlechtsverkehr erfolgt, müssen Schutzmassnahmen auch dort ansetzen. Manche Geschlechtskrankheiten sind äusserlich sichtbar, doch meistens sieht man es dem Partner nicht an, ob eine Geschlechtskrankheit vorliegt. Folgende Punkte helfen davor, sich vor Geschlechtskrankheiten zu schützen: Treue In einer treuen Liebesbeziehung zweier gesunder Partner ist eine Ansteckung mit einer Geschlechtskrankheit praktisch ausgeschlossen. Sorgfältige Partnerwahl Eine neue sexuelle Beziehung birgt grundsätzlich die Gefahr einer Ansteckung mit einer Geschlechtskrankheit in sich. Nur wenn der Partner nicht infiziert ist, ist eine Ansteckung ausgeschlossen. Aus diesem Grunde ist es besonders wichtig, den Partner sehr sorgfältig auszuwählen. HIV-Test Da Aids nicht heilbar ist, empfiehlt es sich heutzutage, einen HIV-Test zu machen, um eine unerkannte Ansteckung in der Vergangenheit auszuschliessen. Keine flüchtigen Sexualkontakte Da nicht alle Geschlechtskrankheiten behandelbar sind und unter Umständen zum Tode führen (Aids), schwere körperliche Schädigungen (Hepatitis B/C) oder eine Unfruchtbarkeit zur Folge haben können, empfiehlt es sich, auf flüchtige Sexualkontakte (insbesondere auf Reisen) zu verzichten. Ein einziger Sexualkontakt kann für eine Ansteckung mit einer Geschlechtskrankheit ausreichen. Kondome Bei Kontakten ausserhalb einer festen Beziehung kann durch den richtigen Gebrauch von Kondomen das Risiko einer Geschlechtskrankheit gesenkt, aber nicht ausgeschlossen werden. Angesichts der tödlichen Krankheit Aids bleibt auch bei staatlich geprüften Kondomen ein nicht zu vernachlässigendes Restrisiko in der Grössenordnung von einigen Prozenten. Gerade junge Menschen haben natürlich noch keine oder wenig Erfahrung mit Kondomen, weswegen auch die Gefahr von Anwendungsfehlern gross ist. Drogenabstinenz Drogen und Alkohol trüben das Gefühl für die Wirklichkeit, vernebeln das Verantwortungsbewusstsein, schwächen das Urteilsvermögen sowie die Selbstbeherrschung und verleiten dadurch zu unbedachten und oft ungeschützten sexuellen Kontakten. Gerade bei Aids kommt der Drogenabstinenz eine grosse Bedeutung zu. Impfung gegen Hepatitis Für die Risikogruppe bestehend aus dem medizinischen Personal, Dialysepatienten, intravenös Drogensüchtigen [Fixer] und Personen mit längerem Aufenthalt in einem Entwicklungsland ist eine Impfung gegen Hepatitis in jedem Fall empfehlenswert. Heute wird die Impfung jedoch grundsätzlich für alle empfohlen. Was soll man tun, wenn man sich mit einer Geschlechtskrankheit angesteckt hat? Sobald du den Verdacht hast, das du dich mit einer Geschlechtskrankheit angesteckt hast, solltest du sofort zum Arzt gehen und dich untersuchen und behandeln lassen. Danach ist es sehr wichtig, alle Sexualpartner zu informieren um eine Ausbreitung zu stoppen. Scham ist hier am falschen Platz. Auch wenn es unangenehm ist, ist es sehr wichtig, den die Sexualpartner nicht im Ungewissen zu lassen. Welche Geschlechtskrankheiten gibt es? Geschlechtskrankheiten werden entweder durch Bakterien oder Viren übertragen oder es sind Parasiten oder Pilze. Bakterien Sind Bakterien die Ursache einer Geschlechtskrankheit, hilft ein Antibiotikum. Wichtig ist, dass die Infektion so früh wie möglich erkannt und behandelt wird. Meist verstreicht einige Zeit, bis die ersten Krankheitszeichen sichtbar oder spürbar werden. Dieser Zeitraum wird Inkubationszeit genannt. Manche Krankheiten verursachen keine oder nur geringe Probleme, führen aber später trotzdem zu ausgeprägten Entzündungen. Die wichtigsten bakteriell bedingten Geschlechtskrankheiten: Genitale Chlamydieninfektion Erreger: Chlamydia trachomatis Kommt vor allem bei jungen, sexuell aktiven Menschen mit häufig wechselnden Partnern vor. Trotz des oft beschwerdefreien Verlaufs kann diese Infektion schwere Folgen haben – bei der Frau sind das beispielsweise Eileiterentzündungen, Unfruchtbarkeit und das Risiko von Frühgeburten. Beim Mann äussert sich der Krankheitsverlauf häufig in Nebenhoden-, Prostata- und Harnröhrenentzündungen. Regelmässige Untersuchungen, bei denen durch einen Abstrich die Erreger diagnostiziert werden können, sind empfehlenswert. Symptome bei der Frau: Ausfluss, pochende Schmerzen im Unterleib, brennendes Gefühl beim Wasserlassen Symptome beim Mann: Brennen beim Wasserlassen, Ausfluss aus der Harnröhre Syphilis (Lues) Erreger: Treponema pallidum In den letzten Jahren kommt die Syphilis wieder zunehmend vor. Der Erreger verbreitet sich nach der Übertragung über die Blutbahn im gesamten Körper. Daraufhin kommt es in den ersten zwölf Wochen nach der Ansteckung zu einem schmerzlosen rötlichen Geschwür im Genitalbereich, das nach ungefähr einer Woche von selbst abheilt wobei aber der Erreger im Körper bleibt. Bis zu sechs Monate kann es dauern, bis sich ein rötlicher Ausschlag auf der Haut zeigt, Handteller und Fusssohlen eingeschlossen. Fieber, Halsschmerzen, müde Muskeln und ein allgemeines Krankheitsgefühl können in dieser Zeit beobachtet werden. Auch wenn die Krankheit nicht behandelt wird, kommt sie danach meistens zu einem vorübergehenden Stillstand. Möglicherweise treten jedoch nach bis zu 20 Jahren neue Anzeichen auf, die dann unter Umständen zu gefährlichen Komplikationen führen können. In den frühen Stadien kann Syphilis mit Penicillin zum Stillstand gebracht werden. Deshalb lieber einmal öfter zum Arzt zur Ärztin bei Beschwerden, die in dieses Muster passen, als mit möglichen Spätfolgen konfrontiert zu sein. Tripper (Gonorrhö) Erreger: Gonokokken Die ersten Anzeichen für einen Tripper können bis zu zehn Tage nach der Ansteckung auftreten, müssen aber nicht Die mögliche Spätfolge ist bei Frau und Mann Unfruchtbarkeit. Symptome bei der Frau: gelblich weisser Ausfluss Symptome beim Mann: Brennen beim Wasserlassen, eitriger Ausfluss aus der Harnröhre Viren Die Behandlung der virusbedingten Geschlechtskrankheiten, zu denen auch das Aids-Virus zählt, ist leider nicht so einfach wie die bakteriell bedingten Infektionen. Häufig muss auch nach einer scheinbar erfolgreichen Behandlung wieder mit Rückfällen gerechnet werden. Die wichtigsten Geschlechtskrankheiten, die durch Viren verursacht werden: Herpes genitalis Erreger: Herpes-simplex-Virus Typ 2 Die ersten Ausbrüche beginnen in der Regel in der gleichen Woche, in der das Virus übertragen wurde. Man erkennt im Genitalbereich eng zusammenstehende Bläschen, die aufplatzen. Diese Geschwüre, machen sich durch Juckreiz oder Brennen bemerkbar, heilen aber ohne Narbenbildung. Die Krankheit ist so lange ansteckend, bis die betroffene Stelle durch eine Kruste bedeckt ist. Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl können den Verlauf begleiten. Es gibt keine Heilung für Herpes genitalis. Die Viren überdauern in den Nervenknoten. Bei guter Körperabwehr wird das Auftreten der Bläschen unterdrückt Wenn sich die Körperabwehrlage ändert, der Mensch also schwächer wird, kann die Infektion von neuem ausbrechen. Die Behandlung mit einem Virostatikum (Ein Virostatikum ist ein Stoff, der die Vermehrung von Viren hemmt.) kann die Beschwerden lindern und die Ausbreitung der Bläschen verringern. Feigwarzen Erreger: humane Papilloma-Viren Zwischen Infektionszeitpunkt und Beginn der Warzenbildung können bis zu neun Monate vergehen. Feigwarzen sind entweder rosenkohlähnlich oder flach, sie kommen in der Regel am Penisschaft oder an den Schamlippen vor und können ausserdem um den Enddarm herum auftreten. Manchmal bilden sie sich auch in der Mundhöhle oder im Rachenraum. Spezielle Tinkturen (ein flüssiges Gegenmittel, das man auf eine Körperstelle reibt) oder die chirurgische Abtragung mit Laser oder Strom kommen zur Behandlung von Feigwarzen in Frage. Beides ist relativ langwierig. HIV-Infektion/Aids Erreger: Aids-Virus HI-Virus humanes Immunschwäche-Virus Aids ist die gefährlichste aller sexuell übertragbaren Krankheiten. Das HI-Virus greift das Abwehrsystem des Körpers an und zerstört es. Dadurch kann sich der Körper nicht mehr vor Infekten schützen, sie brechen leichter aus, und das Risiko, an einer eigentlich „harmlosen Grippe oder Ähnlichem zu sterben, wird im Verlauf immer grösser. Weitere Informationen folgen separat. Hepatitis (übertragbare Leberentzündung) Erreger: verschiedene Hepatitis-Viren Diese viralen Leberinfektionen gehören weltweit zu den Krankheiten, die am häufigsten übertragen werden. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) nimmt an, dass weltweit ungefähr dreimal mehr Menschen an Hepatitis leiden, als mit Aids (42 Millionen Menschen) infiziert sind. Die Ansteckung erfolgt über alle Schleimhäute, denn Blut und Sperma tragen die Erreger. Bei Ausbruch einer Hepatitis können Anzeichen einer akuten Leberentzündung (u.a. Gelbsucht) beobachtet werden. Häufig sind die Beschwerden allerdings sehr gering oder können leicht mit einer Grippe verwechselt werden (vergrösserte Leber, Appetitlosigkeit, dunkler Urin, Fieber). Hepatitis ist die häufigste Ursache einer akuten Erkrankung. Sie wird üblicherweise über Lebensmittel oder infiziertes Wasser übertragen. Die Hepatitis-B-Infektion kann im besten Fall ausheilen und zu einer lebenslangen Immunität (Unempfindlichkeit gegenüber diesem Erreger) führen, im schlimmsten Fall kommt es zu einer chronischen Hepatitis. Bei Hepatitis nimmt die Erkrankung in mehr als der Hälfte aller Fälle einen chronischen Verlauf. Wenn die Hepatitisinfektion chronisch verläuft, besteht ein erhöhtes Risiko, an Leberzirrhose und Leberzellkrebs zu erkranken. Die Hepatitis-B- und C-Viren werden durch Blut oder Blutprodukte sowie durch Intimkontakte/Geschlechtsverkehr übertragen. Die verfügbaren Impfungen gegen Hepatitis und (auch als Kombinationsimpfung) sind gut verträglich, wirksam und empfehlenswert. Eine Hepatitis-C-Schutzimpfung gibt es bisher nicht. Pilze Die häufigste Pilzerkrankung wird durch den Erreger Candida albicans ausgelöst, einen gewöhnlichen Hefepilz, der im gesunden Körper unter anderem in Darm und Scheide vorkommt. Unter bestimmten Bedingungen wie Abwehrschwäche, Diabetes, Schwangerschaft, Antibiotika- und Kortisontherapie vermehrt er sich ausserordentlich, führt zu Beschwerden und kann beim Geschlechtsverkehr auf den Partner übertragen werden. Die Haut in der Scheide rötet sich und schwillt an, dazu kommt Juckreiz, ein unangenehmes Brennen und ein weisslich bröckliger Ausfluss. Beim Mann gibt es meist gar keine Anzeichen, trotzdem kann er den Pilz übertragen. Bei Pilzbefall verschreibt der Arzt/die Ärztin ein Antimykotikum (Mittel gegen Pilze) in Form von Creme, Scheidenzäpfchen oder in schweren Fällen Tabletten. Parasiten Parasiten sind Bakterien-, Pflanzen- oder Tierarten, die ihre Nahrung von anderen Lebewesen nehmen und sich vorübergehend oder dauernd an oder in deren Körper aufhalten. Trichomonaden-Infektion Erreger: Trichomonas vaginalis Trichomonaden-Infektionen kommen häufig vor. Sie werden bei sexuellem Kontakt ohne Kondom übertragen, können aber auch in Nassbereichen wie in den Toiletten in Schwimmbädern oder Saunen vorkommen. Bei Frauen zeigen sich schon relativ bald nach der Ansteckung die ersten Anzeichen einer Infektion: Schmerzen beim Wasserlassen, übel riechender, graugelblicher, schaumiger Ausfluss mit Juckreiz und Brennen signalisieren einen Befall. Bei Männern deuten vermehrter Harndrang und Schmerzen beim Wasserlassen auf eine Infektion hin, die Ansteckung kann allerdings auch unbemerkt bleiben. Trotzdem werden die Parasiten bei Geschlechtsverkehr weitergegeben. Tabletten und Vaginalzäpfchen schaffen in den meisten Fällen schnell Erleichterung. Filzläuse Erreger: Schamläuse Die Filzläuse kann man sich natürlich bei sexuellen Kontakten einfangen (auch mit Kondom!), aber auch über Kleidungsstücke, Handtücher oder Bettwäsche einfangen, auf denen die Läuse sitzen können (zum Beispiel in unsauberen Hotels). Wie Kopfläuse lösen die Schamläuse enormen Juckreiz aus allerdings ausschliesslich im Bereich der Schamhaare. Die Läuse und deren Eier (Nissen) können auch mit blossem Auge entdeckt werden. Allerdings kann es etwas dauern, bis sie bemerkt werden. Die ersten Anzeichen spürt man unter Umständen erst drei bis sechs Wochen nach der Übertragung. Bei Lausbefall verschreibt der Arzt Salben oder Lösungen. Wichtig ist, dass die Kleidung, Betten, Handtücher etc. unbedingt mitbehandelt werden. Wie viele Fälle gibt es pro Jahr? Dies ist je nach Erkrankung unterschiedlich. Leider ist die Tendenz jedoch, dass sich immer mehr Menschen an Geschlechtskrankheiten anstecken. Da die meisten Geschlechtskrankheiten vom Arzt ans Bundesamt für Gesundheit (BAG) gemeldet werden müssen, kann das BAG ziemlich genaue Angaben zu Erkrankungszahlen geben. Nachstehend werden die Zahlen für drei der häufigsten Krankheiten angegeben. Chlamydien: In der Schweiz nimmt, wie in Europa auch, die Zahl der jährlich gemeldeten Chlamydien-Infektionen seit sechs Jahren kontinuierlich zu. Aufgrund von Schätzungen sind zwischen 3 und 10 der sexuell aktiven Bevölkerung von Chlamydien betroffen; 70 davon sind Frauen. Die Infektion ist bei Jugendlichen und jungen Frauen unter 24 Jahren verbreitet; Männer sind zum Zeitpunkt der Diagnose im Durchschnitt etwas älter. Syphillis Weltweit nehmen die Zahlen von Syphilis vor allem auch in den HighIncome- Countries, inklusive Schweiz, wieder zu. Ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht vor allem bei Männern, die Sex mit Männern haben, bei Personen mit mehreren wechselnden Sexualpartnern und im Bereich der Prostitution. In der Schweiz werden jährlich rund 350 Menschen mit Syphilis angesteckt, über 80 der Infizierten sind Männer. Gonorrhoe (Tripper) In der Schweiz gab es 2014 über 1500 bestätigte Gonorrhö-Fälle, etwas weniger als im Jahr zuvor. Der Anteil der Männer ist mit rund 80 sehr hoch und die Altersgruppe der 25- bis 44-Jährigen am stärksten betroffen. Bei homosexuellen und bisexuellen Männern, bei Personen mit mehreren Geschlechtspartnern und im Bereich der Prostitution kommt die Krankheit häufiger vor als in der übrigen Bevölkerung. Aids Was heisst AIDS? Aids ist die Abkürzung von „Acquired Immune Deficiency Syndrom, was übersetzt „erworbenes Immunschwächesyndrom bedeutet. Wann wurde AIDS bekannt? Vor 35 Jahren, im Jahre 1981, wurde zum ersten Mal über eine neue tödliche Infektionserkrankung berichtet: Aids. Seitdem nimmt die Zahl der Erkrankten weltweit mit katastrophalen Folgen stetig zu. Betroffen sind vor allem junge Erwachsene. Was passiert im Körper, wenn man sich angesteckt hat? Hat man sich mit dem HIV-Virus angesteckt, werden die Zellen angegriffen, die für die körpereigene Abwehr von Krankheitserregern zuständig sind. Die Zellen sind so nicht mehr in der Lage, ihre Abwehrfunktion zu erfüllen und werden schliesslich sogar ganz zerstört. Obwohl der Körper nach einigen Wochen selbst Abwehrstoffe gegen das Virus produziert, kann das Virus nicht mehr entfernt werden. Der Körper kann sich zwar recht lange wehren, jedoch hält das Immunsystem nur eine begrenzte Zeit stand, bis es zusammenbricht. Man kann die Infektion in verschiedene Stadien einteilen, da die Krankheit aber so unterschiedlich verläuft, gibt es keine starre Abfolge. Sind HIV und AIDS dasselbe? Die ersten Symptome treten innerhalb der ersten Wochen nach der Ansteckung mit dem HIV-Virus auf. Sie erinnern aber mit Fieber, Hautausschlag oder Lymphknotenschwellungen eher an eine Grippe und vergehen auch bald wieder, so dass sie oft unerkannt bleiben. Anschliessend bleiben die HIV-Infizierten jahrelang symptomfrei, und man kann nur mit konkreten Untersuchungen Hinweise auf die Krankheit feststellen. In dieser Zeit spricht man davon, dass jemand HIV-positiv ist. Nach dieser Zeit folgen die AIDS-Vorstadien, deren Symptome jedoch ebenso bei anderen Krankheiten auftreten können. Typisch sind z.B. chronische Lymphknoten-schwellungen, Fieber, Durchfall, Nachtschweiss und Gewichtsabnahme. Im letzten Stadium, das man nun mit AIDS bezeichnet, ist das Immunsystem bereits stark beeinträchtigt. Der Körper ist dann einer Vielzahl von Krankheitserregern hilflos ausgesetzt, die einem gesunden Körper meist nichts anhaben können. Bei einem durch HIV wehrlosen Körper führen sie jedoch zu schweren Krankheiten und schliesslich zum Tod. Wie kann eine HIV-Infektion erkannt werden? Da die Symptome für eine HIV-Infektion oft denjenigen einer Grippe ähneln, kann die Infektion zu jedem Zeitpunkt nur durch einen HIV-Test festgestellt werden. Der HIV-Test ist ein Antikörpertest. Er sucht nicht nach dem HIVirus, sondern nach Antikörpern, die sich dagegen bilden. Bei den meisten Menschen sind diese erst ca. 12 Wochen nach der Infektion nachweisbar. Deshalb liefert ein Test erst nach ca. drei Monaten ein zuverlässiges Ergebnis. Ein positives Ergebnis muss immer durch einen zweiten Test bestätigt werden. Ist auch der zweite Test positiv, wird davon ausgegangen, dass der Organismus mit dem Virus in Kontakt gekommen ist und somit HIV-infiziert ist. Es sagt aber nichts darüber aus, wann ein infizierter Mensch an AIDS erkranken wird. Kann AIDS geheilt werden? Alle Hoffnungen auf ein Heilmittel gegen Aids oder einen Impfstoff gegen den HI-Virus haben sich bisher nicht erfüllt. Aber es gibt Medikamente, die die Vermehrung des Virus verhindern können. Diese Behandlung nennt man antiretrovirale Therapie. Dabei nimmt man eine Kombination aus Medikamenten ein, die im Falle eines Erfolges die Viren soweit bekämpfen, dass sie im Blut kaum noch nachgewiesen werden können. Trotzdem bleiben aber noch Viren im Körper, vor allem in den Lymphknoten oder im Gehirn. Deshalb gilt auch weiterhin: Der einzige Schutz vor Aids ist die Vermeidung der Ansteckung mit dem HI-Virus. Was macht das HI-Virus so gefährlich? HIV wird hauptsächlich beim Geschlechtsverkehr übertragen. Ein einzelner sexueller Kontakt kann für die Ansteckung genügen! Die Zeit von der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit (AIDS) beträgt im Durchschnitt 10-12 Jahre, während denen der HIV-Infizierte von seiner Ansteckung möglicherweise nichts weiss. In dieser Zeit ist der Infizierte aber ansteckend! Wie kann der HI-Virus übertragen werden? Die einzigen Möglichkeiten, sich mit HIV zu infizieren, ist der Blutkontakt mit HIV-verseuchtem Blut, Scheidenflüssigkeit, Muttermilch oder Samenflüssigkeit. Die HIV-Konzentration in Tränen, Schweiss und Speichel (und auch in Urin und Kot) ist ungleich niedriger und kommt als Übertragungsweg nicht in Betracht. Man kann sich also folgendermassen am HI-Virus infizieren: Wenn man ungeschützten Geschlechtsverkehr mit einer infizierten Person hat. (Ungeschützt ohne Kondom) Wenn man gemeinsam mit einem infizierten Drogenabhängigen eine Spritze oder Teile des Spritzbestecks benutzt. Man könnte sich durch die Blutspende oder Organspende einer mit HIV infizierten Person anstecken, allerdings kann man diese Möglichkeit bei uns ausschliessen, da Spender auf HIV getestet werden. Eine Schwangere HIV-Positive Frau kann das Virus sowohl vor als auch während der Geburt auf ihr Kind übertragen. Unterdessen gibt es jedoch Medikamente, die dieses Risiko minimieren. Wie kann man sich nicht am HI-Virus anstecken? Es gibt viele Ängste und auch Gerüchte rund um Aids. Beim richtigen Verhalten ist man jedoch gut geschützt. Jeder kann mit HIV-Kranken problemlos umgehen. Bei folgendem Verhalten gibt es keine Ansteckung! Umarmen, Händeschütteln und Küssen, Berührungen ausserhalb der Genitalien Massieren, Streicheln, Lecken von unverletzter Haut Kontakt zwischen Sperma, Scheidenflüssigkeit, Blut und unverletzter Haut. Gemeinsames Benutzen von öffentlichen Toiletten, Hallenbad, Sauna etc. Teilen von Besteck, Gläsern und Wäsche Gemeinsamer Gebrauch von Geschirr, Gläsern, Bettzeug, Toilettenartikel etc. Blutspenden (werden normalerweise auf HIV getestet) Kontakt mit Tränen und Speichel. Behandlungen durch einen Arzt, wenn die üblichen Hygienevorschriften eingehalten werden. Tätowieren, Piercen, Akupunktieren, wenn es hygienisch abläuft Bisse oder Kratzer von Haustieren Insektenstiche Wie kann man sich vor HIV schützen? Kein Sperma, kein Blut und keine Scheidenflüssigkeit darf auf frische Wunden oder auf die Schleimhäute (Darm, Scheide, Mund, Auge, Eichel) kommen, da in diesen Flüssigkeiten die Viruskonzentration am höchsten ist. Wenn man diese Regeln beachtet, ist man nicht in der Gefahr, sich mit HIV zu infizieren, da das Virus sehr empfindlich ist. Besonders bei Temperaturabfall an der Luft, stirbt es in kürzester Zeit ab. Wie viele Menschen sind an AIDS erkrankt? Weltweit leben rund 37 Millionen Menschen mit HIV oder Aids. Die entsprechende Zahl für die Schweiz liegt bei etwa 26500. Das Spätstadium Aids wurde in der Schweiz bis Ende 2014 bei insgesamt fast 9700 Personen diagnostiziert, wovon zirka 60 an den Folgen der Krankheit gestorben sind. Pro Jahr gibt es rund 100 neue AIDS-Diagnosen, vor allem bei Personen mit erst spät entdeckter HIV-Infektion. Die untenstehende Grafik zeigt die Anzahl der Neuansteckung im Verlauf der Jahre 2009 bis 2015 bei Männern und Frauen und auf welche Art die Ansteckung erfolgte. MSM Männer haben Sex mit Männern, IDU Injizierender Drogengebrauch (Spritzen) Beantworte folgende Fragen Was ist der Unterschied zwischen HIV und AIDS? Wie kann man es bekommen? Bei welchem Verhalten kann man sich nicht an HIV infizieren? Zähle 4 Verhalten auf. Wie kann man sich vor AIDS schützen? Wie gehst du mit einem Aids-Kranken um? Was machst du, wenn du irgendwo eine Spritze liegen siehst? Welche anderen Geschlechtskrankheiten kennst du? Zähle 4 auf. Welche ist deiner Meinung nach die Schlimmste? Warum? Wie viele Menschen stecken sich pro Jahr an einer Geschlechtskrankheit an? Welche Geschlechtskrankheit hat am meisten Ansteckungen pro Jahr? Was machst du, wenn du, wenn es dich im Genitalbereich juckt? Welches ist die einzige Krankheit, vor der du dich nicht mit einem Kondom schützen kannst? 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