Arbeitsblatt: Auftrag - Schlussbesprechung - Im Meer schwimmen Krokodile
Material-Details
Auftrag zur eigenen Meinungsbildung zur Schlussbesprechung der Lektüre "Im Meer schwimmen Krokodile" von Fabio Geda
Deutsch
Leseförderung / Literatur
9. Schuljahr
5 Seiten
Statistik
158467
2942
25
10.03.2016
Autor/in
Pascal Stadler
Quellenstrasse 24
8200 Schaffhausen
8200 Schaffhausen
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Deutsch Lektüre: Schlussbesprechung Wie stehst du zu folgenden Aussagen aus der Geschichte? AFGHANISTAN S. 8: Davon, dass man immer einen Wunsch vor Augen haben soll, wie ein Esel eine Karotte, und dass uns erst der Wille, unsere Wünsche wahr zu machen, die Kraft gibt, morgens aufzustehen, ja, dass es das Leben lebenswert macht, wenn man nur immer schön seinen Wunsch im Kopf behält. S. 20: Um ihn zu erpressen, drohten sie meinem Vater: Wenn du nicht in den Iran fährst und dort Waren für uns einkaufst, bringen wir deine Familie um. S. 22: Ich war ungefähr zehn Jahre alt und damit zu gross, um mich noch länger verstecken zu können. . Ich sollte also fort. S. 25: Diese Schule verstösst gegen den Willen Gottes. Ihr unterrichtet Dinge, die Gott nicht genehm sind. Lügen. Dinge, die dem Wort Gottes widersprechen. . Ein guter Mensch ist, wer Gott dient. Wir wissen, was Gott von den Menschen verlangt und wie wir ihm dienen müssen. Ihr nicht. PAKISTAN S. 30: Und wenn ich etwas unbedingt vermeiden wollte (ausser zu sterben natürlich), dann, ausgenutzt zu werden, egal, auf welche Weise. S. 37: Hören ist etwas anderes als Sehen. Es ist nicht so schmerzhaft. Es lässt der Fantasie mehr Raum. S. 48: Es machte mir keinen Spass, anderen zur Last zu fallen. Und es machte mir auch keinen Spass, schlecht behandelt zu werden. Aber auch ich musste irgendwie überleben. Und um zu überleben, tut man auch Dinge, die einem keinen Spass machen. S. 52/53: Ich hatte alles satt: Die Fundamentalisten. Die Polizei, die uns ständig anhielt, nach dem Pass fragte, und wenn wir keinen hatten, Geld von uns verlangte. Geld, das sie selbst einsteckten. Geld, das wir sofort rausrücken mussten, sonst schleppten sie uns aufs Revier und schlugen uns grün und blau, versetzten uns Fausthiebe und Fusstritte. IRAN S. 64: Die Schlepper konnten mich selbstverständlich nicht ins Krankenhaus oder zu einem Arzt bringen. Das ist das grösste Problem als illegaler Einwanderer: Man ist illegal, auch wenn man ernsthaft krank ist und Hilfe braucht. Ich konnte keine Fragen stellen, schliesslich war ich ihnen als Kranker, Schuldner und Afghane gleich mehrfach ausgeliefert. S. 70: Wenn man ein Haus baut, das einem zwar nicht gehört, sich aber so anfühlt, wächst es einem ans Herz und man gibt sich mehr Mühe. Und wenn man keine Zeit mit Arbeitswegen verschwendet, kann man gleich nach dem Aufwachen loslegen und erst dann aufhören zu arbeiten, wenn man schlafen geht oder was isst – vorausgesetzt, man hat überhaupt noch die Kraft, etwas zu essen. S. 73: Ich habe niemals Angst, sagte er. Und ich habe ständig Angst. Ich kann das eine gar nicht mehr vom anderen unterscheiden. S. 74: Wir haben ständig gearbeitet, gut und gern elf, zwölf Stunden am Tag. Aber es gab auch nichts, was wir sonst hätten tun können. S. 76: Wie sehr dir jemand fehlt, merkst du an Kleinigkeiten. S. 77: Wenn du keine Familie mehr hast, bedeuten dir Freunde alles. S. 85: Der Wunsch auszuwandern entspringt dem Bedürfnis, frei atmen zu können. Die Hoffnung auf ein besseres Leben ist stärker als alles andere. Meine Mutter zum Beispiel wusste, dass ich ohne sie in Gefahr bin. Aber dafür war ich unterwegs in eine andere Zukunft. Und das war besser als in ihrem Beisein stets in Gefahr zu sein und ständig in Angst leben zu müssen. S. 94: Gut möglich, dass es auf dieser Fahrt Tote gab, ohne dass es irgendjemandem aufgefallen wäre. Jenseits der Grenze lud man uns ab, so wie man Müll auf eine Mülldeponie kippt. S. 98: Als ich schliesslich aufhörte zu rennen – da ich bereits ziemlich weit geflohen war , kam mir der Gedanke fortzugehen. Ich wollte einfach keine Angst mehr haben. TÜRKEI S. 108/109: Und wenn man sich so wie wir in einer dermassen angespannten, heiklen Lage befindet, nur wenig zu essen und zu trinken und keine Möglichkeit hat, irgendwo Schutz zu suchen, obwohl es kalt, ja wirklich bitterkalt ist, muss man jederzeit mit Wortgefechten und Raufereien rechnen, vielleicht sogar mit Messerstechereien. S. 111/112: .auf jeden Fall glitt er im Schnee aus und rutschte mehrere Meter nach unten. Wir begannen zu schreien, dass einer von uns in Lebensgefahr sei. Dass wir stehen bleiben, ihm helfen, warten müssten. Aber die Schlepper (sie waren zu fünft) schossen nur mit den Kalaschnikows in die Luft. Wer nicht sofort weitergeht, bleibt für immer hier, sagten sie. S. 113: Ich zog einem Toten die Schuhe aus und probierte sie an. Sie passten mir. Sie waren viel besser als meine. Ich machte eine Geste des Dankes. Manchmal träume ich heute noch davon. S. 117: Der Laster besass also einen doppelten Boden. Einen 50 cm hohen Hohlraum, in dem wir hocken mussten, die Arme um die Knie geschlungen und den Kopf zwischen die Beine gesteckt. Sie gaben jedem zwei Flaschen: eine volle und eine leere. Die volle enthielt Wasser, die leere war zum Hineinpinkeln gedacht. Sie füllten den Hohlraum mit über 50 Personen. S. 119: Ich brachte dem Jungen das Wasser und fühlte mich gut dabei, weil es mich ein Stück weit wieder zu einem Menschen machte. GRIECHENLAND S. 149: Mich interessiert nur, was sie (die alte Dame) getan hat. Wie sie heisst oder wie ihr Haus eingerichtet war, ist dabei völlig nebensächlich. Jeder könnte sie sein. . Jeder, der sich so verhält. S. 153: Es ist nur komisch, lauter entspannte, gut gelaunte, selbstbewusste Menschen zu sehen, wenn man sich selbst völlig verloren vorkommt. Aber so ist das nun mal. S. 156/157: Mein Glück und das aller anderen Illegalen, die sich damals in Athen aufhielten, bestand darin, dass viele Schwimmbäder, Strassen, Stadien, Sporthallen und so weiter bis kurz vor Beginn der (Olympischen) Spiele noch nicht fertig waren. Deshalb gab es überall grossen Bedarf an Schwarzarbeitern. . Manchmal sind Migranten die reinste Geheimwaffe. ITALIEN S. 167: Da begriff er, dass ich nach Rom wollte, und brachte mich zum Bahnhof. Er kaufte mir sogar die Fahrkarte. . Eine solche Freundlichkeit lernt man nur durch Vorbilder. S. 169: Wie findet man einen Ort, an dem man sich weiterentwickeln kann? Woran erkennt man ihn? Daran, dass man nicht mehr weggehen will. Aber bestimmt nicht daran, dass er perfekt wäre. So etwas wie einen perfekten Ort gibt es nicht. Aber es gibt Orte, an denen man wenigstens in Sicherheit ist. S. 175: Ich weiss noch, dass Danila eine Vorspeise, ein Nudelgericht und eine Hauptspeise zubereitet hatte. Ich weiss noch, wie ich dachte: Meine Güte, essen die viel! Nach dem Abendessen zeigten sie mir ein Zimmer: Darin stand nur ein einziges Bett, und es gehörte mir allein. S. 177: Man durfte das Heim nicht verlassen und das, wo ich mich in all den Jahren auf der Strasse so an meine Freiheit gewöhnt hatte! . Aber ich wollte etwas arbeiten oder lernen am liebsten lernen. S. 179: Denn jetzt, wo mich Marco und Danila bei sich aufgenommen hatten, musste ich alles dafür tun, dort auch bleiben zu dürfen und nicht aus Italien ausgewiesen zu werden. Das wiederum bedeutete, dass ich eine Anerkennung als politischer Flüchtling und eine Aufenthaltserlaub nis brauchte. S.182: Ich weiss noch, dass ich mich im ersten Jahr sehr unwohl in meiner Klasse fühlte, weil ich so gern zur Schule ging. Für mich war das ein Privileg. Ich lernte wie ein Wahnsinniger . Den anderen ging das unglaublich auf die Nerven, und selbst die Jüngeren beschimpften mich als Streber. S. 182: In Gesundheitserziehung staunte ich über das, was ich hörte, weil ich es mit meiner Vergangenheit verglich. Mit den Umständen, unter denen ich gelebt, und mit dem Essen, das ich damals gegessen hatte. Ich fragte mich, wie es sein konnte, dass ich überhaupt noch am Leben war. S. 184 185: Die Schlagzeile lautete: Afghanistan TalibanKind schneidet einem Spion die Kehle durch. . Ich zeigte auf den Artikel und sagte: Ich hätte dieser Junge sein können. S. 185: Aber wer sich um andere kümmern will, muss erst einmal selbst mit sich im Reinen sein. Wie kann man lieben, wenn man sein eigenes Leben nicht liebt? Abschliessende Fragen 1. Warum schickt Enaiats Mutter ihren Sohn weg? 2. Warum verlässt sie ihn ohne sich zu verabschieden? 3. Welche Rolle spielt das Glück für Enaiats Überleben? Nenne mindestens drei brenzlige Situationen. 4. Wie findest du das Ende der Erzählung mit dem abschliessenden Telefonat zwischen Enaiat und seiner Mutter? 5. Ist das Buch wirklich eine Geschichte, die uns den Glauben an das Gute zurückgibt, wie es im Klappentext steht? 6. Welche Unterschiede zwischen Enaiats Leben und deinem siehst du? 7. Was hat dich an Enaiats Geschichte beeindruckt? 8. Inwiefern hat die Geschichte dein Bild der Flüchtlinge, die in die Schweiz kommen, verändert? Autor Fabio Geda und Enaiatollah Akbari 2011