Arbeitsblatt: Geschichte Papier
Material-Details
Die Geschichte zur Entstehung von Papier
Werken / Handarbeit
Papier / Karton
5. Schuljahr
4 Seiten
Statistik
15942
3124
91
19.02.2008
Autor/in
Romana Geiges
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
1 Geschichte(n) zur Herstellung des Papiers Wie alles begann Die ältesten von Menschen überlieferten Dokumente sind Ritzzeichnungen auf Knochen und Steinen sowie über 15000 Jahre alte Felsmalereien. Über Jahrtausende diente Stein als dauerhaftes Material zur Überlieferung von Gemälden, wichtigen Gesetzen und anderen Informationen. Später wurden auch Wachs-, Holz- und Metalltafeln beschrieben. Die Chinesen waren es schließlich, die neue Möglichkeiten für ein nutzbares Schreibmaterial erfanden: Sie zerstampften Fasern von Maulbeerbast, Bambus, Chinagras, Hanf oder Reste alter Gewebe in einem Bottich, vermengten die Masse mit Wasser und schöpften den so gewonnenen Brei mit Hilfe von Bambussieben als Faservlies sorgsam ab, das sie an der Sonne trocknen ließen. Der chinesische Hofbeamte Tsai Lun berichtete 105 n. Chr. seinem Kaiser Ho Ti als erster von dieser Technik des Papiermachens. Das Kaiserhaus verhängte ein striktes Geheimhaltungsgebot über diese Methode. Und so gelangte erst im siebten Jahrhundert die Papiermacherkunst durch buddhistische Mönche über die Grenzen des damaligen Chinas nach Japan und Korea. Ein lang gehütetes Geheimnis Es dauerte bis 751 n. Chr. bevor der europäische Kulturkreis von der Papierherstellung Kenntnis bekam. Chinesische Kriegsgefangene eines arabischen Heeres gaben das Geheimnis preis und mussten im Dienste der Araber ihre Papiermacherkunst ausüben. Aus der arabischen Welt breitete sich die Papiermacherkunst im Zuge der Eroberungskriege zuerst nach Afrika, schließlich auch nach Europa, in den arabisch beherrschten Teil Spaniens aus. 2 Heimkehrende Kreuzritter sorgten im 13. Jahrhundert dafür, dass sich das Wissen um das Papiermachen in Europa zunächst über Italien und Frankreich ausbreiten konnte. Bereits 1690 entstand die erste Papierfabrik Amerikas in Germantown, wenige Jahre nach der ersten großen Auswanderungswelle von Europa in die Neue Welt. Alle wollen Papier Besonders stark entwickelte sich der Bedarf nach Papier zur Zeit der Renaissance. In dieser Epoche (14.-16. Jahrhundert) vollzog sich ein gewaltiger Umbruch im Lebensgefühl der Menschen. Der geistige Aufbruch wäre ohne das Papier als Träger der neuen Ideen nicht denkbar gewesen. Um 1445 setzte Johannes Gutenberg als erster Europäer eine Buchseite aus beweglichen Lettern zusammen und revolutionierte damit die Drucktechnik. Damit war der Weg beschritten, Wort und Bild in kürzester Zeit zu reproduzieren und in alle Welt zu vertreiben, was schließlich schon Ende des 16. Jahrhunderts in das Erscheinen erster illustrierter Zeitungen münden sollte. Die Papiermacher kamen in dieser Zeit dem Bedarf der Drucker kaum nach. Als das Papier noch handwerklich hergestellt wurde, schuf ein Geselle am Tag gerade dreihundert Bögen des begehrten Materials. Die Mühlen arbeiteten ohne Unterlass. Die steigende Nachfrage nach Papier stellte die Papiermacher jedoch vor ein Problem. Die in der europäischen Papierherstellung ausschließlich verwandten Lumpen und Hadern reichten nicht mehr aus, den Rohstoffbedarf zu decken. Es wurden Wege 3 gesucht, aus gebrauchtem Papier wieder neues herzustellen. Die älteste Erwähnung von Altpapier als Rohstoff findet sich in einem venezianischen Ratsbeschluss des Jahres 1366, wonach erlaubt wurde, Papierspäne von Linnenpapier von Venedig aus an eine Papierfabrik in Treviso auszuführen. Im 18. Jahrhundert gelang es nicht mehr, den wachsenden Papierbedarf durch die Gründung immer neuer Mühlen aufzufangen. Der Franzose Louis Robert erfand 1799 die erste Papiermaschine, die vor allem den Schöpfvorgang mechanisierte. Bis zum Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts wurden Bütten- und Maschinenproduktion parallel angewendet. Die lange Suche nach dem geeigneten Rohstoff Im 18. Jahrhundert war es Stand der Technik, für die Herstellung von Pappe Altpapier einzusetzen. In den Enzyklopädien dieser Zeit finden sich Beschreibungen über die Herkunft des Altpapiers und über die Technik seiner Verarbeitung. Es wurde intensiv nach Möglichkeiten geforscht, wie man anstelle des Umwegs über die Lumpen und Hadern gleich die Pflanzenfaser zur Papierherstellung verwenden konnte. Im Jahr 1843 gelang es schließlich dem sächsischen Weber Friedrich Gottlob Keller, durch Schleifen Fasern aus Nadelholz zu erschließen. Diese Erfindung brachte der Papierindustrie den neuen, nachwachsenden Rohstoff Holz und machte sie unabhängig von den Textilfasern. Papier in unserer Welt An dem Prinzip der Papierherstellung, wie es die Chinesen vor rund 2.000 Jahren erfanden, hat sich bis heute nichts geändert. Revolutioniert haben sich aber die Maschinen und Technologien, die heute eine effiziente und umweltverträgliche Papierherstellung ermöglichen. 3.000 Papiersorten werden heute in der Schweiz hergestellt. 4