Arbeitsblatt: Die Kreuzzüge
Material-Details
Text
Geschichte
Mittelalter
6. Schuljahr
2 Seiten
Statistik
159451
970
9
04.04.2016
Autor/in
Jonas Huwyler
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Die Kreuzzüge Seit dem 7. Jahrhundert fand die islamische Ausbreitung statt: Die militärische, teilweise mit Übergriffen verbundene Unterwerfung und Besiedlung christlicher Gebiete durch arabisch muslimische Eroberer im Nahen Osten, in Nordafrika, Italien sowie der Einfall in Spanien und Portugal. Seit 638 stand Jerusalem unter muslimischer Herrschaft. Von christlicher Seite wurde die Eroberung des Heiligen Landes durch die als Rückeroberung und als ein Akt der Verteidigung des Christentums betrachtet, welcher durch offiziellen Beistand und die Unterstützung der Kirche bekräftigt und angeführt wurde. Darauf folgten sieben Kreuzzüge (siehe Bild), welche millionen von Opfern auf Seiten der Muslime, wie auch auf Seiten der Christen forderten. Dem Ersten Kreuzzug war ein Hilferuf des byzantinischen Kaisers um militärische Unterstützung gegen die Seldschuken vorausgegangen. Am 27. November 1095 rief Papst Urban II. die Christen zum Kreuzzug in das „Heilige Land auf. Urban II. forderte, die dort ansässigen Muslime zu vertreiben und in Jerusalem die den Christen heiligen Stätten in Besitz zu nehmen. Mehr als acht Jahrzehnte waren vergangen, nachdem es 1009 zur Zerstörung der Grabeskirche gekommen war. Eines der größten Heiligtümer des Christentums. Die Kreuzzüge wurden nach kurzer Zeit auch zur Verwirklichung rein weltlicher Machtinteressen instrumentalisiert, insbesondere solcher, die gegen das Byzantinische Reich gerichtet waren. Schon bald wurde der Begriff Kreuzzug nicht nur auf Kriege gegen Muslime, sondern auch gegen von der römischen Kirche zu „Ketzern deklarierte Menschen ausgeweitet. Dieser Umstand gab dem Papsttum eine starke politische und militärische Waffe in die Hand. Trotzdem darf der religiöse Aspekt, besonders bei den Kreuzzügen in den Osten, nicht unterschätzt werden. So waren nach der Einnahme Jerusalems im Jahre 1099 die Gefallenen als Märtyrer gefeiert worden. Oft lagen die Interessen der kriegführenden Parteien und die der kämpfenden Truppen weit auseinander. Die Machthaber beider Seiten (Christen und Muslime) verfolgten unter anderem machtpolitische Interessen. Die Kreuzfahrer selbst glaubten zumeist an einen ehrenvollen, ja heiligen Kampf für Kirche und Gott. Schon vor dem Aufruf zum Kreuzzug zur Befreiung Jerusalems hatte die Kirche damit begonnen, Kriegszüge zu unterstützen. So wurden im Rahmen der Eroberung Englands durch Wilhelm den Eroberer 1066 geweihte Fahnen an den Kriegsherren übersandt, die ihn und sein Heer im Kampf stärken sollten. Auf den geweihten Fahnen war unter anderem auch der Erzengel Michael abgebildet, der Schutzpatron des römischdeutschen Reiches und später Deutschlands. Wieso schloss man sich dem Kreuzzug an? Ein Kreuzzug war zugleich Bussgang und Kriegszug, der nach Auffassung der Zeitgenossen direkt von Gott durch das Wort des Papstes verkündet wurde. Die Teilnehmer legten ein rechtsverbindliches Gelübde ab, ähnlich wie bei einer Pilgerfahrt. Als Folge der göttlichen und päpstlichen Verkündung waren die Kreuzzüge sehr populär. Dies erklärt auch die große Teilnehmerzahl. Die offiziell verkündeten Kreuzzüge wurden als Angelegenheit der gesamten abendländischkatholischen Christenheit begriffen. Die Kreuzfahrerheere bestanden daher in der Regel aus „Rittern aus ganz Europa und gehörten teils unterschiedlichen Ritterorden an, welche für Gott in den heiligen Krieg ziehen wollten. So zum Beispiel die Tempelritter (Templer), die Johanniter, die heilig Grab Ritter, oder auch die Ritter des Deutschen Ordens. Natürlich konnten auch sich alle dem Kreuzzug anhängen und in den Krieg ziehen. Viele taten dies, da sie dachten ihre Sünden so ablegen zu können. Grundlage für die Kreuzzüge war aus christlicher Sicht der Gedanke des „gerechten Krieges, wie er von Augustinus von Hippo vertreten worden war. Dies bedeutete später, dass der „gottgefällige Krieg nur von einer rechtmäßigen Autorität verkündet werden konnte (wie dem Papst). Es musste ein gerechter Kriegsgrund vorliegen (wie die ungerechte Behandlung von Gläubigen), und der Krieg musste für gute Absichten (wie die göttliche Liebe) geführt werden. Was bedeutet die Abbildung und dessen Schriftzug oben? Kannst du dies genauer erklären? Einige wichtige Ereignisse, welche die Welt prägten 642, kaum zehn Jahre nach Mohammeds Tod, erobern Araber Derbent für den Islam 652 erste arabische Angriffe auch auf das byzantinische Sizilien und 674 auch auf Konstantinopel 711 Sieg der Araber in Spanien. Das Westgotenreich (Spanien) wird islamisch. 718 Niederlage vor Konstantinopel, dennoch fortan Existenz einer muslimischen Gemeinde und Moschee in der Stadt (erste muslimische Gemeinde auf dem Balkan) 732 Niederlage der Araber und Berber in der Schlacht bei Tours, weitere Angriffe auf das Frankenreich scheiterten ebenso. 827–1091 Sizilien unter arabischer Herrschaft 846 Plünderung Roms durch die Araber 1064–1492 christliche Reconquista in Spanien (Rückeroberung Toledos 1085, 1118 fällt Zaragoza, 1147 Lissabon, 1238 ebenso Valencia und 1248 Sevilla) 1096–1291 Kreuzzüge (erster Kreuzzug bereits 1064 gegen das spanische Barbastro, weitere gegen die osmanischen Türken 1396 und 1444) 1212 Sieg der Christen über marokkanische Muslime 1371 Sieg der Türken in der Schlacht an der Mariza sowie 1389 in der Schlacht auf dem Amselfeld (Kosovo) über eine Koalition der Serben mit anderen Balkanvölkern (letzter einheitlicher Widerstand der christlichen bzw. slawischen Balkanvölker) und1396 in der Schlacht von Nikopolis auch über französischungarische Kreuzfahrer 1444 Abwehr eines letzten Kreuzzuges in der Schlacht bei Warna und 1448 zweite Schlacht auf dem Amselfeld 1453 Belagerung und Eroberung von Konstantinopel, seit 1471 osmanische Vorstöße bis nach Österreich und Italien 1492 fällt das muslimische Granada an spanische Christen, österreichischer Abwehrsieg gegen osmanische Überfälle.