Arbeitsblatt: Völker Afrikas
Material-Details
Tuareg - Kultur und Lebensweise
Geographie
Afrika
8. Schuljahr
6 Seiten
Statistik
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11.04.2016
Autor/in
Lorenz Schumacher
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Geographie Afrika 7. Menschen – Die Turaeg 7.1 Nomadismus Nomadismus ist eine sehr alte Lebens- und Wirtschaftsweise, die vor allem auf Wanderviehwirtschaft beruht. Nomaden leben ganzjährig in Behausungen, die man leicht transportieren kann (z.B. Zelte) und legen bei ihren traditionell festgelegten Wanderungen zwischen den Weidegebieten manchmal über 1000 Kilometer zurück. Notwendige Lebensmittel, die die Nomaden nicht selbst durch Viehhaltung produzieren, erwerben sie von Bauern. Nomaden gibt es auf allen Kontinenten der Erde. Nomaden leben oft in Gebieten mit außergewöhnlichen klimatischen Bedingungen, denen sie sich optimal angepasst haben, in denen andere Menschen jedoch keine Überlebenschance hätten. So ertragen die Tuareg in der Sahara Temperaturen bis zu 50 Grad, die Inuit (Eskimos) dagegen müssen extreme Kälte überstehen. Gemeinsam ist allen Nomadenstämmen das Umherziehen mit der gesamten Großfamilie, das Leben in beweglichen Behausungen sowie die enge Verbundenheit mit ihren Tieren und der Natur. FRAGEN Was ist Nomadismus? . . . . Wo auf der Erde leben Nomaden? . . . . Was ist allen Nomadenstämmen gemeinsam? . . . . 7.2 Lebensräume der Tuareg Die Tuareg leben in den Saharagebieten von Algerien, Marokko, Mali, Libyen, Burkina Faso und Niger. Da sie aber Nomaden sind, haben sie keine festen Standorte. Ihre Wanderungen sind im Laufe der Zeit jedoch um vieles kürzer geworden. Das liegt daran, dass die Tuareg früher immer dem Regen am Rande der Sahara entgegengelaufen sind, aber heutzutage Brunnen errichtet werden und sie so nicht mehr so stark von dem Regen abhängig sind. Im Laufe der Zeit entwickelten sich die Tuareg von einem reinen Nomadenvolk zu einem teilweise sesshaften Volk. Dadurch betreiben immer mehr Tuaregfamilien Ackerbau, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Trotzdem ist die Viehzucht immer noch bedeutend. Durch die Sesshaftigkeit haben nun die jungen Tuareg die Möglichkeit die Schule oder die Universität zu besuchen und einen Beruf zu erlernen. FRAGEN Wo leben die Tuareg (bitte zeigt die Länder bei der Präsentation auf der Karte vorne)? . . . . Warum sind die Nomaden sesshaft geworden? . . . . Was hat die Sesshaftigkeit für Vorteile? . . . . 7.3 Bei den Tuareg haben die Frauen die „Hosen an! Bei den Tuareg herrscht die Frau in der Beziehung vor. Das Ansehen der Familie ist beispielsweise durch das der Frau bestimmt. Auch wenn eine Frau von ihrem Mann genug hat, darf sie sich so zu sagen von ihm scheiden lassen, indem sie ihn bittet, sie zu verstoßen. Die Frau heiratet bei den Tuareg außerdem sehr früh und manchmal auch ziemlich oft. In Extremfällen schon mit 12 Jahren und dann zwanzig bis dreißig mal, obwohl Ehebruch traditionell eigentlich unehrenhaft ist. In der Einsamkeit und Trostlosigkeit der Sahara schöpfen die Tuareg ihre große Lebenskraft und ihren Lebensoptimismus vor allem aus der Verbindung zwischen Mann und Frau. Diese Verbindung wird bei Festen, wie zum Beispiel dem Ahal, in zahlreichen Liedern besungen. Sie berichten meist von einem Mann, der allein in der Wüste reitet und nur die Erinnerung an das Zusammensein mit seiner geliebten Frau könne ihn die Einsamkeit der Wüste ertragen lassen. FRAGEN Wie geht eine Tuaregfrau vor, wenn sie sich von ihrem Mann scheiden lassen möchte? . . . . Wann und wie oft heiratet eine Tuaregfrau? . . . . Woher schöpfen die Tuareg ihren Lebensoptimismus? . . . . 7.4 Glauben und Sprache der Tuareg? Die Tuareg glauben im Allgemeinen an die in Afrika viel verbreiteten Naturreligionen, zum Beispiel an Naturgeister und andere mythische Kräfte, und praktizieren außerdem locker den islamischen Glauben, d.h. sie besuchen nicht so oft Moscheen und müssen nicht wie andere dem Islam angehörigen Menschen unbedingt einmal in ihrem Leben nach Mekka. Allerdings befolgen die Tuareg strenge Speisevorschriften, zum Beispiel essen sie kein Schweinefleisch und trinken keinen Alkohol. Die Sprache der Tuareg wird im Norden als Tamahaq, im Süden als Tamasheq bezeichnet. Da ihre Sprache vielen Einflüssen ausgesetzt war, findet man innerhalb des Tamasheq arabische und französische und Wörter. Die Schriftsprache der Tuareg ist das Tifinagh, welches aus dem altlibyschen Alphabet hervorgegangen ist. Die Schrift besteht je nach Region aus 21 bis 27 Schriftzeichen und hat die Besonderheit, dass es kaum Vokale (a, e, i, o, u) oder eine festgelegte Wortrichtung gibt. Sie schreiben also von rechts nach links oder umgekehrt! FRAGEN Woran glauben die Tuareg? . . . . Welche strengen Vorschriften befolgen die Tuareg? . . . . Was sind die Besonderheiten der Tuareg – Schrift? . . . . 7.5 Das Kamel: Eine Möglichkeit der Liebeserklärung Das Wort Kamel klingt schmeichelhaft in den Ohren der Araber. Jahrhundertlang kreisten all ihre Gedanken nur um das eine Tier. Ist es da verwunderlich, wenn der Junge Mann seine Angebetete in tiefer Zuneigung mein graziles Kamel nennt? Die Kamele leben von Kamelkraut, einem stachligen harten Gewächs, an dem andere Tiere zugrunde gehen würden. Wenn das Kamel im Winter eine saftige Weide findet, braucht es zwei Wochen lang nicht getränkt zu werden; das Kamelkraut ersetzt den Wasserverlust. Doch sollte man die Wiederstandsfähigkeit der Kamele nicht überschätzen. Die Tiere brauchen täglich ihr Futter, und im Sommer wollen sie alle drei bis vier Tage trinken, und das nicht wenig. Ein durstiges Kamel saugt 150 Liter Wasser auf einmal in sich hinein (ungefähr so viel wie eine halbe Badewanne voll). Es trägt seinen „Wasservorratsbehälter in einem Extra-Organ, welches sich neben dem Magen befindet, mit sich umher. Also nicht in den Höckern! Ohne das Kamel hätte der Mensch nie die Wüste bezwingen können, wäre die Sahara menschenleer geblieben und zwischen Schwarzafrika und dem Mittelmeergebiet ein toter Raum entstanden, der jeglichen Kontakt zwischen den beiden Kulturkreisen unmöglich gemacht hätte. FRAGEN Was wäre gewesen, wenn die Menschen keine Kamele gehabt hätten? . . . . Was frisst ein Kamel und wie viel trinkt es? . . . . Wo speichert das Kamel das Wasser? . . . . 7.6 Männer mit Schleier?! Der blaue Gesichtsschleier der männlichen Tuareg ist das Kennzeichen dieses Volkes. Deswegen nennt man die Tuareg auch das „blaue Volk. Nicht die Frauen tragen in dieser Kultur den Gesichtsschleier, sie gehen vielmehr unverschleiert! Nein, in dieser Kultur sind es sonderbarerweise die Männer, die ihre Verletzlichkeit, ihre Scham durch einen Schleier schützen, die durch die Möglichkeiten von Ver- und Entschleierung ihren Weg gefunden haben, gegenüber ihrer Mitwelt ihr Gesicht zu bewahren. Der Schleier wird so gut wie nie Nahrungsaufnahme verhüllt er das Gesicht. abgelegt, selbst bei der Natürlich ist ihnen dabei auch das Unheimliche und Bedrohliche bewusst und wohl auch willkommen. Generell schützt der Schleier auch vor den heimtückischen Sandstürmen der Wüste. Doch das ist nicht der tiefere Anlass für das Tragen eines Gesichtsschleiers. Scham, Anstand und Würde, sowie das Bestreben, sich den leichtverletzlichen Stolz nicht antasten zu lassen, veranlasst die erwachsenen Männer gegenüber fremden Menschen, gegenüber Frauenvor allem gegenüber der hochgeachteten Schwiegermutter- zum Tragen eines Schleiers. Im Alter von 15 Jahren bekommen die jungen Tuareg in einer feierlichen Zeremonie den Schleier überreicht. FRAGEN Wer trägt einen Schleier bei den Tuareg? . . . . Wozu ist der Schleier gut? . . . . Wann und wie bekommen die Tuareg den Schleier? . . . . 7.7 Autonomiestreben Tuareg in Mali (Streben nach Selbstständigkeit) der Wegen Dürrekatastrophen in den Jahren 1973/74 verließen die Tuareg ihre alten Stammesgebiete in Mali und Niger und wanderten nach Algerien und Libyen ab. Ende der 80er Jahre kündigten die Regierungen von Niger und Mali finanzielle Hilfe an. Deswegen kehrten die Tuareg ihn ihre Heimatländer zurück, die Hilfe blieb jedoch aus. Da die finanzielle Hilfe ausblieb, fordern die Tuareg ihre alten Stammesgebiete im Norden Malis zurück. Die Regierung von Mali jedoch verweigerte den Tuareg den freien Status, versuchte sie sesshaft zu machen und ließ sie nicht in ihre alten Stammesgebiete zurück. Aus diesem Grund griffen die Tuareg nur wenig später mehrere Grenzposten und Polizeistationen an. Mehrere Regierungswechsel und Friedensverhandlungen folgten. Die Tuareg lösten ihre Stützpunkte auf, doch wegen Ausbleiben der vereinbarten Wirtschaftshilfe gibt es erneute Auseinandersetzungen: 1000 Todesopfer, 50.000 Tuareg flüchten. FRAGEN Warum verließen die Tuareg ihre alten Stammesgebiete? . . . . Warum griffen die Tuareg Grenzposten in Mali an? . . . . Was sind die tragischen Folgen der Kämpfe? . . . .