Arbeitsblatt: Pest

Material-Details

Hintergrundinfos
Geschichte
Mittelalter
5. Schuljahr
4 Seiten

Statistik

16278
2832
100
26.02.2008

Autor/in

Anboar (Spitzname)


Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Pest im Mittelalter 1. Die Geschichte der Pest Die erste große Pestwelle beginnt im Jahre 541 nach Christus. Nach der Ansicht von Zeitgenossen wurde sie aus Äthiopien eingeschleppt und griff schnell auf Ägypten über und gelangte in die Türkei. Die Pest erreichte das heutige Deutschland gegen das Jahr 545. Von da an wütete die Krankheit über 200 Jahre. Nachher folgte eine zweite große Pestwelle, welche die Menschheit 1347 bis 1532 heimsuchte, Jeder dritte Mensch des damaligen Europa starb dabei. Auch heute ist die Pest nicht ausgerottet. Dennoch kann die Pest in unserer heutigen Zeit nicht mehr solchen Schaden anrichten wie im Mittelalter, denn ein internationales Informationsnetz, Gesundheitsbestimmungen in der Luft- und Seefahrt, Isolierungs- und Quarantänemöglichkeiten an allen wichtigen Knotenpunkten zu Wasser und zu Land und eine umfassende Ausrottung der Ratten auf den Schiffen verhindern eine erneute Pestepidemie. 2. Der Pestfloh Der Erreger der Pest ist ein Bakterium das hauptsächlich auf Nagetieren lebt. Und sehr lange überleben kann. Die Übertragung des Erregers erfolgt über Flöhe auf Ratten und Menschen. Der Rattenfloh ist 2 bis 3 Millimeter lang und lebt als Schmarotzer im Fell der Ratte. Er springt das Hundertfache seiner Körperlänge und kann mehrere Monate ohne Nahrung überleben Trotzdem sind die Flöhe nicht die einzigen Pestüberträger, denn es gibt eine Reihe von weiteren Faktoren. Auf einer Vielzahl von Insekten hat man Pesterreger gefunden, und auch unsere geliebten Haustiere können als Überträger in Frage kommen, denn sie tragen die Bakterien im Fell ohne selbst an der Seuche zu erkranken. Außerdem sind die Erreger auch in Tierkot, Staub und Schmutz zu finden. Das sind alles Faktoren, welche die Ausbreitung besonders in einer unhygienischen Zeit wie dem Mittelalter begünstigten. Doch wie kommen die Erreger vom Rattenfloh auf den Menschen?? Der Floh mag das Blut der Ratten besonders. In extremen Notzeiten begnügt er sich aber auch mit Menschenblut. Genau so eine „Notzeit tritt ein, wenn viele Ratten an der Pest erkrankt sind, denn genauso wie bei den Menschen, sterben auch die Ratten nach einigen Tagen an den gleichen Symptomen. Da Flöhe aber sehr empfindlich auf kalte Temperaturen reagieren, sind sie gezwungen, den toten und kalten Rattenkörper zu verlassen und sich ein nächstes Opfer zu suchen. Da schon fast alle Ratten an der Pest gestorben sind, befällt der Floh den Menschen. Ist die Seuche erst einmal beim Menschen angelangt, sind keine Flöhe mehr nötig, um für eine starke Verbreitung der Erreger zu sorgen, denn die Menschen stecken sich gegenseitig an. 3. Die Beulenpest Die Beulenpest bricht etwas 10 Tage nach der Ansteckung aus. Weil die Flohstiche meistens an den Beinen vorkommen, schwellen die Lymphdrüsen der Leiste bis zur Größe eines Eies oder eines Apfels an. Sie verhärten sich und beginnen zu pulsieren was sehr schmerzhaft ist. Es können auch die Drüsen der Achselhöhlen, des Halses oder des Nackens betroffen sein. Es kommt schlagartig zu einem Fieberanstieg bis 40. Celsius. Oft haben die Erkrankten Schüttelfrost und dazu heftige Kopf- und Gliederschmerzen, die einhergehen mit Erbrechen, Husten und Atemnot. Sie weisen körperliche Schwäche auf und sind lichtscheu. Weiter Symptome sind Durchfall und ferner eine lallende Sprache und ein taumelnder Gang, der an einen Betrunkenen erinnert. Die Kranken sind sehr unruhig und lassen sich schwer im Bett behalten. Die Haut und die Schleimhäute beginnen sich bläulich zu verfärben. Um die Einstichstellen der Flöhe bilden sich dunkle Flecken. Darum wird die Pest auch der schwarze Tod genannt. Meistens sterben die Kranken an einem Herz- oder Nierenversagen. 4. Bekämpfung Da im Mittelalter über die Pest recht wenig bekannt war, wurden zu ihrer Bekämpfung vielfältigste Mittel angewandt: zur Desinfektion wurde von Essig, Rauch, Schwefel und Parfum Gebrauch gemacht. Doktoren in dicken Kostümen und mit Schnabelmasken öffneten die Pestbeulen der Kranken und ließen Eiter und Blut abfließen. Furchtlosigkeit wurde als oberstes Mittel gegen die Pest gepriesen. Mehr als fünfzig verschiedene Pestheilige (darunter besonders der Heilige Sebastian und der Heilige Rochus) wurden angerufen. Isolation und Quarantäne wurden eingesetzt. Das half am meisten Jede Stadt führte die Quarantäne, normalerweise vierzig Tage lang, an allen Fremden durch und Kranke wurden isoliert. Ein schlechtes Zeichen waren die Pestkarren, die die Toten gleich karrenweise aus der Stadt zu den Pestlöchern transportierten: Zeichen dafür, dass an einem Tag oft Tausende von Toten weggebracht werden mussten. Wurden die Toten noch einzeln beerdigt, so kamen spezielle Pestsärge zum Einsatz: sie besaßen an der Unterseite zwei Klappen, durch die der Tote ohne großen Aufwand ins Grab befördert werden konnte, und der Sarg war einsatzbereit für den nächsten Toten. 5. Folgen der Pest Die Pest veränderte die sozialen Bereiche im Mittelalter. Vor der Krankheit waren die Familienmitglieder sehr aufeinander angewiesen gewesen und die familiären Bande gross. Durch die Pflege kranker Familienmitglieder wussten die Menschen, wie ansteckend die Pest war. Sie verweigerten darum zum Teil den Familienmitgliedern die Pflege und ergriffen die Flucht. Jeder schaute nur noch für sich. Es spielten sich regelrechte Horrorszenen ab. Todgeweihte, die noch lebten, wurden ihrer Kleider und ihres Schmuckes beraubt, vor den Blicken der Kranken wurden die Häuser geplündert und oft wurden die halbverwesten und stinkenden Leichen erst nach einigen Tagen gefunden und dann begraben. Schnell brach die Infrastruktur der Städte zusammen, weil Bäcker, Metzger oder Feldarbeiter erkrankt oder schon gestorben waren. Die Straßen waren übersät mit Leichen und boten einen grausigen Anblick. Den Pestepidemien folgten Hungernöte, weil Nahrungsmittel nicht mehr angeboten wurden und Transportwege zusammenbrachen. ERROR: undefined OFFENDING COMMAND: ‘ STACK: