Arbeitsblatt: Im Kloster

Im Kloster Im Mittelalter gehörten getrennte Wohngemeinschaften von frommen Männern (Mönchen) und Frauen (Nonnen) zum normalen alltäglichen Leben. Heute sind sie eine seltene Ausnahme und wir drehen uns um, wenn wir eine Nonne oder einen Mönch sehen. Das Haus, in dem sie wohnten, nannte man lateinisch „claustrum, das bedeutet: von den anderen Menschen „abgeschlossener Bereich. Hier konnten die Bewohner immer an Gott denken und zu ihm beten. Mönche und Nonnen durften keinen eigenen Besitz haben und mussten ehelos sein. Dem Abt oder der Äbtissin mussten sie gehorchen. Man nannte sie auch „Benediktiner, weil sie nach Regeln lebten, die der Mönch Benedikt um 500 nach Christus aufgeschrieben hatte. Fast immer waren auch Kinder in den Klöstern. Rechts sehen wir die Übergabe eines Kindes an ein Kloster. Die deutsche Übersetzung des lateinischen Textes unter den Figuren lautet: „Flores (der Vater) gibt den Sprössling. Es kommt zu einer Zusage. Er vermacht Ländereien. 1) Stell dir vor, du bist das Kind. Schreibe deine Gedanken und Gefühle auf. Schreibe danach auch die Gedanken des Vaters und des Abtes auf. Wie fühlt sich wohl die Mutter? 2) Suche den Ort, wo du als Neuling (Novize) hinkommen würdest. 3) Welche Tiere werden im Kloster gehalten? 4) Welche produzierenden Betriebe gehören zum Kloster? 5) Welche Produkte werden produziert? 6) Was muss das Kloster von aussen zukaufen? Bei einem Rundgang hast du auch die „äussere Schule entdeckt und mit den Kindern gesprochen. Sie haben die erzählt, dass sie dort nicht wohnen, sondern nur zum Unterricht hier sind. Sie werden zu Pfarrern und Seelsorger für die Kirchgemeinden der Dörfer und Städte ausgebildet. Ihren zukünftigen Dienst findet also nicht in der Abgeschlossenheit des Klosters statt. 7) Welche Vorzüge und Nachteile siehst du, wenn du Mönche und Weltgeistliche vergleichst? 8) Ob Mädchen Pfarrer werden konnten? Wie ist das heute? 9) Welche Vorzüge und welche Nachteile siehst du, wenn du den Eintritt in ein Kloster mit dem Dasein als „Ritter ohne Land vergleichst? Was würdest du wählen? Weshalb? Der Tagesablauf eines Novizen Wie die Mönche mussten auch die Novizen (die „Neuen) an den sieben Gottesdiensten in der Kirche teilnehmen. Da sich ihr Beginn nach Sonnenaufgang und -untergang richtete, verschoben sich ihre Anfangszeiten ständig. Je nach Jahreszeit begann der Tag zwischen 2 und 3 Uhr nachts mit der „Mette, die etwa eine Stunde dauerte und in der biblische Geschichten vorgelesen wurden. Danach konnten die Jungen wieder schlafen. Nach dem Lobgesang gegen 6 Uhr morgens bzw. bei Sonnenaufgang gingen die Schüler direkt von der Kirche in ihren Klassenraum. Bis gegen 9 Uhr arbeiteten sie dort unter Aufsicht, dann wuschen sie sich, zogen sich im Schlafraum an und gingen erneut zur Kirche. Dann kam der unangenehmste Teil des Tages: Die Aufseher brachten ihre Klagen über einzelne Schüler vor, die verschlafen hatten oder beim Stundengebet nicht aufgepasst hatten. Die körperliche Strafe folgte sofort. 02:00 Auch Mitschüler hatten beobachtetes Fehlverhalten 03:00 mitzuteilen. Wenn sie es nicht taten, wurden sie ebenfalls 04:00 bestraft. Danach folgte Unterricht vor allem im Bibellesen 05:00 und auch 06:00 im 07:00 08:00 09:00 10:00 11:00 12:00 13:00 14:00 15:00 16:00 17:00 18:00 19:00 20:00 21:00 22:00 23:00 24:00 01:00 02:00 Schreiben. Zwischen 12 Uhr und 13 Uhr assen die Novizen üblicherweise mit den Mönchen zusammen. Im Kloster St. Gallen gab es einen Speiseraum für die Schüler, den du auf dem Schulgrundriss sehen kannst. Nach dem Essen war streng einzuhaltende Ruhezeit bis gegen 15 Uhr. Zwischen dem Nachmittags und dem Abendgebet um 18 Uhr war wiederum Unterricht. Nach dem Abendessen gab es „Freizeit bis zum Gottesdienst vor dem Schlafengehen gegen 20 Uhr. 10) Zeichne ein Bett und ein Pult ein. (Es gibt noch ca. 15 weitere Novizen) 11) Welche Räume wurden beheizt? 12) Trage die einzelnen Tätigkeiten der Schüler in den Stundenplan ein (mit verschiedenen Farben) Alternativ: Nimm das Blatt „Der Tagesablauf eines Mönchs und erstelle dort einen Tagesplan.