Arbeitsblatt: Wortarten Theorie Partikel

Material-Details

Theorie Partikel
Deutsch
Grammatik
9. Schuljahr
6 Seiten

Statistik

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32
14.09.2016

Autor/in

Lisa Marino
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Wortarten Die Partikel Überblick Partikel sind Wörter, die weder dekliniert noch konjugiert werden können. Nach ihrem Gebrauch im Satz lassen sich die folgenden Unterarten unterscheiden: 1. Die Präpositionen bestimmen den Kasus der Wörter und Wortgruppen, bei denen sie stehen 2. Die beigeordnenden Konjunktionen verbinden gleichrangige Einheiten miteinander: Wörter, Wortgruppen, Teilsätze oder ganze Sätze. 3. Die unterordnenden Konjunktionen leiten eine besondere Art von Nebensätze ein, die Konjunktionalsätze (Konjunktionalnebensätze). 4. Die Interjektionen stehen ausserhalb des ausgebildeten Satzes. 5. Die Adverbien umfassen den Rest der Partikeln, also alle unveränderbaren Wörter, die sich nicht einer der vorangehend beschriebenen Unterarten zuordnen lassen. Viele Partikel können mehr als nur eine Funktion im Satz erfüllen. Die unterschiedlichen Gebrauchsweisen der Partikel zu können dies anschaulich machen: Präposition (vorangestellt, seltener nachgestellt oder umklammernd): Wir führend Sie zu ihrem Zimmer. Dem Ende zu wurde lebhaft diskutiert. Nach den Bergen zu wurde der Schnee immer höher. Darüber hinaus tritt zu auch in Verbindung mit Verbformen auf: Verbzusatz: Er schlug wütend die Tür zu (Infinitiv: zuschlagen). Partikel zu beim Infinitiv: Dieser Vorschlag ist zu prüfen. 1. Die Präposition Präpositionen stehen nie selbstständig im Satz, von ihnen hängt vielmehr immer eine Wortgruppe ab. Präposition und abhängige Wortgruppe bilden zusammen eine Präpositionalgruppe. Präpositionalgruppe Präposition abhängige Wortgruppe Wenn es sich bei der abhängigen Wortgruppe um eine Nominalgruppe (mit einem Nomen oder einem Pronomen) handelt, bestimmt die Präposition deren Kasus. Präposition mit dem Akkusativ: Wir sammeln für einen guten Zweck. Präposition mit dem Dativ: Sie sah aus dem Fenster. Präposition mit dem Genitiv: Es geschah während des Tages. Vor manchen Präpositionen können auch Adjektiv und Adverbgruppen abhängen: 1 Wortarten Die Partikel Präposition mit Adjektivgruppe: Der Arzt hielt mich für kerngesund. Präposition mit Adverbgruppe: Das stammt von ganz weit hinten. Inhaltlich ordnen die Präpositionen die von ihnen abhängigen Wörter auf unterschiedliche Weise in den Sinnzusammenhang des Satzes ein. Präpositionen stehen meist – wie auch in den vorangehenden Beispielen – vor der abhängigen Wortgruppe: für ihre Eltern Es gibt aber auch Präpositionen, die ihrer Wortgruppe folgen: ihren Eltern zuliebe besonderer Umstände halber Schwankend: eines Verkehrsunfalls wegen wegen eines Verkehrsunfalls Und es gibt sogar umklammernde Präpositionen: von Anfang an um unserer gemeinsamen Zukunft willen Die Präpositionen lassen sich nach dem Kasus ordnen, den sie verlangen. Die folgende Zusammenstellung führt nur die häufigeren Präpositionen auf: 1. Präpositionen mit dem Akkusativ: durch, für, gegen, ohne, um 2. Präpositionen mit dem Dativ: ab, aus, ausser, bei, entgegen, gegenüber, gemäss, mit, nach, samt, seit, von, zu, zuleide, zuliebe 3. Bei neun besonders häufigen Präpositionen wechselt der Kasus mit der Bedeutung; man spricht hier auch von ,,Wechselpräpositionen. Und zwar steht der Akkusativ auf die Fragen ,,Wohin? (Angabe der Richtung, des Ziels), der Dativ auf die Frage ,,Wo? (Angabe der Lage): an, auf, hinter, in, neben, über, unter, vor, zwischen Die Taube fliegt auf das Dach (Richtung, also Akkusativ). Die Taube sitzt auf dem Dach (Lage, also Dativ). 4. Präpositionen mit dem Genitiv: 2 Wortarten Die Partikel abseits (von), abzüglich, angesichts, anhand (von), anlässlich, anstatt, anstelle an Stelle (von), aufgrund auf Grund (von), ausserhalb (von), bezüglich, dank (auch mit Dativ), diesseits (von), einschliesslich, halber (nachgestellt), hinsichtlich, infolge (von), inmitten (von), innerhalb (von), innert, jenseits (von), kraft, links (von), rechts (von), seitens, seitlich (von), statt, südlich (von), trotz (auch mit Dativ), um . willen, ungeachtet, unterhalb (von), unweit (von), voll, voller, während, wegen, westlich (von), zeit (zeit seines Lebens), zwecks Zu den Präpositionen mit dem Genitiv: Wenn dem Nomen weder ein Begleiter noch ein Adjektiv mit Kasusendungen vorangeht, wird der Genitiv im Plural immer, im Singular meistens ersetzt, und zwar durch den blossen Dativ oder durch von Dativ (wo diese Variante gewählt wird, ist in der oben stehenden Zusammenstellung von in Klammern angegeben). Mit Genitiv: wegen des Schneefalls, wegen starken Schneefalls Mit Dativ: wegen Schneefall (hier auch mit Genitiv: wegen Schneefalls) Mit Genitiv: während vieler Monate Mit Dativ: während Monaten Mit Genitiv: ausserhalb grösserer Städte Mit von Dativ: ausserhalb von Städten 2. Die beiordnende Konjunktion Beiordnende Konjunktionen verbinden Gleichrangiges; Einzelwörter, Wortgruppen, Teilsätze und Sätze. Anreihend oder ausschliessend: und, auch, wie ( und), sowie, sowohl . als auch, weder . noch oder, entweder . oder, beziehungsweise Entgegenstellend oder ersetzend: Aber, zwar . aber, sondern, doch, jedoch ausser, statt, anstatt Begründend: Denn, nämlich Vergleichend: als, wie Die beiordnenden Konjunktionen als und wie verbinden sich ähnlich wie Präpositionen mit einer abhängigen Wortgruppe zu einer Konjunktionalgruppe: Konjunktionalgruppe Konjunktion abhängige Wortgruppe 3 Wortarten Die Partikel Anders als die Präposition bei der Präpositionalgruppe bestimmt die Konjunktion bei abhängigen Nominalgruppen aber nicht deren Kasus; dieser wird vielmehr vom Satzglied übernommen, auf das sich die Konjunktionalgruppe bezieht (in den folgenden Beispielen kursiv gesetzt) Als scharfe Denkerin erkannt sie den Widerspruch sofort. Wie den meisten Gästen fiel dem Pärchen die schlechte Luft unangenehm auf. Konjunktionalgruppe mit Adjektiv- oder Adverbgruppe: Er torkelte wie betrunken über die Strasse. Der Salto gelang Jana jetzt besser als vorhin. 3. Die unterordnende Konjunktion (Subjunktion) Unterordnende Konjunktionen, auch Subjunktionen genannt, leisten eine bestimmte Art Nebensätze ein, die sogenannten Konjunktionalsätze (Konjunktionalnebensätze): Als, als ob, anstatt dass, ausser (dass, wenn), bevor, bis, da, damit, dass, ehe, falls, indem, je, nachdem, ob, obgleich, obschon, obwohl, ohne dass, seit, seitdem, so dass (sodass), sobald, sofern, solange, sooft, soviel, soweit, statt dass, während, weil, wenn, wie Beispiele: Wir bleiben hier, weil es regnet. Wir bleiben hier, solange es regnet. Es freut uns, dass ihr mitkommt. Es freut uns, wenn ihr mitkommt. Die folgenden unterordnenden Konjunktionen stehen bei Infinitivgruppen: Als, ausser, anstatt, ohne, statt, um Beispiele: Sie kletterte auf das Dach, um den Ball zu holen. Ohne den Startschuss abzuwarten, rannte er los. Sie hatte nicht anderes vor, als die ganze Woche an der Sonne zu liegen. 4. Die Interjektion Partikeln, die normalerweise ausserhalb von ausgebauten Sätzen stehen und eigene satzwertige Fügungen bilden, nennt man Interjektionen: 4 Wortarten Die Partikel Wichtig für die zwischenmenschliche Kommunikation sind: Ja! Nein! Doch! Danke! Bitte! Interjektionen bei Anruf, Gruss und Abschied: Hallo! He! Adieu! Tschau! Interjektionen als Ausdruck von Empfindungen: Au! Hahaha! Pfui! weh! Ätsch! Geräuschenachahmungen: Miau! Quak! Knacks! Bim, bam! Blabla! 5. Das Adverb Alle Partikel, die sich nicht einer der vorangehende beschriebenen Unterarten zuordnen lassen, teilen wir der Restgruppe der Adverbien zu. Sie können sich auf ein Verb, ein Adjektiv oder eine Partikel beziehen. Anna lag bäuchlings auf dem Boden. Verb Das Buch war sehr dick. Adjektiv Das Versteck befand sich mitten im Wald. Partikel Auch der Bezug auf den ganzen Satz ist möglich: Annemarie hatte sinnvollerweise eine Sicherheitskopie erstellt. Die Läden waren leider geschlossen. Vielleicht weiss Joachim mehr. Adverbien könnten nach inhaltlichen Gesichtspunkten weiter in Unter-Unterarten eingeteilt werden; darauf wird jedoch hier verzichtet. Mit den untenstehenden Beispielen wird aber die Spannweite der Restklasse der Partikel aufgezeigt: Der Eingang befindet sich vorne links. Es treibt ihn überall herum; er fühlt sich nirgends wohl. Wir gehen heute Abend aus. Sie musste dreimal herzlich niesen. Die Konkurrenz hat sich umsonst um den Auftrag bemüht. Sie erhalten dazu gratis einen formschönen Kugelschreiber. Er konnte krankheitshalber fast nicht reden. Ich gebe dir noch drei bis vier Minuten Zeit. Fast die Hälfte der Vorräte, nämlich über 45 Prozent, war verdorben. Damit hat Jürg kaum gerechnet. Vielleicht hat Rita sich nur verspätet. Die Pronominaladverbien Eine besondere Gruppe von Adverbien muss immerhin erwähnt werden, die sogenannten Pronominaladverbien. Sie stehen funktional bestimmten Pronomen 5 Wortarten Die Partikel nahe, können aber im Unterschied zu diesen nicht dekliniert werden (weisen also keinen Kasus auf). Die – Pronominaladverbien werden wie das Pronomen was interrogativ und relativ gebraucht: wo, woher, wann, wie, warum, worauf, womit, wodurch, woran . Worauf ( Auf was) kann ich mich verlassen? Ich frage mich, worauf (auf was) ich mich verlassen kann. Dies ist das Einzige, worauf ich mich verlassen kann. Worauf du dich verlassen kannst. Die – Pronominaladverbien haben hinweisenden Charakter, sind also mit den Demonstrativpronomen vergleichbar: da, daher, dann, darum, darauf, damit, dadurch, daran Du kannst dich darauf ( auf das) verlassen. Die Komparation von Adverbien Partikel können weder dekliniert noch konjugiert werden. Eine kleine Anzahl von Adverbien kann immerhin Vergleichsformen bilden. Bei einigen kommen auch Ersatzformen von Adjektiven vor. Positiv Komparativ Superlativ oft öfter mehr am öftesten am meisten sehr mehr am meisten gern lieber am liebsten wohl wohler am wohlsten bald eher früher am ehesten am frühesten 6