Arbeitsblatt: Römer Dossier

Material-Details

ausführliches Dossier zum Thema Römer
Geschichte
Altertum
5. Schuljahr
47 Seiten

Statistik

167126
5902
324
13.08.2017

Autor/in

Bettina Wagner
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

Downloads Arbeitsblätter / Lösungen / Zusatzmaterial

Die Download-Funktion steht nur registrierten, eingeloggten Benutzern/Benutzerinnen zur Verfügung.

Textauszüge aus dem Inhalt:

Das alte Rom 5. Klasse 2015 Name: Inhalte „Das alte Rom Nr. Titel Seite Zeitreise in das antike Rom 4 II Wer sind die Römer und wann haben sie gelebt? 5-6 III Gründung Roms – Legende von Remus und Romulus 7 IV Das römische Weltreich – Rom auf dem Weg zur Weltmacht 8-9 Die römische Gesellschaft 10-12 VI Leben in der Stadt und auf dem Land 13-15 VII Freizeit und Unterhaltung 16-22 VIII Essgewohnheiten 23-25 IX Kleidung und Mode 26-27 Römische Armee – Leben eines Legionärs 28-31 XI In der römischen Schule 32-38 XII Bauwerke aus der Zeit der Römer 39-41 XIII Glaube und Götter 42 XIV Der Fall einer Grossmacht 43 XV Cäsar und der Kaiserkult 44-45 BEWAG 2015 2 Lernziele „Das alte Rom Das kann ich! DossierNr. 1, 2 3 4 4 Ich kann die römische Zeitepoche auf einem Zeitstrahl ungefähr einordnen. Ich kann die Sage von Romulus und Remus in wenigen Sätzen nacherzählen. Ich kann erklären, wie und warum Rom zu einer Weltmacht werden konnte. Ich weiss, wann sich das Römische Reich auf dem Höhepunkt seiner Macht befand und kann Länder aufzählen, die damals zum Römischen Reich gehörten. Ich kann Gründe für den Untergang des Römischen Reichs nennen. Ich kann den Begriff „mare nostrum erklären. Ich weiss, wie die Ordnung der römischen Gesellschaft war (Kaiser, Senatoren, Skalven) und welche Rechte die einzelnen Gesellschaftsschichten hatten. Ich weiss, welche Bedeutung Sklaven im alten Rom hatten und kann Aufgaben der Sklaven aufzählen. Ich kann erklären, wie und wo die alten Römer wohnten. Ich kenne wichtige Gebäude und Bauwerke der alten Römer und weiss, welche Bedeutung und welchen Nutzen sie hatten z.B. Aquädukte, Forum, Kolosseum, Thermen, usw. Ich weiss, wie die Römer ihre Freizeit verbracht haben und welche Formen der Unterhaltung es im alten Rom gab. Ich weiss, was der Ausdruck „Brot und Spiele bedeutet. Ich kann aus dem Leben eines Gladiators erzählen. Ich kenne die Nahrungsmittel, welche es im alten Rom gab bzw. noch nicht gab. Ich kenne die Essgewohnheiten der alten Römer. Ich weiss, wie sich die Römer früher gekleidet haben. Ich kann erklären, was ein Legionär war und welche Aufgaben er zu erledigen hatte. Ich kann römische Zahlen lesen und schreiben. Ich weiss, welche Sprache die Römer damals verwendeten und welche Bedeutung die Sprache heute noch bei uns hat. Ich kann einige einfache Wörter in dieser Sprache verstehen. Ich weiss, wie die Römer unser heutiges Leben in Europa beeinflusst haben. BEWAG 2015 14 4 5 5 6 6, 7, 12 7 7 7 8 8 9 10 11 11 2, 12 3 Ⅰ Römer Erdgeschichte Zeitreise in das antike Rom Einführung In einem mehrere Milliarden Jahre dauernden Prozess (Evolution) entstand unsere Welt. Verschiedene Lebewesen (unter anderem die Dinosaurier) leben auf der Erde, verschwinden wieder oder entwickeln sich weiter. Aus den Primaten entwickelten sich die Vorfahren der heutigen Menschen. Es waren Jäger und Sammler, die umherzogen und in Höhlen oder Zelten wohnten. Die Menschen wurden sesshaft und bauten die ersten Häuser. Die Jungsteinzeitmenschen wurden zu Landwirten und es entwickelte sich ein Dorfleben, das die Voraussetzung für viele neue Berufe und Erfindungen war. Die Erfindung des Rades und die Zucht von Pferden oder anderen Zugtieren ermöglichten den Handel mit anderen Dörfern und Völkern. Das brachte weitere neue Dinge und nützliche Erfindungen. Schliesslich wurde ein noch härteres Metall entdeckt. Zu dieser Zeit lebten die Helvetier, ein Stamm der Kelten in der Schweiz. Und hier beginnt die Geschichte des römischen Reiches. BEWAG 2015 4 ⅠI Römer Wer sind die Römer und wann haben sie gelebt? Viele werden bei den Römern zu allererst an die Römer aus den Asterix-Comics und Filmen denken. Immer wieder versuchten diese, das kleine gallische Dorf einzunehmen. Jedes Mal aufs Neue scheiterte es jedoch an den Galliern Asterix und Obelix, die die vertrottelten römischen Legionäre spielend abwehren konnten. Auch andere Spielfilme haben ihre Handlung ins alte Rom verlegt. Sie handeln zum Beispiel von mutigen Gladiatoren. Doch was hat es wirklich mit den alten Römern auf sich? Vor über 2.000 Jahren war die Stadt Rom das blühende Zentrum des riesigen Römischen Reiches. Rom war in vielerlei Hinsicht besonders, zum Beispiel gab es in der Stadt Rom und daraufhin auch im gesamten Römischen Reich bereits viele Dinge, die für uns heute selbstverständlich sind, für antike Verhältnisse aber extrem fortschrittlich waren. Das ist ein Grund dafür, warum sich das Römische Reich so stark ausdehnen konnte. Ein Beispiel für die römische Fortschrittlichkeit sind die Aquädukte. Darunter versteht man die Wasserleitungen, welche die Städte des Römischen Reiches verbanden. Über Entfernungen von bis zu hundert Kilometern wurde damit das Wasser transportiert. Dies geschah hauptsächlich unterirdisch, aber auch über grosse Brücken. Viele Städte verfügten darüber hinaus über ein Leitungssystem, das Abwasser aus der Stadt transportierte. Ausserdem gab es beeindruckende Paläste, vermietete Wohnhäuser, Bäder und auch befestigte Strassen. Es gab die ersten öffentlichen Toiletten. Auch die Fussbodenheizung ist eine Erfindung der Römer! Die römische Architektur hat den Städtebau späterer Zeiten stark beeinflusst. Aber das ist nicht der einzige Einfluss des alten Roms auf die heutige Zeit. Auch das römische Rechtssystem hat sich stark auf Europa ausgewirkt. Heute ist Rom die Hauptstadt Italiens und die Überreste des alten Roms sind an vielen Orten zu finden. Was waren das für Menschen, die so viele Länder erobert haben? Was bedeutete es, ein Römer zu sein? Wie lebten die Menschen damals – zwar in einem Weltreich, aber so ganz ohne Telefon, Computer, Internet, Flugzeuge, Autos oder Strom? 1. Im heutigen Alltag begegnen uns die Römer beispielsweise in Redensarten. Was bedeuten diese Redensarten? Verbinde richtig. Das Lösungswort nennt dir einen römischen Gruss. BEWAG 2015 5 Römisches Reich: 753 v. Chr. – 476 n. Chr. BEWAG 2015 6 ⅠII Römer Gründung Roms – die Legende von Remus und Romulus Die Römer erzählten sich eine Sage über die Entstehung der Stadt, an die viele von ihnen tatsächlich glaubten. 1. Lege das Domino und erfahre die Geschichte von Romulus und Remus. 2. Schreibe den Text auf ein Häuschenblatt sorgfältig ab. Vergiss den Titel nicht! Es gibt noch eine andere bekannte Geschichte, in der ein kleines Kind auf einem Fluss ausgesetzt wird. Weisst du, welche gemeint ist? Man nimmt an, dass die Gründung der Stadt Rom im Jahre 753 v. Chr. stattfand. Noch heute kann man auf dem Hügel Palatin den Ort sehen, an dem die einfache Hütte stand, in der Romulus angeblich gewohnt hatte. BEWAG 2015 7 IV Römer Das römische Weltreich – Rom auf dem Weg zur Weltmacht 1. Lies die Textabschnitte unten und schreibe zu jedem Abschnitt eine passende Überschrift. Auf dem Höhepunkt der Macht Am Tiber Das Mittelmeer Rom – eine Weltstadt Die Gründung Roms Auf nach Schottland Schon seit 1‘000 v. Chr. lebten mehrere Volksstämme (Latiner und Sabiner) auf den sieben Hügeln am Fluss Tiber. Die Dörfer wuchsen mehr und mehr, bis sie sich ungefähr um das Jahr 753 v. Chr. zu einer Stadt zusammenschlossen. Dieser Stadt sollten gemäss Wissenschaftler die Etrusker den Namen ROMA gegeben haben. Die Stadt Rom wuchs sehr schnell, denn sie liegt günstig am Fluss Tiber und an einer wichtigen Handelsstrasse. 700 Jahre später war sie eine Weltstadt mit mehr als einer Million Einwohnern und beherrschte alle Länder rund um das Mittelmeer. Die Römer nannten das Mittelmeer mare nostrum. Das heisst „unser Meer. Nach weiteren 200 Jahren (um 117 n. Chr.) befand sich das Römische Reich auf dem Höhepunkt seiner Macht. Es erstreckte sich von Nordafrika bis hinauf nach Schottland. In diesem Gebiet liegen heute ungefähr 30 Länder. Im Norden reichte es bis nach Grossbritannien, im Süden bis nach Ägypten, im Westen bis nach Spanien und im Osten bis nach Syrien. 2. Male das Römische Reich gelb, das übrige Land braun und das Wasser blau an. BEWAG 2015 8 3. Vergleiche mit einer Landkarte aus unserer Zeit. Welche Länder liegen heute auf dem Gebiet des Römischen Reiches zur Zeit seiner grössten Ausdehnung? Was ist mit der Schweiz? Forsche auch im Internet! Der Aufstieg Roms 4. Lies und markiere mit einem Leuchtstift oder einem Filzstift die folgenden Wörter: Republik Weltmacht Beherrscher des Mittelmeergebietes Caesar ermordet Kaiserreich Sieg über Karthago Diktator Höhepunkt seiner Macht Von 450 v. Chr. bis 27 n. Chr. war Rom eine Republik. Zweimal im Jahr wurden Konsuln gewählt, die an der Spitze des Landes standen. Schon um 260 v. Chr. war Rom eine Weltmacht – trotz vieler Kriege nach aussen und Bürgerkriegen im Inneren. Schon damals entstanden in Rom gepflasterte Strassen, prächtige Gebäude, Brücken und Wasserleitungen. 211 v. Chr. versuchte Hannibal, der aus der Stadt Karthago in Nordafrika stammte, die Stadt Rom mit einem Elefantenheer zu erobern, aber es gelang ihm nicht. 146 v. Chr. erlangte Rom den endgültigen Sieg über Karthago. Um 50 v. Chr. war Rom der Beherrscher des Mittelmeergebietes. 100 v. Chr. wurde Gaius Julius Caesar geboren. Er war der berühmteste Feldherr der Römischen Republik. Er liess sich zum Diktator auf Lebenszeit ausrufen. Dieser Machthunger gefiel den Römern nicht. Am 15. März 44 v. Chr. wurde er ermordet. 27 n. Chr. kam Caesars Adoptivsohn Octavian an die Macht und nannte sich Kaiser Augustus. Für die nächsten 400 Jahre war Rom ein Kaiserreich. In der Kaiserzeit wurden besonders viele prächtige Gebäude errichtet, Strassen gebaut, siegreiche Kriege geführt, ganze Völker besiegt und das Reich bis in den Norden nach Schottland ausgedehnt. Um 200 n. Chr. stand Rom auf dem Höhepunkt seiner Macht. 5. Schreibe jeweils den Buchstaben auf, der im Alphabet danach kommt. Die römischen Kaiser trugen keine goldene Krone als Zeichen ihrer Macht, sondern nur einen BEWAG 2015 9 Römer Die römische Gesellschaft In der Stadt Rom und im ganzen Römischen Reich herrschte sowohl zur Zeit der Republik als auch zur Zeit der Kaiser eine strenge gesellschaftliche Ordnung. Die oberste Gesellschaftsschicht bildeten die adeligen Römer, die unterste Schicht bildeten die Sklaven. 1. Male die Stichworte und die dazugehörigen Erläuterungen in der gleichen Farbe aus. BEWAG 2015 10 2. Fülle den Lückentext aus. Ein Sklave erzählt „Als Sklave wird man entweder, wenn bereits die Eltern Sklaven sind. Oder aber man ist ein und wird aus seiner Heimat verschleppt, die von den Römern erobert worden ist. In Rom gibt es zum Beispiel viele Sklavinnen aus eroberten Ländern, die genannt werden, weil sich die Römer den richtigen Namen nicht merken können. Barbara bedeutet einfach: Barbarin. Ein Sklave hat keinerlei Rechte und im Grunde genommen nur eine: zu gehorchen. Jemand, der bloss gehorchen kann, gilt in Rom als . In ganz Rom leben ungefähr 400‘000 Sklaven, wir machen also mehr als ein Drittel der aus. Allein am Hof des Kaisers leben 20‘000 Sklaven, darunter 1‘000 Köche und 1‘000 Friseure. Ohne uns Sklaven würde nichts . Manche von uns gehören der Stadt und dem Staat. Dann müssen wir im Strassenbau oder in arbeiten, wobei viele elendig ihr Leben lassen. Die meisten von uns gehören aber einem reichen Mann. Wenn er ein besitzt, arbeiten wir in der Landwirtschaft mit dem Vieh und auf den Feldern. Hier können wir uns recht fühlen, da die Grundbesitzer meistens selten anwesend sind. In der Stadt arbeiten viele als der Handwerker. Und nicht selten kommt es vor, dass ein Sklave das Geschäft seines Herrn nach dessen Tod weiterführt, wenn dieser keinen Sohn hat. Am besten hat man es als Sklave noch, wenn man im Privathaushalt eines reichen Mannes lebt, besonders wenn man hier ist; dann gehört man nämlich mit zur Familie. Wir helfen dem Hausherrn als Schreiber oder Sekretär seinen Besitz zu verwalten, oder wir erledigen die anfallende und helfen der Hausherrin beim Anziehen und Schminken. Auch die Kindererziehung liegt in unserer Hand: Sklaven, die gebildet genug sind, arbeiten als . Für treue Dienste kann man von seinem Herrn freigelassen werden oder sich, wenn man Geld besitzt, von ihm freikaufen. Dann ist man ein. Für einen selbst ändert dies nicht besonders viel, denn meistens bleibt man trotzdem im Haus seines ehemaligen Besitzers wohnen. Aber die Kinder der Freigelassenen gelten als volle mit allen Rechten, und die Enkel können es sogar bis zum Senator bringen. Diese Wörter fehlen: römische Bürger, frei und unabhängig, Silberbergwerken, Hausarbeit, Gesamtbevölkerung, einzige Pflicht, Barbara, geboren, Freigelassener, Kriegsgefangener, minderwertig, funktionieren, Landgut, Gehilfen, geboren und aufgewachsen, Hauslehrer BEWAG 2015 11 Die römische Familie Das deutsche Wort „Familie ist von dem lateinischen Wort „familia abgeleitet. In römischer Zeit gehörten dazu sämtliche Mitglieder des Haushaltes, also auch die Sklaven. Das Familienoberhaupt war der Vater. Er konnte sogar über das Leben und den Tod seiner Kinder oder der Sklaven entscheiden. Der Vater konnte sich weigern, sie als seine rechtmässigen Nachkommen anzuerkennen, oder sie als Sklaven verkaufen. Nach und nach schuf man jedoch Gesetze zum Schutze der Kinder und Frauen vor dieser väterlichen Willkür. Wenn der Vater verstarb, konnten die Söhne die Nachfolge ihres Vaters antreten. Die Söhne aus reichen Familien besuchten Schulen. Dort lernten sie lesen, schreiben und Reden halten. Die übrigen Kinder wurden, wenn überhaupt, zu Hause unterrichtet. Mit der Hochzeit verliess die römische Frau ihre Familie und gehörte dann zur Familie des Mannes. Das bedeutete, dass sie sich den Regeln des neuen Hausvaters unterwerfen musste. Die Frau war für den Haushalt zuständig. Sie zog die Kinder gross, gab den Sklaven Aufträge und beaufsichtigte deren Arbeit. Kinder aus reichen Familien wurden zunächst von der Mutter oder Amme (Kindermädchen) aufgezogen, kamen jedoch dann in die Obhut von Sklaven, Freigelassenen oder Lehrern. Die Kinder aus armen Familien wuchsen dagegen auf der Strasse auf. BEWAG 2015 12 VI Römer Leben in der Stadt und auf dem Land Zur Gründungszeit war Rom ein kleines Nest, das aus Bauernhöfen und einfachen Hütten bestand. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Stadt immer grösser. Zu ihrer Blütezeit zählte sie über 10000 Einwohner. Im alten Rom lebten zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit Menschen in Häusern, die fünf bis sieben Stockwerke hatten. Zum Teil waren die Häuser bis zu 25 Meter hoch. Sie waren aus gebrannten Lehmziegeln und aus Holz gebaut. Viele waren zu leicht und zu hoch gebaut. Daher kam es, dass immer wieder Häuser einstürzten. Auch gerieten immer wieder Häuser und ganze Stadtteile in Brand, denn die Bewohner benutzten offene Feuer zum Kochen und Heizen. Die meisten Wohnungen waren klein, feucht, eng, dunkel und kalt. Die Wände waren so dünn, dass man die Nachbarn hören konnte. Dennoch lebten viele Menschen lieber in einer Stadtwohnung als auf dem Land, denn in der Stadt Rom war immer etwas los. Mehrere Wohnhäuser bildeten einen Wohnblock mit Innenhof. Das Wasser musste am Brunnen geholt und die Treppen hochgetragen werden. Fliessendes Wasser gab es in diesen Häusern nicht. In den Strassen Roms ging es laut und hektisch zu. 1. Fülle den Lückentext aus: Damit die Stadt nicht im erstickte, galten strenge Regeln: durften Wagen und Pferde nicht in die Stadt hinein, sie mussten am abgestellt werden. Alle mussten zu Fuss gehen oder sich in einer tragen lassen, die wie ein gemietet werden konnte. In der Nacht ratterten dann die Wagen der Bauern und durch die Strassen, um die Märkte und Läden in der Stadt zu beliefern und machten dabei grossen Lärm. Die Strassen waren ausserdem, da die Menschen ihre Abwässer aus den Häusern einfach nach draussen schütteten. Damit Frauen und Reiche sich ihre langen Gewänder nicht beschmutzten, dienten als Fussgängerüberwege. Diese Wörter fehlen: Taxi, Stadttor, erhöhte Trittsteine, Stau, Am Tag, Sänfte, Händler, schmutzig BEWAG 2015 13 2. Wer macht welches Geräusch? Verbinde, was zusammengehört. Das Lösungswort nennt dir die älteste Strasse Roms. 3. Verbinde die richtigen Satzteile miteinander. Die Aquädukte Auf dem Land Das Forum Die Häuser der Reichen In der Stadt Rom lebten Thermen waren Im Circus Triumphbögen In den Tempeln Die Natur BEWAG 2015 war ein Ort für öffentliche Versammlungen. verehrten die Römer ihre Götter. lebte die Bevölkerung oft in einfachen Holzhütten. standen abseits der Häuser der Armen. erinnerten an grosse Siege und wichtige Eroberungen. fanden die Wagenrennen statt. durfte auch in Patriziervillen nicht fehlen. zur Blütezeit über 1‘00000 Menschen. führten das Trinkwasser in die Stadt. beliebte Orte zur Erholung und für Besprechungen. 14 In einem römischen Haus Die meisten Römer lebten in engen Mietshäusern, in denen es in der Regel weder eine eigene Küche, fliessendes Wasser, eine Heizung, noch eine Toilette gab. Wer zur Toilette musste, benutzte einen Nachttopf oder suchte eine öffentliche Toilette auf, wo bis zu zehn Menschen gleichzeitig nebeneinander sitzen konnten. Sie mussten sich das Wasser aus einem Brunnen oder Quelle holen und holten sich das Essen von einem „Schnellimbiss. Wohlhabende römische Familien besassen neben ihrem Stadthaus auch eine Villa auf dem Land. Ein vornehmes Haus wurde „domus genannt. Es war 2 Stockwerke hoch. Die Küche lag zur Strasse, denn sie hatte einen Anschluss an die Wasserleitung und an die unterirdischen Abwasserkanäle. Auch die Toilette, die in einem Verschlag unterhalb der Treppe war, hatte einen Anschluss an den Kanal und wurde mit Abwasser aus der Küche gespült. Das Schlafzimmer der Kinder und Eltern lagen um einen Innenhof, dem „Atrium. Hinter dem Atrium lagen Esszimmer und ein Raum, in dem Gäste empfangen wurden. 4. Setze die folgenden Wörter ein und male das Bild oben aus: Schlafraum, Garten, Speisezimmer, Küche, Atrium (Innenhof mit Wasserbecken), Studierzimmer BEWAG 2015 15 VII Römer Freizeit und Unterhaltung Römisches Bad 1. Lies und ergänze bei jedem Abschnitt die passende Überschrift. Die verschiedenen Räume Beliebte Treffpunkte Preiswertes Vergnügen für alle Viele Unterhaltungsmöglichkeiten Besonders gerne besuchten die Römer in ihrer Freizeit die grossen Badeanstalten, die Thermen. Sie waren beliebte Treffpunkte für die römischen Bürger. Bis zu 1‘000 Menschen konnten sich in einer einzigen Therme aufhalten. Es gab dort grosse und kleine Becken mit heissem und mit kaltem Wasser, Räume mit trockener Hitze, Räume mit heissem Dampf, Massageräume, Umkleide- und Aufenthaltsräume, Räume zum Plaudern, Spielen und Turnen. Bodenheizungen sorgten für die richtigen Temperaturen in den einzelnen Räumen. Wer nicht Sport wie Ballspiele, Gewichtheben und Gymnastik betreiben wollte, besuchte die Büchereiräume, spielt Brettspiele oder genoss ein Getränk im kühlen Schatten der Gartenanlagen. Frauen hatten ihre eigenen Badeanstalten oder zumindest ihre eigenen Badezeiten. Da der Eintritt nur ein paar Rappen kostete, konnten sich auch die Armen den Besuch einer Therme leisten. Kinder brauchten keinen Eintritt zu bezahlen. 2. Die Römer kannten weder Seife noch Duschgel. Schreibe die Schlangensätze unten richtig auf ein Häuschenblatt auf. Dann erfährst du, wie sie sich reinigten. SieriebensichmitOlivenöleinundversuchten,mitheissemDampfodertrockener HitzediePorendurchSchwitzenzureinigen.MitSchwämmenundStriegeln entferntensieanschliessendÖl,SchweissundSchmutzvonderHaut. NachdemheissenBadgossensieeiskaltesWasserüberihrenKörper, umdiePorenwiederzuschliessen. BEWAG 2015 16 Im antiken Rom fanden die ersten öffentlichen Spiele und Feste im Rahmen religiöser Feierlichkeiten statt. Diese Anlässe dauerten oft mehrere Tage. Im Laufe eines Jahres gab es bis zu zwölf Mal mehrtägige Spiele und Feste. Theater Für Theateraufführungen wurden über mehrere hundert Jahre die Bühnen errichtet und anschliessend wieder abgebaut. Im Jahr 55 v. Chr. liess Konsul Pompeius ein festes Gebäude für Theateraufführungen in Rom errichten. Theater des Pompeius, auch Marmornes Theater oder Grosses Theater genannt Das Theater wurde mit prächtigen Festspielen eingeweiht. Daran sollen unter anderem 600 Löwen, 410 Panther, ein Rhinozeros und 18 Elefanten mitgewirkt haben. Rund 1000 Menschen fanden auf den Zuschauerrängen Platz. 160 Meter war der Durchmesser des Theaters. Allein die Bühne war 95 Meter lang. Abgesehen von den Eröffnungsfeierlichkeiten wurde im Theater aber Schauspiel von Menschen geboten. Sie spielten Geschichten, sangen und tanzten oder musizierten. Das Theater vermittelte der Bevölkerung Wissen. Es ersetzte für das einfache Volk (Plebejer) die Schule. Wagenrennen Sowohl bei den Griechen als auch bei den Römern zählten Wagenrennen zu den beliebtesten Wettkampfarten. Sie wurden in Rom zu einer professionellen Sportart. Vier Teams kämpften dabei jeweils gegeneinander: die Roten, die Weissen, die Blauen und die Grünen. Schon damals konnten die Zuschauer auf Sieg und Niederlage wetten. Die Bauweise der Rennwagen wurde fortwährend verbessert und man züchtete gezielt schnelle Pferde. Wagenlenker war ein angesehener Beruf. Wichtige Persönlichkeiten, die ein Rennen veranstalten wollten, zahlten den bekanntesten Teams auch Startgelder, damit sie an einem Rennen teilnahmen. Der Gewinner erhielt zusätzlich eine Siegesprämie von bis zu 6000 Sesterzen. Das war sehr viel Geld. (Zum Vergleich: Der Jahreslohn eines römischen Soldaten lag etwa zwischen 1000 und 3000 Sesterzen.) BEWAG 2015 17 Zu Beginn fanden Wagenrennen auf einer ovalen Rennstrecke statt, die von Sitzreihen umgeben war. Diese Stadien wurden stetig grösser. Sie hiessen Circus. Kaiser Trajan liess 103 n. Chr. den Circus Maximus ausbauen. Dieses riesige Stadion war 600 Meter lang und bot 18000 Zuschauern Platz! Damit ist der Circus Maximus bis heute die grösste Konstruktion, die jemals in der Welt für öffentliche Veranstaltungen gebaut wurde. Die so genannte Spina war der Wall, der die Rennstrecke längs in zwei Bahnen teilte. So konnte kein Wettkämpfer abkürzen. Normalerweise führte ein Rennen über sieben Runden, was einer Strecke von knapp neun Kilometern entsprach. Oft gab es Stürze und Zusammenstösse, was den Reiz der Veranstaltung für die Zuschauer noch erhöhte. Beim Wagenrennen war alles erlaubt, was ein Gespann zum Sieg führte: Die Lenker rammten gegnerische Wagen oder peitschten auf deren Pferde und Lenker ein. Es waren wilde und grausame Veranstaltungen. Gladiatorenkämpfe Die Gladiatorenwettkämpfe entwickelten sich in Etrurien (Mittelitalien) als Bestandteil von Bestattungsfeiern oder Opferfesten. Bereits ab 265 v. Chr. organisierten Adelige in Rom Gladiatorenkämpfe zu Unterhaltungszwecken. Ab 100 v. Chr. gab es mehrere grosse Gladiatorenschulen im Reich. Sklaven, Kriegsgefangene, Verbrecher und freie Bürger, die sich Reichtum erhofften, wurden hier zu Gladiatoren ausgebildet. In den Anfängen wurden die Gladiatorenkämpfe auf Marktplätzen ausgetragen. Mit zunehmender Beliebtheit bei der Bevölkerung wurden im ganzen Imperium Amphitheater als feste Austragungsorte erbaut. Der grösste Bau dieser Art war das Kolosseum in Rom. Zu dessen Einweihung unter Kaiser Vespasian im Jahr 80 n. Chr. fanden an hundert aufeinanderfolgenden Tagen „Spiele (Kämpfe) statt. Die Gladiatoren bekämpften sich teilweise bis zum Tod. Andere traten gegen Löwen, Leoparden, Panther und Bären an. Mehr als 900 Tiere wurden für diese Gemetzel aus dem ganzen Reich nach Rom gebracht. BEWAG 2015 18 Zur Einstimmung auf die richtigen Gladiatoren liessen die Organisatoren oft zum Tode verurteilte Verbrecher gegeneinander antreten. Der Verlierer wurde getötet, der Gewinner musste gegen den nächsten Verbrecher antreten. Dies setzte sich so lange fort, bis alle tot waren. Am Nachmittag erst traten die Gladiatoren auf. Jeder Kampf wurde von einem Schiedsrichter geleitet. Wenn die Gladiatoren nicht hart genug kämpften oder zu wenig Spektakel boten, peitschte der Schiedsrichter auf sie ein. Im Verlaufe der Jahrhunderte, in denen es Gladiatoren gab, entwickelten sich unterschiedliche Gladiatorentypen. Grundsätzlich unterschieden sich die Gladiatoren durch ihre Waffen (Netz, Dreizack, Schwert), ihre Schutzausrüstung, die Kleidung und die Kampftechnik. Wurde ein Gladiator im Kampf verwundet oder stark bedrängt, konnte er um Gnade bitten und den Kampf aufgeben. Dies signalisierte er, indem er den Zeigefinger hob. In diesem Fall wurde der Kampf unterbrochen und der Ausrichter (Adelige oder Kaiser) entschied, ob der Verlierer weiterleben durfte oder nicht. Wenn es ein guter Kampf war, signalisierte der Ausrichter mit dem nach oben gehaltenen Daumen, dass der unterlegene Gladiator am Leben bleiben durfte. Dann durfte der Gladiator an einem anderen Tag nochmals antreten. Der nach unten gerichtete Daumen bedeutete, dass der siegreiche Gladiator den Unterlegenen töten musste. Bei diesen Entscheidungen mischten sich auch die Zuschauer ein und beeinflussten den Ausrichter mit Schreien und Gesten. Es war die letzte Pflicht eines zum Tode verurteilten Gladiators, dass er weder Angst noch Schmerz zeigte und ehrenvoll aus dem Leben schied. Anschliessend wurde der Getötete auf einer mit Tüchern behängten Bahre hinausgetragen. Erfolgreiche Gladiatoren waren beim Volk sehr beliebt. Wenn ein Gladiator viele Kämpfe spektakulär gewann, kam es vor, dass er seine Freiheit zurückbekam. Brot und Spiele Gladiatorenkämpfe waren während fast 700 Jahren ein sehr wichtiger Bestandteil des römischen Lebens. Sie wurden von etwa 265 v. Chr. bis ca. 420 n. Chr. ausgetragen. Um an Beliebtheit in der Bevölkerung zu gewinnen, organisierten auch reiche Adelige, Konsuln oder Senatoren Theater, Wagenrennen, Seeschlachten mit Schiffen oder eben Gladiatorenkämpfe. Diese Anlässe wurden als Spiele bezeichnet. Oft wurden dabei auch gratis Lebensmittel an die Besucher abgegeben. Daraus entwickelte sich der Ausspruch Panem et Circenses (Brot und Spiele). BEWAG 2015 19 Schreiberling Scriptorius berichtet live aus dem Kolosseum: „Ich berichte hier mitten aus der Kampfarena im Kolosseum in Rom. Ein Hexenkessel, kann ich euch sagen. Mehr als 50000 Zuschauer sitzen dicht gedrängt auf den Rängen. Alle warten gespannt auf die Höhepunkte des Tages. Da, es ist so weit, das Tor öffnet sich. Die Menge tobt. Voller Begeisterung jubeln alle den Gladiatoren zu, die jetzt feierlich einmarschieren. Vor der Ehrenloge des Kaisers bleiben sie stehen. Ich bekomme eine richtige Gänsehaut, als sie mit der erhobenen rechten Hand dem Herrscher zurufen: Ave Caesar, morituri te salutant! (Sei gegrüsst, Kaiser, die Todgeweihten grüssen dich!) 3. Schliesse deine Augen und stelle dir die Szenen, die in der Arena des Kolosseums vor sich gehen bildlich vor. Schreibe danach eine Fortsetzung des Berichtes auf ein Beiblatt. BEWAG 2015 20 Mögliche Fortsetzung der Geschichte: BEWAG 2015 21 4. Wenn du den Text auf der vorherigen Seite aufmerksam gelesen hast, kannst du das folgende Rätsel lösen. Trage die Begriffe ein, die du im Text kennen gelernt hast. Die Buchstaben in den hervorgehobenen Kästchen nennen dir die heutige Bezeichnung der Kampfarena. Lösungswort: BEWAG 2015 22 VIII Römer Essgewohnheiten Verglichen mit einer heutigen, modernen Küche war die römische Küche sehr einfach ausgestattet. Eine Herdplatte, ein Tisch, Gestelle für Geschirr und Küchengeräte und allenfalls noch ein gemauerter Backofen. Der Herd bestand aus einer Platte aus Ziegelsteinen, die flach auf den Erdboden gelegt waren. Einen Kamin gab es nicht. Man kann sich also den Raum nicht schwarz genug vorstellen. Ausser den Ritzen im Dach gab es nur ein kleines Fensterchen, durch das Dampf, Rauch und Gerüche aller Art ins Freie abziehen konnten. In den Speisezimmern und den Küchen der Römer sah es nicht so aus, wie wir uns heute einen gepflegten Haushalt vorstellen. Die Römer warfen beim Essen die Abfälle, wie abgenagte Knochen oder Eierschalen, einfach auf den Boden, und wenn die Sklaven nach einem grossen Mahl den Mosaikboden des Speisesaals fegten, wischten sie dabei den Unrat über die Schwelle in die Küche. Die ganze Lehmschicht des Küchenbodens war durchsetzt mit Knochen, Eierschalen, Fischschuppen und -gräten, Schneckenhäusern und vielem anderem. Nur die grössten Knochenstücke waren entfernt worden, alles andere hatte man offensichtlich einfach in den Lehmboden gestampft. Ab und zu, wenn allzu viele Abfälle herumlagen, strich man eine neue Lage Lehm darüber. Aufgrund der gefundenen Knochen konnte eine Forscherin aus Basel zeigen, dass zum Beispiel Hasenbraten besonders beliebt gewesen war. Ausser Rindfleisch kam das Fleisch von Schweinen, Lämmern und jungen Ziegen auf den Tisch. Auch Geflügel wurde oft gegessen. Die lange Liste reicht vom Haushuhn über Gans, Ente, Buchfink, Drossel und Amsel bis zum Rebhuhn. Eier spielten im römischen Speisezettel eine grosse Rolle. Aus ganz Italien liess man in mächtigen Amphoren Fischsauce, eingemachte Bohnen, Oliven und als seltene Leckerbissen gelegentlich sogar Austern kommen. Dass auch Früchte reichlich genossen wurden, zeigen die vielen Pfirsich, Zwetschgen und Pflaumenkerne, die man gefunden hat. Aprikosen gab es damals noch nicht. Das waren die Essgewohnheiten vornehmer Leute. Die tägliche Nahrung der Bauern und Soldaten war eintöniger: sie bestand aus Brot, Erbsen, Linsen, Bohnen, Zwiebeln und anderem Gemüse, und ab und zu einem Stück Fleisch. 1. Lies und unterstreiche blau, was die Römer nicht kannten, und rot, was sie assen und tranken. Die Römer nahmen morgens und abends nur kleine Mahlzeiten ein. Ihre Hauptmahlzeit war das Abendessen, Cena genannt. Im Allgemeinen war das Essen recht einfach, denn damals kannte man in Rom weder Kartoffeln noch Reis, Nudeln, Tomaten, Orangen oder Zucker. Auch Getränke wie Tee, Kakao und Kaffee waren unbekannt. Eine Mahlzeit bestand vor allem aus Mehlbrei, Brot, Bohnen, Erbsen, Linsen, Gemüse und ein wenig Fleisch oder Fisch. Auch Obst, Eier, Quark und Käse wurden gegessen, ebenso wie Spargel, Sellerie, Rüben, Lauch, Zwiebeln, Oliven und Früchte. Feigen und Trauben waren ebenfalls sehr beliebt. Hauptgetränk der Römer war der Wein, der mit Wasser verdünnt und oft mit Pfeffer und Kräutern gewürzt wurde. Sie tranken den Wein sogar dann, wenn er zu Essig geworden war. Dieses saure Getränk nahmen die Soldaten täglich zu sich. BEWAG 2015 23 2. Lies und schreibe über jeden Abschnitt die passende Frage. Drei Fragen sind falsch. Warum liebten die Römer scharfe Sossen? Wo assen die ärmeren Leute Roms? Auf welchen Strassen fand man Garküchen? Wer brachte Feuerholz in die Küche? Wo bereiteten die bessergestellten Familien ihre Mahlzeiten zu? Wer hatte immer Hunger? Die ärmeren Einwohner Roms hatten keine eigenen Küchen. Sie kauften sich warmes Essen an den zahlreichen Garküchen oder lebten von den kostenlosen Mahlzeiten, die der Kaiser den Armen spendete. Die etwas bessergestellten Familien hatten in ihrer Wohnung eine Küche mit einem gemauerten Herd. Unten im Herd lag das Feuerholz und auf der Oberfläche brannte das Feuer. Der Rauch zog durch Rauchabzüge ab. Die Nahrungsmittel schmeckten durch die langen Transportzeiten oft alt und verdorben. Das kam besonders oft bei Fleisch und Fisch vor. Daher würzten die Römer das Essen fast immer mit Sossen aus scharfen Gewürzen und Kräutern. 3. Hier findest du sowohl Gewürze und Kräuter als auch Küchengeräte und Gefässe. Ordne die Begriffe richtig ein. Salz Reibe zum Raspeln von Gemüse und Käse Glasflaschen Olivenöl Honig Holzlöffel Mörser mit Stössel als Mixer Pfefferkörner Siebe Pfannen Töpfe Koriandersamen Wacholderbeeren Schüsseln Becher Thymian Krüge Oregano Messer zum Schneiden von Fleisch Fisch und Gemüse Gewürze und Kräuter: BEWAG 2015 Geräte und Gefässe: 24 4. Schreibe in die Tabelle: Das assen die Römer: Das tranken die Römer: Das kannten die Römer nicht: Die grosse Mehrheit der Bevölkerung lebte sehr bescheiden. Die reichen Römer leisteten sich aber immer wieder ausgelassene Essgelage. Dabei lagen sie auf einer Art Bett, dem Triclinium. Sie liessen sich von Sklaven bedienen und schlemmten exotische Nahrungsmittel. Mit parfümierten Ölen wurden den Gästen die Hände und Füsse gewaschen. Bei ganz wichtigen Gästen mietete der Hausherr Musiker, Zauberer, Akrobaten oder Tänzerinnen zur Unterhaltung. Die Frauen lagen nicht zum Essen. BEWAG 2015 25 IX Römer Kleidung und Mode Alles, was man heute über Kleidung, Frisuren oder Schmuck der Römerinnen und Römer weiss, stammt von ausgegrabenen Statuen, Bildern, Mosaiken oder aus Texten aus dieser Zeit. In der Regel wurden nur reiche und einflussreiche Menschen auf diese Weise verewigt. Wie sich die gewöhnliche Landbevölkerung oder die ärmere Stadtbevölkerung kleidete, wissen wir von Grabsteinen und Spielfiguren. Die Tunika war ein kurzärmliges, knielanges Untergewand. Über der Tunika trugen die Legionäre ihre Rüstung. Römische Bürger trugen über der Tunika eine Toga, wenn sie ausgingen. Die Toga war ein wollenes Kleidungstuch, das auf besondere Weise um den Körper gewickelt wurde: Der rechte Arm blieb frei. Da die Toga unbequem zu tragen war, wurde sie je länger je mehr nur für offizielle Anlässe getragen. Die Tunika der Frauen war knöchellang. Frauen trugen über der Tunika die Stola, ein kurzärmliges Gewand, das mit einer Kordel oder einem Stoffband um die Taille gegürtet war. Ausserhalb des Hauses trugen Frauen über der Stola eine Palla, einen Umhang. Die Frisuren veränderten sich während der verschiedenen Epochen. Anfangs trugen die Frauen ihre Haare schlicht nach hinten gekämmt und zusammengeflochten. Später fingen sie an, ihre Haare mit einem erhitzten Eisenstab zu Locken zu drehen. Schliesslich wurden die Haare gefärbt, mit künstlichen Haarteilen ergänzt oder mit Bändern und Haarnadeln dekoriert. Bei den Frisuren der Männer geschah die einschneidendste Veränderung im zweiten Jahrhundert n. Chr. Bis dahin hatten die Männer keinen Bart getragen. Sie unterschieden sich dadurch von ihren Nachbarvölkern. Da Kaiser Hadrian eine Narbe verdecken wollte, liess er sich einen Bart wachsen. Plötzlich waren die verschiedensten Bartformen modern. Die Kopfhaare trugen die Männer immer kurz geschnitten. BEWAG 2015 26 Reiche Frauen gingen zum Friseur und liessen sich von einer Ornatrix, einer Schmückerin, ihre Frisur dekorieren oder ihr Make-up auftragen. Sie besassen edle Kämme, hübsche Fläschchen für Parfum und Salben und nahmen goldene Stäbchen zum Mischen und Rühren der Schminke. Diese brauchten sie für die Lippen, die Augen und die Gesichtshaut. Sie versuchten, ihre Gesichtshaut so hell wie möglich zu schminken, und verwendeten dafür leider oft kosmetische Mittel, die Blei enthielten. Aber Blei ist giftig und daher sehr ungesund, doch das wusste niemand zu der Zeit. Frauen trugen bei Gelegenheiten Schmuck aus Gold und Edelsteinen. Ringe, Armreife, Halsund Fussketten, verschiedene Broschen und Amulette verdeutlichten die Stellung und Macht einer Bürgersfrau. Männer trugen als Schmuck nur einen Siegelring. Was auf keinen Fall fehlen durfte, waren Sandalen. Sie waren die Fussbekleidung fürs ganze Jahr. Es gab verschiedene Ausführungen: einfache Ledersandalen für wenig Geld oder reich verzierte und äusserst kostbar gefertigte Einzelstücke. Im Haus trug man Sandalen ohne Nägel in den Sohlen. Ausser Haus trugen Männer und Frauen genagelte Sohlen, um der Abnützung vorzubeugen und den Halt zu verbessern. Arme Römer konnten diese teuren Modetrends nicht mitmachen. Die Frisuren mussten zweckmässig sein und durften bei der Arbeit nicht stören. Schmuck war ebenfalls seltener und die Materialien weniger kostbar: Bast, Leder, Holz und Glasperlen ersetzten Gold, Perlen und Edelsteine. Oft gingen arme Leute barfuss. Die Kinder waren wie die Erwachsenen gekleidet. An den Füssen trugen sie ebenfalls Sandalen oder Halbschuhe. Strümpfe und Socken gab es nicht. 1. Ergänze die Tabelle: Das trugen die Männer: BEWAG 2015 Das trugen die Frauen: Das trugen alle: 27 Römer Römische Armee – Leben eines Legionärs Seit Kaiser Augustus (31 v. Chr. bis 14 n. Chr.) gab es eine Berufsarmee, die ständig bereit für einen Einsatz war. Es gab zu jener Zeit 30 Legionen. Zeitweise bestand das Heer aus ungefähr 450 000 Mann. Die römischen Soldaten bildeten die erfolgreichste Armee der Welt. Sie beeindruckte ihre Feinde, weil die Soldaten gut geordnet kämpften, immer in Übung und gut bewaffnet waren. Diese gut ausgerüstete Armee machte Rom zur Weltmacht. Um Legionär, also Soldat zu werden, musste man ein männlicher und freier römischer Bürger sein und eine Körperlänge von mindestens 175 Zentimeter aufweisen. Viele meldeten sich freiwillig als Rekruten. Die einen wollten so dem Staat dienen. Andere wollten auf diese Weise neue Länder sehen. Viele träumten davon, ein erfolgreicher Legionär zu werden und der Familie Ehre zu erweisen. Die meisten Bürger, die sich freiwillig zum Dienst meldeten, hatten aber einen ganz einfachen Grund: Sie brauchten Geld. Für Bauern oder andere arme Freie bedeutete ein Jahreslohn von 1000 Sesterzen oder mehr ein kleines Vermögen. Einen Teil des Geldes mussten sie allerdings für Essen, Waffen, Kleidung und Ausrüstung wieder ausgeben. Um sich beim Vorgesetzten von unangenehmen Arbeiten im Lager freizukaufen, brauchten sie ebenfalls Geld. Den Rest konnten sie ihren Familien abgeben, die sich so ihr Leben erleichtern konnten. Viele Legionäre hofften auch auf Beuteanteile in den Kriegen. Legionäre, die ihren 25 Jahre dauernden Dienst beendet hatten, bekamen nochmals einen grosszügigen Geldbetrag und ein Stück Land in den Provinzen der neu eroberten Gebiete. Auf diese Weise hatte der römische Staat auch die Gewissheit, dass die Werte, die Kultur, die Sprache und der Glaube an die römischen Götter in die entlegensten Gebiete des Reiches verbreitet wurden. Die Legionäre ermöglichten den unaufhaltsamen Aufstieg und die Ausdehnung des römischen Reiches. Auf dem Weg in den Kampf waren die Römer zu Fuss unterwegs. Sie trugen Ledersandalen, die mit Eisennägeln beschlagen waren. Ob Sommer oder Winter, ob bei Regen, Schnee oder Hitze: Die Legionäre gingen zu Fuss. Nur die höheren Offiziere und Spezialtruppen waren mit Pferden unterwegs. BEWAG 2015 28 Seine komplette Ausrüstung trug jeder Legionär selber mit. Das war ganz schön viel Gepäck. Einerseits waren es Kleider, Essen für drei Tage, Eimer, Spitzhacke, Transportstab, Säge und Schaufel. Hinzu kamen noch die persönlichen Waffen: Schwert, Speere, Schild, Helm und die ganze Rüstung. Immerhin trugen Maulesel die Schanzpfähle und die Zelte fürs Nachtlager. Am Tagesziel angelangt, gab es mehrere Aufgaben, welche die Legionäre unter sich aufteilten: Einige Soldaten standen Wache, andere bauten die Zelte auf und wieder andere zogen einen Graben um die Zeltstadt und errichteten mit zugespitzten Pfählen einen Zaun. Das Essen bereiteten sich die Legionäre selber zu. Natürlich durften die Lebensmittel bei solchen Märschen nicht leicht verderblich sein. So gab es oft Speck, Käse, Trockenbrot und sauren Wein. Auch regionale Spezialitäten bereicherten den Speiseplan. Die römische Armee war sehr gut organisiert, sorgfältig ausgebildet und diszipliniert. Die Heerführer planten jeden Angriff möglichst genau. Jeder Legionär kannte unzählige Befehle für die verschiedenen Angriffs- und Verteidigungsformationen, den unterschiedlichen Waffengebrauch und für taktische Manöver. Es gab Fusstruppen mit Speeren, Schwertern und Pfeilbogen. Unterstützt wurden sie von Soldaten auf Pferden. Mit dem Onager, einem Katapult für Steine und brennende Geschosse, hielten bereits technische Erfindungen Einzug in die Kriegsführung. Auch Pfeilgeschütze kamen verbreitet zum Einsatz. Dank dieser Vielseitigkeit errangen die Römer auch Siege gegen zahlenmässig überlegene Gegner, die unkoordiniert wie wilde Horden drauflos kämpften. Während der rund tausendjährigen Geschichte des römischen Militärs war das Heer stets in Legionen aufgeteilt (daher auch der Name Legionäre). Eine Legion bestand aus zehn Kohorten, eine Kohorte aus drei Manipeln, eine Manipel aus zwei Centurien. Die Centurie bestand aus achtzig Legionären. Ihr Anführer war der Centurio. Um die eroberten Gebiete schneller zu erreichen, zu kontrollieren und den Transport von Waren besser bewältigen zu können, bauten die Legionäre in friedlichen Zeiten an einem riesigen Strassennetz. Die meisten Strassen waren Schotterstrassen ohne Pflastersteine. In einigen italienischen Städten hatten die Strassen einen sehr hohen Ausbaustandard. BEWAG 2015 29 Die Arbeiten an den Heerstrassen dauerten über 200 Jahre. Während seiner grössten Ausdehnung umfasste das Netz knapp 30000 Kilometer. Das entspricht etwa tausendmal der Strecke Bodensee–Genfersee oder 7,5-mal um die Erde. Auch im Gebiet der heutigen Schweiz entstand ein Strassennetz. Viele Autobahnen und Verbindungsstrassen folgen noch heute diesen Linien. Das Marschgepäck eines römischen Legionärs war umfangreich und schwer. Die folgende Auflistung gibt dir einen kleinen Überblick. Die Schutzwaffen Die Angriffswaffen Schild 8,5 kg Schwert und Schwertscheide 2,2 kg Schildhülle, Tragegurt 1,8 kg Dolch, Dolchscheide, Gürtel 2,1 kg Kettenpanzer 7,5 kg Wurfspeer leicht 1,0 kg Helm 2,0 kg Wurfspeer schwer 1,5 kg Zwischentotal 1 Zwischentotal 2 Persönliches Gepäck Leinen-Tunika und Reserve 1,5 kg Mantel 2,5 kg Sandalen 1,3 kg Lederriemen, Öllampe usw. 2,0 kg Zwischentotal 3 Essen und Kochen Notration für drei Tage 2,5 kg Tagesverpflegung 1,3 kg Bronzetopf 1,5 kg Löffel, Messer, Kleingerät 2,0 kg Feldflasche gefüllt 2,5 kg Tragestange 2,0 kg Zwischentotal 4 Werkzeuge (aufgeteilt auf mehrere Legionäre) Axt 1,0 kg Hacke 1,5 kg Korb 2,5 kg Spaten 2,0 kg Säge, Stricke 1,0 kg Zwischentotal 5 BEWAG 2015 30 1. Berechne: a) Berechne die Zwischentotale und vergleiche deine Resultate mit einem Partner. b) Wie schwer war das gesamte Marschgepäck eines Legionärs? Rechne für die Werkzeuge mit 1,6 kg pro Legionär. c) Wie viele Legionäre bildeten eine Legion? Römisches Geld Du hast gelesen, dass ein römischer Legionär ca. 1‘000 Sesterzen pro Jahr verdiente. Doch was kostete das tägliche Leben in Rom? Die römische Währung entwickelte sich erst ca. im 4 Jahrhundert v.Ch. aus dem Tauschhandel. Das Vieh stand in dieser frühen Zeit für den Besitz und dementsprechend im symbolischen Sinne auch für das Geld bzw. Vermögen eines Menschen. Die lateinische Bezeichnung für Vieh war pecus. Als mit den ersten Münzen das Geld entstand, nannte man es kurzerhand Pecunia, abgeleitet von pecus. Die Römer waren nicht die Erfinder des Geldes, denn dieses wurde von verschiedenen Völkern voneinander unabhängig entwickelt. Das Gewicht einer Münze legte ihren Wert fest. Deshalb wurde beim Bezahlen jede Münze vom Händler gewogen. ungefährer Wert heute: 1 As 5 Rappen 1 Dupondius 10 Rappen 1 Sesterz 20 Rappen 1 Denar 80 Rappen 1 Aureus 20 Franken Umrechnung: 4 Quadrans (Bronze) 2 Asse 2 Dupondien 4 Sesterzen 25 Denar 1 As (Bronze) 1 Dupondius (Messing) 1 Sesterz (Messing) 1 Denar (Silber) 1 Aureus (Gold) Löhne und Preise im 1. Jahrhundert: Tagelöhner (pro Tag) 1.25 Sesterzen 1 Paar Schuhe 5 Sesterzen Schreiber (pro Tag) 2 Sesterzen Messer 11 Sesterzen Handwerker (pro Tag) 2.5 Sesterzen Tunika 15 Sesterzen Legionär (pro Tag) 3.25 Sesterzen Mantel mit Kapuze 90 Sesterzen Centurio (pro Tag) 50 Sesterzen Goldene Ohrringe 400 Sesterzen Thermenbesuch 1 Quadrans Esel 500 Sesterzen Einfache Tonlampe 1 As Sklave Weizenbrot 1 As 1 Liter Bier 1 As 1 röm. Pfund Purpurseide (327 g) 1 kg Rindfleisch ab 2‘500 Sesterzen 8‘000 Sesterzen 1 Liter Wein (einfache Qualität) 1 Dupondius 1 kg Schweinefleisch 2 Sesterzen 1 Liter Wein (gute Qualität) 2 Sesterzen 1 Liter Öl 3 Sesterzen BEWAG 2015 1.25 Sesterzen 31 XⅠ Römer In der römischen Schule So war es bei den Römern So ist es heute bei uns Bei den Plebejern, also den einfachen Leuten, wurden die ganz kleinen Kinder von ihrer Mutter betreut und erzogen. Bei den Patriziern erledigten diese Aufgabe die Kindermädchen und Sklaven. Ab einem Alter von 7 Jahren begleiteten die Jungen ihre Väter zur Arbeit und wurden wie diese Bauern, Handwerker oder Soldaten. Die Mädchen lernten bei ihren Müttern Kochen und Spinnen. Kinder aus reichen Familien lernten Lesen und Schreiben, um später Geschäftsleute oder Beamte zu werden. Dafür gingen sie entweder in die Elementarschule oder wurden von meist griechischen Sklaven zu Hause unterrichtet. Geschrieben wurde entweder auf hölzernen Tafeln, die mit Kerzenwachs beschichtet waren, sodass man die Buchstaben mit einem Holzstäbchen (stilus) hineinritzen konnte. Oder aber man benutzte teuren Papyrus, auf den mit Tinte und Feder geschrieben wurde. Zum Rechnen hatte man einen Abakus. Das ist eine Art Rechenschieber: Auf einem Holzbrett werden Steine zum Addieren und Subtrahieren hin- und hergeschoben. BEWAG 2015 32 So war es bei den Römern So ist es heute bei uns Mit 12 Jahren gingen die Söhne reicher Eltern auf die Oberschule, wo sie Griechisch, Geschichte, Geographie, Mathematik und die Werke berühmter Schriftsteller kennenlernten. Mädchen besuchten diese Schule nicht. Manche von ihnen heirateten in diesem Alter bereits. Wollte ein junger Mann Politiker werden, besuchte er vorher die Rhetorikschule, um dort die Kunst der freien Rede zu studieren. Neben der griechischen und römischen Literatur lernen die reichen Schüler Geometrie, Astronomie und die Kunst, Reden zu halten. Für die Römer ist es sehr wichtig, zu diskutieren und interessante Vorträge halten zu können. Erfolg hat nur, wer in der Öffentlichkeit klar, deutlich, verständlich und überzeugend reden kann. BEWAG 2015 33 1. Fülle das Kreuzworträtsel aus: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Das alles benötigte man früher und heute in der Schule: 1. Früher: Gerät zum Einritzen der Buchstaben in die Wachstafel 2. Früher: Gefäß zum Aufbewahren der Schreibflüssigkeit 3. Früher: Schreibgeräte zum Schreiben mit Tinte 4. Heute: Schreib- und Zeichengerät Wachstafel mit stilus 5. Früher: Untergrund zum Beschreiben mit Tinte 6. Früher: Untergrund zum Beschreiben mit dem „stilus 7. Früher: Antikes Rechenhilfsmittel (lateinische Schreibweise) 8. Heute: Schreibunterlage aus Papier 9. Heute: Schreibgerät zum Schreiben mit Tinte 10. Heute: Gegenstand zum Ziehen von Linien Papyrusrolle 11. Heute: Gegenstand zum Beseitigen von Schreibfehlern LÖSUNG: Achtung: ü ue lateinisch: abacus BEWAG 2015 34 Die lateinische Sprache Latein, die Sprache der alten Römer, gilt als „tote Sprache, denn seit mehr als 1500 Jahren wird sie nicht mehr als Alltagssprache verwendet. Darum ist nicht bekannt, wie damals in Rom tatsächlich gesprochen wurde. In einigen Lebensbereichen ist die lateinische Sprache jedoch noch bis heute mehr oder weniger lebendig. Das ist im Bereich der Religion (z.B. als katholische Kirchensprache) und der Wissenschaft (z.B. in der Pflanzenkunde) der Fall. Sie lebt vor allem in den romanischen Sprachen weiter, die aus ihr entstanden sind, z.B. im Italienischen und im Französischen. Doch auch in unserer deutschen Alltagssprache gibt es immer noch viele lateinische Begriffe, die aber zum Teil gar nicht als solche erkannt werden. Bei einigen hat sich die Bedeutung geändert, bei anderen nicht. 2. Verbinde die deutschen mit den entsprechenden lateinischen Wörtern. Dann erhältst du einen lateinischen Spruch. Was könnte er wohl bedeuten? BEWAG 2015 35 Unsere Monatsnamen – ein Geschenk der Römer 3. Lies und markiere die Namen der beiden Kalender. Ein weiteres Beispiel für das Überleben lateinischer Begriffe sind unsere Monatsnamen. Julius Caesar hat als Erster die Tage eines Jahres in Monate eingeteilt. Seitdem hat das Jahr 365 Tage. Jedes vierte Jahr bekommt einen Schalttag dazu. Mit diesem genauen Zählsystem schaffte er im Jahr 46 v. Chr. den julianischen Kalender. Seit der Kalenderreform durch Papst Gregor XIII im Jahre 1582 haben wir den gregorianischen Kalender. In ihm werden die Monatsnamen September, Oktober, November und Dezember beibehalten, obwohl sie eigentlich nicht mehr stimmen. 4. Verbinde unsere deutschen Monatsnamen und die Bedeutung, die sie früher bei den Römern hatten. Dann erhältst du einen lateinischen Spruch. Was könnte er wohl bedeuten? 5. Erkundige dich: Warum heisst es oben im Text, dass die Monatsnamen September, Oktober, November und Dezember heute eigentlich nicht mehr stimmen? Was ist ein Schalttag? Wann ist der nächste Schalttag? Kannst du erklären, warum es Schalttage gibt? BEWAG 2015 36 Die römischen Zahlen 6. Lies den Text und lerne die römischen Zahlen auswendig. Wir gebrauchen zwar das lateinische Alphabet, aber wir verwenden arabische Zahlen. Mit den römischen Zahlen ist das Rechnen sehr schwierig, denn man muss sie als addierende Zahlenreihe in Buchstaben schreiben. Bei grossen Zahlen wird dies kompliziert und umständlich. Ausserdem haben die Römer keine Null. Dennoch finden wir auch heute noch römische Zahlen, zum Beispiel auf Uhren und als Nummerierung von Kapiteln. Auf vielen alten Gebäuden steht die Jahreszahl in römischen Ziffern. Ausserdem finden wir sie als Kennzeichnung von Königen und Kaisern. So sagen wir Elisabeth II. oder Heinrich VI. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 II III IV VI VII VIII IX 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX 30 40 50 60 70 80 90 99 100 101 XXX XL LX LXX LXXX XC IC CI 200 300 400 500 600 700 800 900 990 999 CC CCC CD DC DCC DCCC CM XM IM 1000 2000 3000 MM MMM Die Schreibweise der römischen Zahlen macht das Rechnen mit ihnen sehr schwierig. Zum praktischen schnellen Rechnen sind sie fast unbrauchbar. Hier kannst du die Zahlen lernen, die durch Abziehen (Subtrahieren) gebildet werden. Dabei wird die abzuziehende Ziffer vor die Zahl gesetzt, von der abgezogen wird. 7. Rechnen wie die alten Römer: BEWAG 2015 37 BEWAG 2015 38 XII Römer Bauwerke aus der Zeit der Römer Die Römer waren grossartige Baumeister. Leider sind viele ihrer Bauwerke im Laufe der Zeit zerstört worden, weil nachfolgende Generationen die Steine für den Bau von Burgen, Kirchen oder Stadtmauern benutzt haben. Die Römer setzten in der Entwicklungsgeschichte der Menschheit neue Massstäbe. Die Grösse des Imperiums war beeindruckend. Weder vor noch nach den Römern gab es je ein Volk, das sich so über alle Sprach-, Glaubens und geographischen Grenzen hinweg ausbreitete und Bestand hatte. Einige der Errungenschaften wirken bis in die heutige Zeit nach, auch wenn die Römer viele Ideen und Techniken den Griechen oder den Ägyptern abgeschaut haben. Die Baukunst Mit den Römern vollzog sich der Übergang von einfachen Holzhütten und simplen Steinmauern hin zu komplexen architektonischen Meisterwerken aus verschiedenen Steinarten, Ton und Holz. Die Architekten entdeckten, dass Bauwerke durch halbkreis-förmige Elemente an Stabilität gewinnen. Die Last der Steine wurde mit diesen Rundbögen gleichmässig auf die darunter liegenden Pfeiler verteilt. Diese Erkenntnis setzte sich bei Tempeln, Arenen, Stadien, Wohnhäusern oder Brücken durch. Aquädukte Die schnell wachsenden Städte brauchten viel Trinkwasser. Da aber aus Platznot immer mehr Gebiete besiedelt wurden, die nicht in der Nähe von Flüssen lagen, musste das Wasser herangeführt werden. Über viele Kilometer baute man Kanäle aus Stein. Diese hatten von ihrem Ursprung, einem Fluss, einem See oder einer Quelle, bis zu ihrem Ziel immer ein leichtes Gefälle, damit das Wasser zügig fliessen konnte. Auf seinem Weg überwand es tiefe Schluchten mit Brücken und Druckleitungen oder es wurde unter dem Boden geleitet. Nutzung der Wasserkraft Hin und wieder wurde Wasser zum Rand eines steilen Abhanges geleitet. Dort liess man es über mehrere Wasserräder in die Tiefe stürzen. Die Wasserräder trieben grosse Zahnräder an, die schwere, flache Steine in Bewegung setzten. Auf diesen ersten maschinellen Mühlen wurde Korn gemahlen. BEWAG 2015 39 Strassen Um im ganzen Reich schnell voranzukommen, ersetzten die Römer Trampelpfade durch befestigte Strassen. Zuerst wurde geplant und vermessen, bevor in mehreren Schichten robust gebaut wurde. Die oberste Strassendecke hatte eine leichte Wölbung nach aussen. So lief bei Regen das Wasser ab. Auch in den Städten hat sich diese Bauweise bewährt. Dort bildeten Abwasserkanäle den Abschluss zu den Häusern hin. Die Hygiene Einfache Toiletten und Abwasserkanäle spielten für die persönliche Hygiene der Menschen in den Städten eine immer wichtigere Rolle. So gab es bereits öffentliche WC-Anlagen mit Wasserspülung. Zum Vergleich: In vielen ländlichen Regionen der Schweiz gab es bis weit ins 20. Jahrhundert hinein keine Wasserspülung. Auch die verschiedenen Bäder, Saunen, Gymnastik- und Ruheräume der römischen Thermen gerieten nach dem Untergang des römischen Imperiums in Vergessenheit und verbreiteten sich in der Schweiz erst wieder in den letzten dreissig Jahren. Sein Geschäft nicht still zu verrichten, war im Römischen Reich völlig normal. Latrinen waren gesellige Orte. Oft wurden wichtige Verhandlungen und Geschäfte auf dem Klo getätigt Kunst und Malerei Der Steinmetz war ein sehr angesehener Handwerker. Er leistete bei allen Bauten aus Stein einen wichtigen Beitrag. Zudem erschuf er Skulpturen, Büsten und unzählige Dekorationselemente für öffentliche Plätze, Tempel oder die Häuser reicher Adeliger. – Nebst normalen, beliebten und stark verbreiteten Malereien aus Farbe setzten sich immer stärker auch Collagetechniken durch. Römische Mosaike aus Stoffen, später aus Steinen und Glas verzierten prächtige Fussböden und vereinzelt auch Wände. Es gab schwarz-weisse und farbige Mosaike. Die farbige Kunstform war teurer. BEWAG 2015 40 Grosse Vielfalt Der Erfindergeist der Römer reichte noch weiter. So erfanden sie den eigentlichen Vorgänger unseres Zentralheizungs-systems mit Fussbodenheizung: Durch ein Hohlraumsystem unter den Fussböden und hohlen Mauersteinen in den Wänden konnten Patriziervillen, Thermen und andere wichtige Gebäude geheizt werden. Sklaven feuerten dazu im Keller einen Ofen ein und die heisse Luft durchzog die Hohlräume. Auch die Erfindung der Glasfenster, die Zementproduktion, Fortschritte in Waffentechnik und Kriegsführung, Tunnel- und Kanalbau gehen auf römische Entwicklungen zurück. 1. Trage die gesuchten Begriffe in die Kästchen ein. Beachte: Ä AE, Ö OE und Ü UE. Suche eine Definition für das senkrechte Lösungswort. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Was macht man mit Getreide, damit es zu Mehl wird? Gemalte Bilder und Mosaike gehören zu dieser Kunstform. Frühe Mosaike waren aus Stoff. Wie heisst diese Fertigungstechnik? Technische Erfindung gegen die Kälte. Was wurde über die Aquädukte transportiert? Steinerne Abbildungen von Personen. Eine Erfindung zur Erhöhung der Stabilität beim Bauen (Mehrzahlform). Manchmal führte das Trinkwasser durch einen unterirdischen . 9. Er war ein angesehener Handwerker. BEWAG 2015 41 XIII Römer Glaube und Götter Die Römer beteten viele Götter und Göttinnen an. Sie fürchteten ihre Launen und versuchten, sie mit bestimmten Gaben nett zu stimmen. In schwierigen Situationen erbaten sie deren Hilfe. Für die beliebtesten und wichtigsten Götter bauten sie Tempel. Die Kultfigur des Gottes befand sich im Tempel. Der Altar stand im Freien vor dem Tempel. Darauf wurden die Opfergaben gebracht: Speisen, Getränke, Weihrauch. Auf ihm wurden auch die Innereien der Opfertiere verbrannt. Der Rauch des Feuers sollte die Götter gnädig stimmen. An bestimmten Feiertagen wurden den Göttern zu Ehren Feste mit Wettspielen und Tieropfern veranstaltet. Vermittler zwischen Menschen und Göttern waren die Priester und Priesterinnen. Der römische Kaiser war der oberste Priester. Sein Titel war Pontifex Maximus ( erhabener Brückenbauer). Doch einige Kaiser liessen sich schon zu ihren Lebzeiten selbst als Gott von der Bevölkerung verehren. 1. Hier findest du einige der bekanntesten römischen Gottheiten. Schneide die Texte auf dem Zusatzblatt aus und klebe sie zur richtigen Gottheit. BEWAG 2015 42 XIV Römer Der Fall einer Grossmacht 1. Lies den Text und unterstreiche im ersten Abschnitt mindestens drei Gründe für Roms Untergang. 2. Gib jedem Abschnitt eine Überschrift. Das Ostreich Das Westreich Gründe für den Untergang Roms Um 200 n. Chr. stand Rom auf dem Höhepunkt seiner Macht, doch dann begann allmählich der Untergang. Er zog sich über fast drei Jahrhunderte hin. Bei den reichen Römern fanden wir einen Verfall der Sitten. Der Durchschnittsrömer arbeitete nur noch ca. 100 Tage im Jahr, während die Sklaven fast alle Arbeiten ausführten. Die Zahl der Beamten in Rom wuchs, aber die Beamten waren korrupt und leisteten keine gute Arbeit mehr. Das Römische Reich war zu gross, um gut verwaltet werden zu können. So wurde es 395 n. Chr. in Ost- und Westrom aufgeteilt. Das Westreich mit der Hauptstadt Rom litt zunehmend unter den Überfällen der Germanen, Westgoten und Vandalen. Im Jahr 406 n. Chr. wurde die Rheingrenze überrannt. Die germanischen Völker fielen in das Römische Reich ein und eroberten 410 n. Chr. die Stadt Rom. 476 n. Chr. verlor der letzte römische Kaiser seine Macht. Das weströmische Reich zerfiel somit. Hauptstadt des Ostreiches wurde Konstantinopel, das 330 n. Chr. von Konstantin gegründet wurde und später Byzanz hiess. Das Ost-Reich (byzantinisches Reich genannt) bestand noch einige Jahrhunderte bis 1453. Aber es war kein wirklich Römisches Reich mehr, denn die Menschen sprachen und dachten dort Griechisch. 3. Löse das Rätsel. Dann erfährst du, wie die Stadt Konstantinopel heute heisst. BEWAG 2015 43 XV Römer Cäsar und der Kaiserkult Zu Beginn des Römischen Reiches herrschte ein König. Er wurde jeweils von den Adelsfamilien gewählt und regierte über das ganze Land. Etwa 475 v. Chr. wurde das Römische Reich eine Republik. Sie war eine Mischung aus Monarchie (Königsfamilie), Adelsherrschaft und Demokratie. Das oberste Amt im Staat übten die Konsuln aus. Die Adligen (die Patrizier) versammelten sich im Senat. Daneben gab es Volksversammlungen, auf denen die Plebejer, die einfachen Bürger, ihre Meinung sagen durften. Dieses Prinzip wurde durch die Formel „Senatus Populusque Romanus, kurz „S.P.Q.R., ausgedrückt und bedeutete „Der Senat und das Volk von Rom. Im Februar 45 v. Chr. ging es mit der römischen Republik zu Ende. Der Senator Gaius Julius Cäsar war sehr mächtig und einflussreich geworden. Gaius Julius Cäsar kam am 13. Juli 100 v. Chr. in Rom zur Welt. Sein gleichnamiger Vater hatte während seiner Laufbahn als Senator hohe politische Ämter in Rom. Die Familie Cäsars, die Julier, war eine Patrizierfamilie (Adlige). Im Vergleich mit anderen Adelsfamilien war sie aber nicht besonders reich. Zunächst schlug Julius Cäsar eine militärische Laufbahn ein. Bald besass er als Feldherr Macht und Ansehen. Sehr schnell wurde klar, dass Julius ebenfalls politisch aktiv werden wollte. Er kam in den Senat und wurde 59 v. Chr. Konsul. Ab dem Jahre 60 v. Chr. regierten Julius Cäsar, Pompeius und Crassus das Römische Reich gemeinsam. Während seiner Zeit als Statthalter gallischer Provinzen eroberte Cäsar ganz Gallien. Er besetzte das Gebiet des heutigen Frankreichs, Belgiens und der Niederlande bis zum Rhein. Ausserdem kämpfte er erfolgreich in Teilen Germaniens und drang bis nach Britannien vor. Als Crassus starb, kämpften Julius Cäsar und Pompeius um die alleinige Macht in der römischen Republik. Hinter Cäsar standen seine Truppen, die mit ihrem Feldherrn viele Ländereien erobert hatten. Es dauerte nicht lange, bis Cäsars Legionen Pompeius Armee besiegt hatten. Der machthungrige Cäsar kannte nun keine Grenzen mehr. Er liess sich als Diktator auf Lebzeiten einsetzen. Einige Vertreter im Senat befürchteten, dass Gaius Julius Cäsar König werden und den Senat absetzen wollte. Eine Gruppe Senatoren ermordete Cäsar am 15. März 44 v. Chr. während einer Senatssitzung. Julius Cäsars Begabung als Feldherr hatte zu einer grossen Ausdehnung des römischen Reiches geführt. Es war gleichzeitig das Ende der römischen Republik. BEWAG 2015 44 Gaius Julius Cäsar musste auch viele persönliche, politische und militärische Niederlagen einstecken. Trotzdem hat sich seit der Blitzschlacht bei Zela (47 v. Chr.) sein Ausspruch veni, vidi, vici durchgesetzt. Er bedeutet: Ich kam, ich sah, ich siegte. Cäsars Adoptivsohn und Erbe Octavian nahm den Kampf gegen die republiktreuen Senatoren auf und besiegte sie. Octavian übernahm die Regierung und brachte in den folgenden Jahren die Bürgerkriege im Römischen Reich zu einem siegreichen Ende. 27 v. Chr. wurde Octavian der erste Kaiser Roms. Der Senat verlieh ihm den Namen Augustus. Mit Augustus Cäsar begann die Kaiserzeit im Römischen Reich. Ein römischer Herrscher konnte nach dem Tod zur Gottheit ernannt werden. Der Kaiser war damals oberster Richter, oberster Priester und oberster Armeeführer. 1. Wer ist die mächtigste Person heute in der Schweiz? Römisches Reich Schweiz Legislative (Gesetzgebung) Judikative (Rechtssprechung) Exekutive (ausführende Gewalt) Vertretung nach aussen Zusammenfassung Cäsar, der römische Kaiser, eroberte 800 Städte und unterwarf insgesamt 300 Völker. Mit seinem Heer hatte er 3 Millionen feindliche Kämpfer in die Knie gezwungen. In seiner Herrschaft fing und tötete er 1 Million Menschen. Der Fluss Rhein wurde zur Grenze zwischen Rom und Germanien. Cäsar kannte trotz allem Erfolg seine Grenzen und ging nie zu weit. Er verteilte das römische Bürgerrecht an fast alle. Also viele durften Römer sein. Es gab keinen Aufstand, weil es jetzt keine Ausländer mehr gab. Cäsar war mutig, hager (schmal) und bleich, denn er litt an Epile