Arbeitsblatt: Quecksilber-Element vorstellen

Material-Details

Eine umfassendes Portfolio über das Element Quecksilber
Chemie
Elemente / Periodensystem
12. Schuljahr
4 Seiten

Statistik

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1011
2
05.01.2017

Autor/in

Rita Diener
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

1. Warum ich dieses Element auswählte. Ich wählte Quecksilber für meine Beschreibung, weil mich das Aussehen dieses Metalls sofort fasziniert hat. Es erstaunt mich grundsätzlich, dass es Metalle gibt, die flüssig sind bei Zimmertemperatur. Unter einem Metall habe ich mir bis dahin immer ein hartes, stabiles Material vorgestellt, aus dem Gegenstände hergestellt werden, die eine gewisse Dauer überleben. Neben der völlig anderen Erscheinungsform bei Zimmertemperatur hat mich auch faszinierend, wie wunderschön Quecksilber ist. Der Glanz und die Lebendigkeit von Quecksilber wirken sehr anziehend auf mich. Ich kam mit Quecksilber zum ersten Mal durch ein Geschicklichkeitsspiel in Kontakt. Es handelte sich dabei um ein flaches, durch zwei Glasscheiben geschlossenes Labyrinth, durch dessen Gänge sich ein übergrosser Tropfen Quecksilber zwängte. Ziel des Spiels war, dass der ganze Tropfen den Weg zur Mitte finden würde, ohne sich dabei zu teilen. Ich habe dieses Ziel sehr selten geschafft. Gefesselt hat mich das Spiel trotzdem stark. Die Herausforderung, neben dem quirrligen Quecksilber die nötige Ruhe zu bewahren, war riesig. Erst später habe ich den sprachlichen Begriff „lebendig wie Quecksilber aufgeschnappt. Ich konnte mir unter dem Begriff durch meine praktische Begegnung ein Bild machen. 2. Aussehen und Verhalten bei Zimmertemperatur Bis heute kennt man zwei flüssige Metalle. Es sind dies die Elemente Brom und Quecksilber. Es dehnt sich beim Erwarmen ungewohnlich stark aus. Wie eingangs beschrieben, hat Quecksilber einen ganz hellen, silbrigen Glanz. Bei Zimmertemperatur bildet es wunderschöne, kompakte Tropfenformen. Die Oberfläche der Tropfen ist stets absolut glatt. Die Form der Tropfen ist so rund wie möglich. Die Tropfen liegen zwar auf einer Oberfläche, können aber auf Grund der hohen Oberflächenspannung eine gewisse Höhe erreichen. Obwohl Quecksilber leicht Tropfchen bildet, benetzt es andere Substanzen nicht. Schon bei Zimmertemperatur verdampfen aufgrund des hohen Dampfdruckes immer kleinste Mengen an Quecksilber. Ruhend: Quecksilber versucht als Ganzes zusammen zu blieben. Es bildet möglichst grosse, wenige Tropfen, mit abgerundeter, kompakter Form. Obwohl die gefundene runde Form von Quecksilber absolut stabil aussieht, scheint dieses Metall trotzdem stets bewegt, energievoll oder sogar irgendwie verspielt. Unter Bewegung: Ab einem gewissen Grad an Erschütterung bei Zimmertemperatur, teilt sich der kompakte Tropfen auf, in verschieden grosse kleinere Tropfen. Quecksilber formt sich sofort in runden Formen. Zum Teil sind die abgespaltenen Teile geradezu winzig. Auffallend ist auch in diesem Zustand ihre Lebendigkeit oder vielleicht sollte man sagen, ihre Ruhelosigkeit. Sie scheinen immer in Bewegung. Treffen zwei Tropfen aufeinander, so suchen sie sofort die Verbindung zu einer gemeinsamen grösseren runden Tropfenform. Quecksilbertropfen können Chemie Laura Diener April 2016 1 hüpfen! Wenn ich mir wieder in Erinnerung rufe, dass es sich hier um ein Metall bei Zimmertemperatur handelt, so finde ich das doch recht eigen in der Art. Quecksilber im festen Aggregatszustand: Es ist weich und dehnbar, es bildet hier ein noch stärkeres Kristallgitter. Quecksilber in gasförmigem Aggregatszustand: In der Gasphase liegt Quecksilber atomar vor. 3. Quecksilber Steckbrief Namen: Hydrargyrum Quecksilber Wassersilber/ lebendes Silber Chemische Bezeichnung: Symbol: Hg als Abkürzung für Hydrargyrum Molekularstruktur von Quecksilber Ein chemisches Element aus der II. Nebengruppe des Periodensystems. Hg gehört zur Zinkgruppe Schwermetalle. Chemie Laura Diener April 2016 2 Periodensystem Physikalische Daten: Kategorie: Übergangsmetalle Ordnungszahl: 80 Schmelzpunkt: 38,89C Siedepunkt: 356,58C Isotope: 34 Naturliche Isotope: 202 (29,8%), 200 (23,1%), 199 (16,8%) Oxidationsstufen: 0, I, II Relative Atommasse: 200,59 Dichte: 13,534 cm3 Elektronegativität: 1,5 Ionisierungsenergie: 10,437 eV Konfiguration: [Xe] 4f14 5d10 6s Oxidationszahlen: 2, 1 Atomradius: 160 pm Ionenradius: 112 pm (2); 127 pm (1) 4. Vorkommen: Als Element: Quecksilber ist ein relativ seltenes Element (0,00005%) in der Erdkruste. In kleinen Mengen ist das Element uberall auf der Erde verteilt, z.B. im Meerwasser oder Meeresboden. Als Quecksilbererz: Das wichtigste Quecksilbererz ist Zinnober (Quecksilbersulfid, HgS). Eine wichtige Lagerstatte, die seit der Antike bekannt ist, liegt bei Alamaden in Sudspanien. Auf dem Zinnobererz finden sich manchmal kleine Kugelchen an elementarem Quecksilber. Chemie Laura Diener April 2016 3 5. Quecksilber in der Geschichte: Aus dem Jahre 315 vor Christus ist die älteste bekannte Beschreibung der Quecksilber Gewinnung zu finden. Wie heute diente Zinnober als Rohstoff dazu. In der Oberschicht galten Quecksilberteiche als Attraktion. Auch Quecksilberspringbrunnen sind aus der Geschichte bekannt. Einer davon aus dem Jahre 1937 steht in der Stiftung Joan Miró in Barcelona. Heute allerdings hinter Sicherheitsglas geschützt. Römische Alchemisten verwendeten Amalgame (3. und 4. Jahrhundert nach Chr.) Quecksilber beschrieb man damals als Körper und flüssiges Silber aber auch als flüchtigen Geist. Diese Eigenschaften wiesen dem Quecksilber Flüchtigkeit zu, sein Bestehen als flüssiges Metall verkörperte das Prinzip der Beständigkeit. So wurde Quecksilber dem Planeten Merkur zugeschriebenDie Alchemisten hielten Quecksilber und Zinnober für Vorstufen des sogenannten „Stein der Weisen. Darunter stellte man sich einen magischen Stoff vor, der die Fähigkeit besass, aus wertlosen Metallen Gold herzustellen. Paracelsus stellte im 16. Jahrhundert Salben mit fein verteiltem Quecksilber und Quecksilberoxid zur Behandlung von Syphilis ein. Auch die chinesische Medizin benutzte Quecksilberpräparate in geringen Dosen gegen Schlaflosigkeit und zur geistigen Beruhigung. Der deutsche Name leitet sich vom althochdeutschen quecksilabar ab, was so viel wie lebendiges Silber bedeutet. Berzelius führte das Symbol für Quecksilber im Jahre 1814 ein. 6. Giftigkeit von Quecksilber: Bei der regelmäßigen Aufnahme der Dämpfe in kleineren Mengen entstehen chronische Krankheitsbilder, die sich in Müdigkeit, Kopf und Gliederschmerzen, Entzündungen in der Mundschleimhaut und am Zahnfleisch, Bildung von dunklen Säumen am Zahnfleisch, Zittern, Gedächtnisschwäche und massiven Störungen im zentralen Nervensystem manifestieren. Gasförmiges Quecksilber wird von den Chemie Laura Diener April 2016 4 Lungen besonders leicht aufgenommen. Das Metall passiert die BlutGehirn Schranke und lagert sich im Gehirn ab. Bei einer akuten Vergiftung kann eine Lungenentzündung mit tödlichem Ausgang entstehen. Flüssiges Quecksilber ist scheinbar nicht so schädigend wie die gasförmige Aufnahme des Stoffes. Flüssig wirkt Quecksilber lange nicht so toxisch. Wird Quecksilber verdaut, kann es zu löslichen Salzen kommen, die dann die Nieren schädigen. Bis Ende des 19. Jahrhundert diente Quecksilber zur Behandlung von Syphilis. Das Quecksilber wurde mit Schmalz, Vaseline, Lanolin oder Olivenöl vermischt und als Salbe auf die Haut aufgetragen. Bei Darmverschluss musste ein Patient sogar das flüssige Metall literweise trinken. Allerdings überlebten nicht alle Patienten diese Prozedur. In der Literatur wird auch von Fällen berichtet, bei denen Personen flüssiges Quecksilber tranken oder sich in selbstmörderischer Absicht das flüssige Metall in die Venen spritzten. Allerdings scheint Quecksilber nicht zum unbedingten Tod zu führen. Einige übebten ihre Selbstmordversuche. Bei anderen funktionierte der Selbstmord, sie starben nach einigen Wochen unter großen Qualen. Anorganische und wasserlösliche Quecksilberverbindungen wie Quecksilber(II)oxid oder Quecksilber(II)chlorid können besonders leicht bei Berührung über die Haut aufgenommen werden. Hier besteht akute Lebensgefahr. Bereits 200 Milligramm dieser Substanzen können tödlich wirken, wenn sie gegessen werden. Das als Pigment Zinnober verwendete und wasserunlösliche Quecksilbersulfid ist im Gegensatz dazu nicht so toxisch. Amalganmfüllungen in Zähnen: In die Diskussion geraten sind auch die Amalgamfüllungen in den Zähnen. Eine Studie der Universität Tübingen aus dem Jahr 1996 belegte, dass mit der Zunahme der Zahl der Amalgamfüllungen die Quecksilberkonzentration im Speichel deutlich ansteigt. Chemie Laura Diener April 2016 5 Amalgamzahnfüllung fillings/ 7. Literaturverzeichnis Chemie Laura Diener April 2016 6 www.seilnacht.com/Lexikon/80Queck.htm quecksilber www.unisiegen.de/fb8/ac/./marowski_quecksilberreferat_korr_.pdf www.spektrum.de/periodensystem/quecksilber/615486 www.zeit.de › Start › DIE ZEIT Archiv › Jahrgang 2016 › Ausgabe: 03 fillings/ Chemie Laura Diener April 2016 7