Arbeitsblatt: Dossier Bronzezeit
Material-Details
div. Themen Bronzezeit
Geschichte
Altertum
4. Schuljahr
12 Seiten
Statistik
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18.01.2017
Autor/in
Irene Scherrer
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Die Helvetier – ein Keltenvolk Die Kelten waren das erste Volk Mitteleuropas. Ihren Namen kennen wir aus sehr alten Geschichtsbüchern. Es gab verschiedene Keltenvölker, die in ganz Europa und sogar bis in die Türkei verteilt lebten. Von den Römern wurden die Kelten oft auch Gallier genannt. Obwohl die keltischen Volksstämme über ganz Europa verteilt waren, hatten sie eine gemeinsame Kultur, Sprache und Kunst. Sie waren kluge, tüchtige und ausgezeichnete Reiter. Die Kelten waren gross, hellhäutig und blauäugig. Auch die Vorfahren der Schweizer waren Kelten. Sie waren in viele Stämme unterteilt. So lebten zum Beispiel in der Gegend von Frankreich die Gallier, in unserer Gegend die Helvetier. Die Helvetier siedelten sich ca. 1000 Jahre vor Christus in einem grossen Teil der heutigen Schweiz an. Die Zeit, in der die Kelten lebten, nennt man heute Eisenzeit. Dies kommt davon, dass in dieser Zeit das Eisen neu entdeckt wurde. Es war viel härter und stabiler als die Bronze, die man bisher gebraucht hatte. Die Kelten verarbeiteten als erstes Volk in Mitteleuropa Eisen und stellten daraus eine Vielzahl von Arbeitsgeräten und Waffen her. Es ist schwierig, mehr über die Kelten herauszufinden, da sie nie etwas aufgeschrieben haben. Sie konnten zwar schreiben, doch sie befürchteten, dass sich die Menschen durch das Schreiben nicht mehr genug Mühe geben würden, das Wissen im Gedächtnis zu behalten. Wissen wurde deshalb vor allem mündlich weitergegeben. Wie hiess die Zeit, in denen die Kelten lebten und warum nennt man sie so? Weshalb wissen wir so wenig von den Kelten? Welche Vorteile hat die Schrift im Gegensatz zur mündlichen Sprache? Wozu wird Schrift verwendet? Kunst und Erfindungen der Kelten Obwohl sie weder Bilder malten noch Skulpturen schufen, waren die Kelten grosse Künstler. Die keltischen Goldschmiede stellten wunderschöne Dinge her und genossen grosses Ansehen. Am bekanntesten sind die Kelten für ihre Kunstwerke aus Glas. Bis heute kann niemand sagen, wie sie das Glas so schön verarbeiteten. Kein Glaskünstler schafft es heute, solche perfekten Glaswaren herzustellen. Die grössten Kunstwerke der Kelten sind wunderschön gestaltete Alltagsgegenstände und Schmuck. Sie verzierten nicht nur Geschirr und Töpfe, Halsketten und Armreifen, sondern auch ihre Waffen und Werkzeuge. Ihre typischen Muster scheinen endlos zu sein. Sie haben weder Anfang noch Ende. Sie konnten aber nicht nur farbiges Glas herstellen, sondern sie erfanden auch das Fass, das Wagenrad mit Eisenreifen und die dicken Mühlsteine zum Mahlen des Getreides. Den Kelten war ihr Schmuck sehr wichtig, denn er diente nicht nur dem Aussehen, sondern er widerspiegelte ihren Rang innerhalb der Gesellschaft. Je schöner verziert der Schmuck war, desto mehr hatte er im Leben erreicht. Die Kelten trugen Fuss oder Ohrringe, Arm oder Fussspangen aber auch Halsketten. Diese wurden in fast allen Formen und Farben hergestellt und aus so gut jedem Material, das man zur damaligen Zeit kannte. Nenne mindestens drei Erfindungen der Kelten. Was ist an den keltischen Mustern so speziell? Was verzierten die Kelten alles? Weshalb war den Kelten Schmuck so wichtig? Keltische Dörfer und Städte Zuerst lebten die Kelten auf einzelnen Höfen, die weit über das Land verstreut waren. Aus den Baustoffen, die ihnen gerade zur Verfügung standen, errichteten sie winzige Hütten aus Stein, Holz und Lehm. Die solide gebauten Häuser boten einer Grossfamilie Platz und waren meist rechteckig. Um das Gebäude vor Regen zu schützen, wurde der getrocknete Lehm mit Kalk bestrichen und das Dach des Hauses mit Reet gedeckt. Als die Bevölkerung stärker anwuchs, zogen die Menschen immer näher zusammen und es bildeten sich erste Dörfer, danach auch Städte. Diese Städte werden heute auch Oppida (Einzahl: Oppidum) genannt. Da die Bevölkerung stieg, mussten auch immer mehr Menschen versorgt werden. Die Stämme stiessen bei ihrer Wanderung aufeinander und bekriegten sich. Um sich vor Angriffen durch feindliche Stämme zu schützen, wurden die Siedlungen an möglichst gut geschützten Orten errichtet. Besonders dafür geeignete Plätze waren in Flussschlaufen, auf Anhöhen oder auf hohen Abhängen. Weiter wurde so ein Oppidum durch hohe Mauern geschützt. So war es für die Eindringlinge fast nicht möglich, unbemerkt an die Stadt heran zu kommen. In einem Oppidum lebten teilweise fünftausend oder gar zehntausend Menschen. Man fand dort auch, wie in heutigen Städten, Märkte für Tausch und Handel. Das Oppidum kümmerte sich um die Belange der umliegenden Dörfer und war zudem das religiöse Zentrum. Wie war anfangs der Keltenzeit die Verteilung der Häuser und Höfe im Land? Was ist ein Oppidum (Mehrzahl Oppida)? Wo baute man die Dörfer und Städte? Aussehen und Kleidung Männer Die keltischen Männer waren gross und kräftig. Ihr eher langes Haar färbten sie rot oder sie bleichten es mit Kalk. Dann schmierten sie Fett hinein und formten es zu einer Igelfrisur. Zusammen mit ihren Schnurrbärten sahen sie so richtig wild aus. Die Kelten machten ihre Kleider selbst. Dazu verwendeten sie gerne möglichst farbenfrohe Stoffe. Karierte Kleider waren sehr modisch. Ihr Aussehen war ihnen sehr wichtig. Die Kleidung der Männer bestand aus einem Kittel, der ihnen fast bis an die Knie reichte und aus weiten Hosen. Die Hosenbeine wurden über den Knöcheln eng zusammengeschnürt. Weiter hüllten sie sich dicke Umhänge über die Schultern. Dazu trugen sie einen Gürtel, an dem sie ihr Schwert befestigen konnten, und Schmuck. Es waren wertvolle Ringe, die sie sich um Hals, Arme und Beine hängten. Ihre Schuhe bestanden aus einem einzigen Stück Leder, das sie mit Lederbändeln am Fuss befestigten. Manchmal gingen sie aber auch einfach barfuss. Frauen Die meisten Frauen trugen lange Kleider aus Wolle. Zusammengehalten wurden sie mit wunderschönen Broschen oder Fibeln, eine Art Sicherheitsnadel. Um die Hüfte trugen die Keltinnen Gürtel aus Stoff und Leder und um die Schulter legten sie sich ein grosses Umhängetuch oder einen Umhang. Dazu trugen sie auch wertvollen Schmuck um Hals, Arme und Beine. Ihre langen Haare trugen die Frauen geflochten oder offen, oder sie steckten sie mit Haarnadeln zu einfachen Frisuren zusammen. Die Füsse steckten in Lederschuhen oder bei reichen Frauen sogar in Sandalen. Manchmal liefen die Keltfrauen auch barfuss umher, damit man ihre schönen Zehenringe bewundern konnte. Aus was stellten die Kelten ihre Kleider her? Was trugen die keltischen Männer? Was trugen die keltischen Frauen? Druiden Die Druiden waren die am besten ausgebildeten Männer eines keltischen Stammes. Ihre Ausbildung dauerte ungefähr 20 Jahre. Die Druiden waren zwar die Einzigen, die schreiben oder lesen konnten, aber sie durften ihr enormes Wissen nur mündlich weiter geben und mussten alles auswendig lernen. Sie waren richtige Wissenschaftler und wussten fast über alles Bescheid. Zum Beispiel kannten sie die Geschichte ihres Stammes und sie kannten sich aus mit Pflanzen und Kräuter und wussten, wie man Verletzungen behandelte. Deshalb waren die Druiden auch keltische Ärzte. Doch nicht nur das, sie waren auch Lehrer, welche die Kinder von reichen Familien ausbildeten und ihnen alles beibrachten, was sie wussten. Da die Druiden so viel wussten, waren sie sehr hoch angesehen. Sie gehörten zur Oberschicht der Kelten. Brauchte ein Fürst Hilfe bei einer wichtigen Entscheidung, wandte er sich an den Druiden. Zusätzlich arbeiteten die Druiden als Richter und Streitschlichter oder als Leiter von wichtigen Festen und Beerdigungen. Aber der wichtigste Beruf, den der Druide ausübte, war der des Priesters. Er war Vermittler zwischen den Menschen und den Göttern. Sie brachten den Göttern Opfer. Einige von ihnen probierten die Zukunft vorauszusehen und sie waren die Einzigen, welche die heiligen Eichenwälder betreten durften. Dort schnitten sie die heiligen Mistelzweige mit einer goldenen Sichel von den Bäumen und fingen sie mit weissen Tüchern auf, damit sie nicht den unreinen Boden berühren. Wer waren die Druiden und wie lange dauerte ihre Ausbildung? Notiere alle Berufe, die ein Druide ausübte: Was trug ein Druide immer mit sich? Die keltische Gesellschaft Wenn sich eine keltische Familie am Abend um das Feuer versammelte, um Geschichten zu erzählen, Musik zu machen oder einfach von den Erlebnissen des Tages zu berichten, dann fanden kaum alle Platz. Die Kelten lebten in Grossfamilien, bestehend aus vier Generationen: Urgrosseltern, Grosseltern, Eltern und Kinder. Mehrere Familien schlossen sich zu einem Stamm zusammen, der von einem Fürsten oder einem König geführt wurde. Diese Stämme waren unabhängig, versorgten sich grösstenteils selbst und hatten ihre eigenen Gesetzte. Der König des Stammes hatte nicht so eine grosse Macht. Die grösste Macht eines Stammes hatten die Druiden. Innerhalb eines Stammes unterschied man zwischen Adeligen, Freien und Unfreien. Zu der höchsten Schicht (die Adeligen), gehörten die Fürsten, die Druiden, Krieger, Kunsthandwerker und Schmiede. Zu der Mittelschicht (die Freien) zählten die Bauern und die Handwerker. Die Unfreien waren hauptsächlich Sklaven, die den Hauptteil der Arbeit leisten mussten. Die Hauptaufgabe der keltischen Frauen war die Führung des Haushaltes und die Kindererziehung. Die Mädchen lernten Nähen, Weben und Kinderpflege. Die Jungen begannen mit sieben Jahren eine handwerkliche Ausbildung. Die Männer waren dafür zuständig, die Familie zu ernähren und den Stamm zu beschützen. Doch auch Frauen unterstützten ihre Männer im Kampf und stürzten sich laut schreiend auf ihre Feinde. Auch eine Frau konnte Druide werden. Wie lebten die Kelten? Wer gehörte zu den Adeligen, zu den Freien und zu den Unfreien? Adelige: Freie: Unfreie:_ Vergleiche die Stellung der Frau damals mit heute. Was hat sich verändert? Was ist gleich geblieben?