Arbeitsblatt: Das Buch "Löcher" und der dazugehörige Spielfilm "Das Geheimnis von Green Lake" im Unterricht

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Eine Arbeit wie das Buch "Löcher" von Louis Sachar und der dazugehörige Spielfilm "Das Geheimnis von Green Lake" sinnvoll für die Auseinandersetzung für das Problem der Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit von Jugendlichen im Unterricht behandelt werden kann. Anhang könnte bei mir eingefordert werden via mail: dennis.deveer@stud.phzh.ch
Deutsch
Leseförderung / Literatur
7. Schuljahr
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10.03.2008

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Abschlussarbeit Deutschdidaktik Sek. DE 380 Inhaltsverzeichnis 1. Fragestellung 2 1.1 Hinführung zur Fragestellung 2 1.1.1 Informationen zum Buch und zum Spielfilm 3 1.2 Klärung des Begriffs der Kinder- und Jugendliteratur . 4 2. Fachdidaktische Reflexion 6 2.1 Erkenntnisse zur Kinder- und Jugendliteratur im Literaturunterricht . 6 2.2 Das Medium Film im Unterricht. 7 2.3 Erkenntnisse zur Verwendung des Spielfilms „Das Geheimnis von Camp Green Lake und der Lektüre „Löcher im Unterricht . 9 3. Umsetzung der Leitgedanken in eine praktische Unterrichtssequenz. 12 3.1 Lehrplanbezug 12 3.2 Voraussetzungen. 13 3.3 Erläuterungen zur Grobplanung 14 3.3.1 Gerechtigkeit – Ungerechtigkeit in der Lektüre 15 3.3.2 Umsetzung 16 3.3.3 Arbeit mit dem Lesetagebuch 16 3.4 Grobplanung 18 4. Schlussbemerkung 22 5. Literaturverzeichnis . 23 6. Anhang 24 -1Dennis de Veer, Sek. I, H04 13.02.08 Abschlussarbeit Deutschdidaktik Sek. DE 380 1. Fragestellung 1.1 Hinführung zur Fragestellung Als Abschluss meiner Deutschdidaktik Ausbildung habe ich eine Arbeit zu schreiben, in welcher die bisher erworbenen Kenntnisse aus der Fachausbildung Deutsch Deutschdidaktik verarbeitet werden sollen. Inhaltlich habe ich mich für die Vorbereitung einer Unterrichtssequenz zum Thema „Jugendliteratur im Unterricht entschlossen. In meiner Arbeit möchte ich untersuchen, wie das Buch „Löcher von Louis Sachar und der darauf basierende Spielfilm „Das Geheimnis von Green Lake sinnvoll für die Auseinandersetzung von Problemen von Jugendlichen im Unterricht genutzt werden kann. In der Lektüre „Löcher von Louis Sacher werden unterschiedliche Problembereiche von Jugendlichen thematisiert. Von Identitätsfindung, Freundschaft, Integration in eine Gruppe, Aussenseitern und Versagern, über die Entwicklung von einem Antihelden zu einem Helden, aber auch Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, ist alles zu finden. Um dem Interesse der gesamten Klasse gerecht zu werden, habe ich mich für die Thematik der Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit entschieden. Diese ermöglicht einen persönlichen Bezug zu den Schülerinnen und Schülern, da sich mit Sicherheit jeder Jugendliche schon mal mit der Frage der Gerechtigkeit, oder Ungerechtigkeit, konfrontiert gesehen hat. Wie das Vorgehen zur Klärung der Fragestellung im Detail aussieht, möchte ich nur kurz aufgreifen, um so nichts vorweg zu nehmen. In einem ersten Schritt werde ich Informationen zum Buch und zum Spielfilm sammeln, bevor ich mich mit dem Begriff der Kinder- und Jugendliteratur auseinandersetze und zu erörtern versuche, welche Intentionen sich dahinter verbergen. Dies als Überleitung oder verbindungsknüpfendes Element zur fachdidaktischen Reflexion, in welcher ich aktuelle fachwissenschaftliche und fachdidaktische Erkenntnisse und Methoden zur Kinder- und Jugendliteratur und dem Medium Film im Unterricht, sowie auch die Verwendung beider Medien, zusammentragen werde. Die erhaltenen Erkenntnisse werden mit Beispielen aus der Lektüre und dem Spielfilm belegt, um zu begründen, weshalb die Verwendung dieser zwei Medien im Unterricht sinnvoll ist. Die Grobplanung der Unterrichtssequenz soll daraufhin aufzeigen, wie die Lektüre von Louis Sachar und der darauf basierende Spielfilm sinnvoll für die Auseinandersetzung des Problems der Gerechtigkeit, respektive Ungerechtigkeit, für Jugendliche im Unterricht umgesetzt werden kann. Bevor ich mich nun aber mit dem Begriff der Kinder- und Jugendliteratur auseinandersetzen werde, noch einige interessante Hintergrundinformationen zur Lektüre, dessen Autor, sowie zum Spielfilm. -2Dennis de Veer, Sek. I, H04 13.02.08 Abschlussarbeit Deutschdidaktik Sek. DE 380 1.1.1 Informationen zum Buch und zum Spielfilm Das Buch (Abb.1) Löcher (engl. Holes) wurde vom amerikanischen Autor Louis Sachar geschrieben, der 1954 in East Meadow, im Staat New York, geboren wurde. Doch bevor es soweit war, begann er sein Studium der Wirtschaftswissenschaften, in dem er 1976 promovierte. Nebenbei hat er mit dem Schreiben begonnen. Ab 1970 studiert er Jura an einer juristischen Fakultät, wo er zwei Jahre später seinen Abschluss erwirbt. Obwohl er seinen Hauptberuf im Schreiben sieht, beginnt er als Anwalt zu arbeiten, um so seine Schreibleidenschaft zu finanzieren. Ab 1985 verkaufen sich seine Bücher so gut, dass er sich vollständig auf das Schreiben konzentrieren kann. Nachdem das Buch „Holes in den USA im Jahr 1998 viele Erfolge feiern konnte, wurde es von Frau Brigitte Kollmann ins Deutsche übersetzt. Folgende Auszeichnungen erhielt Sachar für sein Buch „Löcher: Boston Globe-Horn Award 1998, National Book Award 1998, Newbery Medal 1999, Nominierung für den deutschen Jugendliteraturpreis 2001(vgl. Kroll, 2006, S. 12). Mehr Informationen zur Person Louis Sachar kann man auf seiner Homepage finden: www.louissachar.com Worum es inhaltlich im Buch geht, möchte ich nur kurz aufgreifen: Der Familie Yelnats klebt seit Generationen das Pech an den Füssen. Auch der jüngste Spross, Stanley, ist nicht frei davon. Er hat keine Freunde und wird in der Schule ständig gehänselt, weil er übergewichtig ist. Als ihm eines Tages ein Paar stinkende Turnschuhe auf den Kopf fallen, hält man natürlich ihn für den Dieb dieser Turnschuhe. Wirklich dumm, dass sie einem berühmten Baseballspieler namens Clyde Livingston gehörten, der sie einem Kinderheim zur Versteigerung geschenkt hat. Stanley kommt vor Gericht und wird in die Besserungsanstalt Camp Green Lake in Texas eingewiesen. Dort muss er jeden Tag tiefe Löcher in den Wüstenboden graben. Was als erzieherische Massnahme getarnt wird, hat einen geheimen Zweck: Einst war Green Lake wirklich ein See – und auf seinem ausgetrockneten Grund harrt ein grosses Geheimnis. Stanley kommt der Sache auf die Spur, zusammen mit Zero, einem Strassenjungen, mit dem er sich angefreundet hat. Und es gelingt ihm schlussendlich auch, den Fluch, den sein Ururgrossvater über die Familie gebracht hat, zu bannen (vgl. Kroll, 2006, S. 1/2). Eine ausführlichere Inhaltsangabe zum Buch, erarbeitet von Kristina Kroll, befindet sich im Anhang zu dieser Arbeit. -3Dennis de Veer, Sek. I, H04 13.02.08 Abschlussarbeit Deutschdidaktik Sek. DE 380 Nach den Erfolgen die das Buch feierte, wurde auch Hollywood; genauer gesagt die Walt Disney Studios; darauf aufmerksam. Man beschloss, einen Spielfilm, basierend auf der Geschichte „Löcher von Louis Sachar, zu produzieren. Unter der Regie von Andrew Davis (2003) und einer erstklassigen Schauspielerbesetzung (u.a. Sigourney Weaver, John Voight, Patricia Arquette,) entstand so der Spielfilm „Das Geheimnis von Camp Green Lake (Abb.2). Um möglichst nah an der Originalgeschichte von Sachar zu bleiben, wurde die Zusammenarbeit mit ihm gesucht und gefunden. Er war nicht nur einer der Hauptakteure bei der Gestaltung des Filmskripts, sondern erhielt zudem noch eine kleine Rolle im Film. Um sich weitere Informationen zum Film zu beschaffen, oder sich einen Trailer anzusehen, bietet sich der Link zur Homepage der Walt Disney Studios an: 1.2 Klärung des Begriffs der Kinder- und Jugendliteratur Der Versuch, eine literaturwissenschaftlich anerkannte Definition für den Begriff der Kinder- und Jugendliteratur aufzufinden, sollte grundsätzlich kein allzu grosses Unterfangen sein, was sich schlussendlich aber schwerer gestaltet hat, als im Voraus angenommen. Nicht weil Definitionen zu diesem Begriff mangelhaft vorhanden sind, sondern viel mehr aufgrund der Vielzahl und den damit verbundenen unterschiedlichen Ansichtsweisen. Um eine wertneutrale Haltung zu diesen Definitionen einzunehmen ziehe ich es deshalb vor, mich auf einen Beitrag von Hans-Heino Ewers, aus einem Taschenbuch der Kinder- und Jugendliteratur (hrsg. von Günter Lange 2005), zu stützen. Ewers (2005) geht davon aus, „dass es eine allumfassende, in jeder Hinsicht und zu allen Zeiten gültige Definition dieses kulturellen Phänomens nicht geben kann und dass es auch gar nicht sinnvoll ist, danach zu suchen (S. 2). Er schliesst dies aus der Tatsache, dass wir es „bei der Kinder- und Jugendliteratur nicht mit einem klar umgrenzten Gegenstandsfeld, sondern mit einer Mehrzahl, einer Gruppe kultureller Felder zu tun haben, die sich zwar in hohem Masse überlappen, doch jeweils verschiedene Ränder aufweisen (Ewers, 2005, S2). Ansonsten würde grundsätzlich jede Lektüre, die von Kindern und Jugendlichen konsumiert wird, zum Bestand der Kinder- und Jugendliteratur gehören, was aber nur schwer zu erfassen wäre. In seinem Beitrag liefert Ewers deshalb nicht eine weitere Definition, -4Dennis de Veer, Sek. I, H04 13.02.08 Abschlussarbeit Deutschdidaktik Sek. DE 380 sondern eine Serie von Definitionen, die dieses sogenannte Gegenstandsfeld gemeinsam versuchen einzugrenzen. Diese Serie von Definitionen spaltet sich in zwei Lager auf, wobei folgende Kriterien entscheidend sind: Entweder weisen sie eine bestimmte Aktion, eine „literaturbezogene Handlung (Ewers, 2005, S.5) auf, oder, Sie gehen nicht von einer Handlung aus, sondern von der Textebene, welche den Text „als eine mehr oder weniger kohärente Textsorte (Ewers, 2005, S. 6) sehen, die ungefähr dieselben Eigenschaften aufweisen. Auf der literaturbezogenen Handlungsebene sind dies Texte und Lektüren, die von Erwachsenen die Eigenschaft zugesprochen bekommen, eine potentielle Kinder- und Jugendlektüre zu sein, oder aber auch literarische Werke, die diese Eigenschaft nicht zugesprochen bekommen haben, aber doch oftmals von Kindern, mehr noch Jugendlichen konsumiert werden. Hingegen wird auf der Textebene nicht von den Inhalten ausgegangen, sondern ob sich die Literatur auf den kindlichen oder jugendlichen Leser bezieht; an einer für Kinder und Jugendlichen adressierten Literatur (vgl. Ewers, 2005, S. 7). Literarisches Lernen ist deshalb nur möglich, wenn als Grundvoraussetzung eine Einfachheit und Regelhaftigkeit aufzuweisen ist (vgl. Ewers, 2005, S. 8). Aus diesen Erkenntnissen resultiert, dass Texte und Lektüren nur dann als Kinder- und Jugendliteratur definiert werden können, wenn sie den Ansprüchen beider Lager gerecht werden. Meiner Ansicht nach, wird das Buch „Löcher den Ansprüchen beider Lager gerecht. So hat der Autor Louis Sachar die Lektüre, welche eng an die Lebenswelt und Erfahrung vieler Kinder und Jugendlicher anknüpft, bewusst für jugendliche Leser geschrieben, was bereits nach der Widmung des Buches für seine Kinder im Vorwort klar wird. Die Möglichkeit zur Identifikation mit der Hauptfigur Stanley Yelnats, sowie auch seinen Freunden, bestätigt zudem diese Feststellung. Dass dem Werk auch von der Erwachsenenseite die Eigenschaft einer Kinder- und Jugendlektüre zugesprochen wird, die sich überaus für den Unterricht eignet, schliesse ich aus der Tatsache, dass „Löcher auf die Auswahlliste zum Deutschen Jugendliteraturpreis gesetzt wurde und die amerikanische Originalausgabe in den USA sogar mit renommierten Literaturpreisen ausgezeichnet wurde, unter anderem mit dem National Book Award (vgl. Sachar, 2002, S. 2). Nach dieser Begriffsklärung, respektive dem Versuch dazu, werde ich in einem nächsten Schritt aktuelle fachwissenschaftliche und fachdidaktische Erkenntnisse und Methoden zur Auseinandersetzung von Kinder- und Jugendliteratur und dem Medium Film im Unterricht, sowie auch die Kombination beider Medien, zusammentragen. Die erhaltenen Erkenntnisse werden mit Beispielen aus der Lektüre und dem -5Dennis de Veer, Sek. I, H04 13.02.08 Abschlussarbeit Deutschdidaktik Sek. DE 380 Spielfilm belegt, um zu begründen, weshalb die Verwendung dieser zwei Medien im Unterricht gerechtfertigt und sinnvoll erscheint. 2. Fachdidaktische Reflexion 2.1 Erkenntnisse zur Kinder- und Jugendliteratur im Literaturunterricht Der Kinder- und Jugendliteratur im Unterricht wird aktuell nicht nur eine entscheidende Rolle zur Persönlichkeitsentwicklung beigemessen, sondern auch zur ästhetischen Bildung der Schülerinnen und Schüler. Dabei stellt die Erweiterung des Literaturbegriffs eine der wichtigsten Veränderungen in der Literaturdidaktik dar (vgl. Lange, 2005, S.942). „Galt bis dahin im Sinne der „werkimmanenten Methode nur die Dichtung vor allem der deutschen Klassik und Romantik als wertvoll und für den Literaturunterricht als allein akzeptabel, öffneten sich Literaturwissenschaft, -didaktik und Schule nun auch der Gegenwartsliteratur, der Trivialliteratur, den Gebrauchstexten, den Texten der auditiven und audiovisuellen Medien und der Kinder- und Jugendliteratur (Lange, 2005, S.942). Welche Argumente für die Beteiligung zur Persönlichkeitsentwicklung sprechen, macht Spinner (2000) in einem Basisartikel für die Zeitschrift Praxis Deutsch deutlich: „In Kinder- und Jugendbüchern begegnen die jungen Leserinnen und Leser in der Regel Hauptfiguren in ihrem eigenen Lebensalter; sie finden ihre eigenen Probleme und Wünsche wieder und können sich so lesend mit sich selbst beschäftigen. So auch in der Lektüre „Löcher, in welcher die Hauptfigur Stanley Yelnats und seine Camp-Freunde, sich in etwa der gleichen Altersstufe befinden wie Jugendliche der Sekundarstufe I. Kinder- und Jugendliteratur ist deshalb besonders geeignet für einen Unterricht, dem die Identitätsentwicklung der Heranwachsenden wichtig ist (S. 16). Des Weiteren finden Kinder und Jugendliche nicht nur sich selbst und ihre eigenen Probleme, in der Literatur wieder, „sondern sie versetzen sich in andere Lebensumstände, folgen den Empfindungen und Gedanken von Figuren, die anders sind als sie selbst (Spinner, 2000, S. 18), um so einerseits Strategien zum Vorgehen bei Problemen zu bilden, oder andererseits einfach nur aufmerksam zu werden auf anderer Leute Probleme, wie beispielsweise die ungerechte Verurteilung von Stanley für den nicht von ihm begangenen Diebstahl. Den Schriftstellern „die sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene schreiben, die die Fragen der jungen Leser ernst nehmen, da sie erkannt haben, dass zwischen den Problemen der Erwachsenen und Jugendlichen höchstens graduelle Unterschiede bestehen muss ein grosses Lob zugesprochen werden (Lange, 2005, S. 948). Den Jugendromanen wird so eine wichtige „Brückenfunktion (Lange, 2005, S. 951) zwischen der Kinder- und Jugendliteratur und zur weiterführenden Erwachsenenliteratur zugesprochen. Eine solche Brückenfunktion nimmt „Löcher von Louis Sachar mit Sicherheit -6Dennis de Veer, Sek. I, H04 13.02.08 Abschlussarbeit Deutschdidaktik Sek. DE 380 ein, da die Lektüre sowohl jugendliche wie auch erwachsene Leser anspricht. Sachar versteht es die Welt der Jugendlichen und der Erwachsenen näher rücken zu lassen, indem er die Ursache für Probleme nicht nur von einer Seite beleuchtet, sondern ausgewogen und ineinander verflechtet berücksichtigt. Weshalb ausserdem ästhetischen Bildung mittels Kinder- und Jugendbüchern möglich ist, verweist Spinner (2000) auf jüngere schreibdidaktische Untersuchungen, die bestätigen, „dass die Begegnung mit ästhetisch gelungenen literarischen Texten Kinder und Jugendliche wesentlich in ihrem eigenen sprachlichen Ausdrucksvermögen zu beeinflussen vermag. Sie übernehmen Ausdrucksmuster und entfalten ihr Sprachgefühl (S.19). Wenn die Arbeit mit dem Jugendbuch im Literaturunterricht nicht allein bei den Inhalten stehen bleibt, sondern sie in der Analyse zudem die literarischen Gestaltungsweisen, die Erzählstrukturen, die Personendarstellung und -konstellation, die Sprache und sonstige ästhetische Mittel mit einschliesst, erweitern die Schülerinnen und Schüler so ihre literarischen Erschliessungskompetenzen (vgl. Lange, 2005, S.951). Gemäss Kroll (2006) ist ästhetische Bildung mit der Lektüre „Löcher durchaus möglich: „Insgesamt schafft es Louis Sachar, eine Balance zwischen leseförderndem Potential und dem literarischem Lernen zu schaffen (Kroll, 2006, S. 4). Folgende Aufzählung soll zeigen, welche mögliche literarischen Aspekte bearbeitet werden können: Sprache Stil (hoher Dialoganteil, Jugendsprache im Camp), Struktur (Äussere – innere Handlung), Erzähltechnik (Er-Erzählperspektive), Interpretation und Deutung. Welches literarische Lernpotential gemäss Kroll zudem in dieser Lektüre eingebettet ist, kann in den Zusatzmaterialien „Didaktisches Profil des Romans und „Literarisches Profil des Romans im Anhang zu dieser Arbeit eingesehen werden. 2.2 Das Medium Film im Unterricht Das Medium Film wurde in früheren Zeiten oftmals nur zur Unterhaltung und als nette Alltagsabwechslung im Unterricht angesehen, weshalb es nur selten verwendet wurde. Abraham (2002) steht dieser Tatsache mit einer eher skeptischen Ansicht gegenüber: „Kinder- und Jugendfilme kommen im Deutschunterricht nur wenig vor – und wenn, dann meist als illustrierendes Element des Literaturunterrichts. Das entspricht weder ihrem Charakter als eigenständiges Medium mit eigenen Ausdrucksmitteln noch dem Ausmass ihrer Präsenz im Leben heutiger Kinder und Jugendlicher (S. 6). Die Lage hat sich seit dem Zeitpunkt sicher ein wenig verändert und ich wage zu behaupten, dass Filme nun vermehrt zur Unterstützung für spezifischen Lerninhalt genutzt werden und sich im Unterricht mittlerweile auch mehrheitlich etabliert haben. Sie liefern nicht nur Ansichten aus anderen Perspektiven, sondern können auch vielseitig genutzt werden und sprechen unterschiedliche Sinneskanäle von Jugendlichen gleichzeitig an. Es ist nicht so, dass der Medienwechsel bei Jugendlichen am schnellsten abläuft und dass sie „alte Medien (wie Bücher-Lesen) aufgeben und nur noch neue Medien, wie den Film, konsumieren. Kinder und Jugendliche nutzen die neuen Medien -7Dennis de Veer, Sek. I, H04 13.02.08 Abschlussarbeit Deutschdidaktik Sek. DE 380 am schnellsten in grösserem Masse, aber ohne dass sie deswegen die Nutzung der alten Medien in nennenswertem Umfang reduzieren (vgl. Schön, 2005, S. 921). „Wenn Lernende dazu befähigt werden sollen, AV-Medien nicht nur zu konsumieren, sondern auch medienkritisch und ästhetisch kompetent zu rezipieren, dann sollten wir ihnen die entsprechenden Kenntnisse vermitteln (Abraham 2002, S. 6). Weiter ist Abraham der Meinung: „Pauschal die Nichtprintmedien als Fressfeinde der Buchliteratur zu verdammen, steht einer vernünftigen schulischen Medienpädagogik im Weg (Jost, 2000, zitiert nach Abraham, 2002, S. 10/11). Das Kino kann beispielsweise auch ein ausserschulischer Lernort sein. Im Zentrum pädagogischen Interesses steht an diesem Ort Gefühlsbildung, moralische Kompetenz und selbstverständlich Reflexion des Mediums (vgl. Abraham, 2002, S. 16). Eine weitere Chance bietet auch die Eigenproduktion und Gestaltung von Filmen, was Jugendliche vermehrt zur aktiver Mitarbeit im Unterricht verleitet, da in den meisten Fällen an ihr Interesse angeknüpft wird. Dem Medium Film im Unterricht kommt die technische Entwicklung der Abspielgeräte sicher entgegen. So können heutzutage Filme sowohl mittels Videokassette, oder aber mittels DVD vorgeführt werden, wobei die gesamte Handhabung und Steuerung einfacher zu bedienen ist als noch vor ein paar Jahren. Dies wiederum ermöglicht den Lehrpersonen einen flexibleren Einsatz, aber auch, im Falle eines DVDs, den Wechsel zwischen den Sprachen und den Rückgriff auf Audio-Kommentare der Darsteller oder der Filmemacher, sofern vorhanden. Der Walt Disney Spielfilm „Das Geheimnis von Green Lake beispielsweise, kann nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Italienisch und Englisch (mit oder ohne Untertitel) gesehen werden, weshalb auch eine fächerübergreifende Verwendung denkbar ist. Desweiteren sind auf der DVD auch Audio-Kommentare der Darsteller und Filmemacher vorhanden, die einen tieferen Einblick in die Dreharbeiten und Absichten der Filmemacher, wie auch Gedanken und Empfindungen der Schauspieler dieses Spielfilms liefern, was wiederum eine mögliche Hilfe bei der Auswertung oder Reflexion des Films sein kann. Um nun das Medium Film im Unterricht, gemäss den medienpädagogischen Interessen oder Idealvorstellungen anzuwenden und erfolgreich umzusetzen; wie das beim Film und der damit verbundenen Analyse sein sollte; benötigt man nicht nur Kenntnisse über den aktuellen Stand der Kinder- und Spielfilme. Weit bedeutungsvoller sind da die Kompetenzen für eine erfolgreiche Filmanalyse. Diese sind Grundvoraussetzung für Lehrpersonen, die mit diesem Medium arbeiten, aber auch erstrebenswert für ihre jeweiligen Schülerinnen und Schüler. Die Jugendlichen werden dabei aus einem passiven Konsumverhalten zu einer aktiven Medienkommunikation befähigt. Sie lernen sich medienkritisch und ästhetisch mit Filmen auseinanderzusetzen. Dies wiederum verlangt Kompetenzvermittlung von Seite der Lehrperson im Voraus. Die vorauszusetzenden Kompetenzen bedeuten nicht, dass man die gesamte Wissenschaft des Filmemachens -8Dennis de Veer, Sek. I, H04 13.02.08 Abschlussarbeit Deutschdidaktik Sek. DE 380 von bis beherrschen muss, sondern über gewisse Grundkenntnisse verfügen sollte, was das Medium Film und dessen Aufbau betrifft. Welche Grundkenntnisse dies betrifft, habe ich in einer Übersicht „Konzept zur Filmanalyse, welche im Anhang zu dieser Arbeit zu finden ist, versucht festzuhalten. Auf die Verwendung des Konzepts wird in der Grobplanung der Unterrichtssequenz eingegangen. Als nächstes möchte ich nun prüfen, welche fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Erkenntnisse zur Verwendung von Kinder- und Jugendliteratur in Kombination mit Spielfilmen im Unterricht vorliegen. Danach beabsichtige ich die gewonnenen Erkenntnisse aus diesen Reflexionen auf die Unterrichtssequenz zu übertragen, um zu begründen, weshalb mir die Wahl dieser zwei Medien gerechtfertigt und sinnvoll erscheint. 2.3 Erkenntnisse zur Verwendung des Spielfilms „Das Geheimnis von Camp Green Lake und der Lektüre „Löcher im Unterricht Wie bereits im vorherigen Kapitel erwähnt wurde, wird dem Medium Film im Unterricht vor allem die Funktion Spannung und Spass zugeschrieben, was jedoch nicht korrekt ist. So weist Sahr (2005) in einem Beitrag zum Kinderfilm darauf hin, „dass es auch gut inszenierte, viel Platz zwischen den Bildern lassende, vielschichtig angelegte Filme gibt, die an die Konzentrationsfähigkeit der Kinder hohe Anforderungen stellen, ihren Vorstellungskräften grosse Freiräume eröffnen da sie zu produktiver, kreativer und fantasiefördernder Teilnahme führen können (S. 610), was aber gern übersehen wird. Diesen Anforderungen wird der Spielfilm „Das Geheimnis von Green Lake mit Sicherheit gerecht. Der Film wird qualitativ gesehen sehr hohen Ansprüchen gerecht und ist mit erstklassigen Schauspielern besetzt, die vom Charakter her ihren jeweiligen Filmrollen entsprechen und dadurch auch äusserst authentisch wirken. Die Abfolge der Geschehnisse im Film verläuft nicht einfach nur linear. Es ist ein Spiel zwischen Vergangenem und Gegenwärtigem, was eine hohe Konzentrationsfähigkeit der Jugendlichen abverlangt. Die Geschichte ist aber so abenteuerlich und humorvoll inszeniert, dass sie spannend zu folgen ist und kaum zu Langeweile führen wird. Generell ist die Gegebenheit, dass seit der Entstehung des Films die Literatur als „Stofflieferant (Sahr, 2005, S. 609) auftritt, in den Hintergrund gerückt worden. „Der Film steht in einem offenen Austauschverhältnis mit den Printmedien. So basieren zahlreiche Spielfilme auf print-literarischen Vorlagen. Umgekehrt beeinflussen Kinostoffe und Filmästhetik seit 100 Jahren die schriftliche Erzählkunst (Abraham/Kepser, 2006, S. 145). Solange man in der Schule nur die Buchvorlage berücksichtigt, wird man wichtige Teile ei- -9Dennis de Veer, Sek. I, H04 13.02.08 Abschlussarbeit Deutschdidaktik Sek. DE 380 ner klassischen Sammlung an Kinder- und Jugendspielfilme gar nicht zur Kenntnis nehmen, trotz ihrer hervorragenden Eignung für Rezeption und Produktion im Deutschunterricht (vgl. Abraham, 2002, S. 14). Obwohl der Spielfilm „Das Geheimnis von Green Lake aufgrund seiner noch jungen Karriere noch nicht zu den Klassikern gezählt werden kann, würde bei einer Nichtberücksichtigung des Films und der alleinigen Arbeit mit der Lektüre, viel an Substanz und Nachhaltigkeit verloren gehen. So ist im Unterschied zur Lektüre, der Film ein mehrsinniges Medium. Die Aussageübermittlung geschieht sowohl auf visueller (genauer auf ikonischer) aber auch auf auditiver Ebene. Das Bild und der Ton sind Informationsträger, wobei es das Zusammenspiel von Bild, Sprache, Musik und Geräusche ist, der Ton-Bild-Teppich also, der die eigene filmspezifische Wirkung hervorruft (vgl. Lange, 1994, zitiert nach Sahr, 2005, S. 609). Besonders reizvoll, vom didaktischen Aspekt her gesehen, ist deshalb die medienintegrierende Form, also die Beschäftigung sowohl mit dem Film, als auch mit der literarischen Vorlage. Lehrpersonen die beide Medien heranziehen, tun jedoch gut daran, sich nicht nur auf ein Vergleichen des Inhalts zu beschränken. Dies könnte zu einem unergiebigen Analysieren und spannungslosen Abhaken inhaltlicher Elemente führen (vgl. Sahr, 2005, S. 615). Die Beschäftigung mit der Lektüre, wie auch dem Film, erlaubt es den Jugendlichen sich differenzierter mit einer Geschichte oder Problemsituation einer Erzählung zu beschäftigen. Sie erhalten nicht nur Ansichten aus unterschiedlichen Perspektiven, sondern verfestigt und bestätigt das Gelesene durch die bildhafte Betrachtung. Grundsätzlich wird der beschriebenen oder dargestellten Erzählung, bzw. Problemsituation, durch Verwendung von mehr als einem Medium somit mehr Aufmerksamkeit geschenkt, wie auch eine grössere Gewährleisung der Nachhaltigkeit. Dem (Kinder-) Film kommt nicht nur deshalb durchaus eine lesefördernde Wirkung zu. „Dies lässt sich auch durch die Tatsache belegen, dass nach einer Kinderbuchverfilmung der Buchverkauf deutlich ansteigt (Sahr, 2005, S. 611/612). Ein solch medienorientierter Leseund Literaturunterricht, der die technischen Medien, ohne Vernachlässigung der Printmedien, mit einbezieht, darf somit nicht nur von einem Gegensatz Film-Buch ausgehen, sondern muss beide als eigenständige und gleichberechtigte ästhetische Produkte verstehen. So gesehen ist es im Grunde unerheblich, ob zuerst mit dem Film oder der Lektüre begonnen wird. Des dramaturgischen Aufbaus wegen, ist es zumeist besser, den Film erst nach der Textrezeption einzusetzen (vgl. Sahr, 2005, S. 615). Um ein stereotypes Arbeiten mit dem Film und der Lektüre in dieser Reihenfolge zu verhindern; was für die Schülerinnen und Schüler mit der Zeit langweilig sein wird; darf man nicht davor zurückschrecken, den Film auch mal vor, oder während der Lektüre einzusetzen. Für die Unterrichtssequenz habe ich deshalb vorgesehen, dass der Spielfilm „Das Geheimnis von Green Lake schon während -10Dennis de Veer, Sek. I, H04 13.02.08 Abschlussarbeit Deutschdidaktik Sek. DE 380 dem Lesen der Lektüre „Löcher eingesetzt werden soll, um so die Spannung und Abwechslung aufrecht zu erhalten um gegen mögliche Langeweile vorzubeugen. Wichtig ist, dass man sich im Voraus im Klaren ist, mit welchen didaktischen Absichten der Film genutzt wird und sich danach in einer methodischen Abfolge festlegt, was wann gemacht wird. Da besonders eine Filmvorführung selbst zu einem eindrucksvollen Gemeinschaftserlebnis werden kann, ist davon abzuraten, die Schülerinnen und Schüler mit gezielten Beobachtungsaufgaben zu bombardieren. Was aber nicht bedeuten soll, den Film zum passiven (Vergnügungs-)Medium verkommen zu lassen, im Gegenteil (vgl. Sahr, 2005, S. 616). So kann eine mündliche, oder auch schriftliche Auswertung nach dem Film sehr ergiebige Aufschlüsse und Resultate liefern. In der Unterrichtssequenz sollen die Lektüre und der Spielfilm nicht nur deswegen etappenweise gelesen, respektive gesehen werden, sondern weil auch davon abzuraten ist, allzu lange Filmausschnitte vorzuführen. Die Konzentrations- und Aufnahmefähigkeit der Schülerinnen und Schüler ist begrenzt und kann durch dieses etappenweise Vorgehen optimal ausgenützt werden. Obwohl viele interessante didaktische Anregungen zur Verwendung von (Spiel-) Filmen im Unterreicht existieren, gibt es kein eigentliches didaktisches Werk, welches sich mit der Thematik der Lektüre in Kombination mit dem (Spiel-)Film auseinandersetzt. Diese Gegebenheit sehe ich im Statement von Abraham und Kepser (2006) bestätigt: „Trotz einer durchaus beachtlichen Anzahl von Publikationen zum Spielfilm im Deutschunterricht kann von einer systematischen Didaktik noch keine Rede sein (S. 149). Diese Tatsache hat mich aber nicht davon abgehalten, die Lektüre, in Kombination mit dem (Spiel-) Film, in eine Unterrichtssequenz umzusetzen. Entscheidend ist, dass man sich im Voraus im Klaren ist, mit welchen didaktischen Absichten die Lektüre, und mit welchen Absichten der Film genutzt wird und in welcher methodischen Abfolge was wann gelesen oder gesehen wird. Um einen möglichst grossen Lernerfolg aus der Kombination dieser beiden Medien zu gewinnen, bietet sich ein zentraler Schwerpunkt, eine Dilemma-, respektive Problem-Situation als eine Art Aufhänger an, an welchem man sich immer wieder orientieren kann. Dieser Aufhänger sollte stark an der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen anknüpfen und der gesamten Klasse gerecht werden. In der nachfolgende Grobplanung der Unterrichtssequenz möchte ich aufzeigen, was ein möglicher Aufhänger für die Arbeit mit dem Buch „Löcher von Louis Sachar und der darauf basierende Spielfilm „Das Geheimnis von Green Lake sein könnte und sinnvoll im Unterricht umgesetzt werden kann. -11Dennis de Veer, Sek. I, H04 13.02.08 Abschlussarbeit Deutschdidaktik Sek. DE 380 3. Umsetzung der Leitgedanken in eine praktische Unterrichtssequenz 3.1 Lehrplanbezug (Gemäss dem Zürcher Lehrplan, S. 146-158) Die folgenden Auszüge aus dem Lehrplan des Kantons Zürich beziehen sich auf die Kompetenzen Lesen, Schreiben, Hören und Sprechen, welche die Basis für die Ziele der Unterrichtssequenz liefern. Lesen Texte lesen und verstehen Texte in verschiedenen Medien erleben und die wesentlichen Inhalte entnehmen. Verschiedene Medien: Lektüre „Löcher, Spielfilm „Das Geheimnis von Camp Green Lake Gespräche führen über Inhalte, welche die Schülerinnen und Schüler, die Lehrperson oder die Mitwelt beschäftigen (Gerechtigkeit – Ungerechtigkeit). Den Textinhalt in die gemeinte Wirklichkeit übertragen. Absichten erkennen; Zusammenwirkung von Bild, Ton und Text erkennen; Wirkung stilistischer, grafischer und filmischer Mittel erkennen. Längere Texte selbstständig still lesen. Im Klassenzimmer (Arbeitsplatz, Leseecke); zu Hause. Gestaltender Umgang mit Texten Texte allein, mit verteilten Rollen, im Chor sprechend gestalten. Verschiedene Textsorten: Ausschnitte aus der eigenen Lektüre. Texte schreibend um- und nachgestalten. Informationen verarbeiten Informationen aus verschiedenen Medien beschaffen. Informationssysteme in Büchern, wie Inhaltsverzeichnis, Klappentext; einfache Grafiken; Schulfilme. Schriftliche Anleitungen, Anweisungen und Aufträge verstehen und ausführen (Lesetagebuch). Hören und Sprechen Zuhören und verstehen Gesprochene oder vorgelesene Texte verstehen und das Verständnis durch entsprechende Handlungen (Aufträge) kundtun. Situationen erleben, in denen Sprache innere Bilder, Stimmungen und Gefühle weckt. Redeabsichten und Wirkungen erkennen, wie Überreden, Loben, Drohen, Schmeicheln, Ironie. Sprechen in Mundart und Hochdeutsch Erlebtes, Ausgedachtes, Gehörtes, Gelesenes erzählen berichten. Persönliche Erlebnisse. Eigenes Verhalten, persönliche Meinungen, Interessen im Gespräch darlegen und begründen. Stellungnahme zu aktuellem Thema. -12Dennis de Veer, Sek. I, H04 13.02.08 Abschlussarbeit Deutschdidaktik Sek. Gespräche führen DE 380 Mit verschiedenen Gesprächsformen vertraut werden: Partnergespräch, Gruppengespräch, Klassengespräch. Einfache Gesprächsregeln einhalten: Einander zuhören, andere nicht unterbrechen, niemanden auslachen, beim Thema bleiben, an andere anknüpfen, andere Meinungen gelten lassen. Vorlesen, Vortragen Vorbereitete Texte sprechend gestalten, mit deutlicher Aussprache vorlesen. Schreiben Texte schreiben Informationen, Materialien sammeln und ordnen. Inhalte aus verschiedenen Medien: Gelesenes, Gehörtes, Gesehenes (Bücher und audiovisuelle Medien); Erlebtes, Beobachtetes. Inhalte mit den für den Leser notwendigen Informationen aufschreiben. In logischer Abfolge; Gedanklich klar; Sachlich richtig; In richtiger zeitlicher Einordnung; Inhaltlich gewichtend, wertend. Texte überarbeiten Texte inhaltlich und stilistisch überarbeiten in Bezug auf: Vollständigkeit und sachliche Richtigkeit; Adäquate Wortwahl; Zeitliche und sachliche Ordnung, Inhaltliche Gewichtung und Wertung Rechtschreibung beachten Texte für sich und für andere schreiben Meinungen äussern und begründen. Auf Argumente, Standpunkte eingehen; Entscheidungen begründen. Erzählen und beschreiben. Eigene Erlebnisse Mit Texten, Sätzen und Wörtern spielerisch und gestalterisch umgehen, unterhalten. Texte verändern und/oder ergänzen; Texte imitieren und/oder nachgestalten. Informationen verarbeiten Beobachtungen, Ereignisse beschreiben. Inhalte aus verschiedenen Medien: Gelesenes, Gehörtes, Gesehenes (Lektüre und Film). Eindrücke, Stimmungen, Gedanken festhalten. Zu Bildern, Büchern, Filmen; Ereignissen. 3.2 Voraussetzungen Eine 1. oder 2. Sekundarklasse / à 3-4 Lektionen Deutschunterricht pro Woche. Die Lernenden kennen das Instrument Lesetagebuch und verfügen über das nötige Wissen zur Filmanalyse (Siehe „Konzept der Filmanalyse im Anhang), um der Verwendung des Mediums Film im Unterricht gerecht zu werden. Die Lernenden sind es gewohnt in Gruppen oder mit Partnern zu arbeiten. Die Lernenden sind fähig selbstständig zu lesen (zu Hause, Freizeit) und das Gelesene in ihrem Lesetagebuch zu verarbeiten. -13Dennis de Veer, Sek. I, H04 13.02.08 Abschlussarbeit Deutschdidaktik Sek. DE 380 Unterschiedliche Methoden und Bewertung des Lesens und des Vorlesens sind den Lernenden geläufig und sie haben damit auch bereits gewisse Erfahrungen sammeln können. 3.3 Erläuterungen zur Grobplanung In der nachfolgenden Grobplanung der Unterrichtssequenz werden die Lektüre „Löcher und der darauf basierende (Spiel-) Film „Das Geheimnis von Green Lake in etwa 4-5 Wochen behandelt. Wie bereits in der Einleitung erwähnt, ist die Grobplanung darauf ausgerichtet, wie ein Jugendbuch und der dazugehörige Film sinnvoll für die Auseinandersetzung von Problemen Jugendlicher genutzt werden können. Die theoretische Grundlage bilden dabei die Erkenntnisse aus den aktuellen wissenschaftlichen Untersuchungen zur Kinder- und Jugendliteratur, sowie zum Medium Film im Unterricht, auf welche in den Kapiteln 2.1 – 2.3 Bezug genommen wurde. Bei der Planung habe ich Wert darauf gelegt, die vier Grundfertigkeiten (lesen, schreiben, sprechen und hören) ausgewogen zu berücksichtigen. Auf den Einbezug von grammatischen Elementen habe ich jedoch verzichtet. Es wäre aber möglich, die Lektüre zudem auf grammatikalischer Ebene zu bearbeiten, Bsp. Erzählperspektive –zeit, direkte indirekte Rede, oder die Struktur der Lektüre insgesamt. In der Lektüre, wie auch im Film, werden wie bereits erwähnt unterschiedliche Problembereiche von Jugendlichen thematisiert. Von Identitätsfindung, Freundschaft, Integration in einer Gruppe von Gleichaltrigen, Aussenseitern und Versagern, über die Entwicklung von einem Antihelden zu einem Helden, aber auch Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, ist alles zu finden. Um dem Interesse der gesamten Klasse gerecht zu werden, habe ich mich für die Thematik der Gerechtigkeit, respektive Ungerechtigkeit, entschieden. Diese ermöglicht einen persönlicheren Bezug zu den Schülerinnen und Schülern, da sich mit Sicherheit jeder Jugendliche schon mal mit der Frage der Gerechtigkeit, oder Ungerechtigkeit, konfrontiert gesehen hat. Nachfolgende Übersicht soll aufzeigen, in welchen Kapiteln in der Lektüre Gerechtigkeit oder Ungerechtigkeit, aufgegriffen, respektive thematisiert wird und zur persönlichen Auseinandersetzung weiterverwendet werden kann. Eine Übersicht, oder Sequenzübersicht zum Film, aus „Löcher im Unterricht von Kristine Kroll, ist im Anhang dieser Arbeit zu finden. Diese erleichtert nicht nur die Arbeit, beziehungsweise Handhabung des Films, sondern bietet auch eine ideale Basis für einen Vergleich der Lektüre und dem Film. Dabei sollte aber beachtet werden, sich nicht nur auf ein Vergleichen des Inhalts zu beschränken, was zu einem unergiebigen Analysieren und spannungslosen Abhaken inhaltlicher Elemente führen könnte. -14Dennis de Veer, Sek. I, H04 13.02.08 Abschlussarbeit Deutschdidaktik Sek. DE 380 3.3.1 Gerechtigkeit – Ungerechtigkeit in der Lektüre Kapitel 1/2 (S. 7-9) Stanley steht vor Gericht und wird beschuldigt die Schuhe von Clyde Livingstone gestohlen zu haben. Die Erklärung Stanleys erschien dem Richter unglaubwürdig, obwohl es die Wahrheit ist. Der Richter lässt Stanley die „freie Wahl zwischen dem Gefängnis oder dem Camp Green Lake (Besserungsanstallt für kriminelle Jugendliche das als Feriencamp bezeichnet wird). Kapitel 5 (S. 23-28) Mr. Pendanski: „Du sollst wissen, Stanley, dass ich dich respektiere, sagte Mr. Pendanski. „Ich habe gehört, dass du in deinem Leben ein paar schwere Fehler begangen hast, sonst wärst du nicht hier. Aber jeder macht Fehler. Du hast vielleicht etwas Böses getan, aber deswegen bist du noch kein böser Mensch. Stanley nickte. Es hatte wohl wenig Sinn, wenn er versuchte, seinem Betreuer zu sagen, dass er unschuldig war. Kapitel 6 (S. 29-35) Erzählung wie es zu Stanleys Festnahme kam. Ein kleiner Junge namens Derrick Dunne hat Stanley ständig gehänselt, doch seine Lehrerin glaubte ihm nicht. Als Derrick eines Tages Stanleys Hausaufgabenheft ins Klo warf, verpasste Stanley daraufhin den Bus und musste nach Hause laufen. „Ich bin nach Hause gelaufen und da fielen die Turnschuhe vom Himmel, hatte er dem Richter erzählt. Seine Eltern konnten sich keinen Anwalt leisten. „Du brauchst keinen Anwalt, hatte seine Mutter gesagt. „Erzähl ihnen einfach die Wahrheit! Stanley hat die Wahrheit gesagt, aber vielleicht wäre es besser gewesen wenn er gelogen hätte. Kapitel 7 (S. 36-55) Die Geschichte seines Urgrossvaters Elya Yelnats und Madame Zeroni. Das Versprechen welches, unglücklicherweise, nicht eingehalten wurde und der darauf basierende Fluch der auf der Familie seither herrscht. Kapitel 12 (S. 73-77) Gruppenbesprechung als Vorbereitung auf die Zeit nach dem Camp um sich der Gesellschaft wieder anschliessen zu können. „Du bist dieser Mensch Stanley. Du bist der Grund, weswegen du hier bist. Du bist für dich selbst verantwortlich. Du hast dein Leben vermurkst, und es liegt an dir, es wieder in den Griff zu kriegen. Kein anderer kann das für dich tun – für keinen von euch. Kapitel 13/14 (S. 78-89) Stanley fand ein metallenes Röhrchen indem die Buchstaben B zu lesen waren (Lippenstift). Er übergab das Röhrchen X-Ray, da dieser der Meinung war, dass er als Anführer der Gruppe und weil er schon am längsten im Camp tätig ist, einen Anspruch auf alle gefundenen Gegenstände habe. X-Ray zeigte das Röhrchen Mr. Pendanski und erhielt den Rest des Tages frei. Kapitel 19/20 (S. 107-118) Magnet stahl Mr. Sir die Sonnenblumenkerne. Als dieser den Diebstahl bemerkte und zurückkehrte erwischte er Stanley mit den Kernen. Doch Stanley verriet Magnet und die anderen nicht. Mr. Sir wollte es nicht glauben dass die anderen nichts damit zu tun haben weshalb er Stanley mit zum Boss nahm. Zum erstaunen aller wurde nicht Stanley bestraft, sondern Mr. Sir. Kapitel 24 (S. 133-136) Mr. Sir hat ein sehr aufgeschwollenes Gesicht, was er, seiner Meinung nach, Stanley zu verdanke hat. Aus diesem Grund erhielt Stanley beim Auffüllen der Wasserflaschen kein Wasser. Mr. Sir bevorzugte es das Wasser auf den Wüstenboden fliessen zu lassen. Kapitel 39 (S. 220-223) Zero beichtet Stanley, dass er es war, der die Schuhe von Clyde Livingston gestohlen hat, doch Stanley war nicht wütend auf ihn. Kapitel 46/47 (S. 263-275) Stanley erfährt dass er tatsächlich unschuldig war und seine Anwältin da war um ihn abzuholen. Als seine Anwältin auftaucht, behauptet die Chefin (Mrs. Walker) dass Stanley von ihr Wertsachen gestohlen habe und bei der Flucht in ein Eidechsennest gefallen sei. Doch was die Chefin nicht weiss, ist das Stanleys Name auf dem Koffer steht, wie Zero mit seinen jüngst erworbenen Lesefähigkeiten feststellt. -15Dennis de Veer, Sek. I, H04 13.02.08 Abschlussarbeit Deutschdidaktik Sek. DE 380 Kapitel 48/49 (S. 276-287) Stanley möchte das Camp nicht ohne Zero verlassen, worauf seine Anwältin die Akten von Zero verlangt, die die Chefin jedoch vernichten lies als er davonrannte. Da keine Daten über Hector zur Verfügung standen, entschied die Anwältin beide Jungs mitzunehmen. Stanleys Anwältin war eine Patentanwältin die das neue Produkt (Mittel gegen Fussschweiss) von seinem Vater betreut. Kapitel 50 (S. 291-296) Stanleys Vater hat sein Mittel gegen Fussgeruch an dem Tag erfunden, als der Ururenkel von Elya Yelnats den Urururenkel von Madame Zeroni auf den Berg getragen hat. Zu Hause öffneten die Jungs noch den Koffer welcher Schmuck im Wert von 20000 Dollar und Wertpapiere, die Stanley und Zero jeweils eine Million Dollar einbrachten, beinhaltete. 3.3.2 Umsetzung Bei der Planung achte ich darauf, dass inhaltliche und sprachliche Elemente in der Lektüre wie im Film einerseits, sowie die Auseinandersetzung mit dem Problem der Gerechtigkeit Ungerechtigkeit andererseits, gleichwertig behandelt werden. Der Aufbau der Planung ist so gedacht, dass die Arbeit mit der Lektüre und dem Film, sowie die Auseinandersetzung mit der Problematik ineinander übergreifend ablaufen soll, also bewusst kein lineares Vorgehen. Bewertung: Im Verlauf der Unterrichtssequenz finden drei Bewertungen statt. Zum Einen wird dies das Vorlesen oder Vortragen von Textstellen aus der Lektüre sein. Eine schriftliche Leistungskontrolle in Form eines Aufsatzes, oder Essay, soll ungefähr in der Mitte der Unterrichtssequenz durchgeführt werden. Zum Abschluss wird das gesamte Lesetagebuch (Lernprozess) bewertet. Die drei Bewertungen werden zu gleichen Teilen gewichtet. -16Dennis de Veer, Sek. I, H04 13.02.08 Abschlussarbeit Deutschdidaktik Sek. DE 380 3.3.3 Arbeit mit dem Lesetagebuch Das Lesetagebuch begleitet die Lernenden wahrend des gesamten Lern- und Leseprozesses und soll einerseits dazu beitragen, das Verständnis für den Handlungsablauf in der Lektüre dem Film zu fördern, sowie eine persönliche Miteinbeziehung der Lernenden zu erzeugen. Dies indem sich die Lernenden persönlich zu gewissen Textstellen, z.B. zum Verhalten gewisser Charaktere, zur Sprache oder zum Autor, Gedanken machen und diese niederschreiben. Das Lesetagebuch dient somit nicht bloss als Zusammenfassung des Werkes, sondern beinhaltet eine Fülle von verschiedenen Verarbeitungsweisen des Originaltexts oder der Verfilmung. Einige mögliche Aufträge könnten wie folgt lauten: Kommentiere das Verhalten oder die Gefühle eines Protagonisten. Fasse die gelesene Textstelle in eigenen Worten oder in einer Übersicht (Mind-Map) zusammen. Schreib einen Brief an den Autor oder an einen/eine Protagonisten/in im Werk. Welche Textstelle hat dir besonders gut schlecht gefallen und warum? Zeichne eine Figurenkonstellation zwischen den Protagonisten. Welche Unterschiede zwischen der Lektüre und dem Film konntest du feststellen? Hat dir der Film geholfen um gewisse Textabschnitte besser zu verstehen? Wenn ja, welche und wie? Wenn nein, weshalb denkst du nicht? Der grosse Vorteil beim Führen eines persönlichen Lesetagebuches liegt darin, dass ein sehr hoher Grad an Individualisierung und Personalisierung möglich ist. Persönliche Interessen und Lebensweltbezüge können somit vertiefter berücksichtigt und verarbeitet werden. Desweiteren ist das Lesetagebuch auch von grossem Nutzen als Orientierungshilfe für Diskussionen zu gewissen Ereignissen oder Situationen und einem möglichen Vergleich zwischen der Lektüre und dem Film. Als nächstes nun die Grobplanung der Unterrichtssequenz mit den Inhalts- und Zielangaben, wie das Buch „Löcher von Louis Sachar und der darauf basierende Spielfilm „Das Geheimnis von Green Lake sinnvoll für die Auseinandersetzung der Problematik der Gerechtigkeit, respektive Ungerechtigkeit, im Unterricht genutzt werden kann. -17Dennis de Veer, Sek. I, H04 13.02.08 Abschlussarbeit Deutschdidaktik Sek. DE 380 3.4 Grobplanung Lekt. Inhalt Ziele Material 1. Die SuS erhalten in Gruppen das Titelbild der Lektüre sowie des Spielfilms. In der Gruppe stellen sie Vermutungen, basierend auf den zwei Bildern, zum Inhalt der Lektüre auf. Anschliessend präsentieren die jeweiligen Gruppen ihre Vermutungen der Klasse. Als Auffrischung im Umgang mit dem Lesetagebuch tragen sie die zusammengetragenen Vermutungen in wenigen Sätzen zusammen. SuS können anhand von Bildern und Titeln Vermutungen zum Inhalt einer Lektüre, respektive eines Films anstellen. Folie Blätter mit dem Titelbild der Lektüre sowie des Spielfilms. Folie mit Infos zum Autor L. Sachar. Klassensatz „Löcher. Lesetagebuch (A4 A3 Heft). LP stellt den Autor Louis Sachar kurz vor ( Siehe Anhang Informationen zum „Autor Louis Sachar). Beginn der Lektüre: Kapitel 1-3 werden im Plenum gelesen. SuS verstehen schriftliche Anweisungen und Aufträge für das Lesetagebuch und führen sie aus. SuS können sich in die Situation von Stanley versetzen und sein Verhalten nachempfinden. HA: Kapitel 4-6 lesen, sowie ein Lesetagebucheintrag zu folgenden Fragen: • Wird die Beschreibung von Camp Green Lake einem Ferienlager gerecht? • Wurdest du schon mal „ungerechtfertigterweise verurteilt/beschuldigt? • Wie würdest du handeln, wenn du wüsstest dass du unschuldig bist, aber alle von deiner Schuld überzeugt sind? 2. SuS kennen den Umgang und die Gründe für ein Lesetagebuch. Die SuS tauschen in (Klein-) Gruppen ihre Lesetagebucheinträge aus; zuhören, nicht kommentieren. Sie wählen 1-2 gute Beiträge aus, die dem Plenum vorgelesen werden sollten. SuS sind durch den Lebensweltbezug persönlich interessiert. SuS können sich über das Gelesene und Geschriebene austauschen. SuS können sich Informationen aus dem Spielfilm beschaffen. Einstieg in den Spielfilm „Das Geheimnis von Camp Green Lake: 0:00 – 17:40 ( ca. 18min.) SuS verstehen schriftliche Anweisungen und Aufträge für das Lesetagebuch und führen sie aus. Die SuS schreiben zu folgendem Auftrag einen Lesebucheintrag: • Welche Unterschiede sind dir zum Einstieg der Lektüre im Vergleich zum Film aufgefallen? HA: Lesetagebucheinträge, wenn nötig, vervollständigen. -18Dennis de Veer, Sek. I, H04 12.01.08 Lektüre Spielfilm (DVD) Lesetagebuch (A4 A3 Heft). Abschlussarbeit Deutschdidaktik Sek. 3. DE 380 (Kurz-) Repetition des bisher Gelesenen Gesehenen: Die SuS erzählen in eigenen Worten was bisher geschehen ist. 2-3 SuS tragen die Informationen (Bsp. Hauptakteure und andere Beteiligte in einem Mind-Map) auf einem grossen Plakat zusammen, das gut sichtbar im Klassenzimmer platziert sein sollte. (Für LP steht eine Figurenkonstellation im Anhang zur Verfügung. Die Übersicht soll als Orientierung helfen.) Im Plenum wird danach das Kapitel 7 gelesen. Die SuS lesen daraufhin in Zweiergruppen weiter bis und mit Kapitel 14. Die SuS schreiben zu folgenden Aufträgen einen Lesebucheintrag: SuS können das Gelesene in eigenen Worten wiedergeben. SuS führen selber eine Übersicht Mind-Map über die Hauptakteure und andere Beteiligte in der Lektüre wie im Film. Lektüre Packpapier und Filzstifte Lesetagebuch SuS verstehen schriftliche Anweisungen und Aufträge für das Lesetagebuch und führen sie aus. SuS setzen sich mit der Werthaltung der Campleiter gegenüber der Jugendlichen auseinander. • Wurde Stanleys Urgrossvater Elya Yelnats zu Recht verflucht? • „Du hast dein Leben vermurkst, und es liegt an dir, es wieder in den Griff zu kriegen. Kein anderer kann das für dich tun – für keinen von euch. – Wie würdest du auf diese Aussage reagieren und weshalb? • Hat X-Ray deiner Meinung nach als erster Anrecht auf einen freien Tag da er schon am längsten im Camp ist? HA: Lesen bis und mit Kapitel 14 und Lesetagebucheinträge vervollständigen. 4. Spielfilm „Das Geheimnis von Camp Green Lake: 17:40 41:15 ( ca. 24min.) SuS können sich Informationen aus dem Spielfilm beschaffen. (Kurz-) Repetition des bisher Gelesenen Gesehenen: Die SuS erzählen in eigenen Worten was bisher geschehen ist. 2-3 andere SuS tragen wiederum die Informationen (Bsp. Mind-Map) auf dem grossen Plakat zusammen. SuS können das Gelesene in eigenen Worten wiedergeben. SuS führen selber eine Übersicht Mind-Map über die Hauptakteure und andere Beteiligte in der Lektüre wie im Film. Die SuS lesen allein, oder mit einem Partner, bis und mit Kapitel 23. HA: Kapitel 1-23 auszugsweise als Vorbereitung für die Kontrolle der Lesefähigkeiten lesen. -19Dennis de Veer, Sek. I, H04 13.02.08 Lektüre Spielfilm Plakat und Filzstifte Abschlussarbeit Deutschdidaktik Sek. 5. DE 380 Die SuS repetieren das Gelesene (- K. 23) und tragen die Informationen auf dem grossen Plakat zusammen. SuS können das Gelesene in eigenen Worten wiedergeben. In Gruppen von 4-5 Personen lesen die SuS weiter bis und mit Kapitel 30 und tragen das Gelesene in eigenen Worten auf mind. einer Seite in ihrem Lesetagebuch zusammen. SuS führen selber eine Übersicht Mind-Map über die Hauptakteure und andere Beteiligte in der Lektüre wie im Film. Die LP führt während der Lektion mit jeweils einer Gruppe die Kontrolle der Lesefähigkeiten durch, wobei die SuS in der Gruppe einen Textabschnitt aus dem 1-23 Kapitel nacheinander vorlesen. SuS können den vorbereiteten Text gemäss den Kriterien sauber vorlesen. Lektüre Plakat und Filzstifte Kriterien für Benotung: Redefluss, Aussprache Betonung und Rhythmus. HA: Lesen bis und mit Kapitel 30. 6. Spielfilm „Das Geheimnis von Camp Green Lake: 41:15 – 79:55 ( ca. 39min.) SuS können sich Informationen aus dem Spielfilm beschaffen. Die SuS schreiben zu folgenden Aufträgen einen Lesebucheintrag: SuS verstehen schriftliche Anweisungen und Aufträge für das Lesetagebuch und führen sie aus. • Ist das Abkommen zwischen Stanley und Zero („lernen für graben) fair gegenüber den anderen Mitgliedern der Gruppe? • Rechtfertigt dies die Provokation Zickzacks gegen Stanley und Zero? 7. HA: Lesen bis und mit Kapitel 35 und Lesetagebucheinträge vervollständigen. SuS können sich in die Situation der Jugendlichen versetzen und ihre Werthaltung kundtun. Die SuS repetieren das Gelesene (- K. 35) und tragen die Informationen auf dem grossen Plakat zusammen. SuS können das Gelesene in eigenen Worten wiedergeben. Lesen im Plenum: Kapitel 36 bis und mit 42 SuS führen selber eine Übersicht Mind-Map über die Hauptakteure und andere Beteiligte in der Lektüre wie im Film. Spielfilm „Das Geheimnis von Camp Green Lake: 79:55 88 30 ( ca. 9min.) SuS können sich Informationen aus dem Spielfilm beschaffen. -20Dennis de Veer, Sek. I, H04 13.02.08 Spielfilm Lesetagebuch Lektüre Plakat und Filzstifte Lesetagebuch Spielfilm Abschlussarbeit Deutschdidaktik Sek. 8./9. DE 380 SuS bilden sich zu einem konkreten Thema eine eigene Meinung. Leistungskontrolle: Die SuS schreiben einen Aufsatz Essay zu einer der folgenden Aufgabenstellungen: SuS können ihre Meinung äussern und begründen, oder mit Sätzen spielerisch umgehen und Texte (Geschichten) ergänzen. • Überleg dir, wie das Abenteuer von Stanley und Zero weiter geht und enden könnte. • Sind deiner Meinung nach physisch-erzieherische Massnahmen sinnvolle und gerechte Strafen für Jugendliche? • Sind solche „Bootcamps die richtige Lösung für kriminelle Jugendliche? • Was bedeutet Gerechtigkeit Ungerechtigkeit für dich? • (Eigenes Thema, dass von der LP bewilligt werden muss) 10. SuS verarbeiten Informationen welche sie aus der Lektüre oder dem Film erhalten haben. Die SuS lesen alleine, oder in (Klein-) Gruppen die Lektüre zu Ende: Kapitel 43-50. SuS können das Gelesene in eigenen Worten wiedergeben. Gegen Ende der Lektion sollen die SuS das Gelesene in eigenen Worten zusammenfassend erzählen. 2-3 andere SuS übertragen die Informationen auf das grosse Plakat. 11. Spielfilm „Das Geheimnis von Camp Green Lake: 88 30 – 112 20 (Ende ca. 24min.) Die SuS schreiben zu folgenden Aufträgen einen Lesebucheintrag: SuS führen selber eine Übersicht Mind-Map über die Hauptakteure und andere Beteiligte in der Lektüre wie im Film. SuS verstehen schriftliche Anweisungen und Aufträge für das Lesetagebuch und führen sie aus. Spielfilm Lesetagebuch SuS können ihre persönliche Meinung zu den zwei Medien in einer medienkritischen Methode formulieren. HA: Lesetagebucheinträge vervollständigen. Die SuS überarbeiten ihre Aufsätze Essays sowie ihre Lesetagebücher. Anschliessend publizieren sie ihre Arbeiten im Klassenzimmer. Die Präsentationsstationen werden so eingerichtet, dass je nach Thema/Arbeit ein Platz vorgesehen ist. Die SuS bewegen sich im Klassenzimmer und sehen sich die anderen Arbeiten an. Jede SuS wählt anschliessend eine Arbeit, oder einen Beitrag aus, welcher sie am meisten beeindruckt hat. SuS sind fähig ihre Aufsätze oder Essays inhaltlich und stilistisch zu überarbeiten. SuS wissen andere Beiträge zu schätzen und zu würdigen. -21Dennis de Veer, Sek. I, H04 Lektüre Lesetagebuch Plakat und Filzstifte SuS setzen sich kritisch mit der Lektüre und dem Film auseinander. • Was hältst du vom Ende der Geschichte? • Wie hat dir die Lektüre gefallen? Wie der Film? • Du hast den Auftrag für eine Zeitung eine kurze Kritik zum Film „Das Geheimnis von Camp Green Lake oder zur Lektüre „Löcher zu schreiben. 12. 13. Plakat Lesetagebuch Notizpapier für Aufsatz Essay Wörterbücher 13.02.08 Lesetagebuch Aufsätze Essays div. Präsentationsmaterial Abschlussarbeit Deutschdidaktik Sek. DE 380 4. Schlussbemerkung Zurückblickend auf die von mir verfasste Arbeit, darf ich wagen zu behaupten, dass mir eine abwechslungsreiche und methodisch vielseitige Unterrichtssequenz gelungen ist, die sich im Unterricht durchaus umsetzen lässt, welche den Schülerinnen und Schülern die Erfahrung bietet, dass lesen in der Schule wie auch in der Freizeit durchaus unterhaltend und bereichernd sein kann. Im Ausblick auf eine mögliche Arbeit mit dieser Unterrichtssequenz möchte ich noch ergänzen, dass fächerübergreifendes Arbeiten durchaus in Betracht zu ziehen ist. So beispielsweise in Verbindung zum Englisch Unterricht. Die Originalausgabe der Lektüre ist in Englisch auch als Easy-Reader erhältlich, was ungefähr dem Level von Schülerinnen und Schülern der Sekundarschule entsprechen sollte. Würde ein solch fächerübergreifendes Arbeiten mit der Lektüre und dem Film in Betracht gezogen werden, wäre es jedoch sinnvoller, dies in der 3. Sekundarklasse durchzuführen. Nicht nur weil das Englischniveau der Schülerinnen und Schüler höher einzustufen ist, dem ungeachtet auch, dass das Zusammenspiel von zwei Sprachen dem Deutschen und dem Englisch hohe Sprachkompetenzanforderungen an die Jugendlichen stellt. Dass sich die Unterrichtssequenz ohne Schwierigkeiten umsetzen lässt, wäre zwar wünschenswert, aber eher unwahrscheinlich. Wie gut sich die Unterrichtssequenz umsetzen lässt und welche möglichen Schwierigkeiten dabei auftauchen könnten, kann nur die Praxis zeigen. Deswegen kann ich dazu nur Vermutungen anstellen. Mögliche Schwierigkeiten könnten im Zeitmanagement auftreten, da das Programm sehr kompakt ist und in kurzer Zeit viel Lesezeit beinhaltet. Es ist deshalb wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler ihren Hausaufgabenpflichten sei dies Lesen oder die Lesetagebucheinträge verfassen konsequent nachkommen. Besonders ergiebig erscheint mir die Arbeit mit dem Lesetagebuch. Es ist eine Methode, die eine selbstgesteuerte und individuelle Auseinandersetzung mit den Medien Literatur und Film ermöglicht. Die Schülerinnen und Schüler werden angeleitet im Lesetagebuch eigene Interessen zu verfolgen und Meinungen kundzutun. Abschliessend wage ich zu behaupten, dass die Lektüre wie auch der Spielfilm bei den Jugendlichen gut ankommen, was eine wichtige Grundvoraussetzung ist für die Auseinandersetzung mit dem Problem der Gerechtigkeit, respektive Ungerechtigkeit. Die Sequenz bietet nicht nur eine Variante wie eine Lektüre und der darauf basierende Spielfilm sinnvoll für die Auseinandersetzung des Problems der Gerechtigkeit vs. Ungerechtigkeit im Unterricht genutzt werden kann, sondern auch allgemeine Informationen für einen professionellen Umgang mit dem Medium Film im Unterricht. -22Dennis de Veer, Sek. I, H04 12.01.08 Abschlussarbeit Deutschdidaktik Sek. DE 380 5. Literaturverzeichnis Primärliteratur: Sachar, Louis: Löcher. Die Geheimnisse von Green Lake. Aus dem amerikanischen Englisch von Birgitt Kollmann. Ein Gulliver von Beltz und Gelberg, 2002. Sekundärliteratur: Abraham, Ulf: Kino im Klassenzimmer: Klassische Filme für Kinder und Jugendliche im Deutschunterricht. In Praxis Deutsch 175. H1182 29. Jahrgang. Zeitschrift für den Deutschunterricht. Klassiker des Kinderund Jugendfilms. Pädagogische Zeitschriften bei Friedrich in Velber in Zusammenarbeit mit Klett. September, 2002. Abraham, Ulf Kepser, Matthias: Literaturdidaktik Deutsch: Eine Einführung. 2. Auflage. Erich Schmid Verlag GmbH Co., Berlin, 2006. Hoffmann, Bernward: Kommunikation und Medien: Einführung und Praxis aus (sozial-) pädagogischer Perspektive. Forschung, Studium und Praxis; Band 3. Waxmann Verlag GmbH. Münster, 2000. Kroll, Kristina: Löcher im Unterricht: Klassenstufe 6 – 8, alle Schularten: Lesen – Verstehen Lernen: Materialien für einen handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterricht. Beltz Verlag. Weinheim und Basel, 2006. (Kopiervorlage unter: Lange, Günter (Hrsg.): Taschenbuch der Kinder- und Jugendliteratur: Grundlagen – Gattungen. Band 1. 4. unveränderte Auflage. Scheider Verlag Hohengehren GmbH. Baltmannsweiler, 2005. Lange, Günter (Hrsg.): Taschenbuch der Kinder- und Jugendliteratur: Medien – Themen – Poetik – Produktion – Rezeption Didaktik. Band 2. 4. unveränderte Auflage. Scheider Verlag Hohengehren GmbH. Baltmannsweiler, 2005. Spinner, Kaspar H.: Stichworte zur aktuellen Kinder- und Jugendliteratur und ihrer Didaktik. Kinder- und Jugendbücher im Unterricht: Ein Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung und zur ästhetischen Bildung der Schülerinnen und Schüler. In Praxis Deutsch 162. H1182 27. Jahrgang. Zeitschrift für den Deutschunterricht. Neue Kinder- und Jugendliteratur. Pädagogische Zeitschriften bei Friedrich in Velber in Zusammenarbeit mit Klett. Juli 2000. Abbildungsverzeichnis: Abb. 1: (14.‘8.07) Abb. 2: (14.‘8.07) -23Dennis de Veer, Sek. I, H04 13.02.08 Abschlussarbeit Deutschdidaktik Sek. DE 380 6. Anhang Didaktisches Profil des Romans Literarisches Profil des Romans Informationen zum Autor Louis Sachar Inhaltsangabe zur Lektüre Figurenkonstellation und Schauplätze Konzept zur Filmanalyse Sequenzübersicht zum Spielfilm Urheberschaftsbestätigung -24Dennis de Veer, Sek. I, H04 13.02.08