Arbeitsblatt: Geschichte der Todesstrafe

Material-Details

Hintergrundinformationen zur Geschichte der Todesstrafe.
Lebenskunde
Ethik / Moral
8. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

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732
15
12.03.2017

Autor/in

Nicci (Spitzname)
Land: andere Länder
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Todesstrafe Über die Geschichte der Todesstrafe Die Todesstrafe gehört zu den ältesten Strafen der Welt. Das Hinrichten von Menschen begann in frühgeschichtlicher Zeit mit Menschenopfern, um die Götter zu besänftigen, um eine reiche Ernte und um Schutz gegen Krankheiten von ihnen zu erbitten. Auch als Strafe wurden Hinrichtungen von den primitiven Völkern vollstreckt. Damals gab es aber noch keine niedergeschriebenen Gesetze und kein gerechtes Gerichtsverfahren im heutigen Sinn. Auch zu biblischen Zeiten wurde die Todesstrafe angewendet. Hier drei Stellen aus der Bibel: Lev 20, 9: Jeder, der seinen Vater oder seine Mutter verflucht, wird mit dem Tod bestraft. Da er seinen Vater oder seine Mutter verflucht hat, soll sein Blut auf ihn kommen. Lev 20,12: Schläft einer mit seiner Schwiegertochter, so werden beide mit dem Tod bestraft. Sie haben eine schändliche Tat begangen, ihr Blut soll auf sie kommen. Lev 24,16: Wer den Namen des Herrn schmäht,1 wird mit dem Tod bestraft; die ganze Gemeinde soll ihn steinigen. Der Fremde muss ebenso wie der Einheimische getötet werden, wenn er den Gottesnamen schmäht. 1 schmähen verunglimpfen, missbrauchen, erniedrigen Bei den Juden war neben der Steinigung das Verbrennen von Tätern die übliche Todesstrafe. Daneben gab es aber noch weitere Arten der Todesstrafe. So ist z.B. Jesus ein Opfer der römischen Todesstrafe, der Kreuzigung, geworden. Ihren Höhepunkt erlebte die Todesstrafe gegen Ende des Mittelalters und Beginn der Neuzeit. Sie wurde von der Kirche unterstützt und gegen Ketzer angewandt – denkt nur an die vielen Hexenverbrennungen nach der Reformation. Im 17. Jahrhundert setzten sich die Ideen der Menschenrechte durch, was dazu führte, dass die Menschen ernsthaft anfingen die Todesstrafe zu kritisieren. Durch die Französische Revolution (1789) wurden die Menschenrechte in ganz Europa bekannt. Portugal war das erste Land Europas, welches die Todesstrafe abschaffte (1867). Es war aber nicht nur der ausgeprägte Gerechtigkeitssinn, der die Portugiesen zur Abschaffung der Todesstrafe veranlasste. Vielmehr befand sich Portugal in der Mitte des 19. Jahrhunderts in einer grossen finanziellen Notlage und konnte die Scharfrichter und Henker nicht mehr bezahlen. Erst im Jahre 1948 verkündete die UNO die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Im Artikel 3 wurde das Recht auf Leben festgeschrieben. Dieser Artikel ist mit der Todesstrafe unvereinbar. Etwa 104 Staaten haben seitdem die Todesstrafe vollständig abgeschafft, u.a. Deutschland, Frankreich und Grossbritannien. 7 Staaten sehen die Todesstrafe nur noch für aussergewöhnliche Straftaten, zum Beispiel während Kriegszeiten, vor. Weitere 30 Staaten haben die Todesstrafe in der Praxis, nicht aber im Gesetz abgeschafft. Somit wenden momentan 141 Staaten die Todesstrafe nicht mehr an. Doch es gibt 57 Staaten, die noch immer von der Todesstrafe Gebrauch machen, darunter die USA. 25 Staaten haben 2015 auch tatsächlich Hinrichtungen durchführen lassen. Die Länder mit den meisten Hinrichtungen waren China, Iran, Saudi Arabien, Pakistan und die USA. Am 10. Oktober ist der Europäische Tag gegen die Todesstrafe. 2007 vom Europarat in Strassburg eingeführt, soll er Jahr für Jahr daran erinnern, dass die Todesstrafe nur in Europa verschwunden ist, aber anderswo auf der Welt weiterhin verhängt wird. Quelle: Amnesty International, Stand Dez. 16