Arbeitsblatt: Das Ende der Weimarer Republik
Material-Details
Arbeitsblatt zum Ende der Weimarer Republik
Geschichte
Neuzeit
9. Schuljahr
3 Seiten
Statistik
171319
355
6
04.05.2017
Autor/in
Albana Seljmani
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Das Ende der Weimarer Republik Die Weltwirtschaftskrise 1929 Die Weltwirtschaftskrise war zunächst eine Krise der industriellen Überproduktion und dann auch das Ergebnis einer hemmungslosen Spekulation in den USA. Am schwarzen Freitag (29. Oktober 1929) brach die New Yorker Börse zusammen. Die Folge war eine sich rasch ausdehnende Absatzkrise, die zu Konkursen, extremer Arbeitslosigkeit und Armut führte. Sie griff im folgenden Jahr auf Europa über, führte in allen Ländern zu einschneidenden wirtschaftlichen und politischen Massnahmen und erschütterte das instabile politische Gerüst der jungen Demokratien in Mittel und Osteuropa. In dieser Situation wurde sehr schnell deutlich, dass die relative Stabilität der deutschen Wirtschaft trügerisch war, weil sie auf Pump beruhte. Die amerikanischen Banken zogen ihre kurzfristigen Kredite aus Deutschland ab und gleichzeitig versuchten die USA mit allen Massnahmen ihre eigene Wirtschaft zu retten. Nun fehlte in Deutschland jeglicher finanzieller Rückhalt. Die unmittelbaren Folgen waren mangelnde Liquidität und der Zusammenbruch vieler deutscher Banken. Dies bedeutete konkret: Börsenkrach im Oktober 1929 in der USA Kapitalabzug USA fordern Kredite zurück Folgen für Rückgang der Deutschland: Produktion Stilllegung von Rückgang der Kaufkraft Lohnsenkungen Arbeitslosigkeit steigt Streiks verlieren an Bedeutung Bankenschliess ungen Aktienkurse Politische Folgen: Weitere Erschütterung der Demokratie Weitere politische Radikalisierung Suche nach autoritären Lösungen der politischen und wirtschaftlichen Krise Produktionsrückgang infolge schwindender Kaufkraft Stetig wachsende Arbeitslosigkeit (1929 300 00 Arbeitslose, 1932 bereits 6,5 Mio.) Verringerung der Steuereinnahmen bei gleichzeitig rapid ansteigenden staatlichen Soziallasten Das Ende der Weimarer Republik Mit der Weltwirtschaftskrise 1929 war das Schicksal der Weimarer Republik bald besiegelt. Anfang 1931 waren in Deutschland bereits fünf Millionen Menschen als arbeitslos registriert. Das soziale System der Weimarer Republik war den Folgen der Wirtschaftskrise nicht gewachsen. Verelendung, Aussichtslosigkeit und eine allgemeine Katastrophenstimmung prägten das Alltagsleben von breiten Bevölkerungsschichten. Die ausgedehnte Unzufriedenheit der Massen entlud sich bei den Reichstagswahlen: Am 31. Juli 1932 entfielen über 37 Prozent aller Stimmen auf die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP), die den Sturz des parlamentarischen Systems offen anstrebte. Die ebenfalls demokratiefeindliche Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) kam auf über 14 Prozent. Auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise hatten die Wähler den bürgerlichen Parteien und der parlamentarischen Demokratie eine klare Absage erteilt. Die demokratischen Stimmen der Vernunft gingen 1932 im Getöse der Rot Front und SiegHeilRufe zunehmend unter. Mit riesigen Protestmärschen demonstrierten die Nationalsozialisten ebenso entschlossen gegen die Republik wie die Kommunisten. Immer häufiger lieferten sie sich Saal und Strassenschlachten, die eigene Stärke demonstrieren und den Willen zur Übernahme der politischen Macht festigen sollten. Den Heilsversprechungen der extremen Parteien von einem Dritten Reich und einem SowjetDeutschland konnte die demokratische Mitte nichts mehr entgegensetzen: Vor dem Hintergrund des Wirtschaftsverfalls und des Anstiegs der Arbeitslosenzahl verloren die gemässigten Parteien zunehmend an Einfluss. Mit der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler war das Ende der Weimarer Republik am 30. Januar 1933 besiegelt. Ursachen und Gründe für das Scheitern der Weimarer Republik Schwäche der demokratischen Tradition und Stärke der monarchischen Einstellungen Die demokratische Entwicklung verlief in Deutschland nicht kontinuierlich Die neue Staatsform wurde von aussen, von den Siegern ohne Rücksicht auf die deutschen Verhältnisse erzwungen Der Übergang von der Monarchie zur Demokratie ging demzufolge zu schnell, traf Parteien und vor allem das Volk nahezu unvorbereitet Das Volk war und blieb deshalb monarchisch, obrigkeitsstaatlich und antidemokratisch eingestellt. Diese Einstellung war besonders tief in der Mittelschicht verwurzelt Von daher war eine aktive Mitarbeit, basierend auf dem Verständnis für die neue Regierungsform von der Masse des Volkes nicht zu erwarten Aussenpolitische Belastungen als Folgen des Ersten Weltkriegs Als aussenpolitische Gründungsurkunde Weimars muss der Versailler Vertrag angesehen werden, der die junge Republik erheblich belastete, bspw. der Kriegsschuldartikel (231) Die überzogenen Reparationsforderungen, vor allem die Reparationspolitik Frankreichs Das mangelnde Verständnis der Sieger für die innere Situation Deutschlands das Selbstmitleid der Besiegten, welche die Schuld nur bei den anderen suchten die Unfähigkeit, Geschehenes zu akzeptieren die mangelnde Bereitschaft, ein verträgliches Miteinander von Personen und Staaten zu finden. Beispiele für den Preisverfall Am 9. Juni 1923 kostete in Berlin: 1 Ei 800 Reichsmark 1 Liter Milch 1440 Reichsmark 1 Kilo Kartoffeln 5000 Reichsmark 1 Strassenbahnfahrt 600 Reichsmark 1 Dollar entsprach 100.000 Reichsmark. Am 2. Dezember 1923 kostete in Berlin: 1 Ei 320 Milliarden Reichsmark 1 Liter Milch 360 Milliarden Reichsmark 1 Kilo Kartoffeln 90 Milliarden Reichsmark 1 Strassenbahnfahrt 50 Milliarden Reichsmark 1 Dollar entsprach 4,21 Billionen Reichsmark.