Arbeitsblatt: Dossier Drogen

Material-Details

Übersicht über Sucht und Drogen
Lebenskunde
Drogen / Prävention
9. Schuljahr
19 Seiten

Statistik

171385
1475
95
07.05.2017

Autor/in

Ribeiro Katia
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

Downloads Arbeitsblätter / Lösungen / Zusatzmaterial

Die Download-Funktion steht nur registrierten, eingeloggten Benutzern/Benutzerinnen zur Verfügung.

Textauszüge aus dem Inhalt:

Sucht Drogen 3. KSS Niv. Lebenskunde SJ 16/17 1 Sucht und Abhängigkeit Sucht kommt nicht vom Wortstamm „suchen, sondern von „siech (siechen krank). Im Mittelalter bis hin zum 18. Jahrhundert kannte man daher auch Begriffe wie Wassersucht, Schwindsucht, Gelbsucht, usw. Sucht ist ein schleichender Prozess, ein „dahinsiechen. Niemand wird plötzlich süchtig, vielmehr entwickelt sich Abhängigkeit nach und nach. Meist fängt es harmlos an, werden die positiven Wirkungen einer Droge genutzt und für viele bleibt es harmlos. Bei manchen entsteht Gewohnheit und Missbrauch, bei einigen Sucht und Abhängigkeit. 1. Was bedeutet für dich „süchtig sein? Schreibe eine mögliche Definition. 2. Oft sagt man: „Ich bin einfach süchtig nach Kaffee. Das Verlangen nach Kaffee ist noch keine Sucht. Probiere einmal aus, einen Tag auf etwas zu verzichten, was dir wichtig ist, beispielsweise Kaffee, Süssigkeiten, usw. Oder auch langes Duschen, Fernsehen oder das Internet. Schreibe auf, wie dein Tag verlaufen ist. Merkmale von Sucht Was genau ist Sucht? Von Sucht spricht man nur in ganz bestimmten Fällen. Es gibt fünf Merkmale für Sucht: 1. Zwang 4. Steigerung der Dosis 2. Verlust von Kontrolle 5. Leiden oder Schädigung. 3. körperliche und seelische Entzugserscheinungen Ein Süchtiger kann nicht verzichten. Er steht unter dem Zwang, sein Suchtmittel zu sich zu nehmen. Das heisst: Er handelt nicht mehr freiwillig. Und er kann nicht „Nein sagen. Später wirft er sich vielleicht vor: „Wie hab ich nur wieder so viel trinken können? Das wollte ich doch gar nicht! Aber in dem Moment denkt er nicht nach. Er ist in einem Rausch-Zustand und kann einfach nicht aufhören. Er kann auch nicht komplett die HEK 2 Lebenskunde SJ 16/17 Finger von dem Suchtmittel lassen. Auch wenn er sagt: „Ich kann locker jederzeit aufhören. Das nennt man „Kontrollverlust. HEK 3 Lebenskunde SJ 16/17 Entzugserscheinungen Seelische Entzugserscheinungen Die Seele des Süchtigen wird von dem Suchtmittel abhängig. Der Süchtige hat seelische Entzugserscheinungen. Das bedeutet: Er verspürt Unruhe oder auch Angst. Oft ist er depressiv oder denkt an Selbstmord. Seine Gedanken sind bestimmt von dem Suchtmittel. Hobbys und Interessen werden für den Süchtigen immer unwichtiger. Er verspürt ein grosses Verlangen nach der Wirkung von dem Suchtmittel. Er muss es zu sich nehmen, um dieses Verlangen zu stillen. Man nennt das Craving. Körperliche Entzugserscheinungen Auch der Körper wird von dem Suchtmittel abhängig. Ist das Suchtmittel gerade nicht zur Hand, leidet er. Der Süchtige verspürt ein grosses Verlangen nach seinem Suchtmittel. Der Körper vom Süchtigen leidet: Er ist unruhig, schwitzt, zittert. Er fühlt sich schwach, seine Arme und Beine schmerzen. Sein Magen ist verkrampft, seine Muskeln zittern. Ihm ist schlecht, vielleicht wird er ohnmächtig, bekommt Fieber. Ihm kommen ungewollt die Tränen und im schlimmsten Fall ist sein Leben in Gefahr. Das nennt man körperliche Entzugserscheinungen. Sie beginnen, nachdem der Rauschzustand aufgehört hat. Am schlimmsten sind sie ein bis zwei Tage danach. Und sie verschwinden nur, wenn er das Suchtmittel zu sich nimmt. Danach kommen sie aber umso heftiger wieder. Mit der Zeit braucht der Süchtige immer mehr von dem Suchtmittel. Sein Körper hat sich an das Suchtmittel gewöhnt. Man sagt auch: Er ist tolerant geworden. Ist jemand sehr süchtig, funktioniert sein Körper nicht ohne das Suchtmittel. Dabei nimmt der Körper grossen Schaden. Aber bei der Person selbst funktioniert vieles auch nicht mehr. Der Süchtige kann oft nicht mehr für sich sorgen oder seine Pflichten wahrnehmen. Vielleicht verliert er seine Arbeit. Oder Freunde wenden sich von ihm ab. Süchtige verändern auch ihr Wesen. Das belastet Freunde und Familie sehr. Oft belügt der Süchtige sie. Sie sollen seine Sucht nicht bemerken. Er schämt sich für seine Schwäche und denkt: Die anderen werden mich deshalb nicht mehr mögen. Diese Folge von Sucht nennen Experten Leiden oder Schädigung. Der Süchtige merkt: Ich mache mein Leben kaputt. Trotzdem kann er nicht alleine aufhören. Wie du siehst, ist Sucht eine Krankheit. Das Schlimme ist: Diese Krankheit betrifft Körper und Seele. Sie macht den ganzen Menschen kaputt. Man spricht aber erst von Sucht, wenn alle diese Merkmale da sind: HEK 4 Lebenskunde HEK SJ 16/17 Der Süchtige leidet unter Zwang. Er verliert die Kontrolle über sein Suchtmittel. Körper und Seele werden abhängig. Er braucht immer mehr von dem Suchtmittel, damit es ihm gut geht. Schliesslich macht er oft sein ganzes Leben kaputt. 5 Lebenskunde SJ 16/17 3. Nenne die fünf Merkmale von Sucht. 4. Mache für jedes Merkmal eine Liste: Wie geht es dem Süchtigen bei jedem Merkmal? 5 Merkmale Suchtverhalten 5. Welche Entzugserscheinungsarten gibt es? 6. Beschreibe die Entzugserscheinungen in eigenen Worten. HEK 6 Lebenskunde SJ 16/17 2 Warum wird man süchtig? Man wird nicht süchtig geboren. Und es gibt niemanden, der auf jeden Fall mal süchtig wird. Genau, wie es niemanden gibt, der auf gar keinen Fall süchtig wird. Jeder Mensch kann süchtig werden, egal wie alt, reich oder klug er ist. Meistens gibt es gute Gründe dafür. Nicht alle Suchtmittel machen automatisch süchtig. Nehmen wir zum Beispiel Alkohol. Die meisten Leute geniessen ab und zu ein „Gläschen und können auch Nein sagen. Andere hingegen werden vom Alkohol abhängig. Ob jemand von einem Suchtmittel abhängig wird, hängt auch stark von ihm ab. Menschen sind nämlich unterschiedlich empfänglich für bestimmte Suchtmittel. Es gibt nie nur einen Grund, warum jemand süchtig wird. Meist spielen viele Dinge eine Rolle: Wie anerkannt das jeweilige Suchtmittel in der Gesellschaft ist. Wie man gerade mit Problemen umgehen kann. Ob man mit seinem Leben zufrieden ist oder nicht. Ob es einem mit dem Suchtmittel besser geht. Ob man sich mit dem Suchtmittel endlich nicht mehr wie ein Versager fühlt. Und noch vieles mehr. Man sagt: Man selbst, die aktuelle Situation und das Suchtmittel bestimmen zusammen, ob jemand abhängig wird. Man selbst: Gibt das Suchtmittel jemandem ein Gefühl, welches derjenige sonst nicht bekommt? Die aktuelle Situation: Wird der Person gerade alles zu viel? Viele Leute nutzen Suchtmittel, damit ihnen Dinge leichter fallen. Oder möchte die Person sogar nur noch flüchten? Viele Leute wollen mit Suchtmitteln in eine schönere Welt flüchten. Das geht vor allem mit harten Drogen. Doch sie kommen in ihrem richtigen Leben schnell nicht mehr klar. Infokasten: Danke Mama und danke Papa!? Wissenschaftler streiten sich, ob auch unsere Gene die Wirkung von Drogen beeinflussen. Einige sagen zum Beispiel, Alkohol-Sucht kann man vererben. Das heisst: Ein Kind kann schneller süchtig werden, wenn seine Eltern süchtig sind. Andere Wissenschaftler zweifeln aber daran. Und es gibt noch keine Beweise für diese Aussage. Das Suchtmittel: Suchtmittel wirken unterschiedlich stark. Deshalb machen sie auch unterschiedlich stark abhängig. Einige Suchtmittel wirken beruhigend. Wer beruhigt werden will, wird vielleicht von ihnen abhängig. Doch wer gut drauf kommen möchte, wird eher von anderen Dingen abhängig. HEK 7 Lebenskunde SJ 16/17 1. Überlege Dir, warum jemand süchtig werden kann. 2. Schreibe dazu eine kleine Geschichte! Denk dir dazu eine Person mit Namen aus. Wonach ist die Person süchtig? Wann ist die Person süchtig geworden? Was ist vorher passiert? HEK 8 Lebenskunde SJ 16/17 3 Wie wird man süchtig? Der Weg zur Sucht verläuft bei jedem ganz unterschiedlich. Und jeder hat seine eigenen Gründe, um das erste Mal zu einem Suchtmittel zu greifen. Mal ist es die Neugier. Manchmal ist es die Lust auf Spass und Abenteuer. Mal ist es Frust oder Kummer, den jemand mit Alkohol ersäufen möchte. Mal ist es Gruppenzwang, der jemanden zum Rauchen bringt. Doch nach dem ersten Mal ist man noch lange nicht süchtig. Meistens verläuft der Weg zur Sucht in diesen Schritten: 1. Ein Suchtmittel probieren 2. Das Suchtmittel von Zeit zu Zeit geniessen 3. Sich an das Suchtmittel gewöhnen und es regelmässig zu sich nehmen. 4. Das Suchtmittel ist Ersatz für etwas. Es dient zum Beispiel als Problemlösung. 5. Die Sucht bestimmt das ganze Denken. Man kann nicht mehr ohne das Suchtmittel leben. Natürlich muss es nicht immer so kommen. Wir können Dinge probieren, geniessen und nicht abhängig werden. Doch Sucht kommt nicht immer sofort. Einige Drogen machen den Körper sehr schnell abhängig. Zum Beispiel Heroin. Doch vor allem bei legalen Suchtmitteln dauert es meistens länger. Es fängt oft „ganz harmlos an. Und Sucht kommt nicht von einem Tag auf den anderen. Sie wird ausgelöst durch bestimmte Reize. Der Anblick einer Bierflasche oder der Geruch von Cannabis lösen Craving aus. Oder körperliche Entzugserscheinungen. Um sich wieder gut zu fühlen, nimmt der Süchtige das Suchtmittel. Er nimmt es auch, wenn er Frust abbauen muss. Oder wenn er ein Problem nicht lösen kann. Hat er es genommen, fühlt er sich gut: mutig, kräftig oder erleichtert. Er „lernt: Das Suchtmittel hilft mir beim Lösen meiner Probleme. Deshalb wird er es beim nächsten Problem wieder nehmen. Denn er hat damit ja gute Erfahrungen gemacht. Sucht ist ein „erlerntes Verhalten. Der Süchtige denkt, nur das Suchtmittel kann ihm ein gutes Gefühl geben. Er ist von ihm abhängig. Jedes Mal, wenn er sich nicht wohl fühlt, muss er das Mittel zu sich nehmen. Man spricht von einem Teufelskreis. Aus ihm kommt man nur schwer wieder heraus. 1. Suche folgende Wörter rund um Drogen und Geld: NEUGIER, VERHALTEN, TEUFELSKREIS, PROBLEM, ABENTEUER, SUCHT. Du kannst die Wörter waagerecht und senkrecht lesen. HEK 9 Lebenskunde SJ 16/17 4 Was sind Drogen und Suchtmittel? Süchtig werden kann man nach Vielem, nicht nur nach Drogen. Daher nutzt man den Begriff „Suchtmittel. Damit ist etwas gemeint, nachdem man süchtig werden kann. Verbotene Suchtmittel nennen wir „Drogen. Anstelle von dem Wort „Droge benutzt man auch „Rauschmittel oder „Suchtmittel. Viele Suchtmittel sind jedoch nicht verboten. Fast jeder kann sie kaufen, beispielsweise Medikamente. Antwort: Es kommt immer darauf an, welche Drogen man nimmt. Es gibt legale und illegale Drogen. Fast eigentlich alle Suchtmittel Gehirn. Das Gehirn steuert Denken, Man sollte von allenwirken Drogenauf diedas Finger weglassen, weil alle Drogenunser schlecht sind – egal, ob Wahrnehmen und Empfinden. Drogen wirken oft stärker als andere Suchtmittel. Sie sie legal sind oder nicht. Sie machen körperlich und geistig abhängig. Wenn man regelmässig Drogen verändern zumschnell Beispiel die Stimmung. Man kann sichmit ganz leicht fühlen auch konsumiert, wird man abhängig. Beim falschen Umgang Drogen kann man oder an einer Psychose erkranken, der man wahrscheinlich mehr rauskommt. Oder man Einige kann schnell ums plötzlich ganzaus traurig werden. Auch die nicht Wahrnehmung wird verändert. Leben Suchtmittel kommen. beruhigen. Andere machen ganz wach. Manchmal wird man auch aggressiv. Um Drogen zu bekommen, braucht man sehr viel Geld, damit man sie bezahlen kann. Man gerät schnell in die Kriminalität, weil man Geld beschaffen muss, um seinen Konsum zu stillen. Man kann aber nicht nur nach handfesten Dingen süchtig werden. Auch Verhalten Geld beschafft man sich dann zum Beispiel durch Prostitution, Diebstahl, Einbruch, Erpressung so kann süchtig machen, beispielsweise Spielsucht. Ein Spielsüchtiger zum Beispiel und kann weiter. nicht ohne Glücksspiele leben. Er muss Lotto, Poker, Sportwetten oder andere Spiele Ich persönlich spielen.habe schon sehr viele Erfahrungen mit vielen verschiedenen Drogen gemacht. Gute und negative Erfahrungen! Das soll nicht heissen, dass ich gerne Drogen zu mir nehme! Hier kannst Du einen Erfahrungsbericht von Johann lesen: Bei mir war es alles zu viel – mit der Familie und mit Freunden. Frage: Was hältst Drogen? damit umgehen und welche Irgendwann, als ichDu in von der 9. Klasse Wie war,sollte habeman ich angefangen. Es ist also schonErfahrungen lange her. Eshast warDu für selbstschwer, gemacht? mich mit dem ganzen Stress umzugehen. Da habe ich angefangen zu kiffen. Vorher in der 8. Klasse hatte ich eigentlich schon ein kleines Alkoholproblem. Ich habe teilweise in jeder Pause ein SixPack Bier getrunken und bin dann in den Unterricht gegangen. Mir war die ganze Schule ziemlich egal! Wenn ich mir das jetzt so überlege, was wäre wohl aus mir geworden, wenn ich einen anderen Weg eingeschlagen hätte? Wer weiss das schon? Man kann ja die Zeit nicht mehr rückgängig machen. Das möchte ich auch nicht, denn ich habe immer einen Weg gefunden. Ich habe zwei Jahre auf der Strasse gelebt und dort meine ganzen Freunde kennen gelernt. Seitdem weiss ich auch, dass Drogen kein Spass sind, sondern sehr gefährlich werden können. In der Zeit, als ich auf der Strasse gelebt habe, ist mir klar geworden, dass ich auf meine Sucht aufpassen muss, bevor ich HEK 10 noch tiefer hinein gerate. Meine Freunde haben mir dabei geholfen, dass ich nicht noch mehr ausprobiert habe – zum Glück habe ich solche netten Punks kennen gelernt. Ich muss dazu sagen, dass ich gelernt habe, meine Drogensucht unter Kontrolle zu bekommen. Lebenskunde SJ 16/17 5 Wie wirken Drogen? Viele Drogen sprechen das Belohnungssystem im Gehirn an. Das schüttet dann Hormone aus und man fühlt sich gut. Drogen schaden dem Menschen. Doch im ersten Moment scheinen sie uns etwas Gutes zu tun. Sie machen für einen Moment glücklich. Gleichzeitig jedoch tun sie einem nicht gut. Anders als ein Witz oder Schokolade stören einige Drogen das Belohnungssystem. Es reagiert auf Drogen mit mehr Glückshormonen als normal. Darauf reagiert nun der Körper. Er lässt selbst immer weniger Glückshormone ausschütten. Nimmt man die Droge gerade nicht, fühlt man sich schlechter als zuvor. Andere Drogen lassen nicht mehr Glückshormone ausschütten. Aber sie lassen Glückshormone länger wirken. Wieder andere Drogen blockieren Rezeptoren in deinem Gehirn. Rezeptoren melden deinem Gehirn Reize. Das können Schmerzen sein, Geräusche oder Dinge, die du siehst. Diese Reize gelangen nun durch Drogen nicht mehr ins Gehirn. Man empfindet weniger Schmerzen und nimmt weniger Geräusche wahr. Da die Droge so schöne Gefühle gemacht hat, will man sie wieder nehmen. Man merkt nicht: Ohne die Droge ging es mir besser. Stattdessen denkt man: „Nur die Droge lässt mich glücklich sein. Je stärker eine Droge diesen Effekt auf Menschen hat, desto stärker ist ihr Abhängigkeitspotenzial. Doch einfach so wird man noch nicht abhängig. Einige Drogen machen wach und geben einem ein gutes Gefühl. Andere beruhigen und machen einen ganz entspannt. Jede Droge hat eine andere Wirkung. Doch nicht nur die Droge selbst bestimmt die Wirkung. Auch man selbst bestimmt, wie eine Droge wirkt! Die gleichen Drogen wirken bei jedem Menschen anders. Und auch bei demselben Menschen wirkt dieselbe Droge immer anders. Mal macht sie high, mal zieht sie die Stimmung runter. Häufig kann man gar nicht abschätzen, wie eine Droge wirken wird. Das kann Drogen sehr gefährlich machen. Die Wirkung hängt nämlich von vielen Dingen ab: Wie viel man an dem Tag gegessen hat, ob man müde ist oder ausgeschlafen, ob man sich Sorgen macht oder gut drauf ist. Auch das Setting beeinflusst, wie eine Droge wirkt. Damit ist gemeint, ob man zum Beispiel auf einer sonnigen Wiese sitzt oder in einem dunklen kleinen Zimmer. Laut Experten sind Drogen besonders für Jugendliche gefährlich. Sie sagen: Drogen wirken auf das Gehirn. Zwischen 15 und 17 verändert sich das Gehirn stark. Nimmst HEK 11 Lebenskunde SJ 16/17 Du in dieser Zeit Drogen, kann die Entwicklung gestoppt werden. Man kann sagen: Vielleicht wirst Du dümmer. Auch bei Schwangeren sind Drogen besonders gefährlich. Sie machen das Baby schon vor der Geburt krank. Im schlimmsten Fall kommt es mit Behinderungen zur Welt. HEK 12 Lebenskunde SJ 16/17 Vorsicht: Mischkonsum! Drogen können besonders gefährlich sein, wenn man sie mischt. Einige Drogen regen den Körper an. Andere lähmen ihn. Das kann sehr gefährlich werden. 1. Lies die zwei realen Berichte über Drogenkonsum (Kombination Cannabis und Alkohol). Was denkst du darüber? Hattest du schon selber ein ähnliches Erlebnis? Schreibe auf. Meine Gedanken: HEK 13 Lebenskunde SJ 16/17 6 Geschluckt und weg? Geraucht und weg? Gespritzt und weg? Ein Suchtmittel verschwindet nicht sofort wieder aus dem Körper. Auch wenn man sich schon nicht mehr high fühlt. Das ist so ähnlich wie beim Essen: Du denkst nach dem Essen schnell wieder an andere Dinge. Doch für deinen Körper fängt die Arbeit erst an. Drogen sind nicht nur Arbeit für den Körper, sie bedeuten Stress. Der Körper muss die Gifte abbauen und braucht dafür eine Weile. Auch merkt man selbst, wie der Körper mit den Giften kämpft und fühlt sich schlecht. Drogen lagern sich noch lange im Körper ab. Im Blut, in den Haaren, im Speichel, in Fettzellen und im Urin. Oder in der Lunge, wenn sie geraucht werden. Verarbeitet der Körper eine Droge oder Alkohol, entstehen besondere Stoffe. Man nennt sie Abbau-Stoffe. Diese kann man noch einige Tage im Urin oder im Blut finden. Haare und Fett-Zellen erneuern sich nicht so schnell wie Blut und Urin. Das Gehirn enthält besonders viele Fettzellen. Deshalb wird es durch viele Drogen besonders kaputt gemacht. Man kann nie genau sagen, wie eine Droge wirkt. Deshalb kann man auch nicht sagen, wie lange eine Droge im Körper bleibt. Beides hängt von vielen Dingen ab: Wie viel hat die Person von der Droge genommen? Wie viel hatte sie vorher gegessen? Zu welcher Tageszeit hat sie die Droge genommen? Ist die Person gut drauf oder schlecht? Nimmt sie gerade Medikamente? Ist sie fit oder nicht? Wie viel wiegt sie? Und noch vieles mehr. Drogen reagieren auch miteinander. Nur kann keiner sagen, wie sie reagieren. Daher sollte man nie verschiedene Drogen auf einmal nehmen. Auch Alkohol und Drogen vertragen sich gar nicht! Das gilt auch wenn man eine Droge schon einmal genommen hat. Beim nächsten Mal kann sie ganz anders wirken. Und viel länger im Körper bleiben. Wenn jemand regelmässig Drogen nimmt, kann man sie noch lange in seinem Körper finden. Auch, wenn er schon längst aufgehört hat! Trotzdem gibt es „Richtwerte. Richtwerte sagen, wie lange der Abbau einer Droge ungefähr dauert. Aber Achtung: Diese Werte treffen nur selten wirklich zu! Es kann schneller gehen, es kann aber auch viel länger dauern. Die meisten Drogen wirken zwei bis zehn Stunden. Einige aber auch einen ganzen Tag. Und Crystal sogar bis zu dreissig Stunden. Im Urin findet man sie fast alle ein bis vier Tage lang. Raucht jemand regelmässig Cannabis, ist es sogar bis zu drei Monate in seinem Urin. HEK 14 Lebenskunde HEK SJ 16/17 15 Lebenskunde SJ 16/17 7 Legale Droge: Alkohol 1. Wie viel weisst du schon über Alkohol? Teste dein Wissen auf folgende Website: uidc91a90ba45d6b982e0ad5f0492722755&idcheck&sub1 Alkohol ist ein Suchtmittel, das weit verbreitet ist. Das Bier zum Feierabend, der Sekt zum Anstossen, der Wein zum Essen, der „Absacker danach. Bei vielen Gelegenheiten „gehört Alkohol einfach dazu. Unter Jugendlichen und Erwachsenen gilt es oft als normal sich zu betrinken. Bei Geburtstagen, Sport-Events, Familienfeiern oder an der Fasnacht. Bei besonderen Gelegenheiten wird häufig viel getrunken. 2. Gerade weil Alkohol dir so oft begegnet, solltest du dir Gedanken über seine Gefahren machen. Eine Sucht nach Alkohol kann sich schneller entwickeln, als man denkt. Schreibe die sieben Tipps auf, wie du „im Limit bleibst. Du findest sie unter folgendem Link: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Informationen über Alkohol ist eine legale Droge (bzw. eine Gesellschaftsdroge und deshalb für die meisten nicht als Rauschmittel angesehen) Flüssigkeiten vermischt. Enthält eine Flüssigkeit über 0.5 Alkohol, muss dies auf der Flasche gekennzeichnet sein. Alkohol entsteht bei der Vergärung von verschiedenen Obst- und Getreidesorten und wird mit anderen Es gibt ihn in Form von Bier, Wein, Sekt, Spirituosen, aber auch in manchen Medikamenten ist Alkohol enthalten. HEK 16 Lebenskunde SJ 16/17 Alkohol wirkt enthemmend und auflockernd, aber erhöht auch die Risikobereitschaft und die Aggressivität. Da der Körper ein falsches Wärmegefühl vorgespielt bekommt, kann es auch schnell zu einer Unterkühlung kommen (v. a. im Winter) Die Langzeitfolgen sind: Magen- und Leberschäden, erhöhtes Krebsrisiko (Speiseröhre, Magen, Darm), Herz- und Kreislaufstörungen und –schäden, Abbau von Gehirnzellen, Verlust des Kurzzeitgedächtnis, Potenzverlust. Alkohol macht zunächst seelisch und erst nach längerer Einnahme körperlich abhängig. Auch wenn man einen Entzug hinter sich hat, Alkoholiker bleiben ein Leben lang rückfallgefährdet. Vorsicht: Die tödliche Dosis liegt bei Erwachsenen bei etwa 2 – 3,5 g/kg Körpergewicht, bei Kindern etwa bei 1g/kg Körpergewicht! Es gibt 5 verschiedene Abhängigkeitstypen: Problemtrinker: Der Problemtrinker braucht Alkohol, um Angst und Spannungen abzubauen oder Ärger hinunterzuspülen. Gelegenheitstrinker: Der Gelegenheitstrinker greift nur zu bestimmten Anlässen wie Familienfeiern, Partys, in der Kneipe oder zur Entspannung vor dem Fernseher auf den Alkohol zurück. Klassischer Trinker: Der klassische Trinker leidet am so genannten Kontrollverlust, dem Nicht-mehr-aufhören-können, das meist im Vollrausch endet. Spiegeltrinker: Der Spiegeltrinker muss immer einen bestimmten Alkoholspiegel aufrechterhalten, sonst reagiert sein Körper mit Entzugserscheinungen. Quartalstrinker: Der Quartalstrinker braucht normalerweise keinen Alkohol. Wenn er aber trinkt, dann unkontrolliert bis zur Bewusstlosigkeit. Gesundheitliche Folgen von Alkohol Trinkt jemand über eine lange Zeit zu viel Alkohol, werden die Organe schwer beschädigt. Leber, Herz und Gehirn werden krank. Besonders gefährlich ist Alkohol für Kinder und Jugendliche. Ihr Körper ist erst mit ungefähr 20 Jahren vollständig entwickelt. Durch die Alkoholschäden kann die Entwicklung oft nicht mehr normal verlaufen. 3. Welche körperlichen Schäden kann Alkohol verursachen? Gehe auf die Internetseite und schreibe 3 Wirkungen des Alkohols auf den Körper auf. Organ HEK Schädigung Veränderung 17 Lebenskunde SJ 16/17 4. Wie sieht es mit deinem Alkoholkonsum aus? Gehe auf die Internetseite und mache den Alkoholtest. Welche Erkenntnisse ziehst du über deinen Alkoholkonsum? 5. Eine kleine Vorahnung auf Schäden von Alkohol kann dir dieses Video geben. Schreibe auf, was du beim Schauen gedacht und gefühlt hast. Wie hat Ralf auf dich HEK 18 Lebenskunde SJ 16/17 gewirkt? Wie wirkt seine Familie? Kannst du ihn verstehen? Begründe deine Meinung. Video: 6. Was ist Koma-Saufen? Recherchiere im Internet und schreibe die Definition auf. 7. Schau dir das Video „Die Reportage Party und Promille an. Beantworte folgende Fragen dazu. a. Ab wann kannst du Alkohol legal kaufen? b. Warum versammeln sich die Jugendlichen in der Bahn? c. Warum hat sich das 15-jährige Mädchen mit Vodka betrunken? d. Was hat die Panikattacke bei der 15-Jährigen ausgelöst? e. Wie alt sind die Jugendlichen, welche immer wieder in den Notfall wegen Alkoholkonsum landen? f. Sind vor allem Jungs oder Mädchen, die notfallmässig wegen Alkoholmissbrauch in Kliniken landen? g. Warum trinken die drei Mädels Alkohol? h. Matz ist wurde schon mit 16 Jahren alkoholabhängig und er möchte nun davon wegkommen. An was denkt er den ganzen Tag und was macht er gegen seine Gedanken? HEK 19 Lebenskunde HEK SJ 16/17 i. Warum hat Matz begonnen zu trinken und wie haben seine Eltern auf seine Trinkerei reagiert? j. Diskutiert in Gruppen, welchen Stand der Alkohol in der Gesellschaft hat und wie damit umgegangen wird. 20 Lebenskunde SJ 16/17 8 Illegale Droge: Cannabis 1. Wie viel weisst du schon über Cannabis? Teste dein Wissen auf folgende Website: uidc91a90ba45d6b982e0ad5f0492722755&idcheck&sub2 Cannabis ist eine Hanfpflanze. Sie hat eine sehr lange Geschichte. In China verwendete man sie vor 6000 Jahren schon für Essen, Kleidung, Netze zum Fischen, Öle und Medikamente. Auch in Europa wird sie seit langem für Kleidung und Öle benutzt. Erst nach 1900 hat man bei uns herausgefunden: Cannabis hat eine berauschende Wirkung. Zuerst haben in Deutschland nur die armen Leute Cannabis geraucht, denn es war günstiger als Tabak. Im Cannabis war damals noch weniger THC enthalten als heute. Es hatte daher keinen Rausch ausgelöst. Erst seit 1970 nutzt man Cannabis auch in Europa, um sich zu berauschen. Was ist Cannabis? Und wie nimmt man es zu sich? Die Cannabispflanze enthält Wirkstoffe, die auf die Psyche wirken. Sie verändern die Wahrnehmung, das Denken und Fühlen. Das kann bis zu Wahnvorstellungen führen. Der Wirkstoff von Cannabis heisst THC und er erzeugt den Rausch. Cannabis wird meistens als Marihuana oder Haschisch eingenommen. Als Marihuana bezeichnet man die getrockneten Blüten und Blätter. Marihuana wird auch „Gras oder „Weed genannt. Als Haschisch oder Hasch bezeichnet man den Harz der Blüten. Sie heissen auch „Shit, „Dope oder „Piece. Haschisch enthält mehr THC als Marihuana. Daher wirkt es stärker. Selten wird auch Öl aus dem Haschisch eingenommen. Es enthält noch mehr THC als Haschisch. Meistens wird Cannabis geraucht. Das Haschisch oder Marihuana wird zerbröselt und mit Tabak vermischt. Dann wird daraus eine Art Zigarette gedreht. Man nennt sie Joint. Oder auch Tüte. Das Rauchen eines Joints nennt man Kiffen. Wie sieht ein Cannabis-Rausch aus? Durch Cannabis hebt sich die Stimmung. Geräusche werden lauter, Farben kräftiger und man nimmt mehr wahr. Diese Wirkungen werden meistens als sehr angenehm beschrieben. Cannabis kann aber auch genau das Gegenteil bewirken. Man ist niedergedrückt, unruhig und hat oft Angst. Der Körper ist unruhig. Man hat einen unangenehmen Drang, sich zu bewegen. Man ist schnell verwirrt und bekommt im schlimmsten Fall HEK 21 Lebenskunde SJ 16/17 sogar Wahnvorstellungen. Auch Panik kann häufig auftreten, sogar bei Leuten, die viel kiffen. Je mehr Cannabis in einem Joint ist, desto eher treten die unangenehmen Wirkungen auf. Wie wirkt Cannabis? Cannabis wirkt schneller oder langsamer je nachdem, wie man es zu sich nimmt. Geraucht wirkt es meistens sofort, denn das THC gelangt über die Atmung schnell ins Gehirn. Gegessen oder getrunken wird das THC langsamer vom Körper aufgenommen. Die Wirkung ist hierbei aber schlechter einzuschätzen. Sie hängt zum Beispiel davon ab, was man vorher schon gegessen hat. Die Wirkung setzt auch nicht direkt nach der Einnahme ein. Oft kommt sie irgendwann sehr plötzlich und das überfordert viele. Sie erleben den Rausch als Absturz oder Schock. Ein weiterer Wirkstoff ist CBD und es entsteht beim Abbau von Cannabis. Je mehr THC im Cannabis ist, desto weniger CBD enthält es. Und umgekehrt: Je mehr CBD im Cannabis ist, desto weniger THC enthält es. CBD kann die Wirkung von THC milder machen. Ist viel CBD im Cannabis, fühlt man sich eher entspannt und wird schläfrig. Ist wenig CBD im Cannabis, fühlt man sich eher angeregt und man bekommt leichter Wahnvorstellungen. Wer oft Cannabis mit viel THC raucht, kann einen dauerhaften Wahn entwickeln. Warum macht Cannabis süchtig? Cannabis macht vor allem psychisch abhängig. Es wird oft als Erleichterung im Alltag empfunden. Denn es entspannt, macht locker und vertreibt Sorgen. Mit der Zeit geht es häufig beim Kiffen nicht mehr um Spass, sondern um Hilfe in schwierigen Situationen und es soll Stress erträglich machen. So wird Cannabis zu einer Krücke, auf die man sich im Alltag stützt. Vielleicht gefällt einem die „Welt, in die man dabei abdriftet, besser als die wirkliche. Man kifft immer mehr und zieht sich aus der Wirklichkeit zurück. Die Betroffenen werden unzuverlässig, ziehen sich zurück, empfinden keinen Spass mehr an schönen Dingen. Vieles wird ihnen egal. Auch die Freunde ziehen sich oft zurück, da man mit dem Kiffer nichts mehr anfangen kann. Geht es ihm schlecht, entsteht ein grosses Verlangen nach Cannabis. Man nennt es Craving. Gleichzeitig entsteht auch eine körperliche Abhängigkeit. Die körperlichen Entzugserscheinungen sind unangenehm. Sie fördern das Rauchen von Cannabis, denn nur dadurch werden sie gelindert. So entsteht ein Teufelskreis, dem man nur schwer entkommt. Viele unterschätzen: Cannabis macht süchtig und es ist eine Droge. Gesundheitliche Folgen von Cannabis Eine der schwersten Folgen von Cannabis ist der Verlust vom Gedächtnis. THC lagert sich besonders in fettreichen Körperteilen ab. Dazu gehört das Gehirn. Deshalb können Kiffer sich Dinge schlechter merken. Doch nicht nur Erinnerungen, sie vergessen auch Termine oder Verabredungen. Sie sind schlechter in der Schule, weil sie sich Inhalte HEK 22 Lebenskunde SJ 16/17 nicht merken können. Im Rausch vergessen sie sogar, was sie vor fünf Minuten gesagt haben. Kiffer haben ausserdem ein grösseres Risiko für Krebs in der Lunge. Und sie können eine dauerhafte Entzündung der Atemwege bekommen. Auch haben Kiffer oft schlechtere Zähne. Viele Jugendliche kiffen, um ihre Schüchternheit los zu werden oder um weniger traurig zu sein. Sie benutzen Cannabis, um sich zu entspannen. Doch Cannabis verstärkt häufig Angst und Depressionen. So wird das eigentliche Problem nicht besser sondern schlimmer. Ausserdem wird man vom Kiffen antriebslos, lustlos und gleichgültig. HEK 23 Lebenskunde SJ 16/17 2. Schau dir das Kurzvideo vom Rapper Azad. Welche Wirkungen hat der jahrelange Konsum von Cannabis? 3. Wie sieht es mit deinem Cannabiskonsum aus? Gehe auf die Internetseite und mache den Test. Welche Erkenntnisse ziehst du über deinen Cannabiskonsum? 4. Lies mind. einer der Erfahrungsberichte mit Cannabis für dich durch und beantworte folgende Fragen. a. Welchen Bericht hast du gelesen? Schreibe das Datum und den Titel des Berichtes auf. b. Schreibe eine Zusammenfassung des Berichts. Was wurde geschrieben? c. Nimm Stellung dazu. Was denkst du über diese Person? Wie stehst du zu solchen Trips? Würdest du das auch tun? Welche Tipps würdest du dieser Person geben? HEK 24 Lebenskunde SJ 16/17 5. Schau dir die Dokumentation „Rauschgift Cannabis an. Ergänze die Tabelle und beantworte die zusätzlichen Fragen. 22-jähriger Mann 36-jähriger Mann 16-jährige Frau Beruf Warum Drogenkonsum Warum anonym Konsum Umfeld Wirkun gen des Kiffens der Drogen auf das Leben Diskutiert miteinander, ob man Cannabis konsumieren soll oder nicht. Was spricht dafür, was dagegen? HEK 25 Lebenskunde SJ 16/17 Glossar Begriff Sätze Erklärung Craving Craving ist Englisch. Es bedeutet „heftiges Verlangen. Man meint damit das starke Verlangen nach einem Suchtmittel. Craving gehört zu den seelischen Entzugserscheinungen. Es entsteht aber, weil dem Körper das Suchtmittel fehlt. tolerant (Ein Süchtiger ist tolerant. Der Körper eines süchtigen ist tolerant geworden.) Der Süchtige fühlt sich nun nicht mehr nach einem Joint entspannt. Er braucht zwei oder mehr. Das nennt man Steigerung der Dosis. Der Süchtige muss mehr zu sich nehmen. Nur dann hat er wieder einen Rausch. Menschen sind unterschiedlich empfänglich für bestimmte Suchtmittel. Zum Beispiel kann der Alkohol-Konsum von einer Person „normal sein. Trotzdem kann sie von Kokain abhängig werden. Zum Beispiel, wenn sie sich durch Kokain sehr stark fühlt. So, wie sie schon immer sein wollte. Und von Alkohol nicht. Droge Das Wort „Droge kommt von dem alten deutschen Wort „drög. „Drög bedeutet trocken. Im Mittelalter sagte man Drög zu Medikamenten aus getrockneten Pflanzen. Belohnungssystem In unserem Gehirn gibt es das so genannte „Belohnungssystem. Tun wir uns etwas Gutes, schüttet es „als Belohnung Hormone aus. Sie machen uns glücklich. Das passiert, wenn wir ein Stück Schokolade essen oder über einen Witz lachen. Das Belohnungssystem ist im Laufe der menschlichen Entwicklung entstanden. Es fördert richtiges Verhalten. So soll es dem Menschen beim Überleben helfen. Rezeptoren Rezeptoren sitzen auf den Nervenzellen. Einige Rezeptoren empfangen Reize und leiten diese weiter. Reize können sein: Hören, Schmecken, Riechen, Sehen und Fühlen. Andere Rezeptoren empfangen keine Reize. Sie leiten nur Reize von einer Zelle auf die andere weiter. Beim Weiterleiten helfen ihnen Botenstoffe. Die so genannten Neuro-Transmitter. Sie docken an den Rezeptoren an. Gelangen die Transmitter dann ins Gehirn, entsteht dort ein Gefühl. Drogen stören die Reizweiterleitung, indem sie an den Rezeptoren andocken. So können die Neuro-Transmitter die Rezeptoren nicht mehr wie gewohnt nutzen. Dadurch HEK 26 Lebenskunde SJ 16/17 wirken Drogen auf unsere Stimmung. Die Wirkungen sind bei jeder Droge anders. Denn sie „docken an verschiedenen Rezeptoren an. Bestimmte Drogen können nur an bestimmte Rezeptoren andocken. Sie passen so zusammen, wie genau ein Schlüssel zu einem Schloss passt. Abhängigkeitspotent ial HEK Das Abhängigkeitspotenzial beschreibt die „Eigenschaft einer Droge, Abhängigkeit auszulösen. Es gibt Suchtmittel, die häufiger abhängig machen als andere. Ob man abhängig wird, hängt noch von vielen anderen Dingen ab. 27