Arbeitsblatt: It’s a plastic planet! - Wir sind Kinder des Plastikzeitalters“
Material-Details
Thematik: Plastik und wo Plastik vorkommt
Geographie
Anderes Thema
8. Schuljahr
4 Seiten
Statistik
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01.08.2017
Autor/in
Sabrina Birrer
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Its plastic planet! Wir sind Kinder des Plastikzeitalters Was ist „Plastik? Plastik ist der umgangssprachliche Ausdruck für Kunststoffe aller Art. Das Wort „Plastik stammt aus dem Griechischen und bedeutet ursprünglich die geformte/formende Kunst. Als Kunststoff wird ein Festkörper bezeichnet, der synthetisch oder halbsynthetisch (aus Naturprodukten) erzeugt wurde. Chemisch gesehen sind Kunststoffe organische Stoffe. Alle Kunststoffe enthalten das Element Kohlenstoff. Weitere Bestandteile sind unter anderem die Elemente Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff sowie Schwefel. Hinzu kommen diverse Additive (Weichmacher, Stabilisatoren, Farbmittel, Füllstoffe, Verstärkungsmittel, Flammschutzmittel, Antistatikmittel.), die im Verarbeitungsprozess beigemischt werden, um die Eigenschaft des Materials an den jeweiligen Verwendungszweck anzupassen. Wie wird „Plastik hergestellt? Kunststoff kann man durch chemische Umwandlung aus Naturprodukten oder durch Synthese von kleineren Molekülen zu Molekülketten herstellen. Beispiele für umgewandelte Naturprodukte sind unter anderem Gummi, der aus dem Saft der Gummibäume (Kautschuk) erzeugt wird, und Fasern, die aus Cellulose gewonnen werden. Der erste Kunststoff, das Kasein, wurde bereits im 16. Jahrhundert aus Milcheiweiß hergestellt, es wurden Gefäße und Schmuckstücke, zum Teil auch koloriert, daraus gefertigt. Heutzutage werden Kunststoffe größtenteils synthetisch hergestellt. Die Ausgangsprodukte werden aus Erdöl, Kohle und Erdgas gewonnen. Etwa 4 Prozent der aus den Raffinerien kommenden Erdölprodukte werden in der Kunststoffindustrie verbraucht. Das für die Kunststofferzeugung am häufigsten verwendete Ausgangsprodukt ist Rohbenzin (Naphta). In einem thermischen Spaltprozess, der Cracken genannt wird, wird das entstandene Benzin in Ethylen (Ethen), Propylen (Propen), Butylen (Buten) und andere Kohlenwasserstoffverbindungen auseinander gebrochen und umgebaut. Durch chemischen Reaktionen (Polymerisation, Polykondensation, Polyaddition,.) ordnen sich kleine Molekühle zu großen netz- oder kettenförmigen Molekülen (Polymere). In weiteren Arbeitsschritten werden daraus Tausende verschiedene Plastik-Pellets, aus denen dann, versehen mit diversen Additiven, all unsere bunten und praktischen Plastikprodukte erzeugt werden. „Plastik ist ein großes Geschäft Weltweit werden im Jahr fast 240 Millionen Tonnen Kunststoffe aus rund „nur 4 Prozent der weltweiten Erdölproduktion hergestellt. „In Europa werden heute etwa 60 Millionen Tonnen Plastik produziert. das sind etwa 25% der globalen Zahlen. (John Taylor, Präsident von Plastics Europe, Zitat aus „Plastic Planet) Die Kunststoffindustrie macht 800 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr. Allein in Europa verdienen mehr als eine Million Menschen ihr tägliches Brot in der Plastikindustrie. Jeder Industriezweig ist heute auf Kunststoff angewiesen. (Zitat aus „Plastic Planet) Mache Notizen zu folgenden Fragen: • Welche Gegenstände deines alltäglichen Lebens bestehen aus „Plastik? • Welche Gegenstände in deiner Umgebung bestehen nicht aus „Plastik bzw. haben keinen Anteil aus Kunststoff? • Welche Kunststoffe werden zum Recycling gesammelt? Plastikmüll ist überall Die Menge an Kunststoff, die wir seit Beginn des Plastikzeitalters produziert haben, reicht bereits aus, um unseren gesamten Erdball sechs Mal mit Plastikfolien einzupacken. (Zitat aus „Plastic Planet) Die drei größten Einsatzgebiete für Kunststoffe und „Müllproduzenten sind: • Verpackungen (33 Prozent) • Bauwesen (25 Prozent), • Elektronik, Elektrotechnik (25 Prozent) Nur geringe Mengen der Kunststoffabfälle werden recycelt. Zum Beispiel: Von den jährlich erzeugten 14 Millionen Tonnen Styropor wird nur ein Prozent recycelt. Daten aus Österreich (vergleichbar mit der Schweiz) In Österreich kommen pro Jahr mehr als eine Million Tonnen Kunststoff zum Einsatz Wie viel Plastik landet im Müll? 2006 erfasst das ARA System in Österreich rund 147.000 Tonnen Kunststoffverpackungen. Etwa 10.000 Tonnen Plastik landen zum Beispiel alleine in der Stadt Salzburg jährlich im Restmüll. Weitere Fakten: Der Plastikmüll im Meer 80 Prozent des Kunststoffmülls, die UNO spricht von insgesamt weltweit jährlich rund 6 Millionen Tonnen, gelangen über Flüsse in die Ozeane. Die Meeresschutzorganisation Oceana schätzt, dass weltweit jede Stunde rund 675 Tonnen Müll direkt ins Meer geworfen werden, die Hälfte davon ist aus Plastik. Laut einer Studie des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) treiben bis zu 18.000 Plastikteile in jedem Quadratkilometer der Weltozeane. Plastikmüllstrudel im Pazifik östlich von Hawaii hat sich in der im Uhrzeigersinn drehenden Meeresströmung des Pazifiks ein gigantischer Müllwirbel gebildet, in dessen Zentrum drei Millionen Tonnen Plastikmüll rotieren. Er wächst seit 60 Jahren unbeachtet und ist nach Einschätzung von Wissenschaftlern doppelt so groß wie der US-Bundesstaat Texas. Unter Einwirkung von Sonne, Gezeiten, Wind und Wellen wird der Plastikmüll bis zu winzigen Partikeln zerrieben. In mehreren weiteren Wirbeln im Südpazifik, im Atlantik und im Indischen Ozean fahren ebenfalls Abfälle Karussell, wenngleich in etwas geringeren Mengen. Tiere leiden und sterben durch Plastikmüll 267 verschiedene Tierarten fallen weltweit nachweislich dem Müll im Meer zum Opfer – darunter Schildkröten, Robben, Fische und Krebse. Jährlich verenden etwa 100.000 Meeressäuger qualvoll durch den Müll, jedes Jahr sterben über eine Million Seevögel, wie zum Beispiel Albatrosse, die die Plastikteile irrtümlich als Nahrung zu sich nehmen und damit ihre Küken füttern. An jedem Strand der Weltmeere ist Plastik zu finden, diverser Kunststoffmüll und Pellets. Plastik baut sich nicht ab, wie natürliche Rohstoffe. Unter Einwirkung von Sonnenlicht, Wellenbewegung und Abrieb zerfallen Plastikstücke in immer kleinere Partikel. Der Sand besteht bereits zu einem gewissen Prozentsatz aus Kunststoff. Mache Notizen zu folgenden Fragen: • Wer trägt die Verantwortung für den weltweiten Plastikmüll? • Welche Alternativen zu diesen Plastikprodukten kannst du dir vorstellen?