Arbeitsblatt: Spuren der Vorgänger

Spuren der Vorgänger Ein Spaziergänger steht am Waldrand und entdeckt ein Taschenmesser, das dort liegt. Er überlegt sich, wie es dahin gekommen sein könnte. Er schaut sich um und entdeckt daneben Papierreste, vielleicht ein Butterbrotpapier mit Eierschalen darin. Jetzt wird ihm klar: Es waren Picknicker da, und dazu noch unordentliche! Leere Büchsen liegen umher und daneben Orangenschalen. Der neugierige Spaziergänger kann sich recht gute Vorstellungen von diesem Picknick machen. Mindestens vier Personen müssen da mitgegessen haben. An einem Papierchen klebt etwas Lippenstift; also war sicher eine Frau dabei. Je weniger Zeit verstrichen ist zwischen dem Aufbruch der Picknicker und der Ankunft des Spaziergängers, desto mehr Material bleibt erhalten. Es kann mithelfen, die Frage des Spaziergängers zu beantworten. Je mehr Zeit verstreicht, desto weniger Material bleibt übrig. Essbare Überreste werden von Tieren verschleppt und verzehrt. Das Papier weicht im nächsten Regen auf und zerfällt. Die Büchsen beginnen zu rosten und sind nach einigen Jahren ebenfalls zerfallen. Das Taschenmesser aus rostfreiem Stahl wird wohl am längsten überdauern und vom Picknick erzählen, welches an dieser Stelle stattgefunden hat. Was erfährt aber unser Spaziergänger, wenn nur noch das Taschenmesser am Wegrand liegt? Es ist eben nur noch ein Messer, das jemand am Wegrand verloren hat. Wer versucht sich ein Bild vom Leben der Menschen in der Urzeit zu machen, dem geht es ähnlich wie unserem Spaziergänger, der nur noch das Taschenmesser entdeckt. Wem gehörte es? Wozu diente es? Weshalb ist es verloren gegangen? Solche und andere Fragen wird er sich stellen müssen, wenn er erfahren will, woher das Messer stammt. (nach Christin Osterwalder)