Arbeitsblatt: Basisschrift

Material-Details

Schrift
Deutsch
Textverständnis
1. Schuljahr
32 Seiten

Statistik

175321
1680
39
16.10.2017

Autor/in

Nadja Müller
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Aa Bb Cc Dd Ee Ff Gg Hh Ii Jj Kk Ll Deutschschweizer Basisschrift Handreichung für Lehrpersonen Oo Pp Qq Rr Ss Tt Uu Vv Ww Xx Yy Zz Direktion für Bildung und Kultur Amt für gemeindliche Schulen Herausgeber Direktion für Bildung und Kultur Amt für gemeindliche Schulen Artherstrasse 25, 6300 Zug Abteilung Schulentwicklung Katja Weber, Verantwortliche für Unterrichtsfragen Martina Krieg, Leiterin Abteilung Schulentwicklung Mit Unterstützung von Ursula Gloor, Dozentin Fachdidaktik Deutsch, Bildungs- und Sozialwissenschaften, PH Zug Irene Bilang, Psychomotirktherapeutin und Kursleiterin W&B PH Zug Pascal Kehrli, Primarlehrperson Schulen Baar Christine Gander, Leiterin Fachgruppe Deutsch Bezugsquelle Die Handreichung ist online unter www.zg.ch/unterricht unter «Basisschrift» abrufbar. Gestaltung Katja Weber Bild- und Textnachweis Die Abbildungen in dieser Handreichung stammen aus dem Lehrmittel «Unterwegs zur persönlichen Handschrift» oder von der Webseite der Volksschulbildung des Kantons Luzern. Mit Erlaubnis der Dienststelle Volksschulbildung Kanton Luzern vom 8. Januar 2015 dürfen diese Bilder sowie Textpassagen aus dem Lehrmittel und aus Dokumenten der Dienststelle Volksschulbildung des Kantons Luzern in dieser Handreichung verwendet werden. Amt für gemeindliche Schulen, August 2015 -2- Inhaltsverzeichnis Einleitung5 1. Die Deutschschweizer Basisschrift 1.1 Philosophie 1.2 Richtalphabet 1.3 Aufbau des Schrifterwerbs 1.3.1 Kindergarten 1.3.2 1. Primarklasse 1.3.3 2. Primarklasse Rundwenden 1.3.4 Ab 3. Primarklasse Basisschrift mit Verbindungen 1.3.5 5. und 6. Primarklasse 1.4 Rolle der Lehrperson 6 6 6 7 7 7 7 8 8 9 2. Lehrplan 10 2.1 Neuerungen 10 2.2 Grobziele 10 2.2.1 Grobziel: Mit verschiedenen Schreibgeräten schreiben11 2.2.2 Grobziel: In teilverbundener Schrift schreiben 11 3. Lehrmittel 12 3.1 Lehrmittel «Unterwegs zur persönlichen Handschrift»12 3.2 Lehrmittelobligatorium 12 3.3 Weitere Lehrmittel 12 4. Beurteilung 4.1 Förderkreislauf 4.2 Beurteilungskriterien 4.3 Formative Beurteilung 4.4 Summative Beurteilung 13 13 14 14 18 5. Kantonale Unterlagen 5.1 Unterlagen für den Unterricht 5.2 Unterlagen für die Information der Erziehungsberechtigten 23 23 24 6. Weiterführende Literatur zu Basisschrift und Schriftdidaktik25 Literaturverzeichnis26 Anhänge Informationsblatt für Erziehungsberechtigte 27 II Musterelternbrief zur Einführung der Basisschrift 29 III Power-Point-Präsentation für Elternabende 30 -3- Abbildungs- und Tabellenverzeichnis Abbildungen Abbildung 1: Richtalphabet 6 Abbildung 2: Rundwenden 7 Abbildung 3: Basisschrift mit Verbindungen 8 Abbildung 4: Förderkreislauf 13 Abbildung 5: Formative Beurteilung: Beurteilungsraster ab 3. Primarklasse Möglichkeit 1 15 Abbildung 6: Formative Beurteilung: Beurteilungsraster ab 3. Primarklasse Möglichkeit 2 16, 17 Abbildung 7: Summative Beurteilung: Beurteilungsraster ab 3. Primarklasse Möglichkeit 1 19 Abbildung 8: Summative Beurteilung: Beurteilungsraster ab 3. Primarklasse Möglichkeit 2 20, 21 Abbildung 9: Haus-Etiketten für die 1. Klasse 24 Tabellen Tabelle 1: Grobziele für die Einführung der Basisschrift auf der Primarstufe bis zu Inkraftsetzung des Lehrplans 21 10 -4- Einleitung Eine Schrift ist etwas Persönliches und Einzigartiges. Graphologen schliessen gar von der Schrift auf Charaktereigenschaften eines Menschen – die Handschrift wird dort als Visitenkarte der Person betrachtet. Mit der Einführung der Basisschrift im Kanton Zug lernen Schülerinnen und Schüler ein Richtalphabet, das sie früh zu einer persönlichen und eben einzigartigen Handschrift weiter entwickeln können. Das Training der Handschrift steht in Zusammenhang mit dem sprachlichen Wissen und dem phonologischen Arbeitsgedächtnis. Analog der Leseflüssigkeit handelt es sich bei der Schreibflüssigkeit um eine Verbindung von mehreren Fähigkeiten. Je automatisierter graphomotorische Prozesse ablaufen, desto eher werden Ressourcen für hierarchiehöhere Denkprozesse, beispielsweise zum Formulieren eines Satzes, frei. Das Schreiben von Hand drückt nicht nur die Persönlichkeit aus, es ist auch eine Unterstützung beim Denken, Erinnern und Verstehen. Das Gehirn arbeitet bei handschriftlich Verfasstem aktiver, Wissensinhalte werden besser verarbeitet und gespeichert als etwa beim Schreiben mit der Tastatur. In einem handschriftlichen Dokument kann keine Korrekturtaste gedrückt werden und Buchstaben lassen sich nicht in der Geschwindigkeit schreiben, wie Anschläge pro Minute auf der Computertastatur möglich sind. Die Niederschrift eines Textes erfordert eine tiefere Auseinandersetzung mit dessen Inhalt. Das Schreiben von Hand unterstützt Primarschülerinnen und Primarschüler in ihren Lernprozessen. Ist ihre Handschrift soweit automatisiert, dass sie ohne zu überlegen die korrekten Schriftzeichen für Wörter, Sätze, Texte einsetzen können, können sie sich auf weiterführende Denkprozesse konzentrieren und von den Effekten des Handschreibens profitieren. Mit der Einführung der Basisschrift wird ein erster Grundstein dafür gelegt. Werner Bachmann Leiter Amt für gemeindliche Schulen -5- 1. Die Deutschschweizer Basisschrift 1.1 Philosophie Schreiben fordert vom Menschen feinste Koordinationsleistungen. Die Bewegungen des Körpers, des Arms, der Hand, der Finger(-spitzen), der Augen, also auch die Verarbeitung der visuellen Reize, müssen präzis aufeinander abgestimmt sein. Schülerinnen und Schüler erlernen in der ersten Klasse die Basisschrift in der unverbundenen Form und entwickeln erst zu einem späteren Zeitpunkt ihre persönliche Handschrift. Mit zunehmendem Alter sollen sie flüssiger schreiben können, die Handschrift soll gut lesbar sein1. Die Grundidee der Basisschrift nimmt auf, was sich im Alltag bei älteren Schülerinnen und Schülern oder Erwachsenen längst zeigt, nämlich Buchstaben dort zu verbinden, wo es am sinnvollsten erscheint und im eigenen Schreibfluss am leichtesten fällt. Diese Entwicklungsvorgänge müssen von Lehrpersonen als ineinanderfliessende und sich gegenseitig beeinflussende Prozesse verstanden werden, die sich in sehr heterogenen Verläufen äussern können. Mit dem Wechsel von der Schweizer Schulschrift zur Basisschrift erlernen Schulkinder neu nur noch eine Schrift, welche sie unter Anleitung der Lehrperson über die Schuljahre weiterentwickeln. 1.2 Richtalphabet Die Basisschrift gilt als Richtalphabet, das heisst, sie ist die Ausgangsschrift, an der sich Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler orientieren. Die Formen dieses Richtalphabets werden im Verlaufe der Primarschulzeit weiterentwickelt und führen über die teilverbundene Basisschrift zu einer individuellen Handschrift2. Es gibt nur noch einen Schriftsatz, welcher von Lehrpersonen gelehrt und von Schülerinnen und Schülern gelernt werden muss. 2 Jurt Betschart, Hurschler Lichtsteiner Henseler Lüthi, 2011, S. 15. 1 Jurt Betschart, Hurschler Lichtsteiner Henseler Lüthi, 2011, S. 5. Abbildung 1: Richtalphabet -6- 1.3 Aufbau des Schrifterwerbs 1.3.1 Kindergarten Kindergartenkinder bevorzugen meistens schon eine Hand zum Malen und Zeichnen. Mit der häufigeren Benutzung der präferierten Hand entwickelt sich in der Regel eine geschicktere Hand. Kindergartenkindern sollen vielfältige Materialien zur Verfügung stehen (wie z. B. Knetmasse, Steckspiele, Flechtarbeiten etc.), an denen sie ihre taktile und kinästhetische Wahrnehmung, ihre Raumorientierung, ihre Bewegungssteuerung und ihre visuelle Wahrnehmung schärfen können3. Zur Unterstützung des frühen Schriftspracherwerbs können geeignete Materialien wie Schreibwerkzeuge, Papier oder Buchstaben-Anlautbilder in Basisschrift angeboten werden. Bei Interesse können die Schülerinnen und Schüler geeignete Schreibbewegungen für die Buchstaben der Basisschrift kennenlernen. Sie sollen jedoch dazu nicht gedrängt werden. 1.3.3 2. Primarklasse Rundwenden In der 2. Primarklasse kommen bei den Buchstaben a, d, h, i, k, m, n, Rundwenden dazu. Die Buchstaben und enthalten diese bereits in ihren Grundformen. Die Buchstaben sind trotz angefügter Rundwenden noch nicht zu verbinden. Das Weiterführen der Abstriche in die Rundwenden bereitet auf die Verbindung der Buchstaben vor. Dies dient einem flüssigeren Schreibstil. Die Phase der Automatisierung sollte nicht von zu vielen visuellen Vorgaben (z. B. Lineaturen) für die Schülerin, den Schüler begleitet sein. Auch präzises Nachfahren von Buchstaben soll vermieden werden, da dies den Schreibfluss behindern könnte.4 4 Hurschler Lichtsteiner, Saxer Geiger Wicki, 2010, S. 15ff. 1.3.2 1. Primarklasse In der 1. Primarklasse lernt die Schülerin, der Schüler die Buchstaben und Zahlen in der geraden, unverbundenen Grundform, wie sie dem Richtalphabet der Basisschrift entspricht. Sinnvolle Bewegungsabläufe werden dabei trainiert und die richtigen Buchstabenformen verinnerlicht. 3 Jurt Betschart, Hurschler Lichtsteiner Henseler Lüthi, 2011, S. 11. Abbildung 2: Rundwenden -7- 1.3.5 5. und 6. Primarklasse Der Lehrplan «Schrift» sowie die entsprechende Passage im Lehrplan 21 beschreiben als Ziel bzw. Kompetenz die Entwicklung einer persönlichen Handschrift. Leserlichkeit und Geläufigkeit sind dabei übergeordnete Ziele. Die Schülerinnen und Schüler sollen auf diesem Weg begleitet werden. Gelerntes soll gefestigt und die Freude an der persönlichen Handschrift weiterhin gefördert werden6. 1.3.4 Ab 3. Primarklasse Basisschrift mit Verbindungen Ab der 3. Primarklasse werden einzelne Buchstaben und häufige Buchstabenkombinationen so verbunden, dass es der Geläufigkeit des Schreibflusses und der Leserlichkeit dient5. Die Lehrperson schlägt Verbindungsweisen zwischen einzelnen Buchstaben vor. In dieser Phase entdecken die Schülerinnen und Schüler zusätzlich eigene Verbindungsmöglichkeiten, welche zugelassen werden sollen. Die Lehrperson leitet die Schülerinnen und Schüler zur Entscheidung an, welche Verbindungen schliesslich gewählt werden, bevor diese geübt und automatisiert werden. Ab der 3. Primarklasse beginnen die Schülerinnen und Schüler häufig, Basisschrift in Schräglage zu schreiben. 6 Lehrplan Schrift, teilweise überarbeitete Fassung von 1997, S. 9; Lehrplan 21, Fachbereichslehrplan Deutsch, S. 29; Jurt Betschart, Hurschler Lichtsteiner Henseler Lüthi, 2011, S. 7. 5 Jurt Betschart, Hurschler Lichtsteiner Henseler Lüthi, 2011, S. 18f. Abbildung 3: Basisschrift mit Verbindungen -8- 1.4 Rolle der Lehrperson Die Begleitung der Schülerinnen und Schüler zur persönlichen Handschrift verlangt ein etwas anderes didaktisches Verständnis, als Lehrpersonen es bisher kannten, weil es bis anhin nur eine «perfekte» Schriftvorlage gab. Im Erlernen der Basisschrift entwickelt sich Vieles im Dialog mit dem Kind. Die Lehrperson nimmt dabei verschiedene Rollen ein: Sie führt als Unterrichtende Neues ein, stellt als Trainerin Übungen zur Vertiefung bereit und ist kreativ-begleitend, um die Selbstkompetenz der Schülerin, des Schülers zu fördern, damit sich diese austauschen und über ihre Lernfortschritte ins Gespräch kommen können.7 Wie bisher begleitet die Lehrperson die Schülerinnen und Schüler mit verschiedenen Impulsen beim Einnehmen einer korrekten Körper- und Schreibhaltung. Sie achtet auf optimal eingestellte Schulmöbel und ist den Schülerinnen und Schülern Modell für ein gut leserliches und schönes Schriftbild, idealerweise auf allen zur Verfügung stehenden Schriftträgern. Dies bedeutet aber nicht, dass jedes vorgedruckte Arbeitsblatt in Deutschschweizer Basisschrift gestaltet sein muss. Die Deutschschweizer Basisschrift ist in erster Linie eine Handschrift. 7 Jurt Betschart, Hurschler Lichtsteiner Henseler Lüthi, 2011, S. 20. -9- 2. Lehrplan Der aktuell gültigen Lehrplan «Schrift» wurde mit dem Bildungsratsbeschluss vom 1. April 2015 per 1. August 2015 ausser Kraft gesetzt. In der Zeit bis zur Inkraftsetzung des Lehrplans 21 gelten die in Kapitel 2.2 aufgeführten Grobziele. Im Lehrplan 21 bezieht sich der Kompetenzerwerb des Schreiben-Lernens nicht auf eine spezifische Schrift. Er fokussiert auf den Erwerb einer persönlichen Handschrift, welche als Ziel im 3. Zyklus formuliert ist (Lehrplan 21, D.4A). 2.1. Neuerungen Grundsätzlich wird in den Grobzielen vom bestehenden Lehrplan «Schrift» der Begriff «Steinschrift» mit dem Begriff «unverbundene Basisschrift» und der Begriff «Schweizer Schulschrift» mit «teilverbundener Basisschrift» ersetzt. Das obligatorische Schreiben mit dem Füllfederhalter entfällt. Neu sollen Kinder Erfahrungen mit unterschiedlichsten Schreibgeräten machen. Die teilverbundene Basisschrift wird erst ab der 3. Primarklasse eingeführt und nicht in der 2. Primarklasse, wie dies bei der Schweizer Schulschrift der Fall war. In der 2. Primarklasse wird lediglich darauf vorbereitet. 2.2. Grobziele Die in Tabelle 1 aufgeführten Grobziele sind mit dem Beschluss des Bildungsrates (1. April 2015) für die 1. 6. Primarklasse bis auf Weiteres verbindlich. Die Grobziele sollen in den entsprechenden Klassen bearbeitet werden. Tabelle 1: Grobziele für die Einführung der Basisschrift auf der Primarstufe bis zur Inkraftsetzung des Lehrplans 21 Grobziele Eine für das Schreiben optimale Körper- und Stifthaltung entwickeln Einfache Grundbewegungen nach allen Richtungen ausführen Altersadäquate Feinmotorik und Schreibmotorik entwickeln und verfeinern 1. Kl. 2. Kl. 3. Kl. 4. Kl. 5. Kl. 6. Kl. · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Rhythmisch schreiben In unverbundener Basisschrift schreiben Grundbewegungen von verbundenen Schriftelementen ausführen Mit verschiedenen Schreibgeräten (Bleistift, Faserschreiber, Füllfederhalter, Tintenroller etc.) schreiben · · In teilverbundener Basisschrift schreiben Leserliche und geläufige, persönliche Schrift entwickeln (i. d. R. eine teilverbundene Schrift) · Schriftliche Arbeiten übersichtlich und leserlich darstellen 10 · 2.2.1 Grobziel: Mit verschiedenen Schreibgeräten schreiben Im Lehrplan 21 wird das Schreiben mit Tinte nicht mehr explizit als Kompetenz ausgewiesen. Es wird jedoch daran festgehalten, dass Schülerinnen und Schüler mit verschiedenen Schreibgeräten leserlich schreiben können sollen. Der Kanton Zug schreibt mit Einführung der Basisschrift auch bereits in der Übergangsphase bis zum Lehrplan 21 das Schreiben mit Füllfeder nicht mehr als verbindlich vor. Es können alternative Schreibgeräte eingesetzt werden, wobei auch Bleistifte immer wieder verwendet werden sollen. Die Schülerinnen und Schüler sollen den Umgang mit dem Füllfederhalter kennenlernen, ihn jedoch nicht verpflichtend als Schreibgerät verwenden müssen. Will eine Schülerin, ein Schüler von sich aus mit dem Füllfederhalter schreiben, kann bei Eignung die Anschaffung von der Lehrperson den Erziehungsberechtigten empfohlen werden. Es soll aber keine Schülerin, kein Schüler dazu gezwungen werden.8 Ziel ist es, dass die Schülerinnen und Schüler lernen, auszuwählen und abzuschätzen, für welche Art von Text und für welche Art von Schriftträger sich ein spezifisches Schreibgerät als optimal erweist. 2.2.2. Grobziel: In teilverbundener Schrift schreiben Die teilverbundene Schrift wird erst in der 3. Primarklasse eingeführt. Daher verlagert sich dieses, ehemals in der 2. Primarklasse eingeführte, angepasste Grobziel auf die 3. Primarklasse. Einzelne häufige Buchstabenverbindungen (wie z. B. ch, im, -en) können im Rahmen des Rechtschreibunterrichts bereits in der 2. Primarklasse geübt werden. 8 Jurt Betschart, Hurschler Lichtsteiner Henseler Lüthi, 2011, S. 16. 11 3. Lehrmittel 3.1 Lehrmittel «Unterwegs zur persönlichen Handschrift» Mit der Einführung der Deutschschweizer Basisschrift im Kanton Zug setzen Lehrpersonen neu das Luzerner Lehrmittel «Unterwegs zur persönlichen Handschrift – Lernprozesse gestalten mit der Luzerner Basisschrift» für den Unterricht ein. Die Dienststelle Volksschulbildung des Kantons Luzern und das Institut für Lehren und Lernen (ILeL) der PH Luzern haben dieses Lehrmittel entwickelt. Es basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, welche in die didaktischen Hinweise einfliessen. Es ist gut strukturiert und kompetenzorientiert aufgebaut. Die Materialien und Anregungen ermöglichen einen individuellen Weg zur persönlichen Handschrift und sind aufeinander aufbauend. Die Unterlagen leiten die Lehrpersonen an, sich mit dem Erwerb der Schrift auseinanderzusetzen und die Schülerin, den Schüler bei der Entwicklung der persönlichen Handschrift zu fördern.9 3.2 Lehrmittelobligatorium Der Ordner ist für Lehrpersonen der 1. – 4. Primarklasse obligatorisch. Ein Ausbau des Lehrmittels für die 5. und 6. Primarklasse ist vorgesehen und sollte bis zur Einführung der Basisschrift in der 5. Primarklasse vorliegen.10 Der Einsatz des Lehrmittels wird ab dann auch für die 5. und 6. Primarklasse obligatorisch sein.11 Das Lehrmittel ist auf der Lehrmittelliste des Kantons Zug und kann über die gemeindlichen Lehrmittelverantwortlichen bezogen werden. 3.3 Weitere Lehrmittel Zu den Erstleselehrgängen «Leseschlau», «Tobi» und «Buchstabenreise» sind die Schreibhefte ebenfalls in Basisschrift erhältlich. Diese sind auf der Lehrmittelliste des Kantons Zug und können über die gemeindlichen Lehrmittelverantwortlichen bezogen werden. Der Ordner für Lehrpersonen umfasst: -- 3 Broschüren: Grundlagen zur Basisschrift, didaktische Kommentare für die 1. und 2. Primarklasse, didaktische Kommentare für die 3. und 4. Primarklasse -- Kopiervorlagen für Arbeitsblätter -- CD mit Buchstabenvorlagen, Werkstätten und weiteren Hilfestellungen für den Unterricht 10 Die Lehrwerkteile «Broschüre für die 5. und 6. Primarklasse» sowie Einweghefte zu Übungszwecken für alle Klassen sind ab SJ 2016/17 erhältlich. 11 Basisschrift: Obligatorische Einführung in der Primarschule, Kanton Luzern, Juni 2012: lehrmittel/faecher/basisschrift_obl_einf_primar.pdf?lade-CH (Stand 22.1.2015) 9 Bossart-Schmid, 2013, S. 5. 12 4. Ü Ü Ü 9ÜC]jh]jkgfܧÜJ[1d]jaff]fÜmf\ÜJ[1d]j Üj\]jcj]akdYmÜaeÜC]j¥Ümf\ÜC]jfhjgr]kk Beurteilung Üj\]jcj]akdYmÜ aeÜC]j¥Ümf\ÜC]jfhjgr]kkÜ Eine persönliche Handschrift ist individuell und weicht von genormten Schriftvorlagen ab. Die Lehrpersonen begleiten die Schülerinnen und Schüler bei der Entwicklung ihrer persönlichen Handschrift. Beurteilungen sollen vor Jl]hYfÜ]jYj\Ü?mZ]j allem formativ erfolgen, indem im Dialog der Schreibprozess und DYja]ll]ÜC]eYff die Schrift besprochen und beurteilt werden. Bis auf Weiteres wird an der Schriftnote im Zeugnis festgehalten.9]mjl]admf_Ükl]ddlÜaee]jÜ]af]ÜJlYf\gjlZ]klaeemf_Ü\YjÜ Hier entsteht ein Spannungsfeld zwischen dem \a]Üoa]\]jmeÜ\a]Ü8mk_Yf_kdY_]Ü1jÜC]j¥Ümf\ÜC]jf¥ Anstreben einer individuellen Schrift und dem Vergleich mit einer hjgr]kk]ÜZad\]lÜ (eigentlich nicht mehr bestehenden) Norm. Bis zu einer allfälligen Neubeurteilung der eigentlichen DalÜYf\]j]fÜNgjl]fÜ9]mjl]admf_ÜZad\]lÜ\a]Üjmf\dY_]Ü1jÜ Schriftnote im Zeugnis können die Kriterien des af\ana\m]dd]Üj\]jmf_ÜJgÜn]jklYf\]fÜ]jgd_lÜ9]mjl]a¥ Kapitels 4.2 als Richtmass für eine summative Beurteidmf_Üfa[lÜfmjÜhmfclm]ddÜkgf\]jfÜka]ÜZ]_d]al]lÜ\YkÜLf¥ lung angewandt werden. Die Gewichtung der Beurteilung verlagert l]jja[lk_]k[]]fÜYm[ÜYdkÜGjgr]kk sich weg von der genormten Ästhetik, hin zur Geläufigkeit des Schreibens. Für Lernstandsanalysen ste;a]k]jÜGjgr]kkÜcYffÜYdkÜj\]jcj]akdYmÜ\Yj_]kl]ddlÜ hen in den Kapiteln 4.3 und 4.4 Beurteilungsunterlagen o]j\]fÜoa]Ümfl]fkl]]f\]Ü8ZZad\mf_Ün]jYfk[Ymda[lÜ zur Verfügung. Weitere Möglichkeiten zur Beurteilung n_dÜ?mZ]jÜ]lÜYdÜªÜ sind auf der CD im Lehrmittel vorhanden. j\]jda[]Ü?Ydlmf_ 8fÜYdd]fÜJlYlagf]fÜaklÜ]af]Üj\]jda[]Ü?Ydlmf_Ü\]jÜC]j¥ h]jkgfÜr]fljYdÜJa]Ü\a]flÜYdkÜhgkalan]Üjmf\dY_]Ü1jÜ]af]Ü N]al]j]floa[cdmf_Ü\]jÜBaf\]jÜmf\ÜAm_]f\da[]fÜaeÜC]jf¥ hjgr]kkÜ;]jÜBj]akdYmÜZ]kl]lÜafk_]kYelÜYmkÜk][kÜ GYk]fÜ Qa]d] gjemda]j]f 9]\Yj JmeeYlan]kÜ9]mjl]ad]f mf\Ü9]o]jl]f ;]jÜj\]jcj]akdYmÜZ]k[j]aZlÜ\a]ÜGYk]fÜ]af]kÜk[m¥ 4.1 Förderkreislauf dak[]fÜC]j¥Ümf\ÜC]jfhjgr]kk]kÜ;a]k]jÜ\]xfa]jlÜ8m¥ Der Förderkreislauf bildet mit den in Tabelle 1, Seite 9 for_YZ]fÜo]d[]Ü\a]ÜC]jh]jkgfÜoj]f\Ü\a]k]kÜGjg¥ mulierten Grobzielen die Grundlage für die Umsetzung des r]kk]kÜ]j1ddlÜJgealÜkl1lrlÜka[Ü\a]k]kÜM]jYj]fÜYmÜ Schriftunterrichts. Nach ihm gestaltet sich auch die ganze 9]gZY[lmf_Ü1Z]jÜdf_]j]ÜQ]aljme]Ü@eÜBj]akdYmÜYclanÜ Beurteilung und Förderung der Schülerinnen und Schüler. kaf\Ü\a]ÜC]jh]jkgf]fÜ\a]ÜJ[1d]jaff]fÜmf\ÜJ[1d]jÜ Ausführliche Informationen zum Förderkreislauf können k]dZklÜkgoa]Ü\a]Ü