Arbeitsblatt: Römer: Legionäre

Material-Details

Text zum Film Das Römer-Experiment. Wie erobern die Römer die Welt?
Geschichte
Altertum
5. Schuljahr
5 Seiten

Statistik

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28.10.2017

Autor/in

Samia Guemei
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Film auf www.planet-schule.de Das Römer-Experiment: Wie erobern die Römer die Welt? Aus einer kleinen Siedlung inmitten von Sümpfen entsteht die grösste und prächtigste Stadt der Antike: Rom. Das Volk, das sich nach dieser Stadt benennt, bricht vor über 200 Jahren auf, die Welt zu erobern. Alexander Zimmermann ist Schmied. Er versucht einen sehr wichtigen Teil der Ausrüstung der Legionäre nachzuschmieden. Mit diesen winzigen Dingern wurde ein Weltreich erobert: Schusternägel für die Schuhsohlen der Caliga, dem römischen Militärstiefel. Er war wie ein Fussballschuh mit Stollen übersät. Doch wie bedeutsam waren die kleinen Eisennägel? Und: Waren die geschnürten Ledersandalen für Feldzüge überhaupt geeignet? Eins ist klar: Die Hauptlast der römischen Eroberungen trugen die Füsse der Soldaten. 95% der bis zu 30000 Mann starken Armee waren marschierende Fusstruppen. Die Soldaten erhielten Sold. Geld gab es auch, um die abgelaufenen Schuhnägel ersetzen zu können. Flavus bekommt das sogenannte Nagelgeld. Aus einer sumpfigen Bauernstadt wird über sechs Jahrhunderten das grösste Weltreich der Antike. Mit Waffen, Soldaten und militärischer Disziplin werden eine Vielzahl von Provinzen erobert, von Nordafrika bis Britannien, von Spanien bis Kleinasien: das Imperium Romanum. 1 Den Sandalen sei Dank? Konnte man in diesen Dingern wirklich ein Weltreich erobern? Alexander Zimmermann und seine Mitstreiter testen die nach einem historischen Vorbild gefertigten Schuhe. Durch die Schnürung passen sich die Schuhe optimal an den Fuss an. Auch die genagelte Sohle scheint guten Halt zu geben. Das Testergebnis: Die Caliga war der Hightech-Stiefel der Antike. Auf seine Schuhe konnte sich Flavus also verlassen, wenn er seine bis zu 30 kg schwere Rüstung durch die Wälder schleppen musste. Die bestand nicht nur aus Waffen und Rüstung. Werkzeuge, Proviant, Kochgeräte sollten die römischen Soldaten unabhängig und schnell einsatzbereit machen. Für flexible Einsätze sorgte zur Grenze zu Germanien der Limes. Der Schutzwall war in erster Linie ein hochwirksames Kontroll- und Kommunikationssystem. Feinde wurden vom Wachturm aus gesichtet und weitergemeldet. Mit Fackelsignalen konnte auch nachts Verstärkung aus den rückwärtigen Militärlagern angefordert werden. Reliefs zeigen die Standardwaffen der Römer: das Schwert und den Wurfspeer, das Pilum. Auf einem ein Meter langen Holzschaft befand sich eine etwa gleich lange Eisenstange mit einer Vierkantspitze. Auch diese schmiedet Alexander Zimmermann nach. Dem Pilum wird nämlich von antiken Autoren wie Julius Cäsar eine extrem hohe Durchschlagskraft bescheinigt. Das will er nachprüfen. Das Pilum wird aber erst durch seinen Träger gefährlich. Deshalb gehörte militärischer Drill zum Tagwerk des Legionärs. Das Fraunhofer Institut für Kurzzeitdynamik. Hier wird normalerweise modernste Waffentechnik erforscht. Heute steht der römische Schild im Mittelpunkt. Der besteht aus mehreren miteinander verleimten Holzschichten und mit Leder Stoff oder Pelz bezogen war. Die intelligente Leichtbaukonstruktion gilt als sehr widerstandsfähig. Ist sie dem Pilum gewachsen? Spezielle Zeitlupenkameras sollen das Experiment millionstelsekundengenau dokumentieren. Alois ist der Pilumtestwerfer. Beim ersten Wurf: Die Vierkantspitze hat den 2 Schild glatt durchschlagen. Das 3 kg schwere Pilum trifft in einem flachen Winkel auf das Ziel und das dahinter montierte Gestell einer Rüstung. Der getroffene Gegner wäre tödlich verletzt worden. Dadurch, dass das Pilum steckenbleibt, macht es den Schild unbrauchbar. Er wird für den Träger schlicht zu schwer und raubt ihm damit die Deckung. Darauf war die römische Taktik angelegt: Marschieren in Formationen bis circa 20 Meter vor die feindlichen Linien, dann Vorbereitung zur Pilumsalve. Wer das überlebt, hat zumindest keinen gebrauchsfähigen Schild mehr. Jetzt kommt das Kurzschwert zum Einsatz. Durch die geringe Länge ist es gut zu handhaben. Die Gegner haben keine Chance. Die Römer üben auch Spezialformationen, zum Beispiel die Schildkröte. Sehr effektiv bei Beschuss von oben, zum Beispiel bei Belagerungen. Doch sie funktioniert nur bei bedingungsloser Disziplin. Ein Wort, das die Römer erfunden haben. Disziplin, das Prinzip von Befehl und Gehorsam, eine klare Rangordnung: Darauf ist jede Legion aufgebaut. 100 Soldaten bilden eine Zenturie. Zwei Zenturien sind ein Manipel. Drei Manipel bilden eine Kohorte. Eine Legion hat zehn Kohorten. Das sind 6000 Mann. Es gibt klare Befehlsstrukturen von oben nach unten, ein oft entscheidender Vorteil in der Hitze der Schlacht. Auch das ist klar geregelt. Ist die Truppe von Flavus auf dem Marsch, sind täglich provisorische Befestigungsanlagen zu errichten, als Schutz vor Überraschungsangriffen. 3 Es wurden mehr Kriege mit dem Spaten gewonnen als mit dem Schwert, schrieb ein römischer Chronist. Eine Zeltbesatzung, ein Kontubernium, war die kleinste organisatorische Einheit der römischen Armee. Die acht Männer waren nicht nur nicht nur eine Kampf- sondern eine Haushaltsgemeinschaft. Sie marschierten zusammen und bereiteten gemeinsam ihr Essen zu. Flavus war der beste Feuermacher. Die Technik hatte er schon als Kind in Germanien gelernt. Jedes Kontubernium hatte eine eigene Handmühle und Getreide. Als Selbstversorger waren die Soldaten im Gelände relativ unabhängig, ein entscheidender militärischer Vorteil. Oft gab es den berühmt-berüchtigten Puls, einen Getreidebrei, der mit dem gerade Verfügbaren verfeinert wurde. Das Leben im Feld war anspruchslos, ganz anders in den befestigten Militärlagern, den Kastellen. Wenn eine Region erobert war, wurde nach standardisierten Plänen gebaut, egal, ob in Afrika oder in der Eiffel. Ein Kastell sah bei den Römern im Prinzip überall gleich aus. Eine vergoldete Statue des Kaisers stand vor dem Prinzipia, der Machtzentrale des Kastells. Die Kastelle waren Grundpfeiler der Macht in den Provinzen. Hier lagerten auch die gefürchteten Fernwaffen der Römer: Geschütze und Katapulte. Kastelle und ihre Truppen sicherten den Raum entlang der Grenzen. Bei Überfällen der Germanen konnten rasch Truppen entsandt werden. Die römische Überlegenheit ist auch ein Resultat ihrer Militärtechnologie. Der Scorpio war vor rund 200 Jahren eine Hightech-Waffe. Andreas Zimmermann hat das Pfeilgeschütz nachgebaut. Mit einer Winde wird die vorgespannte Sehne in Anschlag gebracht. Der 4 120 Gramm schwere Pfeil kann so auf eine grössere Entfernung zielsicher abgefeuert werden. Die Geschwindigkeit von über 50 m/s und das relativ hohe Gewicht der Pfeile ergeben die sehr grosse Durchschlagskraft. Auch die psychologische Wirkung der Waffe ist verheerend. Denn die Pfeile brachten beinahe unsichtbar und lautlos den Tod. Flavus hat sich hochgedient. Als Schütze einer Scorpio-Einheit zählt er mittlerweile zur Elite. Aufstiegsmöglichkeiten motivierten die Soldaten immer wieder trotz ihrer langen 25jährigen Dienstzeit. Schneller, höher, weiter. Zimmermanns Team möchte ausprobieren, wie weit man mit einem Scorpio schiessen kann, ein Experiment auf freiem Feld. Über 200 Meter. Tests haben gezeigt: Römische Technik und Organisation schlug Mut und Tollkühnheit. Noch verheerender und noch einschüchternder waren die Grosskatapulte der Römer. Technische Wunderwaffen. Demonstration der Überlegenheit. Nach 25 Jahren Dienstzeit bekam Flavius das römische Bürgerrecht und eine Stück Land, um das Imperium Romanum weiter zu stärken. Schreibe die Lernwörter in die richtige Zeile hinein. Manche Wörter kommen mehrmals vor: Antike Armee Holzschaft Pilum Provinz Proviant Zenturie 5 Britannien Kohorte Kleinasien Kastell Katapult Rüstung Disziplin Durchschlagskraft Ledersandalen Limes Schusternägel Schutzwall Spanien Schnürung Schild Fackelsignale Gehorsam Manipel Miliärstiefel militärischer Drill Vierkantspitze Verstärkung Nagelgeld Nordafrika Wurfspeer Wachturm 6