Arbeitsblatt: Sagen - Mythen - Legenden - Märchen

Material-Details

Beispiele den Textsorten zuordnen
Deutsch
Leseförderung / Literatur
8. Schuljahr
10 Seiten

Statistik

176055
1504
21
06.11.2017

Autor/in

D. T.
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

FABEL Die Fabel (lateinisch: fabula Erzählung) ist eine kurze , die eine für den Leser beinhaltet. In ihr findest du zumeist, die Eigenschaften verkörpern. Dabei sind die Rollen der Fabeltiere sehr einfach gestrickt, sodass sich die Haupteigenschaft durch die komplette zieht. Daher ist häufig vorab schon vorhersehbar, wie die Tiere auf verschiedene Geschehnisse reagieren werden. Zumeist befinden sich die handelnden Tiere im und zeigen sich als. Sie führen Streitgespräche, bei denen am Ende beispielsweise der Stärkere oder der gewinnt. Wird beispielsweise der Esel in die Geschichte eingeführt, so ist voraussehbar, dass dieser handeln wird. Wird jedoch der Fuchs eingeführt, so kann es für dich schon klar sein, dass dieser handeln wird. Die Fabel besteht in der Regel aus drei Teilen: 1. Erzählteil 2. Dialogteil 3. Lösung Im Erzählteil werden die Fabeltiere eingeführt und die Ausgangssituation geschildert. Im Dialogteil findest du die beiden Verhaltensweisen der Tiere. In diesem Teil kommen die unterschiedlichen Interessen zum Ausdruck und es verfestigt sich die bereits bekannte des Tieres. Am Schluss findet die Lösung des Konflikts statt und die Moral/Lehre der Geschichte kommt zum Vorschein. MÄRCHEN Die folgenden Merkmale enthalten viele Märchen Die Hauptperson ist der des Märchens. Zeit und des Geschehens werden nicht genau genannt. Der Held im Märchen muss eine oder ein Problem lösen. Es gibt einen Gegenspieler im Märchen. menschliche Eigenschaften werden oft in geschildert: dumm schlau, gut böse, hübsch hässlich, arm reich Personen oder Dinge mit Eigenschaften helfen dem Helden, sie können dem Helden auch schaden (Hexen, Zauberer). Menschen, Tiere und Pflanzen können im Märchen verzaubert oder von einem Zauber erlöst werden. Dinge oder Tiere können. Verwandlungen vom Menschen zum Tier und wieder zurück. Oft spielt ein König, eine Königin, eine Prinzessin oder ein Prinz eine wichtige Rolle im Märchen. sind oft symbolisch für Glück oder Unglück (3, 7, 13 .). Wertvolle Dinge haben im Märchen eine Bedeutung (Der goldene Ring steht für Verbundenheit, Liebe) Märchen spielen in der. Strafen für falsches . Es gibt oft ein glückliches, manchmal auch ein böses. Oft endet ein Märchen mit den Worten: Und wenn sie nicht gestorben sind. LEGENDE Der Unterschied zwischen Sage und Legende ist gering. Prinzipiell gelten die gleichen Merkmale. Wesentlich ist allerdings, dass Legenden stets von erzählen. Dabei beziehen sie sich natürlich auch immer auf eine bestimmte oder ein eindeutiges, weshalb der Realitätsanspruch gleichermaßen hoch ist. Sie basieren also meist auf der einer Person. Die Legende hat, wie die Sage, einen Kern. Oft stellen Legenden das Leben oder Begebenheiten von Heiligen oder sehr religiösen Menschen dar. Dadurch kann man die Legende gut von der Sage und dem Märchen unterscheiden. MYTHEN Ein Mythos erklärt gewissermaßen die . Vor allem ist uns heute die oder Mythologie vertraut. Hierbei werden Sachverhalte sowie Zusammenhänge durch_, Helden oder Fabelwesen erklärt, wie beispielsweise die Erschaffung der Welt oder das Leben nach dem Tod. SAGEN Sagen sind ursprünglich überlieferte Erzählungen. Sie berichten von wunderbaren oft Begebenheiten und außergewöhnlichen Ereignissen. Es liegt eine tatsächliche geschichtliche Begebenheit zugrunde ( Kern). Personen und sind oft bekannt. Ebenfalls bekannt ist der der Sagenhandlung. Die Ausgestaltung der Sage erfolgt durch die des . Hier kommen Glaubensgesichtspunkte und Interpretationen des Verfassers hinzu. Textsorte: Fabel Der Esel und der Wolf Begründung: Wie die Kastanien am Vierwaldstättersee heimisch wurden Begründung: Die drei Brüder Begründung: Nikolaus von Myra Begründung: Der Knabe erzählts dem Ofen Begründung: Der süsse Brei Begründung: Die drei Teile Begründung: Theseus und der Minotaurus Begründung: Märchen Legen de Mytho Sage Martin von Tours Begründung: Der Esel und der Wolf. Ein Esel begegnete einem hungrigen Wolfe. „Habe Mitleid mit mir, sagte der zitternde Esel, „ich bin ein armes krankes Tier; sieh nur, was für einen Dorn ich mir in den Fuß getreten habe! „Wahrhaftig, du dauerst mich, versetzte der Wolf. „Und ich finde mich in meinem Gewissen verbunden, dich von deinen Schmerzen zu befreien. Kaum ward das Wort gesagt, so ward der Esel zerrissen. Der süße Brei Es war einmal ein armes, frommes Mädchen, das lebte mit seiner Mutter allein, und sie hatten nichts mehr zu essen. Da ging das Kind hinaus in den Wald, und begegnete ihm da eine alte Frau, die wußte seinen Jammer schon und schenkte ihm ein Töpfchen, zu dem sollt es sagen: »Töpfchen, koche«, so kochte es guten, süßen Hirsebrei, und wenn es sagte: »Töpfchen, steh«, so hörte es wieder auf zu kochen. Das Mädchen brachte den Topf seiner Mutter heim, und nun waren sie ihrer Armut und ihres Hungers ledig und aßen süßen Brei, sooft sie wollten. Auf eine Zeit war das Mädchen ausgegangen, da sprach die Mutter: »Töpfchen, koche«, da kocht es, und sie ißt sich satt; nun will sie, daß das Töpfchen wieder aufhören soll, aber sie weiß das Wort nicht. Also kocht es fort, und der Brei steigt über den Rand hinaus und kocht immerzu, die Küche und das ganze Haus voll und das zweite Haus und dann die Straße, als wollt die ganze Welt satt machen, und ist die größte Not, und kein Mensch weiß sich da zu helfen. Endlich, wie nur noch ein einziges Haus übrig ist, da kommt das Kind heim und spricht nur: »Töpfchen, steh«, da steht es und hört auf zu kochen, und wer wieder in die Stadt wollte, der mußte sich durchessen. Die drei Brüder Es waren einmal 3 Brüder. Die beiden Ältesten waren groß und stark. Der Jüngste war aber klein und zierlich, deshalb wurde er auch immer von seinen Brüdern gehänselt. Eines Tages waren sie im Wald um Holz zu holen. Mitten im Wald auf einer Lichtung saß ein kleines Männchen. Es winkte sie heran und sagte zu ihnen: „Ich kann euch zu großen Reichtum verhelfen. Ich weiß, dass in der Nähe ein verwunschener Schatz versteckt ist. Wer ihn findet, braucht sich den Rest seiner Tage nicht mehr vor Armut fürchten. Ich muss euch allerdings warnen: geht man auf die Suche nach dem Schatz und kann ihn aber nicht bekommen, so verwandelt man sich lange in einen Esel, bis jemand kommt, der den Schatz bergen kann. Als dies das Männchen gesagt hatte, verschwand es vor ihren Augen. Die zwei älteren Brüder stürmten sofort los, um den Schatz zu suchen. Doch nach kurzer Zeit vernahm der Jüngste nur ein lautes „I-aah. Als er nachschaute woher dies kam, sprangen ihm zwei Esel entgegen, die ihm aufgeregt zu einen alten Baumstumpf zerrten. Dort sah er ein kleines, enges Loch, in dem der Schatz des Männchen zu sehen war. Er passte gerade hinein und konnte den Schatz unter großen Mühen heraus holen. In diesen Augenblick verwandelten sich die beiden Esel in die älteren Brüder, die fortan den reichen Jüngsten als Knecht dienten und ihn nie wieder wegen seines kleinen Wuchses verhöhnten. Das arme Mädchen Es war einmal ein armes, kleines Mädchen, dem war Vater und Mutter gestorben, es hatte kein Haus mehr, in dem es wohnen, und kein Bett mehr, in dem es schlafen konnte, und nichts mehr auf der Welt, als die Kleider, die es auf dem Leibe trug, und ein Stückchen Brot in der Hand, das ihm ein Mitleidiger geschenkt hatte; es war aber gar fromm und gut. Da ging es hinaus, und unterwegs begegnete ihm ein armer Mann, der bat es so sehr um etwas zu essen, da gab es ihm das Stück Brot; dann ging es weiter, da kam ein Kind und sagte: „Es friert mich so an meinem Kopf, schenk mir doch etwas, das ich darum binde, da tät es seine Mütze ab und gab sie dem Kind. Und als es noch ein bisschen gegangen war, da kam wieder ein Kind, und hatte kein Leibchen an, da gab es ihm seins; und noch weiter, da bat eins um ein Röcklein, das gab es auch von sich hin, endlich kam es in Wald, und es war schon dunkel geworden, da kam noch eins und bat um ein Hemdlein, und das fromme Mädchen dachte: Es ist dunkle Nacht, da kannst du wohl dein Hemd weggeben, und gab es hin. Da fielen auf einmal die Sterne vom Himmel und waren lauter harte, blanke Taler, und ob es gleich sein Hemdlein weggegeben, hatte es doch eins an, aber vom allerfeinsten Linnen,da sammelte es sich die Taler hinein und ward reich für sein Lebtag. DER KNABE ERZÄHLTS DEM OFEN Als auch Luzern dem ewigen Bunde beigetreten war, da wohnten doch noch östreichisch Gesinnte in der Stadt, die erkannten sich an den roten Ärmeln, die sie trugen. Diese Rotärmel versammelten sich einer Nacht unter dem Schwibbogen, willens, die Eidgenossen zu überfallen. Und wiewohl sonst niemand um so späte Zeit an den Ort zu gehen pflegte, geschah es damals durch Gottes Schickung, daß ein junger Knab unter dem Bogen gehen wollte, der hörte die Waffen klirren und den Lärm, erschrak und wollte fliehen. Sie aber holten ihn ein und drohten hart: wenn er einen Laut von sich gebe, müsse er sterben. Drauf nahmen sie ihm einen Eid ab, daß er keinem Menschen sagen wolle; er aber hörte alle ihre Anschläge und entlief ihnen unter dem Getümmel, ohne daß man sein achtete. Da schlich er und lugte, wo er Licht sähe; und sah ein groß Licht auf der Metzgerstube, war froh und legte sich dahinten auf den Ofen. Es waren noch Leute da, die tranken und spielten. Und der gute Knab fing laut zu reden an: »O Ofen, Ofen!« und redete nichts weiter. Die andern hatten aber kein acht drauf. Nach einer Weile fing er wieder an: »O Ofen, Ofen, dürft ich reden.« Das hörten die Gesellen, schnarzten ihn an: »Was Gefährts treibst du hinterm Ofen? Hat er dir ein Leid getan, bist du ein Narr, oder was sonst, daß du mit ihm schwatzest?« Da sprach der Knab: »Nichts, nichts, ich sage nichts«, aber eine Weile drauf hub er an zum drittenmal und sagte laut: »O Ofen, Ofen, ich muß dir klagen, ich darf es keinem Menschen sagen;« setzte hinzu, daß Leute unterm Schwibbogen stünden, die wollten heut einen großen Mord tun. Da die Gesellen das hörten, fragten sie nicht lange nach dem Knaben, liefen und taten jedermann kund, daß bald die ganze Stadt gewarnt wurde. Die drei Telle In der wilden Berggegend der Schweiz um den Waldstättersee ist nach dem Glauben der Leute und Hirten eine Felskluft, worin die drei Befreier des Landes, die drei Tellen genannt, schlafen. Sie sind mit ihrer uralten Kleidung angetan und werden wieder auferstehen und rettend hervorgehen, wann die Zeit der Not fürs Vaterland kommt. Aber der Zugang der Höhle ist nur für den glücklichen Finder. Ein Hirtenjunge erzählte folgendes einem Reisenden: Sein Vater, eine verlaufene Ziege in den Felsenschluchten suchend, sei in diese Höhle gekommen, und gleich, wie er gemerkt, daß die drei drin schlafenden Männer die drei Tellen seien, habe auf einmal der alte eigentliche Tell sich aufgerichtet und gefragt: »Welche Zeit ist auf der Welt?« und auf des Hirten erschrockene Antwort: »Es ist hoch am Mittag«, gesprochen: »Es ist noch nicht an der Zeit, daß wir kommen«, und sei darauf wieder eingeschlafen. Der Vater, als er mit seinen Gesellen, die Telle für die Not des Vaterlands zu wecken, nachher oft die Höhle gesucht, habe sie doch nie wiederfinden können. Wie die Kastanien am Vierwaldstättersee heimisch wurden Vor vielen Jahren übernachteten auf einem sehr schön am Vierwaldstättersee gelegenen Hofe der Gemeinde Horw zwei Italiener. Als sie am Morgen weggingen, übergaben sie dem Gastgeber zum Danke zwei Kastanien, die er setzen sollte. Er tat und sah zu seiner größten Freude bald zwei üppige Bäume heranwachsen, die er sorgfältig pflegte, bis sie ihm Früchte trugen. Indem er neuerdings Kastanien setzte, erwuchs ihm bei Lebzeiten ein Wald fruchtbarer, kräftiger Kastanienbäume. Von da an haben sich die Kastanienbäume dann auch weiter verbreitet; der Hof aber wurde nurmehr Kestenbaum geheißen. Martin von Tours: Im Winter des Jahres 334 soll Martin einen unbekleideten Mann getroffen haben. Kurzerhand zog er sein Schwert und teilte seinen eigenen Mantel, um diesem mit dem Mann zu teilen. Ihm werden zahlreiche Wunder und Heilungen zugeschrieben. Wir erinnern an ihn am Martinstag. Nikolaus von Myra: Nikolaus war im vierten Jahrhundert Bischof von Myra. Angeblich verhalf er einmal dem Volk zu einer unverhofften Getreidelieferung, um den Hunger zu stillen. Er gehört mit Sicherheit zu den bekanntesten Heiligen, weshalb wir Anfang Dezember immer noch unsere Schuhe putzen und sie uns vom heiligen Nikolaus befüllen lassen. Theseus und der Minotaurus Knossos war ein antiker Ort auf der griechischen Insel Kreta. Bekannt ist er vor allem für den Palast von Knossos, einem der größten Paläste auf der Insel, der außerdem zum Kulturerbe erklärt wurde. Der Palast ist verwinkelt, was vermutlich für den nachfolgenden Mythos um den Minotaurus eine entscheidende Rolle spielt. Laut Homer, einem der ersten großen Dichter des Abendlandes, herrschte um 1600 v. Chr. König Minos über Knossos. Minos war ein Sohn des Göttervaters Zeus und der Europa. Er war der Gemahl der Pasiphae und Vater der Ariadne und des Androgeos. Eines Tages schenkte Poseidon dem König einen herrlichen weißen Stier, den dieser Zeus opfern sollte. Der schöne Stier gefiel dem König aber so gut, dass er ihn behielt. Zeus, der Minos dafür bestrafte, belegte seine Frau, Pasiphae, mit einem Fluch, der in ihr ein Verlangen nach dem Stier entfachte. Daraufhin bat Pasiphae ihren Baumeister Daidalos darum, ihr ein hözernes Kuhkostüm zu bauen, um sich mit dem Stier zu vereinigen. Der kretische Stier schwängerte die Gattin des König Minos‘, woraufhin sie einen menschenfressenden Stiermenschen, den Minotaurus, gebar. Minos, der außer sich vor Wut über den Fehltritt seiner Frau war, wollte den Minotaurus töten, ließ sich aber von seiner Tochter Ariadne überzeugen, diesen am Leben zu lassen. Allerdings suchte er nun auch Daidalos auf, um ihn zu beauftragen, ein Labyrinth zu konstruieren, um den Stier auf alle Zeit zu verbannen. Kurze Zeit später verstarb der Sohn des Minos‘, Androgeos, was der König zum Anlass nahm, die Bewohner Athens, welche er für den Tod des Sohnes verantwortlich machte, zu strafen. Er forderte von ihnen, alle neun Jahre einen Tribut von 7 Jungfrauen und 7 Jünglingen, die dem Minotaurus geopfert wurden. Theseus, ein Held der griechischen Antike meldete sich freiwillig, um gegen den Minotaurus zu kämpfen. Als er nach seiner Ankunft auf Kreta Minos‘ Tochter Ariadne kennenlernte, verliebten sich beide ineinander. Theseus vertraute ihr seine Absicht an. Als er einwilligte sie zu heiraten und mit nach Athen zu nehmen, schenkte sie ihm einen magischen Faden, mit dem er aus dem Labyrinth jederzeit wieder herausfand. Theseus gelang es mit Hilfe der Götter, den Minotauros zu erlegen, den er dem Poseidon opferte.