Arbeitsblatt: Flicken
Material-Details
Flicken im textilen Unterricht
Werken / Handarbeit
Textil
8. Schuljahr
25 Seiten
Statistik
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1531
24
21.11.2017
Autor/in
Doris Boller
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Flic ken Name: 2 Inhaltsverzeichnis INHALTSVERZEICHNIS 3 FLICKEN. 4 WORTHERKUNFT.4 FLICKEN: WAS – WARUM – WIE ?. 5 FRAGEN UND ANTWORTEN ZUM FLICKEN ALLGEMEIN 6 WIEFELN MIT DER NÄHMASCHINE 7 ZUM WIEFELN BENÖTIGEN WIR:. 7 VORBEREITUNG DES GEGENSTANDES ZUM WIEFELN8 WIEFELN. 9 DÜNNE STELLEN AUSBESSERN. 10 KLEINE LÖCHER. 12 GROSSE LÖCHER. 13 RISS ODER RISSE. 14 KLEINER WINKELRISS 15 GROSSER WINKELRISS. 15 FLICKEN MIT DEM AUTOMATISCHEN FLICK-STICH (BERNINANÄHMASCHINE). 17 FLICKEN MIT DER BOGENNAHT. 18 FREIHANDSTICKEN – JEANSWIEFEL. 19 MONOGRAMM STICKEN MIT DER MASCHINE 20 FORMENWIEFELN – TEST 22 WIEFEL – RÄTSEL. 23 ANNÄHEN VON AUFHÄNGERN. 24 EINSETZTEN ODER AUFSETZEN VON FLICKSTÜCKEN 25 AUFSETZEN EINES FLICKSTÜCKES 25 UNTERSCHIEBEN EINES STÜCKES. 26 APPLIKATION MIT BÜGELFOLIE. 28 3 Flicken Wikipedia: Ein Flicken ist ein zur Reparatur eines beschädigten Gegenstandes (etwa eines Textilstücks, eines Fahrradschlauchs oder eines Daches) verwendetes Materialstück, mit dem die schadhafte Stelle überdeckt wird. Meist wird zum Überdecken das gleiche Material gewählt und durch Annähen, Kleben, Löten oder Vulkanisation an der Schadstelle befestigt. Das Anbringen eines Flicken heisst flicken. Im Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart von 1793 von Johann Christoph Adelung heißt es dazu: Ein Flicken sei derjenige Fleck, welcher auf eine beschädigte oder zerrissene Stelle geheftet wird. Auch bei der Reparatur von Fischernetzen spricht man vom Flicken, obwohl kein Flicken aufgebracht wird, sondern das Loch im Netz lediglich zugeknotet wird. Bei Schuhen und Stiefeln heißt ein Flicken aus Leder Riester. Wortherkunft Im Mittelhochdeutschen meint vlicken „einen Fleck an- oder aufsetzen. Die heutige Bedeutung ist ausbessern. Bekannt sind der Flickschneider, der Flickschuster und der Kesselflicker. Im Frühneuhochdeutschen des 15. Jahrhunderts ist Flickwerk „schlechte, zusammengeflickte Arbeit 4 Flicken: Was – Warum – Wie Bemerkungen: 5 Fragen und Antworten zum Flicken allgemein WESHALB wird geflickt? WAS wird geflickt? WO entstehen Schäden? WANN wird geflickt? WIE wird geflickt? WOMIT wird geflickt 6 Wiefeln mit der Nähmaschine Mit der Nähmaschine können wir rasch kleine und grössere Schäden an Geweben und Gewirken aller Art beheben. Maschinenwiefeln ist eine zeitgemässe, billige Flickart, die keinen Flickstoff benötigt, keine Flicknähte aufweist und bei der die Fäden nicht vernäht werden müssen. Wir können alle Gewebe aus jedem Material wiefeln, auch Tricot. Wiefeln kann auch als Verzierung ausgeführt werden (siehe S. 17, 18). Wiefeln Zum Wiefeln benötigen wir: Material Stick oder Wiefelfäden Nähmaschine mit feiner Nadel (Nr. 70 od. 80) Wiefelrähmli Unterlagsstoff (Vlieseline, Verbandsstoff, Band oder BWStoff) Schere Nähmaschine einrichten Feine Nadel einsetzen Nähfuss wechseln Wiefelfuss Nr. 9 (Bernina) Transporteur versenken Stichlänge und Stichbreite: 0 Anschiebetisch befestigen Nadelposition: Mitte 7 Vorbereitung des Gegenstandes zum Wiefeln Beim Wiefeln wird die einfache Stofflage mit unzähligen, engen Reihen übernäht. Das Straffhalten des Stoffes mit den Händen ist nicht mehr ohne Weiteres möglich, das die Arbeit der Hände nun im regelmässigen Schieben des Stoffes liegt, vorwärts, in einer Bogenlinie, waagrecht und rückwärts. Dafür steht uns aber ein spezieller Rahmen, der Zur Verfügung. Der Stoff kann eingespannt und somit während des Wiefelns straffgehalten werden. Zudem lässt sich am Rahmen leichter schieben, Materialien: Holz, Metall, Kunststoff. Der Wiefelrahmen: 2 Ringe, die ineinanderpassen, wovon einer in der Weite verstellbar ist. Das Einspannen: sorgfältig ausführen und nicht auf dem Anschiebetisch der Maschine (zu wenig stabil) Beachten: Rechte Stoffseite oben Stoff straff spannen Stoffflächen nicht schräg ziehen beim Einspannen Kleinen Ring sorgfältig mit dem Stoff in den grossen Ring drücken Nie zu locker eingespannten Stoff am Rahmenrand nachziehen Tipps: Fadenfarbe sorgfältig auswählen Stichprobe auf Stoffrest ausführen (Wiefelreihen können nicht aufgelöst werden!) Arbeit beim Nähen regelmässig und langsam schieben Maschine regelmässig und rasch nähen lassen – Tempo halten! Wiefeln ist Übungssache 8 Wiefeln Handhaltung des Wiefelrahmens: Wichtige Hinweise: 1. Auf der rechten Stoffseite wiefeln 2. In gleicher Richtung wie die Gewebefäden verlaufen, wiefeln. Immer auf achten, ob es eine betontere Richtung gibt. 3. Unregelmässig wenden, so kann der Stoff dem Geflickten entlang nicht reissen und das geflickte ist weniger sichtbar. 4. Beim Wenden kleine Rundungen nähen 9 Falsch Richtig Dünne Stellen ausbessern Verstärken des Gewebes bei Abnutzung: Parallele Stichreihen in betonter oder beschädigter Richtung Beachten: Unregelmässig wenden Länge der Stichreihen dem beschädigten Gewebe anpassen Grössere Flächen werden in Teilstrecken übernäht, wobei die Wendestellen ineinander gehängt werden. Dies ergibt einen soliden Übergang zwischen den einzelnen Teilstücken innerhalb der Fläche. 10 Stark abgenutzte Stellen werden in unbetonter und betonter Geweberichtung verstärkt. 1. Vorwiefeln in unbetonter Geweberichtung, Reihenabstand nicht zu eng wählen 2. Deckwiefeln im betonten Fadenlauf wie gewohnt. Der Deckwiefel muss das Vorwiefeln überdecken. 11 Kleine Löcher 1. In unbetonter Geweberichtung knapp über den Lochrand vorwiefeln 2. Deckwiefel in betonter Geweberichtung 3. Evt. Je nach Schadenstärke und –grösse Verstärken über die leicht abgenutzte Stelle: Reihenabstand nicht zu eng und nur in betonter Geweberichtung. Punkt 3 ist vor allem bei einer Kombination von einem kleinen Loch in einem abgenutzten oder dünn gewordenem Gewebe angebracht. Notizen: 12 Grosse Löcher Grosse Löcher immer mit einer GewebeUnterlage ausführen, dies kann eine feine Vlieseline, GazeStoff oder ein feiner passender Baumwollstoff sein. 1. Nicht klebbare Unterlage von der Rückseite her anstecken und mit der Maschine oder von Hand ca. 2mm vom Loch her annähen. (Bei geklebter Unterlage siehe nach 2.) 2. Zurückschneiden auf ca. 5mm. Bei der Verwendung von Vlieseline ein leicht grösseres Ovall (ca. 810mm grösser und keine Ecken) als das Loch zuschneiden und aufbügeln 3. Vorwiefeln in unbetonter Geweberichtung 4. Deckwiefel in betonter Geweberichtung 5. Evt. Verstärken der abgenutzten Stelle rund um das geflickte Loch, Reihenabstand nicht zu eng und nur in betonter Geweberichtung 13 Riss oder Risse 14 1. Riss mit der Bogennaht zusammennähen (Wiefelfaden verwenden). Bei einem Schnitt oder einem kaum fasernden Riss kann die Bogennaht, eng genäht, eventuell als Flickart bereits genügen. 2. Riss von Hand mit Gegenstichen zusammennähen (Wiefelfaden verwenden) 3. Einen schmalen Vorwiefel in der Rissrichtung ausführen. Eventuell erübrigt sich dies bereits mit der Bogennaht, bei zusätzlich abgenutzten Gewebe aber immer ausführen. 4. Deckwiefel im rechten Winkel zur Rissrichtung nähen. Die Breite des Wiefels richtet sich nach der Beschädigung, Einschätzung des Flickers. Kleiner Winkelriss 1. Winkelriss von Hand mit Gegenstichen zusammennähen. 2. In unbetonter Geweberichtung den Vorwiefel ausführen. Je nach Beschädigung und Material den Reihenabstand nicht zu eng wählen. 3. Den Deckwiefel in betonter Geweberichtung nähen. Je nach schadhafter Stelle kann die ganze Fläche überwiefelt werden. Nach Bedarf kann auch bei einem Riss oder Winkelriss eine Unterlage verwendet werden. Grosser Winkelriss 15 1. Riss von Hand mit Gegensticken zusammenfügen. Von der Ecke ausgehend nach beiden Seiten arbeiten, Stoffteile müssen glatt liegen. 2. Vorwiefel in beiden Rissrichtungen ausführen, um die fasernden Ränder fest zu steppen. Nicht zu viele Reihen nähen! 3. Mit Vorstichen oder mit Schneiderkreide winkelhalbierende Bezeichnung bezeichnen. Deckwiefel beginnen, nicht zu breit nähen, unregelmässig wenden. Gegen die Ecke Reihen so verkürzen, dass gerade nach der winkelhalbierenden Linie gewendet wird. Reihenabstand anpassen, eher eng. 4. Zweite Seite der Ecke gegengleich arbeiten und dabei sorgfältig die Reihen ineinander hängen. Wie beim Verstärken grosser Flächen. Darauf achten, dass die Ecke nicht zu weit hinaus gezogen wird. 5. Die Ecke kann auch doppelt übernäht werden. Raschere, aber weniger schöne Ausführung, eher bei älteren Gegenständen anzuwenden. 16 Flicken mit dem automatischen Flick-Stich (Bernina-Nähmaschine) 17 Du wirst sehen, das Flicken geht schnell und ist nicht schwierig! lic en it der ogen aht Flicken mit der Bogennaht o b er eiten • Fingerbreit um die schadhafte Stelle herum mit Heftfaden markieren • Evtl. Unterlage auf die Stoffrückseite bügeln oder heften Ÿ eine Unterlage kann dünner Stoff, Gaze oder Bügeleinlage sein • Den Riss mit wenigen Stichen von Hand zusammennähen lick en • Auf der Vorderseite mit der Bogennaht nähen • Stiche wenig ineinander nähen • Immer vorwärts nähen Nähmaschine einstellen: Bogennaht Nähfuss Stopffaden • Innerhalb der Markierung nähen • So viele Linien nähen, bis die Fläche innerhalb der Markierung ausgefüllt ist lic -T ic Zum Flicken von Hosenbeinen und p lik tio • Die geflickte Stelle kann mit einer Applikation, einem Lederstück, einem Sticker, usw. überdeckt werden 18 ähen Ärmeln die Rückwärtsnähtaste benutzen Freihandsticken – Jeanswiefel 19 Monogramm Sticken mit der Maschine Das Monogramm eignet sich ausgezeichnet als Vorübung für die Jeansstickerei, man kann auf spielerische Weise die Rahmenhaltung und das Führen des Rahmens üben. Einstellen der Nähmaschine: Stichbreite 24 Stichlänge 0 Nadelposition Mitte Transporteur versenkt Nähfuss ohne (Achtung) oder Stickfuss Unterfaden in den Kapselfinger einfädeln Vorgehen: Monogramm auf Stoff aufzeichnen Arbeit immer in den Rahmen einspannen Unterfaden durch den Stoff nach oben ziehen Nähfuss senken Zum Vernähen einige Stiche nähen – Stichbreite 0 Anfangsfäden wegschneiden Gewünschte Stichbreite einstellen – zum Üben Breite ca. 2 Kontrollstich nähen Rahmen mit den beiden kleinen Fingern und den beiden, leicht abgewinkelten Daumen fassen Ellbogen aufstützen, die Handgelenke müssen jedoch frei sein, sonst kann die „Schreibweise nicht in einem Zug ausgeführt werden. Maschine nun ziemlich schnell laufen lassen Rahmen ganz langsam führen. Gut darauf achten, dass der Rahmen nie abgedreht wird Am Schluss Stichbreite auf 0 stellen und mit einigen Stichen vernähen. 20 21 Formenwiefeln – Test 1. 2. Schneide das Muster (Dreieck) aus und zeichne es auf der linken Stoffseite auf deinen Stoff. Auf der linken Stoffseite entlang der aufgezeichneten Linie nachwiefeln, gerade und 1x rund um das Dreieck. Dreieck muss auf der Vorderseite so aussehen! 3. Arbeit auf die Vorderseite wenden und das Dreieck in der gewünschten Richtung auswiefeln. Dein Wiefel muss ganz dicht und parallel sein! 4. Arbeit mit Klebezettel anschreiben und abgeben Nähmaschineneinstellung und Nähaltung: Wie beim gelernten Wiefeln Nähfaden: Farbiger Wiefelfaden Zeit: 20 Min. 22 Wiefel – Rätsel 23 Annähen von Aufhängern Material: Gekauften Aufhänger (Repsband, Leder, etc.) Schmales Band aus Stoff selber genäht für den Aufhänger Länge: 1012 cm Arbeitsgang: 1. Die Einschläge (Enden) 1cm umbiegen und am Kleidungsstück anstecken. (Aufhänger leicht einhalten) 2. Von Hand: 3 Seiten mit Saumstichen ansäumen. Querlinie mit Steppstichen aufnähen Mit der Maschine: Mit Steppstichen rundum annähen, Querlinie doppelt nähen. Oder wie hier auf der Skizze von Hand mit Überwindlungsstichen annähen 24 Einsetzten oder Aufsetzen von Flickstücken Die Flickform richtet sich nach dem Gegenstand und nach dem Ort des Schadens. Abgerundete Flickstücke passen sich besser den Formen an und sind unauffälliger. Kommt noch hinzu, dass sie auch einfacher zu nähen sind, da sie keinerlei Ecken aufweisen. Die Breite der Flickstücke richtet sich nach dem Gegenstand, der Schadstelle und der Materialbeschaffenheit. Sie kann 12 cm betragen. Wenn das Auftrennen von Nähten und Säumen nicht zu vermeiden ist, sollen diese sorgfältig und weit genug aufgetrennt werden. Achtung: Nicht vergessen die Flickstoffe zu waschen! Aufsetzen eines Flickstückes Arbeitsgang: 1. Bezeichnen der Flickgrösse auf der Vorderseite, mindestens 2 cm ausserhalb der schadhaften Stelle (gross genug). Allfälliges Stoffbild berücksichtigen, das schadhafte Stück aber noch nicht ausschneiden. 2. Richten des Ersatzstückes, Stoffbild beachten. Zugabe für den Einschlag 1cm. 3. Umbiegen der Zugabe (Einschlag) auf die Rückseite des Ersatzstückes. 4. Aufstecken des neuen Stückes auf der Vorderseite, wenn nötig heften. 5. Schmalkantig aufsteppen des Stückes auf der Kante (von der Vorderseite). 6. Ausschneiden des schadhaften Stoffes auf der Rückseite. Von den Stichen aus 13 cm stehen lassen. 7. Einbiegen des Einschlages und Niedersteppen der Naht auf das neue Stück (Flachnaht) 25 Unterschieben eines Stückes Material: Möglichst gleiches Material oder allenfalls Materialien zur Verzierung Arbeitsgang: 1. Bezeichnen der Flickgrösse auf der Vorderseite mit Stecknadeln oder Schneiderkreide. Bezeichnen des Längsfadens und ausschneiden des schadhaften Stückes. 2. Auflegen des ausgeschnittenen Stückes auf den Ersatzstoff. Beachten von Fadenlauf und Musterungen. Zugabe 2cm. Ausschneiden mit der Nahtzugabe. 3. Einschlag am Gegenstand auf die Rückseite umbiegen, heften. Unterschieben des Ersatzstückes bis auf die Einschlagbreite vor die Schnittkante des aufliegenden schadhaften Stückes, stecken und heften. 4. Mit Stepp oder Zickzackstich annähen mit der Nähmaschine. 5. Rückseite: Die Nahtränder mit Zickzackstichen versäubern. 26 27 Applikation mit Bügelfolie 28