Arbeitsblatt: Bismarcks Bündnissystem

Material-Details

Unterrichtsentwurf zum Bündnissystem Bismarcks
Geschichte
Neuzeit
9. Schuljahr
18 Seiten

Statistik

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1487
14
02.01.2018

Autor/in

Karsten Milow
Land: Deutschland
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Ministerium für Bildung, Jugend und Sport Studienseminar Potsdam Karl-Marx-Straße 33 34 14482 Potsdam Schriftliche Unterrichtsplanung zum 1. Unterrichtsbesuch im Fach Geschichte Orientierungshospitation Thema der Unterrichtsstunde: Bismarcks Bündnissystem Geeignet für eine langfristige Friedenssicherung? Lehramtskandidat: Karsten Milow Fachseminarleiterin: Frau Wardi (1. Besuch) Hauptseminarleiterin: Frau Gripp Ausbildungsschule: Marie Curie-Gymnasium Ernst-Thälmann-Str. 17 14974 Ludwigsfelde Schulleiter: Herr Freitag Ausbildungslehrkraft: Herr Schaer Lerngruppe: Klasse 9d Datum: 15.11.2017 Raum: 121 Zeit: 11:35-12:20 Uhr Inhaltsverzeichnis Seite 1. Bedingungsanalyse 3 1.1 Allgemeine Voraussetzungen 3 1.2 Situationsspezifische Voraussetzungen der Lerngruppe 3 1.3 Spezifische Lehrvoraussetzungen 5 2. Darstellung und Begründung didaktisch-methodischer Entscheidungen 5 2.1 Tabellarische Darstellung der Reihenplanung 5 2.2 Didaktisch-methodisches Konzept der Unterrichtsstunde 7 2.2.1 Didaktische Schwerpunktsetzung 7 2.2.2 Ziele der Unterrichtsstunde 7 2.2.3 Geplanter Lehr-Lern-Prozess 8 3. Tabellarische Verlaufsplanung 11 4. Quellen- und Literaturverzeichnis 13 4.1 Literatur 4.2 Lehrpläne 4.3 Internetveröffentlichungen 5. Anhang 14 Sitzplan Tafelbild Power Point Folien Arbeitsblatt mit Lösung 2 1. Bedingungsanalyse 1.1 Allgemeine Voraussetzungen Der Raum 121 ist mit einem modernen Smartboard ausgestattet, das es erlaubt, alle gängigen Formen digitaler Unterrichtsmedien einzusetzen. Ansonsten besteht für die heutige Hospitationsstunde keine mir bekannte besondere unterrichtliche Situation (Klassenarbeit, Randstunde o.ä.). 1.2 Situationsspezifische Voraussetzungen der Lerngruppe Die Klasse 9d besteht zurzeit aus insgesamt 22 Schülern, davon 12 Jungen. Grundsätzlich herrscht in der Klasse eine angenehme und produktive Arbeitsatmosphäre. Die SuS sind zumeist neugierig und offen für neue Themen, Arbeitsaufträge werden zügig und weitgehend selbständig bearbeitet. In der Regel meldeten die SuS sich bereitwillig, um ihre Ergebnisse vorzustellen. Als Sozialformen sind Partner- und Gruppenarbeit gut bekannt. In meinen Unterrichtsstunden waren bisher keine nennenswerten Formen schlechten Sozialverhaltens feststellbar. Unterrichtsstörungen sind selten und stets harmloser Natur. Zu den SuS des oberen Leistungsniveaus mit häufigen und qualitativ guten bis sehr guten Wortmeldung sind Fabian, Lucas, Vanessa, Jared und Madeleine zu rechnen. Dem mittleren Leistungsniveau sind Marvin, Marc und Laura zuzuordnen. Diese SuS zeichnen sich durch eine kontinuierliche Mitarbeit aus und bearbeiten die ihnen gestellten Aufgaben zumeist in der gesetzten Zeit. Zu den leistungsschwachen Schülern gemessen an der Qualität ihrer Wortbeiträge und Arbeitsergebnisse zählen Tim, Daniel, Charlotte und Luca. Diese Schüler bringen sich selten freiwillig in das Unterrichtsgespräch ein. Nach Aufforderung gelingt es ihnen, einen Beitrag zu leisten, wenn reproduktive Fragen gestellt werden. Ein Sonderfall stellt Miriam dar: Sie meldet sich zwar in meinem Unterricht selten zu Wort, sie hat allerdings mit dem besten Vortrag im Rahmen der Themenwoche ihr rhetorisches Talent eindrucksvoll bewiesen und könnte mit Sicherheit inhaltlich gute Beiträge beisteuern. In der 9d gibt zwei SuS mit einer 3 Beeinträchtigung: Fabio leidet unter einer leichten Form des Asperger-Syndroms. Er ist schnell überfordert und zieht sich schon nach kurzer Zeit aus dem Unterrichtsgeschehen zurück. Josefine ist durch eine schwere Schädigung des Gehörs beeinträchtigt. Für sie trage ich ein Ansteckmikrofon, das direkt mit ihrem Hörgerät gekoppelt ist. Trotz dieser Unterstützung liefert Josefine keine mündlichen Beträge, da es ihr schwer fällt, mit betonter und lauter Stimme vor der Klasse zu sprechen. Nach bisher fünf unterrichteten Doppelstunden ist das Kompetenzniveau der SuS für mich noch schwer einzuschätzen, folgende Tendenzen sind allerdings erkennbar: Zur Sachkompetenz ist zu sagen, dass bei der Mehrzahl der SuS eher lückenhafte Kenntnisse über das Deutschen Kaiserreich bestehen. Wichtige Persönlichkeiten der Zeit, wie die Kaiser oder Bismarck, können auf Bildern nicht immer zweifelsfrei identifiziert werden, das ereignisgeschichtliche Kontextwissen ist insgesamt als gering zu bewerten. Im Bereich der Urteilskompetenz sind bereits gute Grundlagen gesetzt, d.h. die meiste SuS sind in der Lage zu einfachen Sachverhalten ein einfaches Sachurteil zu fällen. Gerade handlungsorientierte, körperbezogene Methoden der Urteilsfindung, wie die Meinungslinie werden von den SuS gut angenommen. Grundsätzlich aber, so der Eindruck, fällt eine sichere Unterscheidung zwischen Sach- und Werturteil noch schwer. Deutungs- und Analysekompetenz: In den vorangegangenen Unterrichtsstunden haben die SuS immer wieder gezeigt, dass sie in der Lage sind, zeitbedingte Handlungsoptionen der historischen Akteure zu reflektieren und in ihre Überlegungen mit einzubeziehen. Insgesamt ist eine hohe Bereitschaft zu erkennen sich, sich in die Zwangslagen historischer Akteure hineinzufühlen. Gerade bei dem Thema der Sozialen Frage im 19 Jahrhundert zeigten viele der SuS ein hohes Maß an Empathie und Anteilnahme. Methodenkompetenz: Das Verständnis der gängigen Verfassertexte, wie sie in dem Lehrbuch oder auf den Arbeitsblättern zu finden, bereitet den SuS kaum Probleme. Noch unerfahren sind sie in der Arbeit mit verschiedenen Textquellen, 4 die zumeist noch rein rezeptiv wahrgenommen werden. Zumeist gehen die SuS hier noch methodisch unstrukturiert vor, stellen noch keine eigenständig formulierten Fragen an Quellen und beantworten diese. Daher habe ich mich entschieden, von dem Einsatz einschlägiger Textquellen (z.B. Kissinger Diktat) zu diesem doch recht komplexen Thema Abstand zu nehmen und für die heutige Stunde auf einen Verfassertext zurückzugreifen. Größere Erfahrung verfügen die SuS im Umgang mit Bildquellen. Hier haben die meisten SuS die gängigen Arbeitsschritte zur Bildbeschreibung gut verinnerlicht. 1.3 Spezifische Lehrvoraussetzungen Die Klasse 9 wird von mir seit dem 20.09.17 mit jeweils einer Doppelstunde pro Woche unterrichtet. Anfangs schien es den SuS durch mein für einen Referendar untypisches Lebensalter/Erscheinung Schwierigkeiten zu bereiten, mich eindeutig einzuordnen. Mit der regelmäßigen Fortführung des Unterrichts beginnt sich diese Distanz abzubauen und sich schrittweise in ein normales Lehrer-SchülerVerhältnis zu wandeln. In der Themenwochen zur Berufsorientierung hatte ich weitere Gelegenheit, mit einigen der SuS intensiver zusammenzuarbeiten und deren Stärken und Schwächen besser kennenzulernen. 2. Darstellung und Begründung didaktisch-methodischer Entscheidungen 2.1 Tabellarische Darstellung der Reihenplanung Thema der Unterrichtsreihe: Kaiserreich, Imperialismus und Erster Weltkrieg Doppelstunde (90 Minuten) Stundenthema Didaktischer Schwerpunkt/Lerngegenstand 13.09.17 Reichsgründung durch Eisen und Blut Nationalismus als neue Gefahr? Problemorietierung Kontroversität 20.09.17 Technische Neuerungen-Aufbruch ins Industriezeitalter Aufgabenorientierung Gruppenpuzzle 5 27.0917 Mit Volldampf voraus Deutschland wird Industrieland Sachkompetenz 04.10.17 Mit dem Fortschritt kamen die Probleme-die Arbeiter wollen Veränderung 11.10.17 Debatte Lösung der sozialen Frage? 2. Thema: Gesellschaft im Kaiserreich Die gute alte Zeit? Multiperspektivität Methodentraining Bildbeschreibung (Koehler: der Streik) Problemorientierung Kontroversität 16.10. bis 20.10.17 Themenwoche Berufsorientierung 23.10. bis 03.11.17 Herbstferien 08.11.17 Einzelstunde: 15.11.17 22.11.17 29.11.17 Fortsetzung: Die gute alte Zeit 2. Thema: Ist die Verfassung von 1871 eine demokratische Verfassung? Bismarcks Bündnissystem Geeignet für eine langfristige Friedenssicherung? Die Welt wird aufgeteilt Sendungsbewusstsein und Rassismus Das deutsch Kolonialreich Deutschlands Kolonien Wiedergutmachung für die Herero und Nama? Methodenkompetenz Bildbeschreibung/ Analyse eines Verfassungsschemas Problemorientierung Deutungs- und Analysekompetenz Gegenwartsbezug Kontroversität Handlungsorientierung (Erstellung eines Modells für ein Mahnmal) Die heutige Unterrichtsstunde bildet den Auftakt für die Unterrichtssequenz, die sich mit der Außenpolitik des Deutschen Kaiserreichs, dem deutschen Kolonialismus und den Aufständen in den Kolonien befassen wird, sie ist Bestandteil der Unterrichtsreihe Kaiserreich, Imperialismus und Erster Weltkrieg. Gemäß der Fachkonferenz Geschichte vom 30.08.17 folgt der Unterricht der 9. Klassen noch den Vorgaben des alten Rahmenlehrplans des Landes Brandenburg für die Sekundarstufe I. 1 Die Klasse 9d liegt stofflich weit zurück, denn der Themenbereich Kaiserreich, Bündnissysteme und Imperialismus ist eigentlich schon für das Ende der 8. Jahrgangsstufe vorgesehen. 2 1 Ministerium für Jugend, Bildung und Sport Land Brandenburg (Hrsg.): Rahmenlehrplan für die Sekundarstufe I. Jahrgangsstufe 7-10. Geschichte. 2010, S. 15. 2 ebd. S. 25. 6 Für die heutige Hospitationsstunde besteht die besondere Situation, dass die Vorbedingungen für Bismarcks Bündnissystem, das Thema Reichsgründung bereits im September besprochen wurde. Die SuS haben sich seitdem schwerpunktmäßig mit gesellschaftlichen und innenpolitischen Fragen zum Kaiserreich befasst, die außenpolitischen Grundlagen für das heutige Thema sind mit Sicherheit in Vergessenheit geraten. 2.2 Didaktisch-methodisches Konzept der Unterrichtsstunde 2.2.1 Der didaktische Schwerpunkt Die heutige Hospitationsstunde Problemorientierung zum macht Schwerpunkt. das Unter didaktische Prinzip Berücksichtigung der eigener Alltagserfahrungen und der kontrastiven Gegenüberstellung heutiger Außenpolitik werden sich die SuS mit der Frage befassen, ob das außenpolitische Konzept Bismarcks geeignet war, einen dauerhaften Frieden für das Deutsche Reich zu gewährleisten. Die SuS werden feststellen, dass im 19. Jahrhundert der Krieg als eine jederzeit mögliche außenpolitische Handlungsoption wahrgenommen wurde. 2.2.2 Ziele der Unterrichtsstunde Grobziel: Die SuS lernen die Stärken und Schwächen von Bismarcks Außenpolitik kennen indem sie mithilfe eines Verfassertextes und Kartenmaterial Ziele und Konsequenzen der Bündnisse herausarbeiten, um mögliche Widersprüche des Bündnissystems zu diskutieren Feinziele: Die SuS reaktivieren ihr Vorwissen zu der Gründung des deutschen Nationalstaats von 1871 Die SuS erweitern ihre Sachkompetenz zur Etablierung des deutschen Nationalstaats im Konzert der europäischen Mächte. 7 Die SuS vergleichen Handlungsspielräume historischer und gegenwärtiger Akteure im Politikfeld Außenpolitik 2.2.3 Geplanter Lehr-Lern-Prozess Der Einstieg in die Stunde wird über die Einblendung des kurzen Satzes Immer wieder Ärger mit dem Nachbarn! Was tun? auf dem Smartboard realisiert. Während die SuS den Satz lesen und irritiert über diesen vermeintlich geschichtsfernen Stundenbeginn Neugier auf den Fortlauf der Stunde entwickeln, wird das angedeutete Szenario durch den Lehrer verbal konkretisiert: 3 Die SuS sollen sich vorstellen, sich nach dem Bezug der ersten eigenen Wohnung mit einem lauten und rücksichtslosen Nachbarn herumärgern zu müssen, der die gesamte Hausgemeinschaft durch permanente Ruhestörungen terrorisiert. Insgesamt wird die Situation als nicht mehr hinnehmbar geschildert. Die SuS werden nun aufgefordert, im Plenum sowohl offensive als auch defensive Strategien zu entwickeln, um den Frieden im Haus wieder herzustellen. Alle genannten Handlungsoptionen werden vom Lehrer an der Tafel klassisch auf dem linken Flügel der Tafel gesammelt, um sie im weiteren Verlauf der Stunde jederzeit einsetzen zu können, ohne die Bildpräsentation auf dem elektronischen Bereich des Whiteboards unterbrechen zu müssen. Das Thema der Stunde, das Bündnissystem Bismarcks, ist eine schwierige Materie, die auf der inhaltlichen Ebene nur wenig motivationale Anreize bietet. Das Konzept der Stunde basiert auf der Vorstellung, dass sich das außenpolitische Verhalten von Staaten mit dem Verhalten von Personen vergleichen lässt. 4 Sich dem Thema von einer Ebene zwischenmenschlicher Beziehung (Hausgemeinschaft) anzunähern, macht das Thema anschaulicher und verständlicher. Zusätzlich wird durch den Rekurs auf die erste eigene 3 Schneider, Gerhard: Gelungene Einstiege. Voraussetzungen für erfolgreiche Geschichtsstunden. Schwalbach/Taunus 2008, S. 12. 4 vgl. Wendt, Alexander: Social theory of international politics. Cambridge 1999, S. 215. 8 Wohnung als eine zeitlich nicht mehr allzu ferne Lebensphase, ein motivational günstiger Lebensweltbezug geschaffen. In der sich anschließenden Hinführung werden den SuS über das Whiteboard zwei Karten von Mitteleuropa dargeboten, die jeweils die geostrategische Situation der Jahre 1861 und 1871 abbilden, um den Prozess zur Reichsgründung zu rekapitulieren. Die SuS werden mit folgendem Impuls konfrontiert: Wir hatten zuvor viele kleine Wohnungen im europäischen Haus, nun ist 1871 mit dem Deutschen Reich gewissermaßen ein Riesennachbar entstanden. Die alten Nachbarn sind äußerst misstrauisches droht neuer Ärger! Um bei dem Bild einer Hausgemeinschaft weiterhin zu bleiben, fragt der Lehrer, welchem der Staaten hier die Rolle des bösen Nachbarn möglicherweise zuzuschreiben ist. Die SuS werden feststellen, dass diese Frage kaum eindeutig zu klären ist, sondern die außenpolitische Lage in Europa durch ein gegenseitiges Misstrauen aller Beteiligten geprägt war. Die Problemstellung wird mit der Präsentation der 3. Folie eingeleitet. Die SuS werden aufgefordert erste Hypothesen zu entwickeln, welche der genannten Handlungsoptionen Bismarck gewählt haben könnte, um diese Situation zu stabilisieren. Mit dem Hinweis auf die Überschrift der Karte (Europa 1871 Wie kann man in dieser neuen Nachbarschaft den Frieden erhalten?) wird die Kernfrage der heutigen Stunde konkretisiert. Die Erarbeitung dieser Frage wird durch ein Arbeitsblatt realisiert. Die SuS sollen sich zunächst in Einzelarbeit mit dem Informationstext und den Arbeitsaufträgen befassen, um dann darauf folgend in Partnerarbeit ihre Ergebnisse mit ihrem Sitznachbarn zu vergleichen. An diesem Punkt habe ich mich bewusst für eine Kombination aus Einzel- und Partnerarbeit entschieden, da für eine Gruppenarbeit jedes einzelne Bündnis inhaltlich zu wenig bereitstellt. Die Sicherung wird klassisch in der Sozialform des gelenkten Unterrichtsgesprächs umgesetzt. Dafür wird nun die zweite der in der Hinführung gezeigten Karten erneut präsentiert. Einzelne SuS werden aufgefordert, am Smartboard ihre Lösung einzuzeichnen und die Art des jeweiligen Bündnisses (Defensivbündnis oder Neutralitätsabkommen) zu erklären. Bei Zeitnot werden 9 die Bündnisse nach Erörterung im Plenum vom Lehrer selbst eingetragen. Nach Eintragung aller Bündnisse und Besprechung der 3. Aufgabe ist zu fragen, an welcher Stelle das Modell Bismarcks gefährdet ist, bzw. instabil ist. Um eine thematische Brücke zum Einstieg der Stunde herzustellen, wird zum Abschluss der Sicherungsphase noch einmal auf die Lösungsstrategien zur Wiederherstellung des Hausfriedens verwiesen. Die SuS werden feststellen, dass erneute Kriege dem Frieden in Europa und damit der Sicherheit des Reiches wohl kaum zuträglich gewesen wären. Eine Aussöhnung mit Frankreich kam offensichtlich für Bismarck nicht in Betracht. Stattdessen wurde die Handlungsoption Verbündete gewählt, d.h. es wurde ein Bündnissystem geschaffen, das eine Isolierung, Frankreichs in Europa zur Konsequenz hatte. Der Lehrer fragt nach der Belastbarkeit dieses Modells und kündigt an, dieses Thema in den kommenden Stunden weiter zu verfolgen. Die Transferphase wird durch die Darbietung eines aktuellen Fotos von Emanuel Macron und Angela Merkel initiiert. Der folgende Impuls soll einen ersten Diskussionsanlass schaffen: Der französische Staatspräsident und die deutsche Bundeskanzlerin wie sehen die beiden zusammen aus? Die eindeutige Bildaussage lässt die SuS auf ein stark verändertes deutsch-französisches Verhältnis schließen und provoziert die Frage, was sich seitdem geändert haben muss, bzw. welche Art der Außenpolitik diese Situation erst ermöglicht hat. Die Anschlussfrage lautet: Warum war unter Bismarck keine deutsch- französische Freundschaft denkbar? Der Gemeinschaftsgedanke war in der Außenpolitik des 19. Jahrhunderts mehr oder weniger fremd, vielmehr war Egoismus die natürliche Grundhaltung, die allen außenpolitischen Entscheidung zugrunde lag und der Krieg eine zwar schmerzlich, aber jederzeit denkbare Option. 10 3. Tabellarische Verlaufsplanung Phase Einstieg 11:35-11:40 (5\) Hinführung 11:40-11:43 (3\) Problemstellung 11:43-11:45 (2\) Erarbeitung 11:45-12:00 (15\) geplantes Lehrerverhalten Der Lehrer. .präsentiert den Satz Immer Ärger mit dem Methoden/ Sozialform erwartetes Schülerverhalten Medien Die SuS. .entwickeln Neugier auf das Stundenthema hören den Ausführungen des L. zu . nennen Strategien zur Wiederherstellung des Hausfriedens LV gUG Smartboard Tafel Wir hatten zuvor viele kleine Wohnungen im vergleichen die Karten auf Folie 2 .reaktivieren ihr Wissen über die Reichsgründung .realisieren die instabile Lage um 1871 gUG Smartboard .präsentiert Folie 3 (Europa 1871) .verweist noch mal auf die Handlungsoptionen . fragt: Wie kann man in dieser neuen .folgen den Ausführungen des Lehrers .entwickeln erste Hypothesen anhand der erarbeiteten Handlungsoptionen gUG Smartboard .teilt das AB aus .weist darauf hin, dass die Aufgaben erst in EA gelöst werden sollen und dann die Ergebnisse in PA verglichen werden sollen . bearbeiten die Arbeitsaufträge .tauschen sich aus EA AB Bismarcks Bündnissystem Nachbarn Was tun? .schildert eine fiktive Geschichte über einen störenden Nachbarn. .fragt nach Handlungsstrategien . sammelt und systematisiert Vorschläge der SuS an der Tafel Impuls: europäischen Haus, nun ist 1871 mit dem Deutschen Reich gewissermaßen ein Riesennachbar entstanden. Die alten Nachbarn sind äußerst misstrauisch.es droht neuer Ärger! .fragt, welche Nachbarschaft den Frieden erhalten? 11 PA Sicherung 12:00-12:10 (10\) fordert einzelne SuS auf, am Smartboard ihre Ergebnisse in die Karte einzuzeichnen .SuS zeichnen die Bündnisse ein .nennen Bündnispartner und Art des Bündnisses .fragt nach Ergebnissen der dritten Aufgabe .stellen fest, dass das Modell stark von der Person Bismarcks abhängig ist .verweist auf die Handlungsoptionen an der Tafel und fragt Transfer 12:10-12:20 (10\) .präsentiert ein Foto mit Macron und Merkel Impuls: Der französische Staatspräsident und die .stellen fest, dass das der deutschfranzösische Gegensatz überwunden ist .ist das der Außenpolitik Bismarcks zuzuschreiben? .stellen fest, dass vor allem Eigeninteressen für eine Bündnispolitik ausschlaggebend waren deutsche Bundeskanzlerin wie sehen die beiden zusammen aus? .fragt, warum eine deutsch-französische Freundschaft unter Bismarck kaum vorstellbar gewesen wäre .stellen fest, dass ein Krieg innerhalb Europas heutzutage schwer vorstellbar ist 12 gUG Smartboard Plenum Smartboard 4. Quellen- und Literaturverzeichnis 4.1 Literatur Barricelli, Michele: Multiperspektivität, in: Pandel, Hans-Jürgen/Schneider, Gehard (Hrsg.): Handbuch. Methoden im Geschichtsunterricht. Schwalbach/Taunus 2007, S. 78-90. Hildebrand, Klaus: Deutsche Aussenpolitik 1871-1918. Enzyklopädie deutscher Geschichte, Bd.2. München 1994. Schneider, Gerhard: Gelungene Einstiege. Geschichtsstunden. Schwalbach/Taunus 2008. Voraussetzungen erfolgreiche Wendt, Alexander: Social theory of international politics. Cambridge 1999: 4.2 Lehrpläne Ministerium für Jugend, Bildung und Sport Land Brandenburg (Hrsg.): Rahmenlehrplan für die Sekundarstufe I. Jahrgangsstufe 7-10. Geschichte. 2010. 4.3 Internetveröffentlichungen 13 5. Anhang Sitzplan Tafelbild: denkbare Strategien Power Point Folien Arbeitsblatt mit Lösung 14 Tafelbild: 15 1. Folie 2. Folie 3. Folie 4. Folie 5. Folie 6. Folie 16 17 18