Arbeitsblatt: Mittelalter: Leben auf der Burg
Material-Details
Das Leben auf der Burg
Arbeitsblatt, Zusammenfassung,
Lernblatt aus diversen Lehrmitteln zusammengestellt zum Thema Mittelalter Burgen Ritter
Vorbereitung auf die Prüfung
Geschichte
Mittelalter
5. Schuljahr
2 Seiten
Statistik
178077
1589
16
14.01.2018
Autor/in
P B (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
5 Das Leben auf der Burg Wohnen: Heute erscheinen uns erhaltene Burgen aus dem Mittelalter vornehm und schön. Das Leben auf den mittelalterlichen Burgen war aber sehr einfach und unbequem. Es war kalt, zugig und dunkel. Einzige mit Kamin ausgestattete und somit beheizbare Räume waren die Küche, der Rittersaal und die privaten Zimmer des Burgherrn und der Damen. Die beheizbaren Räume (Schlafzimmer) nannte man Kemenaten. Bei grosser Kälte holte man manchmal Tiere in die Wohnräume, um ihre Wärme zu nutzen. Fenster mit Glas gab es keine. Man hatte schmale Schlitze im Gemäuer gelassen, die der Belüftung dienten. „Fenster verschloss man mit Tierfellen, Stofffetzen oder hölzernen Schlagläden. Nur die reichen Adeligen konnten sich Fensterscheiben leisten. Licht brachten Kerzen, Fackeln, Kienspäne, Talglampen oder das Kaminfeuer. Kienspäne waren aber nicht sehr beliebt, da sie stark qualmten. Die Wände waren darum russig und schwarz. Später konnten sich nur die reichen Adeligen Fensterscheiben leisten. Die ärmeren Burgherren mussten Fensteröffnungen mit Brettern zunageln oder mit Stofffetzen stopfen, so war es im Winter auf einer Burg kalt, dunkel und ungemütlich. Die Wohn- und Schlafzimmer der Familie des Burgherrn befanden sich meistens neben dem Rittersaal. In einer grossen Truhe bewahrte man Kleider, Waffen und Teppiche auf. Das Bett stand in der Nähe des Kamins. Einen Himmel über dem Bett (als Schutz vor Ungeziefer) oder einen Vorhang zum Zuziehen davor (um die Wärme möglichst lang zu behalten) hatte man erst im späteren Mittelalter. Oft gab es einen Zuber im Schlafzimmer, der als Badewanne diente. Der Burgherr und seine Familie schliefen meist in Holzbetten mit Strohsäcken als Matratze. Meist schliefen mehrere Personen in einem Bett, so konnte man sich gegenseitig wärmen. Es wurde auch Stroh in den Schlafgemächern verteilt, um die Kälte der Steine abzudämmen. Bedienstete hatten keine bequemen Betten, sie schliefen auf dick ausgelegtem Stroh, Reisig oder Moos. Die Küche befand sich meistens im Bergfried oder in einem Gebäude im Burghof. Dort gab es eine offene Feuerstelle und in der Mitte einen grossen Holztisch. Auf Regalen neben der Herdstelle standen Pfannen aus Blech, Kübel aus Holz, Schüsseln aus Ton und Krüge. Fleisch, Brot und kostbare Gewürze wurden in der Speisekammer aufbewahrt. Toiletten, wie wir sie kennen gab es nicht. Die Notdurft verrichtete man häufig in kleinen Erkern mit einem Loch, das den Unrat direkt in den Burggraben fallen liess. der Aborterker. Dort verrichtete man sein Geschäft so direkt in Burggraben oder in eine spezielle Senkgrube (Plumpsklo). Krankheiten Gesundheit: Die Sterblichkeit der Menschen in dieser Zeit war um einiges höher als heute. Eine schwere Grippe, hohes Fieber oder andere Krankheiten die man heute behandeln kann führten damals schnell zum Tod. Körperpflege: war dürftig im Mittelalter. Eine richtige Badestube gab es nur in grossen Anwesen wohlhabender Adelssitze. Meist machte man nur eine kurze Reinigung mit einem nassen Lappen. Heisses Wasser gab es sehr selten, gebadet wurde, wenn überhaupt max 1 /Monat. Mangelnde Hygiene führte mitunter zu Krankheiten und Plagen. So waren Magenund Darmkrankheiten bedingt durch verschmutztes Wasser keine Seltenheit. Man litt unter Rachitis, (Vitaminmangel), Rheuma (Kälte) und Läusen (tägliches Kämmen). Überall in der Burg war es schmutzig und es stank. In den Ritzen der Mauern tummelten sich Mäuse, Ratten und Flöhe, es roch feucht und modrig Berufe: Auf der Burg gab es viele verschiedene Berufe: Pferdeknechte, Rüstungsschmiede, Truchsess (oberster Aufseher über die fürstliche Tafel) Tischler, Kämmerer (Finanzbeamter), Wächter, Schmiede, Falkner, Gärtner, Knechte, Knappen, Maurer, Jäger, Mägde, Kaplan, Pagen Die Vergnügungen auf einer Burg fielen in der Regel recht bescheiden aus. Man unterhielt sich mit Gesellschaftsspielen, Tanz und Musik. Man musizierte mit Laute (ähnlich einer Gitarre), Fiedel (ähnlich einer Geige) und Flöte. Die Frauen strickten und webten, die Männer vertrieben sich die Zeit mit der Jagd. Im Sommer brachten die grossen Ritterturniere und diverse Feste die nötige Abwechslung. Der Alltag auf der Burg war von Arbeit bestimmt. Es gab noch keine Maschinen und technischen Geräte, so dass es viel mehr zu tun gab und man weniger Freizeit hatte. Trotzdem lenkte man sich auch auf der Burg gerne ab. Man sang bei der Arbeit, man erzählte sich Sagen und Märchen, und man trieb auch Sport. So gab es z. B. das Kegelspiel und eine Art Boccia, ein Ringwurfspiel; auch Kartenspiele und Brettspiele waren sehr beliebt. Die Kinder spielten Blinde Kuh, Reifentreiben, Würfelspiele und vieles mehr. Manchmal kam eine Gruppe von Gauklern und Musikanten auf den Hof, die ständig im ganzen Land unterwegs waren. Sie unterhielten die Burgbewohner mit ihrer Musik, ihrem Gesang und ihren oft derben Sprüchen. Dann wurde getanzt, gehüpft und gelacht, denn solche Feste gab es nicht alle Tage. Unter den fahrenden Musikanten gab es auch einige, die nur die feine Hofgesellschaft unterhielten. Sie sangen für edle Damen schöne Lieder, die von Liebe handelten. Man nannte sie Minnesänger, denn Minne bedeutete Liebe. Der Minnegesang war die Gedichtform des Mittelalters. „Minne bedeutet Liebe, Zuneigung. Der Minnegesang war deshalb immer ein Lied des Sängers an eine unerreichbare „Hohe Frowe. Es galt als ritterliche Tugend, einer Dame den Hof zu machen, sie zu lieben und ihr stets die Treue zu schwören. Der Minnesänger wollte damit nicht die Frau erobern, sondern der reinen, adligen Frau, seiner Herrin, seine Verehrung zeigen. Nicht selten war das die Ehefrau des Burgherrn. Es war wie ein Spiel: Die Aufgabe der Frau war es dann, den Verehrer zurückzuweisen.