Arbeitsblatt: Mittelalter: Angriff / Verteidigung Burg

Material-Details

Angriff und Verteidigung Burg Arbeitsblatt, Zusammenfassung, Lernblatt aus diversen Lehrmitteln zusammengestellt zum Thema Mittelalter Burgen Ritter Vorbereitung auf die Prüfung
Geschichte
Mittelalter
5. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

178079
986
16
14.01.2018

Autor/in

P B (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

7 Angriff und Verteidigung einer Burg 1 Dadurch, dass immer mehr Burgen und befestigte Städte entstanden, kam es immer öfter zu der dramatischen Erstürmung einer solchen Festung durch eine fremde Armee. War ein Feind im Anmarsch, zogen sich die Burgleute mit ihren wertvollen Dingen, Waffen und Nahrungsmitteln in das Burginnere zurück. Wenn die Angreifer keine Möglichkeit sahen, die Burg direkt einzunehmen, versuchte man die Burgherren durch Belagerungskriege in die Knie zu zwingen. Man schnitt die Versorgungswege ab, um die Bewohner und Bewohnerinnen der Burg auszuhungern. Auch mögliche Truppen-verstärkungen wurden so ausgeschlossen. Darum dauerten solche Belagerungen oft mehrere Monate. So sollte der Feind von der Aussenwelt abgeschnitten werden. Sobald die Burg abgeriegelt war, forderten die Angreifer die Burgbewohner auf, sich kampflos zu übergeben. In einem solchen Fall profitierten beide Seiten: Einerseits war eine langwierige Belagerung teuer und schwierig, und andererseits riskierten die Burgbewohner die totale Vernichtung im Falle eines Sieges der Angreifer. Die Angreifer versuchten aber auch die Burgen zu stürmen, indem sie über die Mauern kletterten, den Graben überquerten oder einen unterirdischen Tunnel gruben. Manchmal endete eine Belagerung aber auch durch Verrat oder die Anwendung einer List. Der Hauptzweck einer Burg war die Verteidigung gegen räuberische Banden und fremde Heere. Ziel des Angriffs war immer das Machtzentrum des Gegners, seine Burg. Schon der Platz einer Burg wurde so ausgewählt, dass sie gut geschützt lag und gut zu verteidigen war. Die Burg war so geschickt gebaut, dass es schwierig war – wenn nicht sogar unmöglich – ins Innere der Burg vorzudringen. Die wichtigste Verteidigungsanlage war die Ringmauer. Schmale Schlitze in der Mauer, die Schiessscharten, wurden nach innen breiter, so dass die Bogen- oder Armbrustschützen beim Schiessen Bewegungsfreiheit hatten, selbst aber völlig geschützt blieben. Oben auf der Mauer befand sich der Wehrgang. Teile dieses Gangs standen nach aussen weiter vor als die Mauern darunter. Hier befanden sich am Boden Löcher, durch die man die Steine, heisses Öl oder stinkenden Unrat auf die Angreifer hinabwerfen konnte. Die Schwachstelle jeder Burg war das Tor, das gross genug sein musste, um Pferde und Wagen hindurchzulassen. Meist war es durch einen Wassergraben vom Weg getrennt und nur über eine Zugbrücke erreichbar. In unsicheren Zeiten liess man die Zugbrücke hochgezogen. Dann konnten nur noch die Fussgänger (nur einzeln) die Burg über eine schmale Nebenbrücke durch ein kleines Tor betreten. Das nächste, meist letzte Hindernis war ein schweres Fallgitter, das die Torwächter jederzeit herunterlassen konnten, um das Tor zu verschliessen. Angriff einer Burg 2 Wenn es den Angreifern nicht gelang, die Burg per Handstreich zu erobern, durch einen schnellen Angriff zu überrollen oder mit den Burgherren eine Einigung auf dem Verhandlungstisch zu erzielen, kam es meistens zur Belagerung der Burg. Diese konnte Wochen oder sogar Monate dauern und hatte zum Ziel, die eingekesselten Bewohner von der Außenwelt abzuschneiden und „auszuhungern. Man begann damit, den Burggraben zuzuschütten. Das Zugtor und die Mauern der Burg wurden mit Rammböcken bearbeitet. Es wurden sogar Stollen unter den Mauern in den Boden getrieben, um die Mauer dadurch zum Einstürzen zu bringen. Wurfkatapulte wurden in Stellung gebracht. Diese konnten große, bis zu 100 kg schwere Steine, Kugeln oder mit Erde gefüllte Kisten gegen die Burgmauern schleudern. Man versuchte mit allen Mitteln, die äußere Ringmauer, welche den Hauptverteidigungsring bildete, zu durchbrechen, um ins Innere zu gelangen. Bei den Erstürmungsversuchen kamen häufig viele Angreifer ums Leben, weil die Burgsoldaten sich natürlich zur Wehr setzten. Die äußere Ringmauer war in regelmäßigen Abständen durch besonders geschützte Verteidigungstürme unterbrochen. Aus diesen wurde erbitterte Gegenwehr geleistet. So feuerte man Pfeile auf die Angreifer, versuchte, die gegnerischen Katapulte zu vernichten und schüttete siedendes Öl, Pech, kochendes Wasser, Steine, oder andere gefährliche Stoffe auf die Angreifer. Diese wiederum versuchten durch angelegte Leitern auf die Ringmauer zu gelangen. Oft wurden die Leitern, bevor der Angreifer am Ziel angekommen war, durch die Verteidiger umgestoßen. Half dies alles nicht, setzte man sogar manchmal einen Belagerungsturm ein. Dies war ein fahrbarer Holzturm, der mit nassen Fellen und Leder umspannt war, damit die Verteidiger ihn nicht so leicht in Brand stecken konnten. Er wurde an die Festungsmauer gezogen. Nun konnte man mit Hilfe von Fallbrücken und Holzleitern auf die Mauer gelangen. Die Belagerungstürme waren sehr gefürchtet, da es nicht einfach war, einen an die Mauer gezogenen Belagerungsturm zu zerstören.