Arbeitsblatt: Mexiko im Umweltstress
Material-Details
Wachsen und Schrumpfen von Städten
Geographie
Südamerika
9. Schuljahr
2 Seiten
Statistik
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28.01.2018
Autor/in
Nathalie Schaffrin
Land: Deutschland
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Kl. 9 Mexiko-Magnet und Monstrum Megacity im Umweltstress Mexiko-Stadt droht eine Wasserkrise Die 20-Millionen-Metropole verbraucht zu viel Wasser und schafft es kaum, das Abwasser abzuleiten. Der Hauptstadt droht eine ernsthafte Wasserkrise. 62.000 Liter Trinkwasser pro Sekunde benötigt Mexikos Hauptstadt. Das ist mehr als zehn Mal so viel wie etwa Berlin. Rund drei Viertel des Bedarfs pumpt die Stadt aus dem Grundwasser. 3000 Brunnen sind über die Stadt verteilt und die gehen inzwischen 400 Meter in die Erde. Fast der gesamte Rest kommt aus Cutzamala, einem gigantischen Stauseesystem nördlich der Hauptstadt. Es schafft das Trinkwasser unter großem Energieaufwand über 127 Kilometer Entfernung und 1.102 Meter Höhendifferenz heran. Doch auch das reicht kaum noch aus. M1: Zusätzliche Wassergewinnungsgebiete In den letzten 100 Jahren pumpte Mexiko-Stadt 16 Milliarden Kubikmeter aus dem Boden, etwa ein Drittel des Volumens des Bodensees. In der Folge sank die gesamte Stadt um etwa neun Meter ab. Voraussichtlich wird die Metropole in den kommenden 40 Jahren um weitere sechs Meter sinken. «Wir müssen mit dem Pumpen aufhören», fordern Ingenieure. Doch das ist unrealistisch. Die Hauptstadt würde sofort verdursten. Ein weiteres Problem stellt das mangelhafte Abwassersystem dar. Es fehlt an Kläranlagen, das Schmutzwasser wird einfach aus der Stadt abgeleitet und landet dann meist im Hunderte Kilometer entfernten Meer. M2: Satellitenbild, rote Bereiche sacken um ca.2 cm/Monat Die Folge: Der Grundwasserspiegel sinkt immer weiter und mit ihm die Stadt. Viele historische Gebäude müssen mit Metallstützen gesichert werden, damit sie nicht zusammensacken. Unhaltbar findet das der Umweltexperte Alejandro Calvillo: Das Wasserproblem in Mexiko-Stadt ist furchtbar. Irgendwann wird das alles zusammenbrechen. Es gibt eine U-Bahn-Station, die inzwischen sieben Meter abgesunken ist. Die Politik tut nichts, um das Wachstum der Stadt zu begrenzen. Wir haben schon jetzt Alarmstufe rot. Manche fordern denn auch einen Zuzugsstopp. Und die Stadtregierung hat die Wassertarife deutlich erhöht. Das soll Bewusstsein schaffen und Geld in die Kassen spülen. Damit die Rundumsanierung des Systems überhaupt bezahlt werden kann. Ein Spiel M3: Trinkwasserbilanz von Mexiko-Stadt auf Zeit. Und niemand weiß, wie lange in Mexikos Hauptstadt noch Wasser aus dem Hahn kommt. Quelle: Kl. 9 Mexiko-Magnet und Monstrum Megacity im Umweltstress Metropole im Dunst – Abgase statt Sauerstoff Die hohen Berge, die Mexiko-Stadt umgeben, sind toll anzuschauen wenn man sie denn sieht. Jahrzehntelang war das eher selten der Fall. Die Stadt war gefangen unter einer undurchsichtigen Glocke aus Smog. Die Luftqualität war so katastrophal, dass es lange hieß, Mexiko-Stadt sei die schmutzigste Stadt der Welt. Die Luftverschmutzung geht in erster Linie auf den Straßenverkehr und die Industrie M1: Smog über Mexiko-Stadt zurück. Ein Fünftel (über 40.000) der mexikanischen Industriebetriebe befindet sich in der Stadt. Die teilweise veralteten Anlagen belasten mit ihren Schadstoffen die Luft des Hochtales. Hinzu kommen Autoabgase aus über vier Mio. Kraftfahrzeugen, die überwiegend mit unverbleitem Benzin und schwefelhaltigem Diesel und ohne Schadstofffilter betrieben werden. M2: Schadstoffe und Schadstoffquellen Die Kessellage verhinderte einen schnellen Luftaustausch und hielt die riesigen Mengen Schwefeldioxid und Kohlenmonoxid in der Stadt, so dass sich an circa 170 Tagen im Jahr eine braune Dunstglocke über der Stadt bildet. An manchen Tagen drohte den Bewohnern M3: Ozonbildung und Smog im Hochland von Mexiko-Stadt von Mexiko-Stadt tatsächlich die Luft auszugehen. Dabei fällt das Atmen wegen der extremen Höhenlage der Stadt auf 2308 Metern ohnehin schon schwer. Die Luft enthält circa 23 Prozent weniger Sauerstoff, als auf Höhe des Meeresspiegels. Um genug Sauerstoff zu bekommen, müssen die Stadtbewohner also noch mehr verschmutzte Luft einatmen. Ein Risiko für die Gesundheit: Allergien und Atemwegserkrankungen sind häufig. Auch heute gibt es noch Tage, an denen Mexiko im Dunst verschwindet. Und es werden immer noch hohe Konzentrationen krebserregender Stoffe in der Luft gemessen. Aber die ganz schlimmen Tage gibt es nicht mehr. Die Politik hat hier viel tun können: Eine große Ölraffinerie wurde geschlossen. Weniger Müllberge werden verbrannt. Benzin M4: Anzahl der Tage/Jahr, an denen die Normwerte in Mexiko-Stadt enthält kein Blei mehr und die Autos überschritten werden PM10: Feinstaub mit einem maximalen Durchmesser von 10 Mikrometer; SO2: haben Katalysatoren. Eine eintägige Schwefeldioxid, NO2: Stickstoffoxid Zwangspause pro Pkw/Woche. Lediglich bei den Ozonwerten überschreitet Mexiko-Stadt noch die Normwerte. Trotzdem verlässt heute wer kann die Stadt. Vor allem die Mittelschicht geht- auf der Suche nach Lebensqualität. Quelle: Spezial: die Stadt. Diercke