Arbeitsblatt: Musikgeschichte

Material-Details

Die wichtigsten Epochen vom gregorianischen Choral bis zum Pop
Musik
Musikgschichte
6. Schuljahr
10 Seiten

Statistik

181936
1797
76
20.06.2018

Autor/in

Dominik Oertig
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Musikgeschichte Gregorianischer Choral 0 1000 Die Bezeichnung Gregorianischer Choral ist eng mit dem Namen Gregors des Grossen (Papst Gregor l.) verbunden. Papst Gregor I., wird allgemein die grosse Leistung zugeschrie-ben, die Kirchengesänge, gesammelt und in einem Werk vereint zu haben. Die Sammlung liturgischer Gesänge (gestalteten Gottesdienst), die in diesem Kanon zusammengefasst wurden, wird als Gregori-anischer Choral bezeichnet. Gregorianische Gesänge: Musikalisch wird der Gregorianische Choral durch seine Einstimmigkeit charakterisiert. Die Melodien bestehen aus kleinen Tonintervallen (Tonabstände) und werden in einem verhältnismässig ruhigen, getragenen Tempo gesungen. vYi5q0d8QBpM&featureresults_main&playnext1&listPL3BBEC 0E5A29F0DB3 bryser Seite 1 Musikgeschichte Minnesang 1400 1000 Minnesang das Wort verbindet das damals gebräuch-liche Wort für die Liebe (minna) mit dem Sang, der damals üblichen Einheit von Dicht- und Sangeskunst. Die Melodien wurden mündlich von Sänger zu Sänger weitergegeben. In Fällen, wie etwa bei der Liedersammlung Carmina burana, wurden nur Aufund Abbewegungen der Melodie notiert. In den meisten Fällen sind aber nur die Texte überliefert worden. Walther von der Vogelweide (um 1170 um 1230) gilt als bedeutendster Minnesänger seiner Zeit. Walther lernte nach eigenen Angaben singen und sagen (d. h. komponieren und dichten). bryser Seite 2 Musikgeschichte Barock 1750 1600 Entwicklung der Oper und Vervollkommnung im Instrumentenbau. Der Barock entstand vor allem in Italien. Alles erschien und ertönte sehr prunkvoll. Antonio Vivaldi: A. Vivaldi war es, der die Solokonzerte in die Wege geleitet hat. Er selber war Violist (Geigenspieler) und Komponist (Lieder-schreiber). Mit seinem Musikstil hat er auch J. S. Bach beeinflusst. Vivaldi hat über 300 Solokonzerte geschrieben. Johannes Sebastian Bach: J. S. Bach war Komponist, Organist und Kapellmeister. Als Kammermusiker und Konzertmeister arbeitete er am herzog-lichen Hof. Nach Auseinandersetzungen wurde er entlassen und kam sogar für vier Wochen ins Gefängnis. Ein Jahr vor seinem Tod, erblindete J. S. Bach vollständig. bryser Seite 3 Musikgeschichte Klassik 1810 1750 Musikalische Architektonik (logischer und straffer Aufbau der Lieder) in Sinfonien, Sonaten, Konzerten und Streichquartetten (Quartett Musikgruppe mit vier Musikern). Melodien und Harmonik wurden vereinfacht. Wolfgang Amadeus Mozart: Schon als vierjähriger Junge komponierte Amadeus seine ersten Stücke. Mit seinem Vater reiste er viel in Europa umher, um seine Kenntnisse in der Musik zu erweitern. Trotz seiner Begabungen, wollte er nicht mehr am Hof spielen, wollte selbständig kompo-nieren und verarmte schliesslich. Mit 36 Jahren, als junger Mann, starb er an einer unheilbaren Krankheit. Ludwig van Beethoven: Ludwigs Vater wollte aus ihm ein Wunderkind machen, wie A. Mozart es war. Bereits mit acht Jahren musste er öffentlich auftreten. Obwohl Ludwig nicht wie vorgesehen bei Mozart Klavierstunden nehmen konnte, machte er sich bald einen grossen Namen. Um 1818 wurde er vollständig taub und konnte sich nur noch schriftlich verständigen. Trotz seiner Taubheit, komponierte er noch weitere Sinfonien und Sonaten. bryser Seite 4 Musikgeschichte Romantik 1900 1810 Die Musik wird für jedermann öffentlich, nicht mehr nur für die Fürstenhöfe. Die Haus-musik kam auf und das Klavier wurde zum Hausmusikinstrument Nummer 1. Die komponierten Werke wurden vermehrt zu brillanten Vortragsstücken. Frédéric Chopin: Der gebürtige Pole trat bereits schon mit acht Jahren auf. Chopin schuf einen neuen Klavierstil, welcher sich durch seine reichen Verzierungen und poesievolle Melodik auszeichnete. Bekannt wurden vor allem seine Walzer. Franz Schubert: Franz Schubert besuchte das Lehrerseminar. Schliesslich wurde er Hilfslehrer in der Schule seines Vaters. Er selbst sprach von drei Jahren Martyrium in der Schule. Vergebliche Bewerbung um den Posten eines Lehrers in Laibach. So wurde er freischaffender Komponist in Wien. 1828, 26. März, der erste Todestag Beethovens: Veranstaltung des einzigen öffentlichen Konzertes mit eigenen Werken. Schubert starb in Wien an einer Typhuserkrankung. bryser Seite 5 Musikgeschichte Blues ab 1890 Die schwarzen Sklaven, die in Afrika gefangen und nach Amerika verschleppt wurden, brachten ihre Musik mit. Einfache Gesänge, die häufig bei der Arbeit gesungen wurden. Ein Sänger oder Sängerin sang vor, die restlichen Arbeiter/-innen antworteten mit ihrem Teil des Liedes. Durch den Blues drückten die Schwarzen ihre Gefühle aus, zeigten auf, unter welch harten Bedingungen sie lebten. Robert Johnson (Country Blues): Der Country Blues kam hauptsächlich aus dem Mississippi-Delta, im Süden der USA. Meistens wurde er nur mit Gitarre und Mundharmonika gespielt. Wie viele Bluesmusiker seiner Zeit verarbeitete R. Johnson in seinen Songs vor allem Alltagsbegebenheiten; viele seiner Songs handeln von seinen Wanderschaften, etwa der bekannte Walkin Blues. Muddy Waters (Rhythm Blues): Im Osten der USA (New York oder Chicago) entstand die etwas lautere und härtere Form des Blues, nämlich der Rhythm Blues. Neu war die verstärkte Gitarre, Schlagzeug und Bass. bryser Seite 6 Musikgeschichte Country 1890 ab In die USA wanderten vor allem Weisse aus Europa ein, die sich in Amerika ein besseres Leben versprachen. Aus ihrer Heimat brachten sie die irische, schottische oder französische Volksmusik mit. Sie wurde vor allem an Tanzveranstaltungen oder auf Familienfesten gespielt. Von 1900 an wurden die Stile vermischt. Die Mischung wurde als Hillibilly Musik bekannt. Die Hauptinstrumente waren die Fiddle (Geige), das Banjo und die Gitarre. Dazu wurde gesungen. bryser Seite 7 Musikgeschichte Jazz 1900 ab Der Jazz ist eine Musikrichtung, die in den USA im Zusammentreffen afrikanischer und europäischer Musiktraditionen entstanden ist. Diese Vielfalt ist auf Notenpapier nicht festzuhalten, weswegen die Erfindung der Schallplatte zugleich den Beginn der Verbreitung des Jazz markierte. Die Interpreten haben völlige Freiheit in der Wahl von Tempo, Tonart, Besetzung und Stilart des Vortrags. Der Jazz besteht von der kleinsten Besetzung, dem Trio, bis zur gössten, der Big Band (mit bis zu 19 Musikern). Im Jazz gibt es keine Doppelbesetzungen und selbst bei der Big Band, in der es mehrere Trompeten und Posaunen gibt, gilt jeder Musiker als Solist (spielt alleine). Louis Daniel Armstrong: Er wurde als Sohn eines Tagelöhners in New Orleans (Louisiana) geboren. Überwiegend als Autodidakt (selbst beibringen) lernte er Flügelhorn, Klarinette und Kornett. Seinen ersten Trompetenunterricht bekam er vom berühmten Jazzmusiker King Oliver. Seine eigene Band gründete Armstrong 1925. In diesem Jahr entstanden auch die ersten Plattenaufnahme mit den „Hot Five (Heisse Fünf). In der Folgezeit gelangte Armstrong als überragender Virtuose und faszinierender Sänger zu Weltruhm. Ausserdem gilt Armstrong als Erfinder des Scatgesangs (improvisiertes Singen von rhythmisch und melodisch aneinander gereihten Silbenfolgen ohne Wortbedeutung und ohne zusammenhängenden Sinn). Armstrong starb am 6. Juli 1971 in New York City. bryser Seite 8 Musikgeschichte Rock Roll 1950 ab Der Rock n Roll entstand, in dem man versuchte die zwei Musikstile Blues und Country zu vermischen. Um diese Musikrichtung populär (berühmt) zu machen, suchte man einen gutaussehenden Weissen, der mit schwarz klingender Stimme diese Lieder mit starkem Rhythmus singen konnte. Eine Plattenfirma fand ihn: Elvis Presley! Somit entstand auch eine neue Tanzmode, der Rock n Roll. Diese Musik hatte vor allem viel Erfolg bei den jungen Teenagern. Auch gab es jetzt neue Medien wie Fernseher und Schallplatten, die den Fans die Geschichte der Stars direkt ins Haus brachte. Elvis Presley (1935 – 1977): Elvis wurde 1935 in einer armen Gegend geboren. In seiner Schulzeit fiel Elvis nie besonders auf, sang ohne Begleitung den Countrysong Old Shep dieses Lied sollte er elf Jahre später auch in einem Plattenstudio aufnehmen. Zum elften Geburtstag schenkten ihm seine Eltern eine Gitarre. Elvis besuchte die High School und trat trotz seiner ansonsten zurückhaltenden Art bei der Schulweihnachtsfeier 1950 mit zwei Liedern auf. Nach seiner Schulentlassung 1953 arbeitete Elvis zunächst in einer Werkzeugfabrik. Noch in diesem Sommer entschloss er sich eine Platte aufzunehmen. Sam Phillips suchte schon seit langem nach einem weissen Sänger, der wie ein Farbiger singen konnte, war jedoch nicht anwesend, als Elvis das Studio erstmals aufsuchte. Seine Sekretärin horchte auf, als sie Presleys ungeübten Gesang hörte und schnitt einen Teil davon auf Band mit. Tatsächlich ist diese erste Platte, die lange als verschollen galt, vor einigen Jahren in Florida aufgetaucht, sie befand sich im Besitz eines Schulfreundes von Elvis, der sie der Plattenfirma zum anfertigen eines Bandes zur Verfügung stellte. Im Jahre 1990 gelangte sie zur Veröffentlichung. Der ungewöhnliche Stil Elvis kam an, obwohl viele dachten, es sei ein Schwarzer, der da singt. Im rassenbewussten Süden der USA gab es eine klare Trennung zwischen Schwarz und Weiss, natürlich auch in der Musik. Elvis Presley war es, der diese Schranken als erster durchbrach und zahlreichen schwarzen Künstlern den Weg zum Erfolg ebnete. Elvis unterzeichnete einen Filmvertrag. Mittlerweile hatte Elvis Presley einen Bühnenakt entwickelt, der vor allem die weiblichen Fans regelmässig zur Raserei brachte. Im Oktober 1955 war es soweit, bryser Seite 9 Musikgeschichte dass Elvis auf den Tourneeplakaten an erster Stelle genannt wurde. Er war nun eindeutig der Star. Nachdem 1956 Elvis erste Langspielplatte herausgekommen war und ebenfalls Platz 1 erreichte, war sein Erfolg nicht mehr aufzuhalten. Es regnete in der Folgezeit goldene Schallplatten und am Ende des Jahres war der 21-jährige Millionär, hatte die Musikwelt auf den Kopf gestellt. Nachdem sich seine Frau Priscilla 1972 von ihm getrennt hatte und nachdem im Oktober 1972 die Scheidung erfolgt war, ging es mit Elvis Gesundheit bergab. Dazu kamen natürlich sein ruheloser Lebenswandel, die anstrengenden Tourneen und die Neigung, gegen und für alles Tabletten zu nehmen und das alles im Übermass. Schliesslich raste am 16. August 1977 wie eine Schockwelle die Nachricht um die Welt, dass Elvis Presley tot sei! Dadurch schnellten die Plattenverkäufe abermals in die Höhe. Inzwischen sind es ca. 1,6 Milliarden. Durch seine Musik, aber auch durch einige seiner Filme hat Elvis sich ein Denkmal in der Geschichte der modernen Unterhaltungsindustrie gesetzt, das noch lange Zeit alles überragen wird, was vor ihm war oder nach ihm kommen wird! bryser Seite 10 Musikgeschichte Beat 1960 ab Die Beatmusik ist eine Mischung aus der amerikanischen Popmusik und dem britischen Siffle (englische Folklore). Der Beat als neue Musikrichtung hatte erstmals seinen Ursprung in Grossbritannien und nicht wie bisher in Amerika. Alles begann in Liverpool, einer englischen Industriestadt mit grosser Arbeitslosigkeit. Viel Wert wurde auf den Gesang gelegt, jedoch nicht auf den Inhalt. Bläser fanden nur noch selten Verwendung. Hauptinstrumente waren eigentlich Gitarre(n) und Schlagzeug mit Gesang. The Beatles: 1960 traten die Beatles erstmals unter diesem Namen in Liverpool auf. Durch ihre Musik, ihr Aussehen (Pilzköpfe) und ihr Auftreten, wurden sie zu Idolen von Millionen von jungen Menschen auf der ganzen Welt. Bis heute haben sie weltweit am meisten Platten verkauft. 1. 2. 3. 4. 1. John Lennon 2. Paul McCartney 3. George Harrison 4. Ringo Starr Die Beatles schafften es in kürzester Zeit an die Spitze der Musikwelt. Nach Abbruch ihrer Ausbildungen widmeten sie sich ganz und gar der Musik. Sie entschieden sich den Namen The Beatles anzunehmen. Wie vielen Bands ihrer Zeit erging es ihnen auch nicht anders. Sie spielten in kleinen Clubs für wenig Geld und vor geringem Publikum. 1961 kam der Wendepunkt. Brian Epstein entdeckte sie im Cavern Club und wurde ihr Manager. Er gab ihnen ein neues Image und verlagerte ihre Musikrichtung auf Rockn Roll und Beat-Musik. Ihre erste Single Love me do wurde 1962 ein Hit. Nach einer weiteren Single begann die „Beatlemania. Massenhysterien brachen aus, kreischende Fans, wo man auch hinsah und die Pilzkopf Frisur wurde in. Konzertabbrüche, Polizei und Hysterien bei jedem Konzert. Übertroffen wurden sie später nur noch durch die „Rolling Stones, bei deren Konzerten es zu wahren Ausschreitungen kam und die bryser Seite 11 Musikgeschichte Konzerte der Beatles eher harmlos wirkten. Hitplatte auf Hitplatte folgte. Als erstes wurde England erobert, dann Amerika und zum Schluss die ganze Welt. Die Beatles waren an der Spitze der Popwelt. Alles was sie machten wurde vergoldet. Das Duo Lennon McCartney behielt das Songwriting Monopol (die Rechte des Liederschreibens) für sich und erdrückten die anderen zwei Beatlesmitglieder fast damit. Als die Rolling Stones auftauchten, wurde den Beatles das Image der lieben Jungs angehaftet. Sie wurden als ein Gegenpol zu den bösen Stones aufgebaut. Das Saubermannimage war somit perfekt. Auch die viel gerühmte Konkurrenz der zwei Gruppen war nur ein Produkt der Medien. In Wirklichkeit waren sie befreundet und trafen sich öfters bei Sessions. Die Beatles zogen sich ins Studio zurück und wurden schliesslich ganz eine Studioband. Ihre Werke wurden immer experimenteller, so dass viele ihre Musik mit einer computergemachten Musik verglichen. 1970 verkündete Paul McCartney der Welt, dass er die Band verlassen hatte. bryser Seite 12 Musikgeschichte Soul 1960 ab Soul wurde damals im Verhältnis zu den vorhergehenden Musikstilen wenig zur Kenntnis genommen. Der Soul entstand durch die Vermischung von Rhythm Blues und der Gospelmusik. Die Gospelmusik wurde während der Messen von Schwarzen in den Kirchen gesungen. Diese kirchliche Musik wurde mit Themen wie Liebe, Sexualität und Schilderungen des Alltags vermischt. Viele weisse Musiker lassen sich heute vom Soul inspirieren. Aretha Franklin: Geboren am 25. März 1942 in Memphis, Tennessee. Sie ist eine USamerikanische Soul-Sängerin und Pianistin. Aufgewachsen in Detroit, sang sie mit ihren beiden Schwestern in der Kirche ihres Vaters Cecil. Durch ihren Vater, einem bekannten Baptistenprediger (Familie von Freikirchen in evangelikaler Tradition) in den USA, kommt sie früh mit der Musik in Berührung. Aretha Franklin war eine der bekanntesten Soulsängerinnen. Sie vermochte die Gefühlslage der Schwarzen am besten in ihren Liedern zu verkörpern. In ihrem bekanntesten Song Respect (Respekt), forderte sie mehr Rechte für die damals stark unterdrückten Schwarzen (Rassismus) in Amerika. bryser Seite 13 Musikgeschichte Rock 1963 ab Die Rockmusik und Gesellschaft beginnt sich nach dem Aufkommen der Beatles stark zu verändern. Die Fans begannen Langspielplatten den Singles vorzuziehen, investierten viel Geld in Hifi-Anlagen und verstanden Rock nicht mehr nur als Tanzmusik, sondern als Ausdruck einer neuen Weltsicht, die Leistungsnorme und Lebensformen ihrer Eltern ablehnten. Eine der härtesten Rock nRoll Gruppe, die diese Ansichten durch ihre Musik weitergaben, waren die Rolling Stones. Anfangs bedienten sich die Rolling Stones aus dem Repertoire US-amerikanischer Bluesmusiker, wie z.B. Muddy Waters und anderen. Ihr damaliger wollte die Stones als böse Version der Beatles aufbauen, so auch ihr Übername, die bösen Buben. Mit der Zeit entwickelten sie einen eigenen gitarrengeprägten Rockstil, den sie mit verschie-denen Elementen anderer Musikstile anreicherten. Noch heute, über dreissig Jahre nach ihrer Gründung, gelingt es Mick Jagger und der ältesten Rockband der Welt, grosse Stadien mit ihren Konzerten zu füllen. bryser Seite 14 Musikgeschichte Funk 1970 ab Die Bedeutung des Begriffes Funk geht auf afroamerikanischen Slang der 50er Jahre zurück, wo funky ein Synonym für erdig oder schmutzig war. Es wird vermutet, dass es ursprünglich von dem französischen Wort fumet mit dem Wortstamm fum abgeleitet wurde, was Rauch oder Duft bedeutet. Gemeint war wohl der Geruch aus einer Mischung zwischen Rauch, Pheromonen (Duftstoffe) und Schweiss, der in Lokalen während Tanzveranstaltungen entstand. Als eigenständiger Musikstil ist Funk jedoch erst seit Ende der 60er Jahre definiert, als Musiker wie James Brown diesem Stil zum Durchbruch verhalfen. James Brown: J. Brown war ein afroamerikanischer Musiker. Ende der 40er Jahre wurde er wegen bewaffnetem Überfall ver-urteilt. Auf Grund der Unterstützung der Familie des Sängers Bobby Byrd, entliess man ihn unter Auflagen aus der Haft und er begann in der Gospel-Gruppe von Byrd zu singen. Die Band „The Flames, wie sie sich nach mehreren Namensänderungen nannten, orientierte sich bald musikalisch in Richtung RnB, obwohl eigentlich in dieser Zeit der Rock nRoll sehr populär (in) war. 1955 nahm die Combo das Stück Please, Please, Please zu Demozwecken auf. Als der Produzent Ralph Bass das Lied im Radio hörte, war er so vom leidenschaftlichen Gesang James Browns und den schwierigen Harmonien der Backgroundsänger begeistert, dass er die „Flames sofort unter Vertrag nahm. Please, Please, Please war der erste Hit von J. Brown und erreichte Platz fünf der RnB Charts. Ab Mitte der 70er Jahre nahm die Popularität (Bekanntheit) ab. Er hatte keine neuen Ideen, ausserdem war nun Disco angesagt. Dazu kamen finanzielle Probleme. 1980 hatte er einen kleinen Aufschwung, als er im Film The Blues Brothers mitspielte, doch Ende des Jahres stand er wieder ohne Plattenvertrag da. Durch den neu entstandenen Stil Hip Hop, erlebte er Mitte der 80er Jahre einen Aufschwung. 1989 unterbrach seine Verhaftung, unter anderem wegen unerlaubtem Drogen- und Waffenbesitz, seine Karriere. In den 90er Jahren konnte er immer wieder durch gute Live-Auftritte und die ständige Präsenz (Dasein) seiner Lieder in Form von Samplings (Zusammenmischen) bei aktuellen Musik-richtungen auf sich aufmerksam machen. Er gilt auch nach seinem Tod bis heute noch als einer der bedeutensten und erfolgreichsten schwarzen Musiker der Pop-Geschichte. bryser Seite 15 Musikgeschichte ts_main&playnext1&listPLAA9729BCB933F9BD bryser Seite 16 Musikgeschichte Reggae 1970 ab Zum ersten Mal wurde Rock und Bluesmusik mit traditioneller Musik aus Jamaika vermischt. Damit steht neben der Melodie auch wieder die Botschaft (der Traum eines besseren Lebens) im Vordergrund. Bob Marley: Robert Nesta Marley wurde vermutlich am 6. Februar 1945 im Dorf Nine Mile (Saint Ann, Jamaika) im Haus seines Grossvaters geboren. B. Marleys Kindheit war geprägt von der Kultur der schwarzen Mehrheitsbevölkerung, von magischen Vorstellungen, von Kobolden, der Vorstellung von Geistern und von unzähligen Geschichten, aber auch vom Christentum, da Jamaika damals eine britische Kolonie war. Mit 16 Jahren brach er die Schule ab und zog in die Haupt-stadt Jamaikas, Kingston. In den Armenvierteln von Kingston waren Gewalt und Hoffnungslosigkeit an der Tagesordnung. Musik bildete oft die einzige Möglichkeit, der tristen Alltagswelt zu entfliehen. Marley und Livingstone gründeten 1961 die „Rudeboys. 1964 wurde sie in The Wailers umbenannt. Die frühen Stücke der Band waren vom damals bekannten, schnellen, gut tanzbaren Ska (Musikrichtung) geprägt. Bis zum Ende der 60er Jahre waren zusätzliche Elemente der afrikanisch geprägten jamaikanischen Volksmusik von den Wailers aufgenommen worden, zusätzlich wurde der Beat (Rhythmus, Schlag) verlangsamt; der Musikstil, der heute unter dem Namen Reggae bekannt ist, entstand. Ab Mitte der 60er Jahre begann sich Bob Marley mehr und mehr mit der Religion der Rastafari (religiöse Gemeinschaft mit gottgleicher Verehrung) zu identifizieren. 1967 konvertierte (trat bei) er vom ursprünglichen Christentum zu dieser Glaubensrichtung. Die Rastas berufen sich auf die Bibel, führen einen Kampf gegen die Unterdrückung der Schwarzen und hoffen auf ihre Heimkehr nach Afrika. Sie tragen gedrehte, verfilzte Haare, die ihnen ein löwenähnliches Aussehen verleihen, die „Dreadlocks. Die Religion hatte mit ihren spirituellen und mystischen Elementen grossen Einfluss auf Marleys Musik. Einen religiösen Inhalt bestimmte oft seine Lieder. In Interviews zitierte (erzählte) er gerne aus dem Alten Testament der Bibel. Die ungewöhnliche Musik faszinierte das Publikum. Bob konnte sich sogar ein Auto kaufen und für seine Familie er hatte inzwischen zwei Kinder ein Haus renovieren. bryser Seite 17 Musikgeschichte Kleine Tourneen in Grossbritannien und Nordirland und den USA folgten, zusammen mit dem damals auch noch völlig unbe-kannten Bruce Springsteen. Im Herbst 1980 sollte er im Rahmen einer Tournee mit den „Commodores und „Lionel Richie den endgültigen Durchbruch in den USA schaffen. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich jedoch mit der Zeit, da seine Religion keine Behandlung zuliess, die er unter anderem wegen eines Melanom (schwarzer Hautkrebs) dringend gebraucht hätte. Nach den ersten US-Konzerten im September 1980 in Boston, Providence und im Madison Square Garden, brach er beim Joggen im Central Park in New York zusam-men; bösartige Tumore in der Leber, der Lunge und im Gehirn wurden diagnostiziert. Durch die Chemotherapie verlor er seine Dreadlocks, was eine Katastrophe für ihn als religiösen Rasta darstellte. Im Mai 1981 schliesslich konnten auch die Ärzte in Deutschland nichts mehr für Marley tun. Am 8. Mai beschloss Marley, nach Jamaika zurückzukehren, wo er sterben wollte. Bei der Zwischenlandung in Florida, wo er in den frühen Morgenstunden des 11. Mai ankam, war er bereits zu schwach, um weiterfliegen zu können. Marley wurde sofort ins Krankenhaus gebracht, wo er gegen 11.30 Uhr verstarb. bryser Seite 18 Musikgeschichte Disco 1975 ab Disco ist eine Stilrichtung der Popmusik, die vor allem in den 70er Jahren populär war, aber auch heute im Rahmen der Retrowelle gern gehört wird. Texte, Melodie und oft auch der Gesang treten bei Disco-Musik in den Hintergrund Groove, Beat und Mix stehen im Vordergrund. Bee Gees: Die Bee Gees sind eine britische und australische Popgruppe, die zu den erfolgreichsten Music-Acts überhaupt zählen. Mitglieder waren die Zwillinge Robin und Maurice Gibb und ihr älterer Bruder Barry Gibb. Sie traten schon als Kinder auf und hatten 1963/1964 ihre eigene Fernsehshow. 1963 erschien ihre erste Single Three Kisses Of Love. Ihren ersten Top-Ten-Hit in Australien hatten sie 1965 mit Wine And Women. Als die Bee Gees mittlerweile Teenie-Stars 1966 mit Spicks And Specks ihren ersten Nr. 1-Hit in Australien hatten, waren sie bereits mit dem Schiff auf dem Weg nach Grossbritannien, wo sie einen Plattenvertrag bekamen. Ende 1969 löste sich die Gruppe auf, nachdem sich die Brüder vollkommen zerstritten hatten. Doch bereits Ende 1970 übten sich die Gibb-Brüder wieder in Harmonie und hatten vor allem in den USA eine Reihe von Millionen-Seller. bryser Seite 19 Musikgeschichte Punk 1975 ab Punk(-Rock) ist eine Musikrichtung der Rock-musik, die Mitte der 70er Jahre in London und New York im Zusammenhang mit Untergruppe von Punk (Jugendkultur) entstanden ist. 1977 hatten die Sex Pistols (und die Ramones) ihren kommerziellen Durchbruch. Punkmusik zeichnet sich durch eine minimale Instrumentierung (Gitarre, Bass, Schlagzeug, Gesang), sowie die Einfachheit der Kompo-sitionen (Schlagwort drei Akkorde) aus. Der Sound ist geprägt durch übersteuerte Gitarren, eine hohe Taktgeschwindigkeit und raue Stimmen. Die Texte haben bei Punk und Punk-Rock bisweilen einen politischen Inhalt. Wichtig für die Punkmusik sind auch das Lebensgefühl, der Stil und die Kleidung. Die dazugehörige Jugendkultur Punk ist durch die Ablehnung so genannter bürgerlicher Werte und das möglichst krasse Auflehnen dagegen bestimmt. Unter den ersten Bands, die sich selbst als Punks bezeichneten sind unter anderem die Sex Pistols und die Ramones. Es haben sich zahlreiche andere Musikstile aus dem Punk entwickelt, die vor allem die Aggressivität in der Musik, sowie die politischen Aussagen beibehalten haben. Diese grosse Anzahl an Stilen werden umgangssprachlich oft als Punk-Rock zusammengefasst. bryser Seite 20 Musikgeschichte Pop 1980 ab In dieser Zeit stand nicht mehr unbedingt die Musik im Vordergrund, sondern die Stars. Sie wurden richtiggehend vermarktet. Videos (auf MTV) entschieden oft über Erfolg oder Flop. Gigantische Geldsummen wurden umgesetzt. Michael Jackson, Prince und Madonna brillierten mit ihrer Musik und den Videos und wurden so zu den Mega-Stars jener Zeit und in diesem Jahrtausend. Michael Jackson: Er sang schon als kleiner Junge mit seinen Geschwistern in einer Band (Jackson Five). Später wurde er als Solokünstler sehr erfolgreich und machte dann vor allem durch seine Gesichtsoperationen Schlagzeilen. Zum Meilenstein wurde seine Solo-CD „Thriller, das bis heute meistverkaufte Album (50 Millionen) der Popge-schichte. Michael glänzte hier nicht nur mit erstklassigen Songs, sondern in den Videos auch mit einer spekta-kulären Choreographie. Er galt als der erfolgreichste Entertainer der 80er und 90er Jahre und pflegt das Leben eines unnahbaren, geheimnisumwitterten Super-Stars, der auch durch verschiedene Affären (Hochzeit mit der Elvis Presleys-Tochter Lisa Marie), merkwürdigen kosmetischen Operationen und angeblichem Kindsmissbrauch Schlag-zeilen produziert. Den Aufstieg schaffte der Star leider nicht mehr und verstarb an einer Tablettenüberdosis. Prince: M. Jacksons musikalische Konkurrenz war Prince. M. Jackson verkörperte eher das bravere, jederzeit gesellschaftsfähige Idol (Vorbild). Prince dagegen steht für harten, anzüglichen Rock. bryser Seite 21 Musikgeschichte bryser Seite 22 Musikgeschichte Rap/Hip Hop 1980 ab Der Rap (Sprechgesang) ist in den 70er Jahren ent-standen und war zuerst eine Art Street Blues mit Sprechgesang. Der erste erfolgreiche Rapper, der auch heute noch bekannt ist, war sicher LL Cool J, der 1985 mit 16 Jahren sein erstes Album veröffentlicht hat. Rap ist ein Wettstreit, geführt mit Worten, oft auch begleitet durch eine Gruppe von Breakdancern. Rap ist eine Musik, die auf den Strassen der schwarzen Quartiere aufgeführt wurde. Nicht mehr instrumentales Können, sondern ein möglichst origineller Umgang mit Plattenspielern, Tonband und Texten waren gefragt. So auch das Aufkommen der DJs (Discjockeys). Heute ist Rap oder Hip Hop auch in der weissen Kultur verwurzelt. Snoop Dogg: Snoop Dogg heisst mit richtigem Namen eigentlich Calvin Broadus. Den Spitznamen erhält er früh von seiner Mutter. Heute, nach satten 14 Mio. verkaufter Alben, ist alles anders bei Snoop Dogg. Das schmutzige Doggy wurde abgelegt. Er hält es mehr mit „Puff Daddy und vertreibt seine eigene Modekollektion Snoop Dogg Clothing und eine eigene Cadillac Marke Snoop DeVille. bryser Seite 23 Musikgeschichte Techno/Rave/Acid-House/Dance/. ab 1990 Techno, das ist in allererster Linie elektronische Tanzmusik. Die Wurzeln von Techno sind im Disco- und House-Sound der frühen 80er Jahre zu suchen. Kennzeich-nend für diesen Stil ist vor allem der atembe-raubende, unglaublich schnelle Rhythmus. An Technoparties wird nächtelang durchgetanzt und an Festen wie der StreetParade in Zürich, zählt man weit mehr als 10000 ausgelassene Tanzbegeis-terte. Yello: Yello sind in den Achtziger Jahren eine der ersten Elektronik-Bands und als solche stilprägend. Ein ungewöhnlicher Gruppenfindungsprozess: Andere Bands lernen sich im Club, an der Kunsthochschule oder über eine Annonce (Inserat/Anzeige) kennen. Für Boris Blank und Carlos Peron ist ausgerechnet eine Autoschrott-Presse der Ort, an dem sie ihre Geistesverwandtschaft entdecken. Dort treffen sie 1978 zufällig aufeinander. Beide sind mit Aufnahmegeräten bewaffnet, seltsamen Geräuschen auf der Spur. Die beiden machen sich auf die Suche nach einem Sänger und werden im darauffolgenden Jahr bei Dieter Meyer fündig. Das Label „Ralph aus San Francisco bietet Yello die Chance, eine Platte aufzunehmen. Die erscheint dann im folgenden Jahr unter dem Titel „Solid Pleasure und enthält mit Bostitch auch gleich den ersten Dance-Hit der Band. bryser Seite 24 Musikgeschichte bryser Seite 25